Becken(wand) Schritt 11-13 Flashcards
Rectum
Das Rectum (= Mastdarm) ist etwa 12-18cm lang und folgt auf das Colon sigmoideum. Es geht, kurz bevor es durch das Peritoneum tritt, in den Analkanal über. In seinem Verlauf ist es sowohl in der Sagittal- als auch in der Frontalebene gekrümmt, wodurch in der Frontalebene drei Schleimhautfalten entstehen.
Flexurae sacralis (superitoneal) und perinealis
Sagittalebene:
Flexura sacralis: nach vorn konkave Krümmung, die der Krümmung des Os sacrum folgt (auf Höhe S3)
Flexura perinalis = nach vorn konvexe (dorsal + kaudal) Krümmung im Rectum, an deren Ende das Rectum in den Analkanal übergeht
Ampulla recti
Unter der mittleren Schleimhautfalte (= Kohlrausch-Falte) liegt die Ampulla recti, die normalerweise leer ist. Dehnt sie sich durch die Füllung mit Stuhl, wird Stuhldrang ausgelöst!
Die Ampulla recti geht an der Junctio anorectalis in den Canalis analis bzw. den Anus über. Hier sorgt ein blutgefüllter Schwellkörper, das Corpus cavernosum recti, für einen gasdichten, unwillkürlichen Verschluss der Ampulla recti. Der Musculus sphincter ani internus und Musculus levator ani sorgt weiter kaudal für den unwillkürlichen, gas- und wasserdichter Verschluss des Canalis analis. Der willkürliche Verschluss erfolgt durch den Musculus sphincter ani externus.
Canalis analis
= Analkanal
Der 3–4 cm lange Analkanal geht an der Flexura perinealis aus dem Rectum hervor.
Am Übergang befindet sich die Junctio anorectalis. Man unterscheidet beim Analkanal
3 Stockwerke:
1- Die Zona columnalis folgt unmittelbar aboral auf die Junctio anorectalis und hat
8–10 längsstehende Schleimhautfalten (Columnae anales).
2. Die Zona pectinata (Pecten analis) wird auch Zona alba genannt. Sie liegt zwischen
der Linea pectinata und der Linea anocutanea (klinisch: Linea dentata),
ist sehr dehnbar und infolge der guten Innervation berührungs- und schmerzempfindlich.
3. Die äußerste Etage ist die Zona cutanea, die in die Perianalhaut übergeht.
Columnae anales
= etwa 8-10 Längsfalten der analen Schleimhaut. In ihere Submukoca liegt der Corpus cavernosum recti.
Sinus anales
Sinus anales nennt man die zwischen den Columnae anales liegenden Schleimhautbuchten des Anus. Die blinden Enden der Analsinus werden als Analkrypten bezeichnet. Hier münden die Analdrüsen (Glandulae anales).
Ureter
= Harnleiter
Abschnitte:
- Pars abdominalis;
- Pars pelvina: Abschnitt von der Linea terminalis bis zur Einmündung in die Harnblase. Der Ureter überkreuzt dabei die Vasa iliaca communis oder externa und im kleinen Becken die A. umbilicalis, die Vasa obturatoria und den N. obturatorius.
- Pars intramuralis.
(M): An der hinteren Blasenwand unterkreuzt der Ureter den Ductus deferens, um dann in die Harnblase zu münden.
(W): Vor der Einmündung in die Blase unterkreuzt der Ureter die A. uterina und läuft dann am lateralen Scheidegewölbe vorbei (er kann von hier aus palpiert werden!) nach vorne zur Blase.
Vesica urinaria
Die Harnblase (Vesica urinaria) liegt im kleinen Becken direkt hinter der Symphyse.
Sie sammelt den von den Nieren produzierten Harn. Sie ist ein Hohlorgan,
dessen Schleimhaut auf den Kontakt mit dem potenziell schädlichen Harn spezialisiert
ist und dessen Muskelschicht den Inhalt reflektorisch über die Harnröhre
(Urethra) entleeren kann.
An der Harnblase unterscheidet man den kaudal gelegenen Blasengrund (Fundus
vesicae) vom übrigen Blasenkörper (Corpus vesicae). Der Blasengrund geht mit
dem Blasenhals (Cervix vesicae) in die Harnröhre (Urethra) über. Der Blasenkörper
läuft vorn oben in den Blasenscheitel (Apex vesicae) aus, der in die Plica umbilicalis
mediana an der Innenseite der vorderen Rumpfwand übergeht. Die Plica enthält
die Rudimente des Urachus
Trigonum vesicae (2 Ureter, 1 Urethra)
Das Trigonum vesicae ist ein dreieckiges Schleimhautfeld am Blasengrund (Fundus vesicae), das sich zwischen den Einmündungen der beiden Harnleiter (Ureter) und dem Abgang der Harnröhre (Urethra) befindet. Die dorsale Begrenzung wird von der Plica interureterica gebildet.
Spatium retropubicum
Der mit lockerem Bindegewebe ausgefüllte Raum zwischen Harnblase und Symphyse
heißt Spatium retropubicum (Retzius-Raum). Mit zunehmender Füllung
schiebt sich die Blasenvorderfläche in diesem Raum nach oben und hebt dann
auch die Peritonealbedeckung von der vorderen Rumpfwand.
Daher kann bei gefüllter Harnblase relativ gefahrlos oberhalb der Symphyse eingestochen
werden, um eine künstliche Harnausleitung zu schaffen (suprapubische
Blasenpunktion). Bei leerer Blase würde eine solche Punktion mit großer Wahrscheinlichkeit
das Peritoneum verletzen.
Excavatio rectovesicalis (M)
= Ausbuchtung zw. der retroperitoneal liegenden Harnblase und dem Rectum
Prostata mit Basis und Apex (extraperitoneal) (M)
Extraperitoneal. Annähernd pyramindenförmig. Die Basis liegt dem Blasenboden an, der Apex liegt dem Diaphragma urogenitale auf. Enge Beziehung der Hinterfläche der Prostata zum Rectum (nur getrennt durch das Septum rectovesicale; Denonvillier) –> ermöglicht eine manuelle Untersuchung der Prostatahinterfläche vom Rectum aus.
Urethra
= Harnröhre
Abschnitte beim Mann:
- Die Pars prostatica liegt innerhalb der Prostata. In sie münden die Ductus ejaculatorii auf dem Colliculus seminalis.
- Die Pars membranacea liegt innerhalb ders Diaphragma urogenitale
- Die Pars spongiosa wird vom Corpus spongiosum umhüllt und endet an der äusseren Harnröhrenöffnung (Ostium urethrae externum).
Ductus deferens (M)
Verläuft vom Scrotum via Anulus inguinalis profundus bis zur Prostata. Er überkreutz die Vasa iliaca externa und im kleinen Becken die A. umbilicalis, die Vasa obturatoria, den N. obturatorius, die A. vesicalis superior und an der Blasenhinterwand den Ureter.
Vesicula seminalis (Glandula vesicularis)
Die Glandula vesiculosa (Bläschendrüse) ist eine längliche, paarig
angelegte Drüse, die ihr Sekret dem Ejakulat beimischt (70% des Ejakulats).
Sie liegt lateral der absteigenden Samenleiter auf der Harnblasenhinterwand. Dorsal liegt ihr das Rectum an. Ihr Ausführungsgang mündet in den Samenleiter (Ductus deferens), kurz bevor dieser in die Prostata eintaucht
Ductus ejaculatorius (M)
= gemeinsames Endstück von Ductus deferens und Ductus excretorius.
Colliculus seminalis
Der Colliculus seminalis oder Samenhügel ist eine kleine Erhebung in der Pars prostatica der Harnröhre (Urethra), die etwa in der Mitte der Crista urethralis liegt.
Der Colliculus seminalis ist die Müdnungstelle folgender Strukturen: Ductus ejaculatorii + Utriculus prostaticus (Überrest des Müller-Gang).
Excavatio rectouterina (Douglas)
Dorsal geht das Peritoneum auf dem Uterus bis hinunter zur Zervix
und bedeckt kaudal auch noch einen Teil der Vagina, den Fornix vaginae, bevor es
auf die Vorderwand des Rectums umschlägt. Dadurch entsteht eine tiefer gelegene
Tasche, die Excavatio rectouterina (Douglas-Raum). Sie ist bei der Frau der tiefste
Punkt der freien Bauchhöhle. Im Gegensatz zur Excavatio vesicouterina
wird sie auch lateral von 2 Peritonealfalten deutlich begrenzt, den Plicae rectouterinae,
welche Bandzüge von der Cervix zu rhinteren Beckenwand enthalten (Lig. sacrouterinum).
Kommentar: Die Excavatior recouterina (Douglas) stellt bei der Frau die caudalste Stelle des Abdominalraumes dar. Bei aufrechter Position des Rumpfes werden sich daher Flüssigkeiten (Eiter, Blut etc.) an dieser Stelle ansammeln. Über das hintere Scheidegewölbe kann dieser Raum punktiert werde.
Excavatio vesicouterina
Die Excavatio vesicouterina ist eine schmale, von Peritoneum ausgekleidete, taschenförmige Ausbuchtung (Excavatio) der Bauchhöhle (“Umschlagfalte”) bei der Frau.
Die Excavatio vesicouterina liegt zwischen der Harnblase und dem Uterus und steht kaudal in enger anatomischer Beziehung zur Fornix anterior der Vagina. In ihrem seitlichen Anteil liegt die sogenannte Obturatortasche, wo sich der Eingang des Canalis obturatorius befindet.
Lig. pubovesicale
Das Ligamentum pubovesicale entspringt am Blasenhals (Cervix vesicae) im Bereich des Nodus vesicae und setzt an der dorsalen Kante der Symphysis pubica an. Es kommt nur bei der Frau vor und entspricht dem männlichen Ligamentum puboprostaticum. Nach kaudal begrenzt das Band das Spatium retropubicum.
–> Blasenhals bis Symphysis pubica
Lig. sacrouterinum (rectouterinum)
Das Ligamentum sacrouterinum ist ein von glatter Muskulatur durchsetzter, faserreicher Bindegewebszug, der die Zervix mit dem Kreuzbein (Os sacrum) verbindet. Er fixiert den Uterus von dorsal in seiner Lage. Die Verbindung zwischen Rektum und Zervix wird ebenfalls durch einen Teil des Ligamentum sacrouterinum dargestellt; dieser Teil wird als Ligamentum rectouterinum bezeichnet.
–> Cervix uteri bis Os sacrum
Lig. vesicouterinum
Das Ligamentum vesicouterinum ist ein von glatter Muskulatur durchsetzter, faserreicher Bindegewebszug, der die Zervix mit den hinteren Anteilen der Harnblase (Vesica urinaria) verbindet. Er fixiert den Uterus von ventral in seiner Lage.
–> Harnblase bis Cervix uteri
Lig cardinale
Das Ligamentum cardinale ist ein Bindegewebszug am kaudalen Ende des Ligamentum latum uteri
Das paarige Ligamentum cardinale entspringt an der Seite der Portio supravaginalis cervicis und am lateralen Scheidengewölbe. Von dort zieht es zur seitlichen Wand des kleinen Beckens. Es wird von den stärksten Faserzügen des seitlichen Parametriums gebildet und enthält glatte Muskulatur.
Ungefähr 2 cm lateral der Portio supravaginalis cervicis unterkreuzt der Ureter die Arteria uterina im Ligamentum cardinale.
–> Cervix uteri bis seitliche Beckenwand; an der Basis des Lig. latum; enthält die Vasa uterina und vegetative Nerven
Lig. latum uteri (mit A. uterina) (W)
= vorderes und hitneres Blatt des Peritoneum viszerale inkl. Bindegewebsraum dazwischen (zw. Uterus und der seitlichen Beckenwand)
Parametrium (= Lig. latum)
Das Bindegewebe seitlich des Uterus im subperitonealen Bindegewebsraum
wird in seiner Gesamtheit Parametrium genannt. Entsprechend
der beweglichen intraperitonealen Lage des Korpus und der fixierten, weitgehend
extraperitonealen Lage der Zervix ist dieses Bindegewebe auf Höhe der Zervix ausgeprägter
vorhanden und wird hier auch Paracervix genannt.
Mit dem Begriff Parametrium (im Plural: Parametrien) bezeichnet man die Bindegewebsstrukturen des Beckenraums, die von der ventralen, dorsalen und lateralen Wand des Gebärmutterhalses zur Harnblase, zum Os sacrum und zur inneren Seitenwand des Beckens ziehen.
Uterus mit Fundus, Corpus und Isthmus (W)
Der nicht schwangere Uterus ist 6–8 cm lang
und gleicht einer auf dem Kopf stehenden, abgeplatteten Birne. Sein kaudales,
schmales Ende öffnet sich in die Vagina, sein breites kraniales Ende ist seitlich ausgezogen
und öffnet sich in die beiden Eileiter. Man unterscheidet den kaudalen
Gebärmutterhals (Cervix uteri) vom übrigen Gebärmutterkörper (Corpus uteri).
Der etwa 0,5–1 cm lange Übergangsteil zwischen Corpus und Cervix wird Isthmus
uteri genannt, ist aber am nicht schwangeren Uterus von außen nicht abgrenzbar
(in der Schwangerschaft entspricht er dem „unteren Uterinsegment“). Der
kuppenartige Teil des Corpus oberhalb der Eileitermündung wird als Fundus uteri
bezeichnet, die Ecken, an denen die Eileiter eintreten, als „Tubenwinkel“.
- normalerweise ist er als Ganzes nach vorne gebogen (Anteversio: Winkel zw. Vagina und Cervix uteri < 180°) und in sich nach vorne abgeknickt (Anteflexio: Winkel zw. Cervix et Corpus uteri < 180°)
Cervix uteri (mit zwei Anteilen)
Die Zervix allein ist etwa 3 cm lang. Da die Vaginalwand etwas unterhalb der
Mitte der Zervix zirkulär an der Außenseite ansetzt, ragt ein Teil der Zervix in die Vagina vor. Dieser Teil heißt Portio vaginalis (in der Klinik kurz „die Portio“
genannt), während der Teil oberhalb die Portio supravaginalis ist
Portio supravaginalis cervicis uteri
Die Portio supravaginalis ist der kranial des Scheidenansatzes (Fornix vaginae) gelegene Teil des Gebärmutterhalses (Cervix uteri). Er st ca. 2 cm lang.