Handelsrecht: C. Die Handelsfirma Flashcards
Was versteht man unter einer Firma?
§17 HGB: Firma ist der Name des Kfms unter dem er -seine Geschäfte betreibt -seine Unterschrift abgibt -klagen und verklagt werden kann = Geschäftsname des Unternemensträgers
Nur Kfm darf Firma führen (Anmeldung: §29 HGB)
Was sind die Bestandteile einer firma?
Firmenkern +
Rechtsformzusatz (keine Wahlmöglichkeit, wenn vorgegeben/entschieden)
- Firmenkern
- Personenfirma (Robert Bosch GmbH)
- Sachfirma (Unternehmensgegenstandtaucht auf: Autohandel, Möbelhaus…)
- Phantasiefirma (Thalia, ebay, TUI…)
- Mischfirma (Max Meier Elektrohandel…)
2.Rechtsformzusatz
- Einzelkaufleute: §19 I Nr1 HGB (Max Meier GmbH)
- OHG: §19 I Nr2 HBG
- KG: §19 I Nr3 HGB
- GmbH&Co KG: §19 II HGB
- AG: §4 AktG
- KGaA: §279 AktG
- Gmbh: §4 GmbHG
- UG (haftungsbeschränkt): §5a I GmbHG –> Mini GmbH bis Mindestkapital errreicht, danach GmbH
Warum haben GmbH, OHG … eine Firma?
§6 HGB und §13 GmbHG
Grundsätze der Firmenbildung und -führung
Grundsatz der
- Firmenwahrheit
- Firmenbeständigkeit
- Firmeneinheit
- Firmenöffentlichkeit
- Firmenunterscheidbarkeit/ -ausschließlichkeit
Firmenwahrheit
Irreführungsverbot §18II 1 HGB >keine täuschenden Zusätze z.B. über -geographische Bedeutung -Umfang oder Art >Eignung zur Irreführung ausreichend >gilt für alle Bestandteile der Firma (Firmenkern+Rechtsformzusatz) >"wesentliche" Angaben
Firmenbeständigkeit
- Namensänderung §21 HGB (Beständigkeit vor Firmenwahrheit)
- Erwerb des Handelsgeschäfts §22 HGB
- Änderung im Gesellschafterbestand §24 HGB
Firmeneinheit
- Ein Unternehem –> eine Firma (unterschiedl. U können nicht selben Firmnamen haben, auch wenn selber Inhaber)
- §23 HGB
- Ausnahme: §30III HGB
Firmenöffentlichkeit
- Eintragung im HR z.B. §§29, 31, 106 II Nr.2 HGB
- Angabe auf Geschäftsbriefen z.B. §§ 37a HGB, 125a, 177a HGB, §35a GmbHG, §80 AktG
a) Firmenunterscheidbarkeit
b) Firmenausschließlichkeit
a) §18 I HGB Kennzeichnungseignung & Unterscheidungskraft der Firma > generelle Eignung Keine Eignung: z.B. -Bildzeichnung -Nicht artikulierbare Buchstabenfolge -Gattungs- und Branchenbezeichnungen (auch nicht weit verbreiteter Firmenname z.b. "Müller) -Geographische Angaben (nicht NUR)
b) §30 HGB
-Keine Verwechslungsgefahr
-Unterscheidbarkeit von bereits bestehenden eingetragenen Firmen an DEMSELBEN Ort (Prioritätsgrundsatz)
> konkrete Unterscheidbarkeit
> deutliche Unterscheidbarkeit
Schutz der Firma
1. Schutz nach HGB
- Schutz nach HGB
a) §37 I HGB
- öffentlich-rechtlicher Schutz
- Firmenmissbrauchsverfahren
- Unterlassungsaufforderung (&Ordnungsgeld) durch Registergericht
b) §37 II HGB
- Privatrechtlicher Schutz
- Unterlassungsanspruch des verletzenden Firmeninhabers - Schutz nach dem BGB
a) §12
b) §§ 823 I, 823 II iVm §37 II HGB, 826 BGB - Schutz nach dem MarkenG
- Schutz nach dem UWG
- §§8,9 iVm 3,5 f. UWG
Inhaberwechel und “Eintritt”
1. Inhaberwechsel unter Lebenden §25 HGB
-auch wenn Erwerb nur vorrübergehender Natur §22 II HGB
a) Haftung für VE §25 I 1 HGB
–> Erweber haftet für GeschäftsVE des früheren Inhabers
= gesetzlicher Schuldbeitritt
–> Haftungserweiterung: Gesamtschuldnerschaft §§421 ff BGB
-Haftung des früheren Inhabers §26 HGB und
-Haftung des Erwerbers §25 I 1 HGB
b) Übergang von FO §25 I 2 HGB
- FO “gelten” den Schuldnern gegenüber als auf den Erwerber übergegangen
= h.M. gesetzliche Fiktion des FOübergangs
–> kein tatsächlicher FO-Übergang
–> Arg.: Wortlaut des §25 I 2 HGB
–> reine Schuldnerschutzvorschrift:
Schutz der Altschuldner bei Zahlung an den Erweber
–> Leistung mit befreiender Wirkung § 362 I BGB
- Ausnahme: abweichende Vereinbarung gem. §25 II HGB
Inhaberwechsel und “Eintritt”
2. “Eintritt” ins Geschäft eines Einzelkaufmannes §28 HGB
- Gründung einer Personenhandelsgesellschaft (OHG oder KG) des “Eintretenden” mit dem bisherigen Einzelkaufmann
- Einbringung eines einzelkaufmännischen Unternehmens als Sacheinlage in neu gegründete Geschäfte
a) Haftung für VE
- Haftung des bisherigen EK (§§28 III, 26 HGB und als Gesellschafter) und
- Haftung der neu gegründeten Gesellschaft (§124 I ggf. §161 II HGB) und
- Haftung des “Eintretenden” als Gesellschafter (§128 HGB oder §171 I HGB)
- -> GESAMTSCHULDNERISCHE HAFTUNG (kummulativ)
b) Übergang von FO §28 I 2 HGB
- Im Betrieb begründete FO “gelten” den Schuldnern gegenüber als auf die neu gegründete Gesellschaft übergegangen
- Ausnahme: abweichende Vereinbarung §28 II HGB