Infektiologie Flashcards
Was tun bei ESBL (Extended Spectrum β-Lactamase) positive Enterobacteriaceae?
Bspw Imipenem -> Bei dem im Fall beschriebenen Patienten wurden ESBL (Extended Spectrum β-Lactamase) exprimierende Enterobacteriaceae nachgewiesen, gegen die u.a. Cephalosporine und Penicilline wirkungslos sind. Carbapeneme wie Imipenem sind zur Zeit die Antibiotika mit dem breitesten Wirkspektrum im grampositiven und -negativen Bereich und hier Therapie der Wahl, da sie auch gegen ESBL-Keime wirken.
Candida krusei, was ist speziell zu beachten bei der Therapie?
Zur Therapie einer Infektion mit Candida krusei sollte Caspofungin eingesetzt werden, da Candida krusei im Gegensatz zu Candida albicans eine primäre Resistenz gegen Fluconazol aufweist.
Sag mir etwas zu Clarithromycin?
Clarithromycin gehört zu den Makroliden, die als orale Schmalspektrumantibiotika bei atypischen Atemwegsinfekten eingesetzt werden. Eine typische Nebenwirkung ist jedoch eine CYP3A4-Inhibition, wodurch sich die Konzentrationen anderer Medikamente erhöhen können, die auch über das CYP3A4-System verstoffwechselt werden. Das Risiko für Nebenwirkungen steigt, so besteht beispielsweise bei gleichzeitiger Gabe von Statinen eine größere Gefahr für eine Rhabdomyolyse.
Wann Glykopeptide wie Vancomycin?
Glykopeptide (z.B. Vancomycin, Teicoplanin) wirken ausschließlich(!) gegen grampositive Bakterien und werden hauptsächlich als Reserveantibiotika bei komplizierten Staphylococcus-Infektionen eingesetzt. Gegen gramnegative Erreger, inkl. Pseudomonaden, haben sie generell keine Wirksamkeit.
Wie wirkt Cotrimoxazol?
Cotrimoxazol ist ein Kombinationspräparat aus den beiden Wirkstoffen Trimethoprim und Sulfamethoxazol. Beide hemmen unterschiedliche Enzyme innerhalb der bakteriellen Folsäuresynthese, sodass die biologisch aktive Tetrahydrofolsäure nicht mehr für die Nukleotidsynthese verfügbar ist. Die Kombination der beiden Antibiotika senkt zudem die Gefahr einer Resistenzbildung.
häufigste Erreger einer infektiösen Endokarditis?
Staphylococcus aureus gehört zu den grampositiven Staphylokokken und ist – auch unter i.v. Drogenabhängigkeiten – der häufigste Erreger einer infektiösen Endokarditis. Zwar führt eine Infektion mit S. aureus i.d.R. eher zu einer Endocarditis acuta als zu einer Endocarditis lenta, wie man sie im vorliegenden Fall vermutet. Der häufigste Erreger einer Endocarditis lenta (Streptococcus viridans) wird jedoch nicht als Antwortmöglichkeit aufgeführt und auch S. aureus kann eine Endocarditis lenta verursachen.
Erregerspektrum und Antibiotikatherapie bei Aspirationspneumonie?
Erregerspektrum: Häufig polymikrobielle Mischinfektion
Anaerobier wie Peptostreptococcus spp.
Enterobakterien
Staphylococcus aureus (insb. bei schleichender Aspiration)
Kalkulierte Antibiotikatherapie: Intravenöse Therapie, Erstwahl analog zur Therapie der mittelschweren Pneumonie
Primär: Ampicillin/Sulbactam
Alternativen
Cephalosporin Gr. III (z.B. Ceftriaxon) oder
Gr. II (z.B. Cefuroxim) und Clindamycin oder
Moxifloxacin
Therapie der Legionellen-Pneumonie?
Bei Legionellen-Nachweis erfolgt eine wirksame antibiotische Therapie über 5–10 Tage, bei Immunsuppression über 21 Tage
1. Wahl: Levofloxacin
Alternative: Makrolide (z.B. Clarithromycin)
Therapie der PCP
- Wahl: Hochdosiert Cotrimoxazol für mind. 3 Wochen
Bei schwerer respiratorischer Insuffizienz zusätzlich Glucocorticoide
Alternativ oder bei Allergie: Trimethoprim + Dapson (Kombination) oder Pentamidin (Monotherapie)
Typische bakterielle Erreger einer akuten, ambulant erworbenen Meningitis
Meningokokken (gramnegative Kokken), Pneumokokken (grampositive Kokken), Haemophilus influenzae (gramnegative Stäbchen) und Listeria monocytogenes (grampositive Stäbchen).
M.Bornholm
Morbus Bornholm wird durch das Coxsackievirus Typ B ausgelöst. Charakteristisch für die Bornholm-Krankheit ist der akut einsetzende, gürtelförmige Thoraxschmerz, der auf eine Reizung der Pleura zurückgeht (Pleurodynie). Zusätzlich leiden die Patienten an grippeartigen Symptomen wie Fieber und Abgeschlagenheit. Die Erkrankung ist hochansteckend und selbstlimitierend.
Welches Antibiotikum bei Infektion mit Keimen aus dem GIT nach einer gastroenterologischen Operation?
Bei einer beginnenden systemischen Entzündungsreaktion nach einer gastroenterologischen Operation sollte ein Breitspektrumantibiotikum eingesetzt werden, das neben Enterokokken auch gegen Anaerobier, Enterobacteriaceae und Pseudomonas wirksam ist. Dazu eignen sich z.B. Carbapeneme wie Imipenem.
Bacteroides fragilis
Die Bacteroides machen ca. 90% der gesamten Stuhlflora aus.
Er kann jedoch intraabdominelle Infektionen, wie auch die Appendizitis des Patienten, mit verursachen. Durch endogene Keimverschleppung besiedelt er in den meisten Fällen sekundär bereits bestehende Infektionen und führt zu einer Mischinfektion.
Symptome der Leptospirose
Konjunktivitis, Fieber, Gelenkschmerzen und evt Exanthem
Therapie der Tuberkulose
Die Therapie der Tuberkulose setzt sich aus einer Initial- und einer Kontinuitätsphase zusammen. Für die ersten 2 Monate der Behandlung werden dabei die 4 Wirkstoffe Rifampicin, Ethambutol, Pyrazinamid und Isoniazid kombiniert. Nach Ablauf dieser Initialphase kann die Therapie für mind. 4 weitere Monate auf Isoniazid und Rifampicin reduziert werden.
MRSA Therapie der Wahl (grampositiv)
Vancomycin, es gingen auch Cephalosporine der 5. Generation
VRE (Vancomycin resistente Enterokokken) Therapie
Linezolid oder Daptomycin, Tigecyclin
ESBL Keime (extended spectrum beta lactamase) Therapie
gramnegativ
bei 3 MRGN: Carbapeneme
bei 4 MRGN; nach Antibiogramm (Ceftazidim/Avibactam
Ceftolozan/Tazobactam
Colistin
Tigecyclin)
Pseudomonas aeruginosa (grampositiv)
Wildtyp: Pipeazilin, Cephalosporine ab 4. Gen
3 MRGN: Carbapeneme
bei 4 MRGN: nach Antibiogramm
Pseudomonas aeruginosa Steckbrief
Nasskeim, gramnegativ
natürliche Resistenz: Peniciline ausser Piperacillin, Makrolide und Cephalosporine (1,2,3a und 5)
Blau grünes Sputum und süsslicher geruch
Otitis externa, HWI, Pneumonie
Unterscheidung in Wildtyp, 3-MRGN, 4-MRGN
Häufigste Erreger der Katheter-assoziierten Sepsis bei Venenverweilkanülen
Staphylococcus epidermidis und weitere koagulasenegative Staphylokokken
Lebendimpfstoffe
Varizellen, Gelbfieber, Dengue, Rotavirus, Röteln, Mumps
Woran muss man denken beim verabreichen eines Lebensimpfstoffs?
-Verschiedene Lebendimpfstoffe müssen entweder gleichzeitig geimpft werden oder es muss ein Mindestabstand von 4 Wochen dazwischen liegen!
-Immunglobulinpräparate, bspw. zur Behandlung schwerer Verläufe einer Autoimmunerkrankung, interferieren ähnlich einer Passivimpfung mit der Wirksamkeit von Lebendimpfstoffen – ein Abstand von mind. 3 Monaten zur letzten Verabreichung von Immunglobulinen ist bei einer Lebendimpfung zu beachten!
-Bis zum Alter von ≤8 Monaten ist eine Lebendimpfung generell nicht sinnvoll, da noch vorhandene maternale Antikörper die abgeschwächten Erreger neutralisieren können
-Eine zweite Impfung dient nicht der Auffrischung, sondern soll vereinzelte Impfversager erreichen.
Woran muss man bei Totimpfstoffen denken?
-Um einen langanhaltenden Impfschutz zu gewährleisten, werden Totimpfungen in mehreren Teilimpfungen durchgeführt und ggf. aufgefrischt
-Kombination: Totimpfstoffe können ohne Zeitabstand mit allen anderen Impfungen kombiniert werden
-Unerwünschte Wirkungen: Treten i.d.R. in den ersten 48–72 h nach der Impfung auf