Historischer Kontext Flashcards

1
Q

Kontext Königebücher

A

Die Königebücher beschreiben die Geschichte Israels und Judas von der Thronbesteigung Salomos (ca. 970 v. Chr.) bis zur Zerstörung Jerusalems (586 v. Chr.). Sie sind in einem größeren historischen Rahmen zu sehen, der durch verschiedene politische und gesellschaftliche Entwicklungen geprägt ist.

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2
Q

Ägypten

A

1.1. Ägypten
Ägypten spielt in den Königebüchern eine ambivalente Rolle.
Zu Salomos Zeit (1Kön 3–11) ist Ägypten eine Großmacht, verliert aber ab ca. 950 v. Chr. an Einfluss.
Pharao Schischak (Sheshonq I, 945–924 v. Chr.) plündert Jerusalem um 926 v. Chr. (1Kön 14,25–26).
Später wird Ägypten unter Necho II (610–595 v. Chr.) wieder aktiv und besiegt Joschija (609 v. Chr., 2Kön 23,29).

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3
Q

Assyrien

A

1.2. Assyrien
Assyrien wird ab dem 9. Jh. v. Chr. zur dominierenden Macht im Vorderen Orient.
Tiglat-Pileser III. (745–727 v. Chr.) unterwirft Nordisrael (2Kön 15,29).
Salmanassar V. (727–722 v. Chr.) und Sargon II. (722–705 v. Chr.) erobern Samaria (722 v. Chr.) und beenden das Nordreich Israel (2Kön 17).
Juda bleibt zunächst als Vasallenstaat unter assyrischer Kontrolle.

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4
Q

Babylonien

A

1.3. Babylonien
Nach dem Niedergang Assyriens wird Babylonien unter Nebukadnezar II. (605–562 v. Chr.) zur Großmacht.
Zerstörung Jerusalems (586 v. Chr.) und Deportation der Oberschicht nach Babylon (2Kön 25).

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5
Q

Salomo

A

2.1. Vereinigtes Königreich (ca. 970–931 v. Chr.)
Salomo (1Kön 1–11):
Höhepunkt der israelitischen Königsherrschaft.
Tempelbau in Jerusalem (ca. 960 v. Chr.).
Politische und wirtschaftliche Blüte, aber auch Spannungen durch Zwangsarbeit und hohe Abgaben.
Nach Salomos Tod: Reichsteilung (931 v. Chr.).

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6
Q

Geteiltes Königreich

A

2.2. Geteiltes Königreich (931–722 v. Chr.)
Nordreich Israel (931–722 v. Chr.)
Gegründet unter Jerobeam I. (1Kön 12).
Instabile Dynastien (wechselnde Herrscher, viele Staatsstreiche).
Omriden-Dynastie (Omri, Ahab, Joram): politische Macht, aber auch religiöse Konflikte (Baalskult).
Fall Samarias (722 v. Chr.) unter den Assyrern (2Kön 17).
Südreich Juda (931–586 v. Chr.)
Relativ stabile davidische Dynastie.
Teilweise religiöse Reformen (Hiskia, Joschija), aber auch Abhängigkeit von Großmächten.
Bleibt nach 722 v. Chr. als assyrischer Vasall bestehen.

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7
Q

Juda unter Assur

A

2.3. Juda unter assyrischer Herrschaft (722–605 v. Chr.)
Hiskia (ca. 715–687 v. Chr.)
Versucht, sich von Assyrien zu befreien.
Assyrischer König Sanherib (704–681 v. Chr.) belagert Jerusalem (701 v. Chr., 2Kön 18–19).
Manasse (ca. 687–642 v. Chr.)
Pro-assyrische Politik.
Förderung von assyrischem Kult (2Kön 21).

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8
Q

Juda unter Babylon

A

2.4. Juda unter babylonischer Herrschaft (605–586 v. Chr.)
Joschija (640–609 v. Chr.)
Religiöse Reformen (2Kön 22–23).
Stirbt im Kampf gegen Pharao Necho (609 v. Chr.).
Letzte Könige Judas (609–586 v. Chr.)
Jojakim (609–598 v. Chr.): Vasall Babylons, später gegen Babylon rebelliert.
Jojachin (598 v. Chr.): Wird nach Babylon deportiert.
Zedekia (597–586 v. Chr.): Letzter König, lehnt sich gegen Babylon auf.
Zerstörung Jerusalems (586 v. Chr.) durch Nebukadnezar.

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9
Q

Theologie der Königebücher

A

Gott als König und Herr der Geschichte
Die Könige werden nach ihrem Gehorsam gegenüber JHWH bewertet.
Besonders hervorgehoben: Hiskia und Joschija als gute Könige.
Propheten als Gegenstimmen zur Königsmacht
Elia und Elisa in Israel (1Kön 17–2Kön 13).
Jesaja als Berater Hiskias (Jes 36–39; 2Kön 18–20).
Jeremia warnt vor Aufständen gegen Babylon (2Kön 25).
Der Fall Jerusalems als Folge von Bundesbruch
Exil als Strafe für Sünde und Götzendienst.
Aber: Hoffnung auf Wiederherstellung (2Kön 25,27–30 – Jojachins Begnadigung in Babylon).

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10
Q

Kontext Jeremia

A

Das Buch Jeremia spielt sich vor dem Hintergrund tiefgreifender politischer Umbrüche im 7. und 6. Jahrhundert v. Chr. ab. In dieser Zeit wird Juda von mehreren Großmächten – Assyrien, Ägypten und Babylon – beeinflusst, bis schließlich Babylon das Königreich Juda erobert und Jerusalem zerstört. Jeremia wirkte als Prophet ca. 627–586 v. Chr., eine Zeit voller innerer und äußerer Krisen.

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11
Q

Aufstieg Babylons

A

1.2. Der Aufstieg Babylons (ca. 626–605 v. Chr.)
Babylon, unter Führung von Nabopolassar (626–605 v. Chr.), wurde zur neuen Großmacht.
605 v. Chr.: Schlacht bei Karkemisch → Babylon besiegt Ägypten und übernimmt die Hegemonie.

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12
Q

Ende Assyrischer Vorherrschaft

A

1.1. Das Ende der assyrischen Vorherrschaft (ca. 640–612 v. Chr.)
Assyrien war seit dem 9. Jahrhundert die dominante Macht im Nahen Osten.
Sanherib (705–681 v. Chr.) hatte Juda 701 v. Chr. bereits schwer bedrängt (vgl. 2Kön 18–19).
Unter König Asarhaddon (681–669 v. Chr.) und Assurbanipal (669–631 v. Chr.) hielt sich die assyrische Kontrolle, aber das Reich begann zu zerfallen.
612 v. Chr.: Ninive fällt an die Babylonier und Meder.

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13
Q

Ägypten als kurzfristige Regionalmacht

A

1.3. Ägypten als kurzzeitige Regionalmacht (ca. 610–605 v. Chr.)
Nach dem Fall Assyriens versucht Pharao Necho II. (610–595 v. Chr.), seinen Einfluss auszubauen.
609 v. Chr.: Joschija von Juda fällt in der Schlacht von Megiddo gegen Necho.
605 v. Chr.: Ägypten wird bei Karkemisch von Nebukadnezar II. geschlagen und verliert den Einfluss auf Juda.

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14
Q

Juda in den letzten Jahrzehnten vor dem Exil (ca. 640–586 v. Chr.)

A

2.1. Die Reform unter Joschija (640–609 v. Chr.)
Funde des „Gesetzbuches“ (Dtn?) → Kultreform (2Kön 22–23).
Entfernung assyrischer Kulte.
Politische Annäherung an Ägypten, aber führt zum Konflikt mit Necho.
Tod Joschijas 609 v. Chr. → Beginn politischer Instabilität.
2.2. Die letzten Könige Judas und der babylonische Druck
Jojakim (609–598 v. Chr.)
Von Ägypten eingesetzt.
Ab 605 v. Chr. Vasall Babylons, lehnt sich aber später gegen Nebukadnezar auf.
598 v. Chr.: Jojakim stirbt, Jerusalem wird belagert.
Jojachin (598–597 v. Chr.)
Regiert nur 3 Monate.
597 v. Chr.: Erste babylonische Eroberung Jerusalems, erste Deportation.
Nach Babylon verschleppt.
Zedekia (597–586 v. Chr.)
Letzter König Judas, von Babylon als Vasallkönig eingesetzt.
Versucht sich mit Ägypten gegen Babylon zu verbünden.
586 v. Chr.: Babylon zerstört Jerusalem, Zedekia wird gefangen genommen.

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15
Q

Jeremia als Zeitzeuge

A

3.1. Jeremias frühes Wirken unter Joschija (ca. 627–609 v. Chr.)
Berufung 627 v. Chr. (Jer 1).
Kritik am Götzendienst und sozialer Ungerechtigkeit.
Reform Joschijas wird theologisch positiv bewertet.
3.2. Jeremias Konflikt mit Jojakim (609–598 v. Chr.)
Jojakim verfolgt Jeremia wegen seiner Tempelrede (Jer 7).
604 v. Chr.: Jojakim verbrennt eine Schriftrolle mit Jeremias Prophezeiungen (Jer 36).
3.3. Jeremias Warnungen an Zedekia (597–586 v. Chr.)
Jeremia rät zur Unterwerfung unter Babylon (Jer 27–28).
Wird mehrfach inhaftiert, da er als Verräter gilt (Jer 37–38).
3.4. Nach der Zerstörung Jerusalems (586 v. Chr.)
Bleibt in Juda, lebt unter Gedalja (Jer 40).
Nach dessen Ermordung wird Jeremia nach Ägypten verschleppt (Jer 43).
Sein weiteres Schicksal ist ungewiss.

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16
Q

Theologische Deutung des Exils im Jeremiabuch

A

4.1. Das Gericht als Folge des Bundesbruchs
Juda hat gegen den Bund mit Gott verstoßen (Jer 11, Jer 22).
Nebukadnezar ist ein Werkzeug Gottes für das Gericht (Jer 25).
4.2. Hoffnung durch den „Neuen Bund“ (Jer 31,31–34)
Die Zukunft Judas liegt nicht im alten Tempelkult, sondern in einer Erneuerung des Bundes.
Gott wird das Gesetz „in die Herzen“ schreiben.
4.3. Die babylonische Gefangenschaft als Neuanfang
Jeremia 29: Der berühmte Brief an die Exilierten → „Baut Häuser, pflanzt Gärten…“
Exil als Läuterungszeit – Juda wird zurückkehren.