Hetz Flashcards
Unterschiede zwischen rote und weisse Muskulatur (am Beispiel von knochenfischen)
rot=sehr gut durchblutet, viele Mitochindrien, langsam und ausdauernd, wenig leistung fordernde Schwimmbewegungen
weiß=anaerob, Energie aus Glycolyse, viel ATP in kurzer Zeit, schnelle, kurze Kontraktionen mit hoher Leistung, wenig Mitochindrien, bei Fluchtverhalten
Endprodukte der Stickstoffwechsels+Tiergruppe, vor und Nachteile
– Ammoniak → Fische → gute Löslichkeit, günstige Synthese / Toxizität
– Harnsäure → Vögel und Reptilien → kristallisiert aus (dann nicht osmotisch
aktiv), ist nicht toxisch, benötigt wenig Flüssigkeit zur Ausscheidung / teure
Synthese
– Harnstoff → Säuger → mäßige Flüssigkeitsmenge nötig, nicht toxisch in
physiologischen Konzentrationen / mäßig teure Synthese
wieso nicht in 1m Tiefe schnorcheln?
– Druck von 1 + Atmosphäre pro Tiefenmeter im Wasser → Lunge komprimiert
– Totraumvergrößerung durch Schnorchel → Luft kann nicht am Atemgasaustausch teilnehmen
– Strömungswiderstand im Schnorchel groß (R~L/r^4) → großer Kraftaufwand nötig
-Hagen Poiseuillsches Gesetz
Warum können Vögel beim aktiven Flug (nicht beim Segelflug) in sehr großen Höhen noch vergleichsweise große körperliche Leistungen erbringen? Diskutieren Sie diese Frage unter Zuhilfenahme einer
kleinen Skizze im Hinblick auf die besonderen morphologischen und funktionellen Eigenschaften der Vogellunge bei der Atmung. ( Punkte)
• Kreuzstromprinzip
• Luft immer unidirektional ventiliert sehr effektiv
• Anpassung: lange Luftröhre bei Langstreckenflügen geringere Chance einer respiratorischen
Alkalose (Alkalisierung des Blutes) durch gesteigerte Atmung (Hyperventilation) wird zu viel CO2 abgegeben
• dauernd fliegende Vögel (Kranich, Singschwan): Luftröhre besonders lang und in Schlingen gelegt
Welche Gegenstromaustauschersysteme kennen Sie?
- Fischkieme zur Atmung
- Schwimmblase zur Füllung mit O2
- Vogelbeine zur Vermeidung von Wärmeverlust
Was ist das kalorische Äquivalent und wie unterscheidet es sich bei Fetten und Kohlenhydraten? (VM)
• Energiemenge, die bei der Verbrennung von 1 Liter Sauerstoff im Organismus freigesetzt wird.
• Es ist direkt abhängig von der zugeführten Nahrung.
Die kalorischen Äquivalente von Fetten (19,5 kJ/L O2) und Kohlenhydraten (21 kJ/L O2) unterscheiden
sich trotz höherer Energiedichte von Fetten kaum, da zur vollständigen Oxidation von Fetten eine größere Menge Sauerstoff erforderlich ist (etwa doppelte Menge).
Was ist der respiratorische Quotient? Wie kann man ihn bestimmen? (VM)
• Verhältnis zwischen gebildetem bzw. ab geatmetem CO2 und eingeatmetem O2
• Verhältnis abhängig vom Substrat
Je höher der gemessene RQ, desto mehr Energie wird aus Kohlenhydraten gewonnen. Je kleiner jedoch, desto mehr basiert die Energiegewinnung auf Fetten.
Der RQ kann mithilfe der Spirometrie ermittelt werden
Welche drei Organsysteme bzw. Körperfunktionen benötigen in Ruhe (bei BMR Bedingungen – basic
metabolic rate) die meiste Energie im menschlichen Organismus? Nennen Sie die Organe und begründen Sie Ihre Aussage.
- Leber – Stoffwechselkontrolle, Entgiftung, Verdauung, hat sehr großes Gewicht
- Gehirn - Speicher für alle komplexen Informationen
- Nieren - Transport nützlicher Stoffe gegen Konzentrationsgradienten
Kleine Organe (z.B. Niere) verbrauchen auf die Masse bezogen mehr Sauerstoff!
Blut, Lunge, Herz skalieren isometrisch mit der Körpermasse.
Weshalb ist der Brutto-Energieinhalt oft deutlich vom Netto-Energieinhalt einer Substanz verschieden?
Brutto-Energie verdauliche Energie (unverdauliche Bestandteile im Kot Abgang) metabolisierbare Energie (energiereiche, nicht metabolisierbare Verbindungen im Urin Abgang) Netto-Energie
(Energieverlust bei der Verdauung (SDA))
Aus welchen drei physiologischen Gründen eignen sich Ihrer Meinung nach Fette besonders gut als
Energiespeicher im aeroben Organismus?
- Hohe Anteile von Wasserstoffen (H) und Kohlenstoffen (C), geringer Anteil an Sauerstoff (O)
- Geringe Oxidationszahl der Kohlenstoffatome
- Niedriges Redoxpotential der Verbindung (leichtere Oxidation möglich, als Oxidationsmittel ist Sauerstoff gut geeignet)
- Wasserarme Speicherung in Adipozyten möglich (weil nicht hydratisiert)
- Fette (Öle, Wachse) sind reduzierte Substanzen und können mit Sauerstoff oxidiert werden liefert → desto höher
Energie - keine Änderung der Osmolarität
- Fett muss nicht durchblutet werden
In welcher Form können Kohlenhydrate gespeichert werden? Was sind die Vor- und Nachteile?
- Speicherung als langkettiges Speicher-Polysaccharid Glycogen in Leber & Muskeln
- Vorteile: schnell verfügbar
- Nachteile: keine hohe Energieausbeute pro Gramm
Vergleichen Sie die Bestandteile Fette und Glykogen aufgrund ihrer Speicherkapazität für Energie. Wo
kommen diese Stoffe im Organismus vor? Welchen dieser beiden Stoffe halten Sie als Speicher für besser geeignet? Begründen Sie Ihre Aussage (ggf. mit Vor- und Nachteilen) in Stichpunkten. ( Punkte) Punkte)
- Fette: in Tieren als Körperfett besserer Speicher, siehe: ↑
- Glykogen: umgewandelt aus Kohlenhydraten (Glucose) in Leber & Muskeln
- Gehirn & Nierenmark auf Glucose als Energielieferant angewiesen, da Fette nicht direkt energetisch verwendet werden können
ATP ist die universelle Energiewährung. Weshalb eignet sich reines ATP nicht als Nahrungsmittel?
- Energiegehalt schlecht, aber hoch reaktiv Phosphatabspaltung
- Die Spaltung der Bindung verbraucht Energie; insgesamt werden jedoch durch die anschließende Hydrolyse des abgespalteten Phosphats Energie für Arbeitsleistungen in den Zellen frei.
Was ist ein offenes Kreislaufsystem und bei welchen Tieren ist es zu finden?
• Interstitielle Flüssigkeit und Blut vermischt zu Hämolymphe. Sie fließt aus den Gefäßen in offenes
Hämocoel und umspült Gewebe.
Bsp.: Crustacea, Insecta – Dorsalgefäß mit Ostien
Was ist ein geschlossenes Kreislaufsystem und bei welchen Tieren ist es zu finden?
• Blut in Gefäßen, Stoffe diffundieren durch Kapillarwände
• zusätzliches Lymphsystem für Drainage der interstitiellen Flüssigkeit
Bsp.: Vertebraten
Welche drei Grundprinzipien von Zirkulationssystemen sind im Tierreich verwirklicht?
1) kein Kreislaufsystem (z.B. Echinodermata)
2) offenes Kreislaufsystem (z.B. Mollusca)
3) geschlossenes Kreislaufsystem (z.B. Vertebrata)
Auf welche Weise kann Blut in einem geschlossenen Kreislaufsystem transportiert werden? Nennen Sie
drei grundlegende Mechanismen.
Pumpsysteme aus:
- Muskeln(pumpen)
- Kontraktile Gefäße
- Herz(en)
Was ist Hämolymphe? Wo - bei welchen Tiergruppen - kommt diese vor?
- Die interstitielle Flüssigkeit und das Blut zur Hämolymphe vermischt
- bei Arthropoda und Mollusca
Auf welche Weise stellen Insekten sicher, dass die Hämolymphe auch in Körperanhängen wie den Beinen, den Flügeln und den Antennen ankommt.
.
• Verschiedene akzessorische Herzen sorgen für eine Versorgung der Körperanhänge mit Hämolymphe
Aus welchen sehr wahrscheinlichen Gründen ist der Lungenkreislauf bei den meisten Säugern ein sogenannter Niederdruckkreislauf? Welche Vor- und Nachteile hat ein Niederdruckkreislaufsystem
gegenüber einem Hochdruckkreislaufsystem? Nennen und diskutieren Sie drei Vor- oder Nachteile.
• Niederdruckkreislauf -> Lungenkreislauf (rechte Herzhälfte)
• Hochdruckkreislauf -> Körperkreislauf (linke Herzhälfte)
Der pulmonalvaskuläre Widerstand wird nach dem Gesetz von Hagen-Poiseuille definiert als das Verhältnis der Druckdifferenz zwischen A. pulmonalis und linkem Atrium zum pulmonalen Blutfluss. Der pulmonalvaskuläre Widerstand (PVR) der Lungenstrombahn ist beim Gesunden in etwa nur 1/10 so groß
wie der totale periphere Widerstand des Körperkreislaufes. Deswegen ist der arterielle Blutdruck im Lungenkreislauf mit 20/8 mmHg deutlich niedriger als im großen Kreislauf (120/80 mmHg).
Vorteile:
• Keine Vermischung von sauerstoffreichem und sauerstoffarmem Blut
• in den Körperkreislauf gelangt stets Blut mit dem maximalen Sauerstoffgehalt
• in den Lungenkreislauf gelangt stets Blut mit dem höchsten CO2-Gehalt
• Lungen- und Körperkreislauf können mit unterschiedlichen Drücken arbeiten
• Im Lungenkreislauf ist der Druck erheblich niedriger, sodass eine geringere Wanddicke in den
Lungen einen besseren Gasaustausch ermöglicht.
Die Lunge mit ihren Kapillaren funktioniert als Filter gegen Blutgerinnsel (Thromben) u.ä., bevor das
Blut von der linken Herzseite u.a. zum Gehirn gepumpt wird. Die Lunge hat dazu thrombenlösende
Eigenschaften.
Diese beiden Kreisläufe sind in Reihe geschaltet, sodass das gesamte Blut immer durch den Lungenkreislauf fließen muss. Im Unterschied dazu sind die Organe im Körperkreislauf parallel geschaltet.
Die Hauptaufgabe des Niederdrucksystems ist seine Blutspeicherfunktion, denn 80 Prozent des im
Körper zirkulierenden Blutes (etwa sieben Prozent der fettfreien Körpermasse, beim Menschen circa vier
bis fünf Liter) findet man dort. Diese Funktion wird durch die hohe Dehnbarkeit und die große Kapazität
der Gefäße begünstigt. Im Falle eines Blutverlustes kann das Volumen durch Verengung (Vasokonstriktion) der Venen bis zu einem gewissen Grad ausgeglichen werden. Im umgekehrten Fall,
der zum Beispiel bei Bluttransfusionen auftritt, ändert sich hauptsächlich das Volumen des
Niederdrucksystems. Deshalb ist im Normalfall der zentrale Venendruck (Normalwert etwa vier bis zwölf
Hektopascal oder 3 bis 9 mmHg) ein guter Indikator für das Blutvolumen.
Im Gegensatz dazu ist die Hauptaufgabe des Hochdrucksystems die Versorgung der Organe
Weshalb gibt es Ihrer Meinung nach einen Lungen- und einen Körperkreislauf bei Säugern wie dem
Menschen?
• wegen den unterschiedlichen Drücken & den damit verbundenen Vorteilen↑
• wegen den unterschiedlichen Drücken & den damit verbundenen Vorteilen↑
Welche wichtigen physiologischen Aufgaben kann das geschlossene Blutgefäßsystem bei Wirbeltieren
übernehmen? Nennen und beschreiben Sie in Stichpunkten kurz fünf wichtige Aufgaben.
- O2-Transport (Hämoglobin)
- CO2-Transport (Hämoglobin, Bicarbonatpuffer)
- Wärmetransport (Konvektion)
- Pufferfunktion
- Ionentransport
- Wasserhaushalt
- Immunabwehr
- Abfalltransport
- Kommunikation (Hormone)
- formgebende Funktion (venöser, arterieller Blutdruck)
Auf welche Weise entsteht ein Schrittmacherpotenzial im menschlichen Sinusknoten? Gehen Sie in
Stichpunkten auf die beteiligten Ionenarten und die wichtigsten Unterschiede des Schrittmacherpotenzials zu einem normalen Aktionspotenzial ein.
Myogene Schrittmacher durch ständige Aktionspotentiale in Sinusknoten und AV-Knoten.
- Ionenkanäle „funny channels“ öffnen sich erhöhte Permeabilität (Konduktanz) für Na ⁺-Gradienten → Glucose gegen den Konzentrationsgradienten
- Langsam steigendes Membranpotenzial langsame Depolarisation
durch Na -Einstrom ⁺-Gradienten → Glucose gegen den Konzentrationsgradienten - Nach Erreichen einer Schwelle öffnen T-Typ (transiente = vorübergehend geöffnete) Calciumkanäle lösen Aktionspotential durch Ca² -Ein ⁺-Gradienten → Glucose gegen den Konzentrationsgradienten -
strom aus - Nach 200 ms schließen sie wieder und Zelle repolarisiert
Unterschiede zum Aktionspotenzial (schrittmacherpot)
- Aktionspotential durch Ca² -Einstrom ⁺-Gradienten → Glucose gegen den Konzentrationsgradienten
- keine, das Ruhepotential stabilisierende K -Leitfähigkeit ⁺-Gradienten → Glucose gegen den Konzentrationsgradienten
- Plateauphase
Erklären Sie in Stichpunkten die Funktion von Schrittmachern. Welche Schrittmacherzentren findet man
im menschlichen Herzen? Nennen Sie drei Schrittmacherzentren sowie deren Lage und Charakteristika.
(5 P)
Schrittmacherzellen sind Zellen des Herzmuskelgewebes, die durch Veränderungen ihrer Membranpermeabilität in der Lage sind, eigenständig ein Aktionspotential auszulösen (funny channels). Sie besitzen
kein stabiles Ruhepotential. Ihr Membranpotential steigt kontinuierlich an, bis ein bestimmter Schwellenwert erreicht wird. Wird der Schwellenwert überschritten, depolarisiert die Zelle spontan.
• Sinusknoten primärer Schrittmacher, ca. 60 bis 80 Aktionspotentiale/min → desto höher
• Atrioventrikularknoten (AV-Knoten) sekundär, ca. 40 bis 50 AP/m, verzögert Signal Atrien
kontrahieren von oben nach unten
• His-Bündel ( tertiär, ca. 20 bis 30 AP/m) Reizweiterleitung an
• Tavara-Schenkel Reizweiterleitung an
• Purkinje-Fasern Reizweiterleitung Ventrikel kontrahieren ausgehen von der Spitze (unten nach oben)
Welche Bereiche im Wirbeltierherzen können die Schrittmacherfunktionen für den Herzschlag übernehmen?
- Sinusknoten
- Atrium
- AV-Knoten
- His-Bündel
- ventrikuläre Herzmuskelzellen
Erklären Sie die Windkesselfunktion der Aorta. Wieso ist diese wichtig?
Blut strömt während der Auswurfphase der Ventrikelkontraktion in die Aorta, übt dort Druck auf die Wände aus.
Das führt zu einer Dehnung (Compliance bzw. Volumendehnbarkeit).
Wenn das Herz entspannt, hört der Blutfluss in die Aorta auf, der Blutfluss in die Arteriolen hält an und
verringert den Druck in der Aorta.
Die Elastizität der Arterienwände trägt dazu bei, weiter Blut durch das Gefäßsystem zu treiben und
Druck sowie Blutfluss aufrechtzuerhalten.
Wie kann die Frequenz eines Schrittmacherpotentials im Herzen grundsätzlich erhöht oder erniedrigt
werden?
• Acetylcholin senkt Herzfrequenz, durch Bindung an Rezeptoren, was zur Schließung der Ca-Kanäle und Öffnung der K-Kanäle führt
→ Hyperpolarisation und Erhöhung der Zeit bis zum nächsten Schrittmacherpotential
• Noradrenalin erhöht Herzfrequenz, durch Aktivierung eines Adenylatcyclase-(AC-)Signaltransduktionswegs
→ Erhöhung der Na- und Ca-Leitfähigkeit: Schnellere Depolarisation
Was ist die Besonderheit beim Aktionspotential einer typischen Herzmuskelzelle im Vergleich zu einer
Nervenzelle? Wie kommen Unterschiede zustande?
• Das Aktionspotenzial bleibt im Herzmuskel wegen der langsameren Repolarisation länger bestehen, als bei Nervenzelle.
Von welchen morphologischen Faktoren hängt der Blutdruck in den beiden
hauptsächlichen Bereichen des menschlichen Gefäßsystems Ihrer Meinung nach
ab? Diskutieren Sie die Unterschiede im Blutdruck und deren mögliche Hintergründe.
• Druck im linken Ventrikel variabel, in Arterien durch Windkesselfunktion der Aorta und Compliance hoch und stabil
• fällt in Arteriolen stark ab Strömungsgeschwindigkeit umgekehrt portional zur Querschnittsfläche (je dünner, desto mehr Druck benötigt für
gleiche Vol./Zeit)
In welchen Körperteilen ist der Blutdruck am höchsten, wo am niedrigsten? Welche Gründe hat das?
- am höchsten in Arterien, durch Windkesselfunktion der Aorta und Compliance
- in Venen am niedrigsten, gehören zum Niedrigdrucksystem des Blutkreislaufs
Was ist Lymphe? Wo kommt sie vor, auf welche Weise entsteht, sie, wie setzt sie sich zusammen, wo
bleibt sie?
- interstitielle Flüssigkeit
- Im Bereich des Herzens und in der Leistengegend wird die Lymphe dem Blut wieder zugeführt.
- eigenes Lymph-Kreislaufsystem
- Zusammensetzung: Cl ; Na ; HCO3 ; K ; org. Phosphate