Infektiologie Flashcards

1
Q

Was tun bei ESBL (Extended Spectrum β-Lactamase) positive Enterobacteriaceae?

A

Bspw Imipenem -> Bei dem im Fall beschriebenen Patienten wurden ESBL (Extended Spectrum β-Lactamase) exprimierende Enterobacteriaceae nachgewiesen, gegen die u.a. Cephalosporine und Penicilline wirkungslos sind. Carbapeneme wie Imipenem sind zur Zeit die Antibiotika mit dem breitesten Wirkspektrum im grampositiven und -negativen Bereich und hier Therapie der Wahl, da sie auch gegen ESBL-Keime wirken.

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2
Q

Candida krusei, was ist speziell zu beachten bei der Therapie?

A

Zur Therapie einer Infektion mit Candida krusei sollte Caspofungin eingesetzt werden, da Candida krusei im Gegensatz zu Candida albicans eine primäre Resistenz gegen Fluconazol aufweist.

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3
Q

Sag mir etwas zu Clarithromycin?

A

Clarithromycin gehört zu den Makroliden, die als orale Schmalspektrumantibiotika bei atypischen Atemwegsinfekten eingesetzt werden. Eine typische Nebenwirkung ist jedoch eine CYP3A4-Inhibition, wodurch sich die Konzentrationen anderer Medikamente erhöhen können, die auch über das CYP3A4-System verstoffwechselt werden. Das Risiko für Nebenwirkungen steigt, so besteht beispielsweise bei gleichzeitiger Gabe von Statinen eine größere Gefahr für eine Rhabdomyolyse.

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4
Q

Wann Glykopeptide wie Vancomycin?

A

Glykopeptide (z.B. Vancomycin, Teicoplanin) wirken ausschließlich(!) gegen grampositive Bakterien und werden hauptsächlich als Reserveantibiotika bei komplizierten Staphylococcus-Infektionen eingesetzt. Gegen gramnegative Erreger, inkl. Pseudomonaden, haben sie generell keine Wirksamkeit.

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5
Q

Wie wirkt Cotrimoxazol?

A

Cotrimoxazol ist ein Kombinationspräparat aus den beiden Wirkstoffen Trimethoprim und Sulfamethoxazol. Beide hemmen unterschiedliche Enzyme innerhalb der bakteriellen Folsäuresynthese, sodass die biologisch aktive Tetrahydrofolsäure nicht mehr für die Nukleotidsynthese verfügbar ist. Die Kombination der beiden Antibiotika senkt zudem die Gefahr einer Resistenzbildung.

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6
Q

häufigste Erreger einer infektiösen Endokarditis?

A

Staphylococcus aureus gehört zu den grampositiven Staphylokokken und ist – auch unter i.v. Drogenabhängigkeiten – der häufigste Erreger einer infektiösen Endokarditis. Zwar führt eine Infektion mit S. aureus i.d.R. eher zu einer Endocarditis acuta als zu einer Endocarditis lenta, wie man sie im vorliegenden Fall vermutet. Der häufigste Erreger einer Endocarditis lenta (Streptococcus viridans) wird jedoch nicht als Antwortmöglichkeit aufgeführt und auch S. aureus kann eine Endocarditis lenta verursachen.

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7
Q

Erregerspektrum und Antibiotikatherapie bei Aspirationspneumonie?

A

Erregerspektrum: Häufig polymikrobielle Mischinfektion
Anaerobier wie Peptostreptococcus spp.
Enterobakterien
Staphylococcus aureus (insb. bei schleichender Aspiration)
Kalkulierte Antibiotikatherapie: Intravenöse Therapie, Erstwahl analog zur Therapie der mittelschweren Pneumonie
Primär: Ampicillin/Sulbactam
Alternativen
Cephalosporin Gr. III (z.B. Ceftriaxon) oder
Gr. II (z.B. Cefuroxim) und Clindamycin oder
Moxifloxacin

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8
Q

Therapie der Legionellen-Pneumonie?

A

Bei Legionellen-Nachweis erfolgt eine wirksame antibiotische Therapie über 5–10 Tage, bei Immunsuppression über 21 Tage
1. Wahl: Levofloxacin
Alternative: Makrolide (z.B. Clarithromycin)

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9
Q

Therapie der PCP

A
  1. Wahl: Hochdosiert Cotrimoxazol für mind. 3 Wochen
    Bei schwerer respiratorischer Insuffizienz zusätzlich Glucocorticoide
    Alternativ oder bei Allergie: Trimethoprim + Dapson (Kombination) oder Pentamidin (Monotherapie)
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10
Q

Typische bakterielle Erreger einer akuten, ambulant erworbenen Meningitis

A

Meningokokken (gramnegative Kokken), Pneumokokken (grampositive Kokken), Haemophilus influenzae (gramnegative Stäbchen) und Listeria monocytogenes (grampositive Stäbchen).

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11
Q

M.Bornholm

A

Morbus Bornholm wird durch das Coxsackievirus Typ B ausgelöst. Charakteristisch für die Bornholm-Krankheit ist der akut einsetzende, gürtelförmige Thoraxschmerz, der auf eine Reizung der Pleura zurückgeht (Pleurodynie). Zusätzlich leiden die Patienten an grippeartigen Symptomen wie Fieber und Abgeschlagenheit. Die Erkrankung ist hochansteckend und selbstlimitierend.

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12
Q

Welches Antibiotikum bei Infektion mit Keimen aus dem GIT nach einer gastroenterologischen Operation?

A

Bei einer beginnenden systemischen Entzündungsreaktion nach einer gastroenterologischen Operation sollte ein Breitspektrumantibiotikum eingesetzt werden, das neben Enterokokken auch gegen Anaerobier, Enterobacteriaceae und Pseudomonas wirksam ist. Dazu eignen sich z.B. Carbapeneme wie Imipenem.

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13
Q

Bacteroides fragilis

A

Die Bacteroides machen ca. 90% der gesamten Stuhlflora aus.
Er kann jedoch intraabdominelle Infektionen, wie auch die Appendizitis des Patienten, mit verursachen. Durch endogene Keimverschleppung besiedelt er in den meisten Fällen sekundär bereits bestehende Infektionen und führt zu einer Mischinfektion.

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14
Q

Symptome der Leptospirose

A

Konjunktivitis, Fieber, Gelenkschmerzen und evt Exanthem

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15
Q

Therapie der Tuberkulose

A

Die Therapie der Tuberkulose setzt sich aus einer Initial- und einer Kontinuitätsphase zusammen. Für die ersten 2 Monate der Behandlung werden dabei die 4 Wirkstoffe Rifampicin, Ethambutol, Pyrazinamid und Isoniazid kombiniert. Nach Ablauf dieser Initialphase kann die Therapie für mind. 4 weitere Monate auf Isoniazid und Rifampicin reduziert werden.

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16
Q

MRSA Therapie der Wahl (grampositiv)

A

Vancomycin, es gingen auch Cephalosporine der 5. Generation

17
Q

VRE (Vancomycin resistente Enterokokken) Therapie

A

Linezolid oder Daptomycin, Tigecyclin

18
Q

ESBL Keime (extended spectrum beta lactamase) Therapie
gramnegativ

A

bei 3 MRGN: Carbapeneme
bei 4 MRGN; nach Antibiogramm (Ceftazidim/Avibactam
Ceftolozan/Tazobactam
Colistin
Tigecyclin)

19
Q

Pseudomonas aeruginosa (grampositiv)

A

Wildtyp: Pipeazilin, Cephalosporine ab 4. Gen
3 MRGN: Carbapeneme
bei 4 MRGN: nach Antibiogramm

20
Q

Pseudomonas aeruginosa Steckbrief

A

Nasskeim, gramnegativ
natürliche Resistenz: Peniciline ausser Piperacillin, Makrolide und Cephalosporine (1,2,3a und 5)
Blau grünes Sputum und süsslicher geruch
Otitis externa, HWI, Pneumonie
Unterscheidung in Wildtyp, 3-MRGN, 4-MRGN

21
Q

Häufigste Erreger der Katheter-assoziierten Sepsis bei Venenverweilkanülen

A

Staphylococcus epidermidis und weitere koagulasenegative Staphylokokken

22
Q

Lebendimpfstoffe

A

Varizellen, Gelbfieber, Dengue, Rotavirus, Röteln, Mumps

23
Q

Woran muss man denken beim verabreichen eines Lebensimpfstoffs?

A

-Verschiedene Lebendimpfstoffe müssen entweder gleichzeitig geimpft werden oder es muss ein Mindestabstand von 4 Wochen dazwischen liegen!
-Immunglobulinpräparate, bspw. zur Behandlung schwerer Verläufe einer Autoimmunerkrankung, interferieren ähnlich einer Passivimpfung mit der Wirksamkeit von Lebendimpfstoffen – ein Abstand von mind. 3 Monaten zur letzten Verabreichung von Immunglobulinen ist bei einer Lebendimpfung zu beachten!
-Bis zum Alter von ≤8 Monaten ist eine Lebendimpfung generell nicht sinnvoll, da noch vorhandene maternale Antikörper die abgeschwächten Erreger neutralisieren können
-Eine zweite Impfung dient nicht der Auffrischung, sondern soll vereinzelte Impfversager erreichen.

24
Q

Woran muss man bei Totimpfstoffen denken?

A

-Um einen langanhaltenden Impfschutz zu gewährleisten, werden Totimpfungen in mehreren Teilimpfungen durchgeführt und ggf. aufgefrischt
-Kombination: Totimpfstoffe können ohne Zeitabstand mit allen anderen Impfungen kombiniert werden
-Unerwünschte Wirkungen: Treten i.d.R. in den ersten 48–72 h nach der Impfung auf

25
Woran muss man bei passivimpfungen denken?
-Streng genommen handelt es sich bei der passiven Immunisierung nicht um eine Impfung: Zum unmittelbaren (passiven) Schutz vor einer Infektionskrankheit werden Immunglobuline direkt verabreicht, daher führen Passivimpfungen nicht zur Entwicklung einer längerfristigen körpereigenen Immunität. -Gabe von zwei unterschiedlichen Passivimpfstoffen gleichzeitig möglich -Nach einer Passivimpfung sollte für mind. 3 Monate keine Lebendimpfung gegen denselben Krankheitserreger durchgeführt werden
26
Empfohlene Impfungen unter 10 Jahren
Neugeborene (Okt.–März): Passive Immunisierung gegen RSV (Nirsevimab) 2 Monate: 6-fach-Impfung (Diphtherie, Tetanus, Pertussis, Polio, Haemophilus influenzae Typ b, Hepatitis B), Pneumokokken 3 Monate: Meningokokken B (bei Bedarf) 4 Monate: 6-fach-Impfung, Pneumokokken 5 Monate: Meningokokken B (bei Bedarf) 9 Monate: Masern, Mumps, Röteln, Varizellen (MMRV) 12 Monate: 6-fach-Impfung, Pneumokokken, MMRV 12–18 Monate: Meningokokken C 4–7 Jahre: Auffrischimpfung Diphtherie, Tetanus, Pertussis, Polio
27
Impfungen zwischen 10 und 64
11–15 Jahre: Auffrischung Diphtherie, Tetanus, Pertussis, Polio (Tdap-IPV) 11–14 Jahre: HPV (2 Dosen, falls noch nicht geimpft) 11–15 Jahre: Hepatitis B (Nachholimpfung, falls nicht im Säuglingsalter) 11–15 Jahre: Varizellen (Nachholimpfung, falls nicht immun) Alle 20 Jahre: Auffrischung Diphtherie, Tetanus, Pertussis, Polio (Tdap-IPV) Frauen bis 26 Jahre/Männer bis 26 Jahre: HPV (Nachholimpfung, falls nicht vollständig geimpft) Ergänzend je nach Risiko: FSME (Zecken), Grippe (jährlich), Hepatitis A/B, Meningokokken, Pneumokokken, Varizellen, Masern, Mumps, Röteln (bei fehlender Immunität)
28
Impfempfehlungen für Schwangere
Pertussis anfangs des drittten Trimenon
29
Herpes simplex 1-8
HHV-1: Herpes-simplex-Virus Typ 1 (verursacht meist Lippenherpes) HHV-2: Herpes-simplex-Virus Typ 2 (verursacht meist Genitalherpes) HHV-3: Varizella-Zoster-Virus (verursacht Windpocken und Gürtelrose) HHV-4: Epstein-Barr-Virus (verursacht Pfeiffersches Drüsenfieber) HHV-5: Cytomegalievirus (verursacht Cytomegalie, besonders gefährlich bei Immunschwäche) HHV-6: Humanes Herpesvirus 6 (verursacht das Dreitagefieber) HHV-7: Humanes Herpesvirus 7 (ebenfalls mit Dreitagefieber assoziiert) HHV-8: Kaposi-Sarkom-assoziiertes Herpesvirus (verursacht das Kaposi-Sarkom, eine Tumorerkrankung, vor allem bei Immunschwäche)
30
Schlafkrankheit
Schlafkrankheit (Afrikanische Trypanosomiasis) ist eine schwere Tropenkrankheit, die durch einzellige Parasiten der Gattung Trypanosoma brucei verursacht wird. Es gibt zwei relevante Erregerarten: -Trypanosoma brucei gambiense (Westafrika, chronischer Verlauf) -Trypanosoma brucei rhodesiense (Ostafrika, akuter Verlauf) Erreger und Infektionsweg Überträger sind tagaktive Tsetse-Fliegen (Glossina-Arten), die beim Blutsaugen die Trypanosomen mit ihrem Speichel in die Blutbahn des Menschen bringen. Hauptreservoir für T. b. gambiense ist der Mensch, für T. b. rhodesiense sind es vor allem Wild- und Nutztiere. In seltenen Fällen ist auch eine Übertragung von Mutter auf Kind (pränatal) möglich. Symptome Die Erkrankung verläuft in zwei Stadien, die sich klinisch unterscheiden: Frühstadium (hämolymphatisches Stadium): Fieber, Schwäche, Kopf- und Gliederschmerzen Lymphknotenschwellungen (häufig am Hals, sog. Winterbottom-Zeichen) Hautausschlag, Anämie Spätstadium (meningoenzephalitisches Stadium): Befall des zentralen Nervensystems Schlafstörungen, Umkehr des Schlaf-Wach-Rhythmus (Tagesschläfrigkeit, nächtliche Unruhe) Verwirrtheit, Krampfanfälle, Erschöpfung, Koordinationsstörungen Im Endstadium Dämmerzustand bis Koma und Tod, wenn unbehandelt Der Verlauf ist bei T. b. gambiense meist langsam (Monate bis Jahre), bei T. b. rhodesiense rasch (Tage bis Wochen) Therapie Die Behandlung richtet sich nach dem Krankheitsstadium: Vor Befall des zentralen Nervensystems (Frühstadium): Pentamidin (T. b. gambiense) Suramin (T. b. rhodesiense) Bei Befall des zentralen Nervensystems (Spätstadium): Melarsoprol (Arsenverbindung, starke Nebenwirkungen) Eflornithin (bei T. b. gambiense, weniger toxisch) Kombinationstherapien (z.B. NECT: Nifurtimox-Eflornithin) Neuere Therapie: Fexinidazol (orale Einmalgabe, seit Kurzem zugelassen, weniger Nebenwirkungen) Hinweis: Die Medikamente sind oft toxisch und erfordern stationäre Überwachung. Je früher die Therapie beginnt, desto besser sind die Heilungschancen
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Osteomyelitis im Kindesalter mit Streptococcus aureus, welches Antibiotikum?
Zum einen wird ein Antibiotikum gesucht, das im grampositiven Bereich gut wirksam ist. Außerdem muss es ein nebenwirkungsarmes Medikament sein, das auch im Kindesalter eingesetzt werden kann. Bei Clindamycin handelt es sich um ein Lincosamid, das im grampositiven Bereich wirksam ist und sich insbesondere durch seine gute Gewebegängigkeit auszeichnet. Daher wird es für die Therapie der Osteomyelitis empfohlen, wenn von einer alleinigen Infektion mit den grampositiven Erregern S. aureus oder Gruppe-A-Streptokokken auszugehen ist.
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