Hysolar Institut Flashcards

1
Q

Entstehung und Namensgebung (Hysolar)

A
  • Im Jahre 1986: Stuttgarter Universität entschloss sich eine Anlage zu entwickeln mit deren Hilfe sich aus Solarzellen gewonnene Energie in Wasserstoff umwandeln lässt
  • Beim Namen des Forschungsprojektes „Hysolar“: Abkürzung von „Hydrogen from solar energy“
  • Hysolar: Name des Institutes auf dem Universitätsgelände, gebaut vom renommierten Architektenbüro von Günther Behnisch für diesen Zweck
  • Fachwelt reagierte unterschiedlich auf den eigenwilligen Forschungsbau
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Q

Beschreibung (Hysolar)

A
  • fröhlich-aggressives Raumgebilde aus Glas, Blech und Stahl und frechen Farben das Sehgewohnheiten verhöhnt
  • > mutet an wie ein dreidimensionales Kaleidoskop, indem spitze Flächen und diagonale Linien durcheinander wirbeln
  • Gesetze der Statik und Schwerkraft scheinen aufgehoben
  • Betrachter wird mit einem Bauwerk konfrontiert, das sich vom Herkömmlichen unterscheidet
  • rechter Winkel spielt nur eine untergeordnete Rolle
  • man vermied bewusst die Symmetrie: stattdessen arbeitete man mit
  • > Schrägen
  • > aus dem Lot gekippten Fenstern
  • > windschiefen Wänden
  • > aus der Senkrechten geklappten Fassaden
  • > ungewöhnliche Materialkombinationen
  • > Hysolar als ein typisches Beispiel für die als Dekonstruktivismus bezeichnete Richtung der Architektur, die sich erst Ende der 80er Jahre herauswickelte
  • recht kleines Gebäude
  • seiner Funktion entsprechend mit seinen Sonnenkollektoren ( auf die keine Schlagschatten fallen dürfen) nach Süden ausgerichtet
  • besteht zum großen Teil aus vorgefertigten Elementen (nur manche Teile mussten speziell hergestellt werden)
  • Ergebnis dieser kalkulierten Disharmonie: dreidimensionale Zusammenfügung heterogener Materialien
  • Materialien waren nach dem Wunsch des Architekten nicht edel, sondern möglichst einfach
  • Holztafeln stoßen auf Paneele aus Aluminium, Plexiglas kontrastiert mit gewalzten Stahlprofilen oder Wellblechbeschlägen, farbige Stahlträger schießen aus dem Baukörper heraus ODER bohren sich im großen Schwung in den Boden neben dem Gebäude
  • Trotz aller gewagt erscheinenden Konstruktionen: das Ganze gehorcht den Gesetzen der Statik und einem kalkulierten Gestaltungswillen
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3
Q

Theorie Dekonstruktivismus

A
  • Grundzüge dieser Auffassung fasste der Architekturhistoriker Anthony Vider so zusammen:
  • Die Dekonstruktion bezieht gesamte Stärke daraus, Harmonie, Einheit und Stabilität als Werte in Frage zu stellen
  • > schlägt statt dessen eine andere Sicht auf die Struktur vor:
  • > Mängel als innerer Bestandteil der Struktur sind.
  • Beim Versuch statisch scheinbar Unmögliches zu realisieren:
  • > Architekten reizten Möglichkeiten des Machtbaren in gewagten Konstruktionen ABER stimmigen Fügungen der Elemente aus
  • Geistig-philosophischer Hintergrund:
    vom französischen Philosophen Jacques Derrida entwickelte Auffassung in den 70er:
    ->sieht eine ausschließliche Fixierung des Denkens auf die Vernunft als einen Irrweg an
    -> stellt die Frage, ob die Welt sich so einfach mit gesicherten Erkenntnissen erfassen lasse.
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