Bibelkunde Flashcards
Allgemeine Infos
Hebräischer Titel: יִרְמְיָהוּ (Yirməyāhû) = „JHWH erhöht“
LXX-Titel: Ἰερεμίας (Hieremías)
Umfang: 52 Kapitel
Verfassertradition: Prophet Jeremia, diktiert an seinen Schreiber Baruch (Jer 36,4)
Entstehungszeit: ca. 627–580 v. Chr. (späte Königszeit Judas bis ins Exil)
Historischer Kontext:
Spätzeit des Königreichs Juda
Babylonische Bedrohung, Zerstörung Jerusalems (586 v. Chr.)
Exil in Babylon
Aufbau
I. Berufung und erste Worte Jeremias (Kap. 1)
Jeremia wird zum Propheten berufen (Jer 1,4–10)
Erste Visionen (Mandelzweig, siedender Kessel)
II. Gerichtsworte gegen Juda (Kap. 2–25)
Anklagen gegen das untreue Volk (Jer 2–6)
Tempelrede (Jer 7) → Kritik am Kult
Gerichtsworte gegen Könige, Propheten und Priester (Jer 13–23)
70 Jahre Exil angekündigt (Jer 25)
III. Konflikte Jeremias mit dem Volk (Kap. 26–29)
Prozess gegen Jeremia nach der Tempelrede (Jer 26)
Jochsymbol gegen falsche Heilspropheten (Jer 27–28)
Brief an die Exilierten (Jer 29)
IV. Trostbuch („Heilsorakel“, Kap. 30–33)
Neue Heilsverheißungen für Juda und Israel
Verheißung des Neuen Bundes (Jer 31,31–34)
V. Fall Jerusalems und Jeremias Schicksal (Kap. 34–45)
Zerstörung Jerusalems (Jer 39)
Jeremias Leiden nach dem Untergang Judas (Jer 40–45)
VI. Gerichtsworte gegen die Völker (Kap. 46–51)
Gericht gegen Ägypten, Philister, Moab, Edom, Babylon
Besonders ausführlich: Gericht gegen Babylon (Jer 50–51)
VII. Geschichtlicher Anhang (Kap. 52)
Fall Jerusalems aus späterer Perspektive
Parallelen zu 2. Könige 25
Kapitel 1
I. Berufung und erste Worte Jeremias (Kap. 1)
Einleitung des Buches (Jer 1,1–3)
Herkunft Jeremias aus Anatot
Prophetische Tätigkeit unter Joschija, Jojakim und Zedekia
Berufung Jeremias zum Propheten (Jer 1,4–10)
„Ich bin zu jung!“ – Jeremias Einwand
Gottes Zuspruch: „Ich habe dich geweiht“
Zwei erste Visionen (Jer 1,11–19)
Mandelzweig: Gottes Wort wacht über sich selbst
Siedender Kessel: Das Gericht aus dem Norden
Kapitel 2–6 (2–25)
II. Gerichtsworte gegen Juda und Jerusalem (Kap. 2–25)
- Anklagen gegen das Volk (Jer 2–6)
Untreue Israels als Ehebruch (Jer 2,1–3,5)
Ruf zur Umkehr, aber Verstockung des Volkes (Jer 3,6–4,4)
Vision der drohenden Katastrophe (Jer 4,5–31)
Gerichtsankündigungen über Jerusalem (Jer 5–6)
Kapitel 7–10
- Die Tempelrede und Reaktion des Volkes (Jer 7–10)
Kritik an blindem Vertrauen auf den Tempel (Jer 7,1–15)
„Schiloh als Warnung“: Gott verlässt sein Heiligtum (Jer 7,12)
Scheinheiligkeit des Kultes: „Stehlt ihr, mordet ihr…?“ (Jer 7,9)
Erste Feindbilder: falsche Propheten (Jer 8–10)
Kapitel 11–20
- Zeichenhandlungen und Symbolreden (Jer 11–20)
Der gebrochene Bund (Jer 11)
Jeremias Leiden als Prophet (Jer 12,1–6)
Der zerstörte Gürtel als Bild für Juda (Jer 13)
Dürre und Hungersnot als Gottes Strafe (Jer 14–15)
Der Töpfer und der Ton: Gottes Souveränität (Jer 18)
Der zerschlagene Krug als Zeichen des Gerichts (Jer 19)
Jeremias Gefangennahme und Klagegebete (Jer 20)
Kapitel 21–23
- Gerichtsworte gegen Könige und Propheten (Jer 21–23)
Gericht über Schallum, Jojakim und Konja (Jer 22)
Ankündigung des „gerechten Sprosses“ (Jer 23,5)
Kapitel 25
- Die 70 Jahre des Exils (Jer 25,1–14)
Babylon als Werkzeug des Gerichts
70 Jahre als göttlich festgelegte Zeit
Kapitel 26–29
III. Jeremias Konflikte und Zeichenhandlungen (Kap. 26–29)
Prozess gegen Jeremia nach der Tempelrede (Jer 26)
Parallele zu Uriahs Schicksal
Das Joch als Zeichen der Babylonischen Herrschaft (Jer 27–28)
Jeremia trägt ein Joch → Unterwerfung unter Babylon
Widerspruch des falschen Propheten Hananja
Hananja stirbt als Zeichen seiner Lüge
Der Brief an die Exilierten (Jer 29)
„Baut Häuser, pflanzt Gärten…“ (Jer 29,5)
„Ich kenne die Gedanken, die ich über euch habe…“ (Jer 29,11)
Kapitel 30–33
IV. Trostbuch (Heilsankündigungen für Israel & Juda, Kap. 30–33)
Verheißung der Wiederherstellung (Jer 30,1–24)
Rückkehr und Heil für Israel
Der neue Bund (Jer 31,31–34)
„Ich werde mein Gesetz in ihr Herz schreiben“
Jeremia kauft einen Acker als Zeichen der Hoffnung (Jer 32)
Trotz drohender Zerstörung bleibt Zukunft
Heilszusage für das Davidische Haus (Jer 33,14–26)
Kapitel 34–45
V. Der Fall Jerusalems und Jeremias Schicksal (Kap. 34–45)
Letzte Mahnungen vor der Katastrophe (Jer 34–35)
Ungehorsam der Herrscher (Jer 34)
Gehorsam der Rechabiter als Vorbild (Jer 35)
Zerstörung Jerusalems (Jer 39)
Babylonische Eroberung
Zedekia wird geblendet und nach Babylon geführt
Jeremias Leben nach der Zerstörung (Jer 40–45)
Mord an Gedalja und Flucht nach Ägypten
Jeremias letzte Worte an die Judäer in Ägypten
Kapitel 46–51
VI. Gericht über die Völker (Kap. 46–51)
Ägypten (Jer 46)
Philister (Jer 47)
Moab (Jer 48)
Ammon, Edom, Damaskus, Elam (Jer 49)
Babylon (Jer 50–51)
Babylon wird selbst gerichtet
Gerichtsworte gegen den „Goldenen Becher“
Kapitel 52
VII. Geschichtlicher Anhang (Kap. 52)
Rückblick auf die Zerstörung Jerusalems
Fast identisch mit 2. Könige 25
Begnadigung Jojachins in Babylon
Hoffnungsschimmer am Ende des Buches