Hals Schritt 17-19 Flashcards
Fascia cervicalis mit 3 Laminae
Das Fasziensystem des Halses lässt sich in 3 Schichten unterteilen:
- Lamina superficialis fascia cervicalis
- Lamina praetrachealis “ “
- Lamina praevertebralis “ “
Lamina superficialis fascia cervicalis
= oberflächliches Blatt der Halsfaszie. Dehnt sich von der Clavicula bis zum Unterkieferrand aus und setzt sich nach dorsal als Fascia nuchae fort (in diesem Bereich auch oberflächliche Nackenfaszie genannt). Sie umscheidet dabei die Mm. sternocleidomastoideus et trapezius. Verankerung an den Dornfortsätzen (Procc. spinosi) der Halswirbel.
- Ursprung / Ansatz: Mandibula, Claviculae, Manubrium sterni
- Ausdehnung / Lage: unter dem Platysma; kaudal in die Brustfaszie (Fascia pectoralis) übergehend; verschmilzt dorsal mit der Nackenfaszie (Fascia nuchae)
- Bedeckte Strukturen: gesamter Hals (ausser Platysma); Gl. submandibularis am Mundboden; M. sternocleidomastoideus und M. trapezius (mit eigenen Muskellofen in dem Faszienblatt)
- Sonstiges: kräftige Faszie; Teil der oberflächlichen Körperfaszie; auf ihr verzweigen sich die Hautäste des Halsgeflechts und verlaufen die oberflächlichen Hautvenen
Lamina praevertebralis fascia cervicalis
= tiefstes Blatt der Halsfaszie. Geht von den Dornfortsätzen der Halswirbel aus und umfasst die Halswirbelsäule mit der sie umgebenden Muskulatur. U.a. Bedeckung der Mm. scaleni mit N. phrenicus, des Plexus brachialis mit seinen Ästen und der Vasa subclavia. Letztere drei Strukturen umhüllt sie bis in die Axilla hinein. Ihr dorsaler Anteil wird auch als tiefe Nackenfaszie bezeichnet.
- Ursprung / Ansatz: oberer Anteil: von der Schädelbasis bis zur Höhe des 3, Brustwirbels (Übergang in die Fascia endothoracica)
- Ausdehnung / Lage: direkt vor der Wirbelsäule (am Ligamentum longitudinale anterius mit kaudaler Aufspaltung); seitlich verbunden mit Lamina superficialis
- Bedeckte Strukturen: tiefe Halsmuskeln, Mm. scaleni, M. levator scapulae, autochthone Rückenmuskulatur; Truncus sympathicus mit den 3 Halsganglien, Plexus brachialis, A. subclavia, N. phrenicus
- Sonstiges: reicht bis in das hintere Mediastinum
Lamina praetrachealis fascia cervicalis
= mittleres Blatt der Halsfaszie. Kranial am Os hyoideum, kaudal am Innenrand des Sternums befestigt. Umschliesst die beiden Mm. omohyoidei und die übrige infrahyale Muskulatur und ist mit der Vagina carotica verbunden.
- Ursprung / Ansatz: oberer Anteil: Körper des Os hyoideum; unterer Anteil: Manubrium sterni und Clavicula
- Ausdehnung / Lage: vor der Trachea; seitlich mit den Zwischensehnen der Mm. omohyoidei und der Vagina carotica verwachsen
- Bedeckte Strukturen: infrahyoidale Muskulatur; Kehlkopf, Trachea, Schilddrüse; Pharynx und Ösophagus; Vagina carotica mit Leitungsstrukturen
- Sonstiges: von kranial nach kaudal weiter werdend; im Bereich der infrahyoidalen Muskulatur von besonders fester Konsistenz
Platysma
= dünne, oberflächliche Muskelplatte, wird durchbrochen von Endästen der sensiblen Hautnerven.
Ramus colli N. facialis (motorisch)
= Ast des N. facialis. Motorische Innervation des Platysmas. Steht über die Ansa cervicalis superficialis mit dem N. transversus coli in Verbindung.
N. transversus colli (sensibel; C2 + C3)
= C2/3
Sensible Innervation er Haut über dem Platysma. Verläuft über den M. sternocleidomastoideus ins Trigonum cervicale anterius und unterkreuzt dabei die V. jugularis externa.
- Steht über die Ansa cervicalis superficialis mit dem R. colli n. facialis in Verbindung.
V. jugularis externa
= grosse, epifasziale Vene (läuft epifascial auf dem M. sternocleidomastoideus abwährts; formt sich innerhalb der Speicheldrüse). Liegt der Lamina superficialis fasciae cervicalis auf (unter Platysma) und steht mit der V. subclavia oder der V. jugularis interna in Verbindung. Typischer, gerade absteigender Verlauf über den schräg verlaufenden M. sternocleidomastoideus. Gut zu sehen bei starker Füllung (zb. durch Anstrengung oder Rückstau von Blut bei Herzerkrankungen). (wird unterkreuzt von N. transversus colli)
K: Die V. jugularis externa kann über dem M. sternocleidomastoideus punktiert werden, um zb. einen intravenösen oder zentralen Katheter zu legen.
- zieht zw. Platysma + M. sternocleidomastoideus zur Mitte der Clavicula. –> dort durchstösst sie die tiefe Halsfaszie = Lamina praevertebralis und mündet anterior oder lateral in V. subclavia (seltener auch in V. jugularis int.)
- entsteht aus V. occipitalis + anderen kleinen variablen Ästen
V. jugularis anterior
geht in der Gegend des Zungenbeins aus dem Zusammenfluss von Hautvenen des Mundbodens hervor, steht in der Fossa jugularis mit der Vene der Gegenseite durch den Arcus venosus jugularis in Verbindung und zieht unter dem M. sternocleidomastoideus zur V. jugularis externa
Protuberantia mentalis
= Kinnvorsprung –> tastbar
Die Protuberantia mentalis ist eine in der Medianlinie liegende, dreieckige Knochenerhebung an der Außenseite der Mandibula.
Angulus mandibulae
= Kieferwinkel –> tastbar
Als Kieferwinkel = Angulus mandibulae bezeichnet man den Übergang des Unterkieferkörpers (Corpus mandibulae) in den aufsteigenden Ast des Unterkiefers (Ramus mandibulae).
Prominentia laryngea
= “Adamsapfel” –> hervorspringender und tastbarer Abschnitt des Schildknorpels (Cartilago thyroidea) des Larynx
V. mediana colli (unpaarig)
Beide Vv. jugulares anteriores können zu einem unpaaren Gefäss, zur V. mediana colli, vereinigt sein.
Arcus venosus juguli
Der Arcus venosus jugularis ist eine kurze Gefäßverbindung zwischen der rechten und linken Vena jugularis anterior, die sich unmittelbar oberhalb des Sternum befindet. Sie erhält Zuflüsse von den Venae thyroideae inferiores und kommuniziert mit den Venae jugularis internae.
Ansa cervicalis superficialis
Der R. colli n. facialis geht aus den Aufzweigungen des N. facialis innerhalb der Glandula parotidea hervor oder entspringt am Kieferwinkel aus dem R. marginalis mandibulae. Er bildet eine Nervenschlinge mit dem R. superior des N. transverus colli (sensibler Ast des Plexus cervicalis), die Ansa cervicalis superficialis.
Die Ansa cervicalis superficialis liegt zwischen dem Musculus sternocleidomastoideus und dem Platysma in der oberen anterolateralen Halshälfte. Ihr Verbindungsast (Ramus communicans) läuft annähernd parallel zur Vena jugularis externa und überkreuzt die Vena jugularis anterior.
Die tiefer gelegene Ansa cervicalis profunda liegt unterhalb des Musculus sternocleidomastoideus.
Nn. supraclaviculares med. / interm. / lat. (C3, C4)
- einzige descensierende Äste aus Punctum nervosum
Breiten sich fächerfärmig in Richtung Clavicula aus und über diese hinaus bis zu den kranialen Portionen der Mm. deltoideus et pectoralis major.
Punctum nervosum bzw. Erb-Punkt (6)
= Erb’scher Punkt. Austritt der Hautnerven an die Oberfläche. Ist lokalisiert am Hinterrand des M. sternocleidomastoideus, etwa in der Mitte zwischen seinem Ursprung an der Clavicula bzw. dem Sternum und seinem Ansatz am Proc. mastoideus.
K: Der Erb’sche Punkt ist für das Anästhesieren der ganzen Region eine wichtige Stelle.
–> Hautnerven des Halses entstammen aus dem Plexus cervicalis und treten beim Punctum nervosum an die Oberfläche (“Ohne (N. occipitalis major) Tussi (N. transversus colli) alles (N. auricularis magnus) Scheisse (Nn. supraclaviculares)”)
Trigonum cervicale anterius et posterius
Trigonum cerviale anterius = vorderes Halsdreieick. Wird weiter unterteilt u.a. in ein Trigonum caroticum und ein Trigonum submandibulare.
- -> Begrenzungen:
- dorsal: Vorderrand des M. sternocleidomastoideus
- kranial: Unterrand der Mandibula
- medial: Mittellinie des Halses
Trigonum cervicale posterius = hinteres Halsdreieck.
- ventral: Hinterrand des M. sternocleidomastoideus
- dorsal: Vorderrand des M. trapezius
- kaudal: Clavicula
(im unteren Abschnitt liegt das Trigonum omoclaviculare (begrenzt durch Venter inferior des M. omohyoideus))
Trigonum caroticum
Begrenzungen:
- dorsal: Vorderrand des M. sternocleidomastoideus
- kranial: Venter posterior m. digastrici
- medial: Venter superior m. omohyoidei
- Im Trigonum caroticum teilt sich die A. carotis communis in die A. carotis interna und die A. carotis externa. Letztere gibt noch im Trigonum caroticum fünf Äste ab:
- Arteria thyroidea superior
- Arteria lingualis
- Arteria facialis
- Arteria pharyngea ascendens
- Ramus sternocleidomastoideus
Gemeinsam mit der Arteria carotis in der Gefäß-Nerven-Scheide des Halses (Vagina carotica) laufen ferner:
- Vena jugularis interna
- Nervus vagus
- Neben dem Nervus vagus befindet sich auch einer seiner Äste, der Nervus laryngeus superior, im Trigonum caroticum.
Darüber hinaus finden sich im Trigonum caroticum noch:
- Ansa cervicalis profunda (Radix superior und Radix inferior)
- Nervus accessorius (Nervus XI)
- Nervus hypoglossus (Nervus XII)
Infrahyale Muskulatur
Besteht aus den Mm. sternohyoideus, sternothyorideus, thyrohyoideus et omohyoideus. Sie wird von der Lamina praetrachealis fasciae cervicalis umfasst und von der Ansa cervicalis profunda motorisch innerviert. Die Namen der Muskeln lassen sich von ihrem Ursprung und Ansatz herleiten.
M. sternohyoideus
U: Hinterfläche des Manubrium sterni
A: Corpus des Os hyoideum
F: Senkung des Zungenbeins
Inn: Ansa cervicalis profunda (Plexus cervicalis, C1-C3)
M. digastricus
Venter anterior: Mandibula –> bindegewebige Schleife am Os hoideum
M. sternothyroideus
U: Manubrium sterni, 1. Rippe
A: Linea obliqua der Cartilago thyroidea
F: Senkung des Kehlkopfs
Inn: Ansa cervicalis profunda (Plexus cervicalis, C1-C3)
M. thyrohyoideus
U: Linea obliqua der Cartilago thyroidea
A: Corpus und Cornua majora des Os hyoideum
F: Senkung des zungenbeins + Hebung des Kehlkopfs
Inn: Ansa cervicalis profunda (Plexus cervicalis, C1-C3)
M. omohyoideus
Venter superior: Zwischensehne des Muskels –> Corpus des Os hyoideum
Venter inferior: Margo superior der Scapula –> Zwischensehne des Muskels
F: Senkung des Zungenbeins + Spannung der halsfaszie (Offenhaltung der V. jugularis int.)
Inn: Ansa cervicalis profunda (Plexus cervicalis, C1-C3)
= dünner Muskeln, spannt die Lamina praetrachealis nach lateral aus und ist durch eine Zwischensehne in einen Venter superior und einen Venter inferior unterteilt. Der Venter inferior ist zusammen mit dem M. sternocleidomastoideus und der Clavicula an der Bildung des Trigonum omoclaviculare beteiligt.
N. vagus (X)
= 10. Hirnnerv. Verläuft zwischen der A. carotis communis resp. interna und der V. jugularis interna in der Vagina carotica; kranial in der Tiefe, kaudalwärts immer oberflächlicher, bis er schliesslich zwischen der A. subclavia und der V.brachiocephalica ins Mediastinum zieht. Wichtige Äste im Halsbereich: N. laryngeus superior und N. laryngeus recurrens.