Hethitisch Flashcards

1
Q

Was ist Hethtitisch?

A
  • wichtigste, da am besten belegte anatolische Sprache
  • älteste bezeugte indogermanische Sprache
  • gesprochen ca. 1650 - 1180 v.C. als Sprache des heth. Königreichs im Innerren von Nordanatolien
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2
Q

Wie wurde die hethitische Sprache entdeckt?

A
  • Ende 19. Jhd. entdecken frz. Archäologen in Hattusa Tontafelfragmente und verstanden die in akkadischer Keilschrift geschriebene Sprache nicht
  • 1902 vermutet Knudtzon (Norw.) idg. Sprache
  • 1906 entdecken Hugo Winckler und Theodor Makridi Bey eine Tontafel mit dem Friedensvertrag zw. Hattusili und Ramses II (äg. Pharao)
  • 1915 Bedrich Hrozný (tsch.) entziffert die Schrift und belegt, dass es eine idg. Sprache ist
  • -> von da an wird immer mehr entziffert
  • erst 1951 erste wirkliche Grammatik von Edgar H. Sturtevant
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3
Q

Wie ist die hethitische Sprache belegt?

A
  • Großkorpussprache, Großteil des Wortschatzes ist bekannt
  • durch Tontafeln (Texte von nicht erhaltenen Wachstafeln abgeschrieben)
  • umfangreiche religiöse und juristische Texte, Alltägliches, Vorratslisten
  • Nebenüberlieferungen im älteren Assyrisch
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4
Q

Epocheneinteilung der hethitischen Sprache

A
  • Althethitisch (1750-1450 v.C.)
  • Mittelhethitisch (1450 - 1380 v.C.) - hier beginnt der Kasussynkretismus
  • Junghethitisch (1380 - 1220 v.C./ Untergang d. Reichs)
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5
Q

Historischer Hintergrund

A
    1. Jts.: in Hattusa Festungsgraben mit zentraler Burg und ringsum Ansiedlungen
    1. Jts.: assyrische Händler lassen sich in Kolonien in Anatolien wieder
  • Ende 17. Jhd.: Hurriter breiten sich aus, Ende der Handelsbeziehungen
  • Ende 12. Jhd. v. C.: viele Menschen drängen in den Nahen Osten -> Großreiche brechen zusammen, Schrifttradition der vorherigen Sprachen bricht ein (außer Hieroglyphen-Luwisch)
  • ältester heth. Text: Anitta Text; erster LUGAL.GAL. Großkönig
  • Hattusili verlegt Hauptstadt nach Hattusa, wird Großreich
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6
Q

Was bedeutet der Name “Hethiter”?

A
  • geht auf Hatti zurück: Hattier haben keine idg. Sprache gesprochen, lebten in Hattusa
  • Hethiter nennen sich selbst Nesumili- (Mensch aus [K]Nesa)
  • Nesumnili- kommen nach Hattusa, vertreiben Hattier und werden Hethiter gennant
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7
Q

Wie schreiben die Hethiter?

A
  • in einer Keilschrift, die von den Sumerern erfunden wurde und über die Akkader zu den Hethitern kam
  • altassyrische Form der Keilschrift von 1800 v.C.
  • Keilschrift wurde ca. 3100 vC in sumerischen Stadtstaaten in Mesopotamien vverwendet
  • bis 400vC für Sprachen im Nahen Osten (Sumerisch, Akkadisch, Elamisch, Ugaritisch, Hurritisch, Urartäisch, Luwisch, Hethitisch, Altpersisch [in vereinfachter Form])
  • gemischte Schreibung zwischen Logogrammen und Syllabogrammen ist häufig
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8
Q

Beschreibe die 3 Phasen der hethitischen Keilschrift.

A
  1. Piktogramme: Symbole, Bilder für konkrete Dinge (keine Verben, Adverbien), ca. 10.000, nur für administrative Zwecke
  2. Logogramme: gewisser Grad von Abstraktion (Sonne/ Gott), 1 Zeichen = 1 Wort
  3. Syllabogramme: 1 Symbol kann für Wört oder Silbe stehen (Rebusprinzip), ca. 800-1000 Zeichen, mit der Zeit reduziert, es gibt schon Determinative
    - > es muss eine Schreiberkultur (Ausbildung) gegeben haben, weil es so viele und abstrakte Symbole gibt
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9
Q

Welche sind die Grundzeichen der heth. Keilschrift und für welchen Lautwert stehen sie?

A
  • waagerechter Keil = as
  • senkrechter Keil `= dis, tis, das, tas
  • gebrochener waagerechter Keil = hal
  • zwei gebrochene senkrechte Keile = za
  • Winkelhaken = u
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10
Q

Wie werden die Varianten in der Transkription wiedergegeben und was ist für die Silben zu beachten?

A
  • häufigstes Zeichen normal
  • zweithäufigstes Zeichen mit Akut
  • dritthäufigstes Zeichen mit Gravis
  • danach mit untergestellten Nummern
  • häufiger ist nicht gleich weniger komplex
  • Silben werden zusammen geschrieben (bei Transliteration durch Bindestrich getrennt)
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11
Q

Was ist der Unterschied zwischen Transkription und Transliteration?

A

Transkription: Umschreibung, in einem anderen Schriftsystem repräsentieren (phonetisch)
Transliteration: genaue Wiedergabe der Schriftzeichen durch Zeichen einer anderen Schrift

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12
Q

Was versteht man unter Plene-Schreibung?

A
  • vollständige Umsetzung aller gesprochenen Vokale einer Sprache in ihre Schrift
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13
Q

Was ist noch bei der hethitischen Keilschrift zu beachten?

A
  • Halbvokal /y/ kann auch mit Zeichen i geschrieben werden
  • Liquiden, Nasale, /s/, /h/ zwischenvokalisch einfach oder doppelt geschrieben
  • Zeichen z geben Laut /ts/ wieder
  • /e/, /ē/, /i/, /ī/ werden nicht immer unterschieden und wo sie unterschieden werden können wird es trotzdem nicht immer getan
  • stummer Vokal ist meistens a, vor oder nach Konsonant geschrieben, bei s+C ist Anfangszeichen i, unklar ob stummer Vokal oder konventionelle Schreibung
  • Sturtevantsche Regel: Doppelkonsonant heißt stimmlos, Einfachkonsonant heißt stimmhaft
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14
Q

Genera im Hethtischen

A
  • eigentlich nur genus comunis und genus neutralis (?), für Unterschied belebt vs. unbelebt
  • Motionssuffix -sara- für explizit weiblich
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15
Q

Kasus im Hethitischen

A
  • alle indogermanischen Kasus fortgesetzt, aber: Dativ-Lokativ fallen zusammen, dafür “neuer” Direktiv-Allativ
  • Kasussynkretismus zum Junghethitischen hin, läuft alles auf eine einheitliche Pluralendung hin (-as)
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16
Q

Definitheit im Hethitischen

A
  • es gibt keine Artikel, aber Indefinitheit kann ausgedrückt werden
17
Q

Pronomina im Hethitischen

A
  • pro-drop-Sprache: Personalpronomina müssen nicht expliziert werden, Markierung ist in Verbalendung enthalten
18
Q

Nominativ

A
  • Subjektkasus
  • im Plural mit Vokativ gleich -> Interpretation kommt auf Stellung im Satz an
  • transitiv und intransitiv
  • grammatisches Subjekt bei Passivkonstruktionen
19
Q

Akkusativ

A
  • direktes Objekt
  • Erstreckungs-/ Richtungskasus
  • acc. graecus - “in welcher Beziehung?” -> in Bezug auf etw.
20
Q

Genitiv

A
  • Zugehörigkeit
  • adnominaler Gen.
  • steht bei phonetischer Schreibung meist vor dem Bezugswort, außer denn das zu modifizierende Wort ein Sumero-/ Akkadogramm ist
  • Possessivität
  • Material
  • Partitivität
  • gesperrte (getrennte) Stellung durch Kongruenzen möglich
21
Q

Syntax

A

Verb steht am Ende
Satzeinleitende Partikel “nu” am Anfang
-> so kann man auch ohne Interpunktion Satzgrenzen erkennen