II - Investition, Wirtschaftlichkeit und Risiko Flashcards

2 - Wirtschaftlichkeitskennzahlen 3 - Investition und Finanzierung unter Risiko

1
Q

Im Rechungswesen unterscheidet man zwischen Bestandsgrößen und Strömungsgrößen.

  1. Definiere beide Begriffe.
  2. Nenne die beiden Bestandsgrößen und ihre zugehörigen Strömungsgrößen, die in dieser Vorlesung verstärkt behandelt werden.
A

Definitionen:

  • Bestandsgrößen = in Geldeinheiten bewertete zu einem bestimmten Zeitpunkt gemessene Größe
  • Strömungsgröße = in Geldeinheiten bewertete in einem bestimmten Zeitraum gemessene Größe - Zufluss/Enstehung bzw. Abfluss/Verzehr von Mitteln und Gütern

Fokus der Veranstaltung

  • Bestandsgröße: Zahlungsmittelbestand
    • Strömungsgrößen: Einzahlung / Auszahlung
  • Bestandsgröße: bestriebsnotwendiges Vermögen
    • Strömungsgrößen: Kosten / Leistung
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2
Q

Was versteht man unter Rückflüssen?

A

Die Differenz zwischen Einzahlungen und Auszahlungen.

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3
Q

Gib eine allgemeine Definition der Begriffe Kosten und Erlöse an.

A
  • Kosten = negative finanzielle Auswirkungen einer Handlung
  • Erlöse = Umsatz; Mittelzufluss als Gegenleistung für Waren und Dienstleistungen
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4
Q

Kosten lassen sich in vier Klassen einteilen. Nenne die vier Klassen und gib jeweils Beispiele für zugehörige Kostenarten an.

A
  • verbrauchsgebunden, z.B. Brennstoffkosten, Energiekosten, Materialkosten
  • betriebsgebunden, z.B. Personalkosten, Wartungskosten, Verwaltungskosten, Versicherungskosten
  • kapitalgebunden, z.B. Zinsen, Planungskosten, Ausfallkosten
  • sonstige, z.B. Abgaben, Steuern
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5
Q

Im Rahmen der Vorlesung wurden drei international gebräuchliche Begriffe für finanzielle Aufwendungen (expenditures) vorgestellt. Nenne und definiere diese Begriffe und gib auch jeweils Beispiele an.

A
  • capital expenditures (CapEx) = Investitionsausgaben, längerfristige Anlagegüter
    • z.B. Maschinen, Gebäude, Erstausrüstungen, Ersatzteile, Rechnersysteme
  • operational expenditures (OpEx) = Ausgaben für operativen Geschäftbetrieb
    • z.B. Kosten für Rohstoffe, Betriebsstoffe, Personal, Leasing, Energie
  • total expenditures (TotEx) = Gesamtkosten, i.e. TotEx = CapEx + OpEx
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6
Q

Die Begriffe Kosten und Investitionen werden im allgemeinen Sprachgebrauch zwar mitunter synonym verwendet, tatsächlich unterscheiden sie sich jedoch klar voneinander. Erläutere die Unterschiede.

A
  • Kosten = Ausgaben für Gegenwerte die nur kurzfristig zur Verfügung stehen
    • z.B Ausgaben für Verbrauchsstoffe, Miete
  • Investitionen = Ausgaben für Gegenwerte die langfristig zur Verfügung stehen
    • z.B. Ausgaben für Anlagen, Gebäude
    • Investitionen sind immer auf die Zukunft gerichtet
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7
Q

Im Rahmen dieser Veranstaltung werden in der Investitionsrechnung zwei Prämissen vorausgesetzt

  1. vollständiger Kapitalmarkt
  2. vollkommener Kapitalmarkt

Erkläre, was mit diesen beiden Prämissen gemein ist.

A
  1. vollständiger Kapitalmarkt = jeder Zahlungsstrom ist handelbar
  2. vollkommener Kapitalmarkt = Preise und Zinssätze sind für alle Marktteilnehmer gleich
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8
Q

Nenne Ziele von Investitionen.

A
  • Erwirtschaftung von Erträgen durch zielgerichteten Einsatz finanzieller Mittel
  • Ertragssteigerung (hohe Renditen), d.h. Investition soll vorteilhaft sein
  • Risiken sollen berechenbar sein und reduziert werden
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9
Q

Investitionen können in Bezug auf das Objekt (in das investiert wird), die Zielsetzung, die Nutzungsdauer sowie den Zeitablauf in verschiedene Arten unterteilt werden. Nenne für jede der vier genannten Eigenschaften verschiedene Arten von Investionen.

A
  • Objekte
    • Realinvestition
    • Finanzinvestition
    • immaterielle Investition
  • Zielsetzung
    • Errichtungsinvestition
    • Ersatzinvestition
    • Rationalisierungsinvestition
    • Erweiterungsinvestition
    • Sozialinvestition
  • Nutzungsdauer
    • kurzfristige Investition
    • mittelfristige Investition
    • langfristige Investition
  • Zeitablauf
    • Gründungsinvestition
    • laufende Investition
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10
Q

Was versteht man unter Aufzinsen und Abzinsen?

A
  • Aufzinsen = Bestimmung des zukünftigen Wertes einer heutigen Geldsumme unter Berücksichtigung von Zins und Zinseszins
    • Fragestellung z.B.: welchen Betrag muss ich zurückzahlen, wenn ich mir heute 500 € leihe und die Rückzahlung nach N Zinsperioden fällig wird?
  • Abzinsen = Bestimmung des heutigen Wertes einer zukünftigen Geldsumme unter Berücksichtigung von Zins und Zinseszins
    • Fragestellung z.B.: welchen heutigen Wert haben 500 € die ich in N Zinsperioden ausgezahlt bekomme?
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11
Q

Was ist der Unterschied zwischen einfacher und exponentieller Verzinsung?

A
  • einfache Verzinsung = nur das Anfangskapital wird verzinst, der Zinsbetrag ist konstant
  • exponentielle Verzinsung = Zinsen werden dem Kapital hinzugerechnet und verzinst (Zinseszins), der Zinsbetrag nimmt mit jeder Periode zu.
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12
Q

Wann sind zwei Zahlungen äquivalent?

A

Wenn ihr Zeitwert bezogen auf denselben Zeitraum (d.h. unter Anwendung von Auf- und Abzinsen) übereinstimmt.

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13
Q

Erläutere den Begriff des Rentenbarwerts sowohl formal als auch im Sachzusammenhang.

A

Der Rentenbarwert entspricht dem heutigen Wert einer zukünftig stattfindenden, regelmäßigen Auszahlung (“Rente”) über eine festgelegte Anzahl an Zahlungsperioden, wobei in jeder Zahlungsperiode eine Verzinsung (Zinseszins) stattfindet.

Anschaulich beschreibt er, welchen Wert ich - unter Berücksichtigung einer regelmäßigen und konstanten Verzinsung - heute anlegen muss, um mir zukünftig über N Perioden hinweg bestängig den Wert z auszahlen zu können.

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14
Q

Wozu dient der Rentenbarwertfaktor? Von welchen Größen hängt er ab?

A

Der Rentenbarwertfaktor (RBF) ist das Verhältnis von Rentenbarwert zur regelmäßigen Auszahlung (“Rente”). Er ermöglicht es - sofern bekannt - den Barwert unmittelbar aus dem Wert der Rente zu bestimmen.

Der RBF hängt seinerseits vom Zinssatz und von der Laufzeit der Auszahlung ab.

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15
Q

Wähle die richtige Option! Bei gleichbleibender Rente und jeweils konstantem Zinssatz gilt…

a) je höher der Zinssatz desto höher der Rentenbarwertfaktor
b) je höher der Zinssatz desto geringer der Rentenbarwertfaktor

Gib auch eine kurze Begründung an!

A

Option b) ist zutreffend.

Je höher die Verzinsung desto geringer ist die Summe die ich heute anlegen müsste um mir die gewünschte Rente auszuzahlen. Der Barwert der Zahlungsreihe (Rente) ist also geringer und damit auch der Rentenbarwertfaktor.

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16
Q

Was beschreibt der Kapitalwert? Welche Aussagekraft besitzt er?

A

Der Kapitalwert C ist die Differenz aus der Investitionssumme I0 zum Zeitpunkt t0 und den regelmäßigen Renditen (abgezinst auf den Zeitpunkt t0). Anders ausgedrückt ist der Differenz aus der Investitionssumme I0 zum Zeitpunkt t0 und dem Barwert Bz der Zahlungsreihe.

C = –I0 + Bz

Der Kapitalwert ermöglicht eine Aussage über die Wirtschaftlichkeit einer Investition. Ist er größer Null (Barwert größer als Investitionssumme) so ist die Investition wirtschaftlich, ist er kleiner Null, so ist sie unwirtschaftlich.

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17
Q

Wie ist der sogenannte Return on Invest definiert?

A

Der Return on Invest ist gleich dem Verhältnis von Kapitalwert zu Investition. Er entspricht also dem relativen Gewinn einer Investition.

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18
Q

Die Formel zur Berechnung des Kapitalwertes C0 zeigt folgenden Zusammenhang auf. Je höher der Rentenbarwertfaktor der Investitionserträge, desto höher der Kapitalwert. Begründe diesen Zusammenhang.

A

Wie wir bereits herausgearbeitet haben, steigt der RBF mit sinkendem Zinssatz. Bei der Berechnung von C0 wird der RBF über den Kalkulationszinssatz berechnet.

Je höher nun der RBF des Investitionserträge ist, desto geringer sind der Kalkulationszinssatz und folglich auch die mögliche Verzinsung bei Anlage der Investitionssumme. Da die Erträge der Investition unverändert bleiben steigt somit die Wirtschaftlichkeit der Investition.

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19
Q

Der Kapitalwert hängt u.a. vom Kalkulationszinssatz ab und nimmt für verschiedene Kalkulationszinssätze verschiedene Werte an. Welche Aussagekraft besitzt er dadurch?

A

Mit dem Kapitalwert einer Investition kann man dadurch für jeden Kalkulationszins bestimmen, ob die geplante Investition wirtschaftlicher ist als eine Anlage der Investitionssumme zum selben Zinssatz.

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20
Q

Was bedeutet es, wenn der Kapitalwert einer Investitionssumme den Wert Null hat?

A

Es bedeutet, dass die Investition exakt den Kalkulationszinssatz erzielt hat. Die Investition hat also denselben Ertrag erbracht, wie ihn eine Anlage der Investitionssumme mit Verzinsung in Höhe des Kalkulationszinssatzes erbracht hätte.

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21
Q

Beschreibe kurz die Annuitätenmethode.

Leitfragen

  • Was ist überhaupt eine Annuität?
  • Mit welchen anderen finanzmathematischen Größen hängt sie zusammen?
A

Eine Annuität ist eine regelmäßig, über mehrere Zinsperioden anfallende und konstante Zahlung.

Ziel der Annuitätenmethode ist eine Periodisierung des Kapitalwertes, d.h. der Kapitalwert wird - unter Berücksichtigung von Zinseszins - in eine äquivalente Zahlungsreihe von regelmäßigen, konstanten Zahlungen (= Annuitäten) umgerechnet.

Da der Kapitalwert C0 dem Barwert des Gewinns einer Investion entspricht und die Annuität a (analog zur Rente) einen konstanten Wert aufweist, kann der Zusammenhang beider Größen mit dem Rentenbarwertfaktor beschrieben werden.

C0 = RBF * a

Anschaulich entspricht die Annuität dem konstanten Entnahmebetrag, um das Anfangskapital K0 (inkl. Zinsen) in N Jahren aufzubrauchen (Analogie zum Rentenbarwert).

22
Q

Welche Bedeutung hat die dynamische Amortisationszeit? Wie hängt die mit dem Kapitalwert zusammen?

A

Die dynamische Amortisationszeit entspricht der Zeitspanne bis die Anfangsausgabe (Investition) durch die abgezinsten erwirtschafteten Einnahmen (Rückflüsse) wieder verdient wurde.

Nach der Amortisationszeit verfügt das Unternehmen wieder über das eingesetzte Kapital und die Zinseinnahmen bei Kalkulationszinssatz i.

Die Amortisationszeit zeichnet sich ferner dadurch aus, dass zu diesem Zeitpunkt der Kapitalwert gleich Null ist.

23
Q

Warum ist die dynamische Amortisationszeit als alleiniger Indikator für die Wirtschaftlichkeit einer Investition nicht geeignet?

A

Die dynamische Amortisationszeit sagt nichts darüber aus, wie hoch der abgezinste Gewinn der Investition (Kapitalwert) ist, da sie nicht den gesamten Zeitraum der Investition betrachtet.

24
Q

Wie ist der sogenannte interne Zinsfuß definiert? Warum ist er vergleichsweise schwer zu bestimmen?

A

Der interne Zinsfuß r ist definiert als derjenige Kalkulationszinssatz, für den der Kapitalwert gleich Null ist.

Er wird berechnet, indem die Definitionsgleichung des Kapitalwertes zu Null gesetzt wird. Die Gleichung ist von r abhängig kann jedoch nicht nach r aufgelöst werden, sodass sie iterativ gelöst werden muss.

25
Q

Welche Bedeutung hat der interne Zinsfuß im Zusammenhang mit Investitionsentscheidungen?

A

Der interne Zinsfuß entspricht genau dem Zinssatz, den eine Investition real erzielt hat.

Anders ausgedrückt gibt der interne Zinsfuß an, zu welchem Zinssatz ich die Investitionssumme am Kapitalmarkt anlegen müsste, um genau diejenigen Rückflüsse zu erhalten, die mein Investitionsobjekt liefert.

Für eine sinnvolle Investition sollte also der interne Zinsfuß höher als der Kalkulationszinssatz sein.

26
Q

Zu welchem Zeitpunkt einer laufenden Investition sind der interne Zinsfuß und der Kalkulationszinssatz identisch? Begründe kurz.

A

Mit dem Erreichen der dynamischen Amortisationszeit sind interner Zinsfuß und Kalkulationszinssatz identisch.

Dieser Zeitpunkt ist ja gerade so definiert, dass die Investition ab dann rentabel ist, also der durch sie erzielte Zinssatz (interner Zinsfuß) momentan genau dem gewünschten Zinssatz (Kalkulationszinssatz) entspricht.

27
Q

Jedem möglichen Ereignis kann eine Eintrittswahrscheinlichkeit ωk zugeordnet werden. Welche mathematische Bedingung gilt für diese Wahrscheinlichkeiten?

A

Die Summe der Eintrittswahrscheinlichkeiten aller möglichen Ereignisse muss immer gleich Eins sein.

28
Q

Erkläre den Unterschied zwischen den Begriffen Sicherheit, Unsicherheit und Risiko.

A

Sicherheit = die Eintrittswahrscheinlichkeit eines Ereignisses ist gleich Eins

Unsicherheit = die Eintrittswahrscheinlichkeit eines Ereignisses ist unbekannt

Risiko = die Eintrittswahrscheinlichkeit eines Ereignisses ist bekannt oder abschätzbar, und sie ist sowohl von Null als auch von Eins verschieden

29
Q

Die bei einer Investition bestehenden Risiken lassen sich u.a. in technische, wirtschaftliche, politische und gesellschaftliche Risiken unterteilen. Zu den technischen Risiken gehört u.a. die sog. technische Diskontinuität. Was versteht man darunter?

A

Unter einer technischen Diskontinuität versteht man das Auftreten bzw. das Nutzbarmachen einer neuen Technologie wodurch Weiterentwicklung und Ausbau der aktuellen Technologie(n) weniger lohnend würden.

Beispiel: das Nutzbarmachen der Kernfusion zur Stromerzeugung würde den weiteren Ausbau von PV, Windenergie, Wasserkraft, … obsolet oder zumindest weniger wichtig machen.

30
Q

Für die Investitionsentscheidung unter Risiko werden mehrere Indikationen herangezogen, u.a. der sog. erwartete Return on Invest ROIe. Wie ist er definiert?

A

Der ROIe ist definiert als die Summe der ROI aller möglichen Ereignisse gewichtet mit deren Eintrittswahrscheinlichkeiten ωk

ROIe = Σk ROIk * ωk

31
Q

Der zweite Indikator der in dieser Vorlesung zur Investitionsentscheidung unter Risiko genutzt wird ist die sog. Varianz σ2. Wie ist sie definiert und was bedeutet sie im Sachzusammenhang?

A

Die Varianz ist folgendermaßen definiert:

σ2 = Σk (ROIk – ROIe)2 * ωk

Die Varianz ist damit ein Maß für die Schwankungsbreite des ROI. Je höher die Varianz desto unterschiedlicher der ROI der einzelnen Ereignisse desto folgenreicher eine falsche Investitionsentscheidung.

Umgekehrt bedeutet eine niedrige Varianz, dass der ROI für alle möglichen Alternativen vergleichbar groß ist, wodurch die getroffene Entscheidung weniger bedeutend ist.

32
Q

Was besagt der Begriff Risiko-Aversion?

A

Er besagt, dass Verluste stets stärker bewertet werden als Gewinne in gleicher Höhe.

33
Q

Was besagt das BERNOULLI-Prinzip im Zusammenhang mit Investitionsentscheidung unter Risiko?

A

Das BERNOULLI-Prinzip besagt, dass jeder Investition - oder allg. jeder Entscheidung - ein eindeutiger (quantitativer) Nutzen durch eine mathematische Funktion (Nutzenfunktion) zugeordnet werden kann.

34
Q

Was ist das Ziel einer Investitionsentscheidung?

A

Das Ziel ist die Maximierung des Nutzens, also des Wertes der Nutzenfunktion.

35
Q

Zwischen welchen beiden stochastischen Größen herrscht ein trade-off (Zielkonflikt) bei der Investitionsentscheidung unter Risiko?

A

Der trade-off besteht zwischen Höhe und Varianz der erwarteten Rendite (ROIe)

36
Q

Bei Investitionsentscheidungen unter Risiko lassen sich - wie bei allen risikobehafteten Entscheidungen - drei Verhaltensweisen oder Einstellungen bzgl. dem Eingehen von Risiken unterscheiden. Nenne diese drei Risikoeinstellungen und beschreibe sie kurz. Welcher Einstellungen lassen sich Investorinnen im Normalfall zuordnen?

A
  • risikoneutral = Entscheidung nur Anhand des Erwartungswertes
  • risikoavers = bei gleichem Erwartungswert wird die Alternative mit geringerer Varianz bevorzugt
  • risikofreudig = bei gleichem Erwartungswert wird die Alternative mit höherer Varianz bevorzugt

Investitionsentscheidungen werden im Normalfall mit risikoaverser Einstellung getroffen.

37
Q

Warum kann risikoaverses Verhalten zu energetischer Ineffizienz (schlechterer Wirkungsgrad) in der Kraftwerksstruktur führen?

A

Die Steigerung der Effizienz eines Kraftwerks erhöht die Investitionssumme und damit auch den zur Refinanzierung erforderlichen Strompreis. Dieser Preis kann aber - z.B. aufgrund von Preisobergrenzen - nur mit Unsicherheit erzielt werden.

Risikoaverse Investorinnen bevorzugen daher meist die Investition in günstigere (und ineffizientere) Kraftwerke, die im Gegenzug einen niedrigeren Strompreis aufweisen, der mit höherer Wahrscheinlichkeit erzielt werden kann.

38
Q

Ungeachtet des Risikos herrscht bei Investitionsentscheidungen ein Zielkonflikt zwischen zwei bereits in vorherigen Vorlesungen eingeführten Größen. Welche beiden Größen sind das?

A

Rentabilität (Verzinsung des eingesetzten Kapitals) und Amortisationszeit

39
Q

Warum kann eine lange Amortisationszeit für Investorinnen problematisch werden?

A

Durch die lange Kapitalbindung können Investorinnen in Kapitalknappheit geraten, sodass keine Liquidität mehr vorhanden ist.

40
Q

Beim Contracting wird die Investition durch einen externen Anbieter übernommen. Warum kann das sinnvoller sein, als die Aufnahme eines Kredits bei einer Bank?

A

Zum einen kann es sinnvoll sein, wenn der Kredit nur zu schlechten Konditionen aufnehmbar ist.

Zum anderen sind Contractor häufig auf das jeweilige Investitionsobjekt spezialisiert, sodass sich ihre Expertise positiv auf die Qualität des Objekts und Wirtschaftlichkeit der Investition auswirkt.

41
Q

Wie refinanziert der Contractor seine getätigte Investition im Falle der Bereitstellung von Energie oder Energiedienstleistungen?

A

Die Refinanzierung erfolgt durch die Abnahmepreise, die der Contractingnehmer für den Bezug von Energie(dienstleistungen) zu zahlen hat.

42
Q

Wie verhält sich der interne Zinsfuß der Investition mit zunehmender Laufzeit? Wie hängt er qualitativ mit der Amortisationszeit zusammen?

A

Grundsätzlich steigt der interne Zinsfuß mit zunehmender Laufzeit - unter der Voraussetzung, dass die Rückflüsse konstant bleiben und keine Folgeinvestitionen getätigt werden müssen.

Je höher wiederum die Amortisationszeit (bei gleichbleibender Gesamtlaufzeit) desto geringer der interne Zinsfuß.

Allgemein lässt sich also sagen: je weiter die Investition über den Amortisationszeitpunkt hinaus läuft, desto höher der interne Zinsfuß.

43
Q

Im folgenden sind die Entwicklungsphasen eines Contracting-Projekts alphabetisch aufgelistet. Bringe sie in die chronologisch richtige Reihenfolge.

  • Abschluss von Energieliefer- und Energiebezugsverträgen
  • Ausschreibung und Vergabe der Anlagentechnik
  • Betriebsführung
  • Erarbeitung von Vertragsmodellen
  • Errichtung und Projektüberwachung
  • Feinplanung und Darstellung der Finanzierung
  • Konzeptentwicklung
  • Projektidee
A
  1. Projektidee
  2. Konzeptentwicklung
  3. Erarbeitung von Vertragsmodellen
  4. Feinplanung und Darstellung der Finanzierung
  5. Abschluss von Energieliefer- und Energiebezugsverträgen
  6. Ausschreibung und Vergabe der Anlagentechnik
  7. Errichtung und Projektüberwachung
  8. Betriebsführung
44
Q

Beim Contracting muss für beide Vertragsparteien Gewinn erzielt werden, wohingegen bei eigener Investition lediglich die eigenen Gewinninteressen berücksichtigt werden müssen. Warum kann (nicht muss) ein Contracting-Projekt dennoch für beide Parteien einen Vorteil gegenüber Eigenfinanzierung bedeuten?

A

Bei günstigen Bedingungen kann der finanzielle Mehraufwand aufgrund beidseitigem Gewinninteresse dadurch überkompensiert werden, dass der Contractor aufgrund seiner Expertise die Investitionssumme effizienter einsetzt und dadurch die Investition wirtschaftlicher wird.

45
Q

Die mit dem Contracting verbundenen Risiken lassen sich in drei Kategorien einteilen. Nenne diese Kategorien und gib an, welcher der beiden Vertragspartner des Projekts die jeweiligen Risiken trägt .

A
  • Bonitätsrisiken: Contractor übernimmt Risiko
  • Betriebsrisiken: geteiltes Risiko (Leistungs- & Arbeitspreis, Preisbegleitklauseln)
  • Technisches Risiko: Contractor übernimmt Risiko
46
Q

Was veranschaulicht das sogenannte Finanzkennzahldreieck? Welche Komponenten beinhaltet es?

A

Das Finanzkennzahldreieck veranschaulicht welche Aspekte bzw. finanzmathematischen Größen bei der Beurteilung herangezogen werden, ob ein Unternehmen als Contracting-Nehmer in Frage kommt.

Diese Größen sind:

  1. Liquidität
  2. Rentabilität
  3. Stabilität
47
Q

Nenne die vier hier besprochenen Teilschritte des Risikomanagements.

A
  1. Risikoidentifikation
  2. Risikobewertung und -aggregation
  3. Risikosteuerung und -überwachung
  4. Risiko-Reporting
48
Q

Ein Werkzeug zur Identifikation von Risiken ist die sogenannte SWOT-Analyse. Erkläre kurz aus welchen Komponenten sie besteht und was sich hinter diesen Komponenten verbirgt.

A

S - Strengths: Stärken, d.h. positive Eigenschaften einer Sache

W - Weaknesses: Schwächen, d.h. negative Eigenschaften einer Sache

O - Opportunities: Möglichkeiten, d.h. positive Auswirkungen einer Sache

T - Threats: Gefahren, d.h. negative Auswirkungen einer Sache

49
Q

Zur Bewertung von Risiken dient u.a. eine Risikomatrix. Beschreibe kurz ihren Aufbau und ihre Funktion.

A

Die Risikomatrix ist eine zweidimensionale 5×5-Matrix.

  1. Dimension: Eintrittswahrscheinlichkeit
    • unwahrscheinlich - sehr selten - selten - möglich - häufig
  2. Dimension: Schadenspotential
    • unbedeutend - gering - spürbar - kritisch - existenzbedrohend

Es entstehen insgesamt 25 Paare von je einem Wert für Wahrscheinlichkeit und für Schaden. Jedem Wertepaar kann eine von vier Risikostufen

kleines Risiko - mittleres Risiko - hohes Risiko - inakzeptables Risiko

zugeordnet werden.

Die Funktion dieser Matrix besteht darin, jedem möglichen (ungewollten) Ereignis anhand von dessen Wahrscheinlichkeit und Schadenspotential eine Risikostufe zuzuordnen um das Ausmaß der erforderlichen Gegenmaßnahmen festzulegen.

50
Q

Zur Steuerung oder Minderung von Risiken wurden zwei Kategorien von Maßnahmen vorgestellt. Nenne die beiden Kategorien sowie zugehörige Maßnahmen und gib wenn möglich auch jeweils ein Beispiel an.

Was ist der Unterschied zwischen den beiden Kategorien?

A
  • präventive (aktive) Maßnahmen
    • Risikovermeidung, z.B. passende Auswahl der Kunden
    • Risikovorbeugung, z.B. QM, Wartung, Notfallmaßnahmen
  • korrektive (passive) Maßnahmen
    • Risikodiversifikation, z.B. mehrere Lieferanten
    • Risikotransfer, z.B. Versicherungen

Die präventiven Maßnahmen zielen darauf ab, den Eintritt des riskanten Ereignisses zu verhindern, wohingegen die korrektiven Maßnahmen lediglich dafür sorgen, dass der Schaden gering bleibt.

51
Q

Bei der Berichterstattung über Risikoanalyse und Gegenmaßnahmen gibt es zwei Formen. Nenne sie und gib an, an wen sich diese Formen jeweils richten können.

A
  • interne Berichterstattung, z.B. an Bereichsleiter, Vorstand
  • externe Berichterstattung, z.B. an Wirtschaftsprüfer, Shareholder, Analysten)