Grundlagen der Ethik Flashcards

1
Q

Einführung: Robinson Crusoe & Freitag

A
  • Problem d. Knappheit als Ausgangspunkt wirtschaftlicher Rationalität
  • Problem d. Interaktion bei gegebener Knappheit als Ausgangspunkt des wirtschaftsethischen Diskurses (Frage d. Gerechtigkeit)
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2
Q

3 Optionen mit Knappheit umzugehen:

A
    1. bekämpfen (andere Partei als Feind betrachten) → riskant
    1. alles teilen (christliche Barmherzigkeit) →nicht zielführend bei knappen Ressourcen
    1. Kooperation (Aufgabenteilung gemäß den Stärken) → zielführend
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3
Q

Spiel der Ethik

A

a) Spielverständnis - Was soll ich tun?
b) Spielregeln - Was kann ich tun?
c) Spielzug - Was will ich?

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4
Q

Ethik =

A

Fragewissenschaft, Teil der Philosophie (wie Anthropologie, Meta-Physik usw.)

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5
Q

Was ist Ethik:

A
  • Ethische Grundfrage (Grundfrage des Menschseins): „Was soll ich tun?“
  • Oft fehlt der Maßstab zur Bewertung was sinnvoll, richtig und gerade zweckmäßig ist
  • Dieser ist nicht bei jedem gleich! Für wen ist etwas sinnvoll? Mich, mein soziales Umfeld, gesamte Gesellschaft?
  • Stärkere Urteile: „gut“ & „böse“ (was man tun soll & nicht tun soll)
  • Autonomie: vernünftige Selbstbestimmtheit
  • verallgemeinerte Entscheidungen für alle möglich?
  • Ethik: „Vernünftige Rede über das menschliche Handeln“
  • Vernünftigkeit: Nachvollziehbarkeit eines Argumentes für andere und Bemühung verständlich zu sein
  • Anthropologische (gemeinsam menschliche) Grundlage: Fähigkeit zur Kommunikation
  • Ethik macht Aussagen über gutes und gerechtes Handeln und wie ein Mensch handeln sollte

• Motive, Methoden & Folgen des Handelns werden untersucht (gr. methodos: auf welchem
Weg? Auf welche Weise?, gr. kritike: unterscheiden können)

• Naturalistischer Fehlschluss: aus sein auf sollen schließen (z.B. Männer bekommen einen Bart, dieser soll bestehen und darf also nicht rasiert werden)

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6
Q

Ethos/Moral:

A

Summe aller gesellschaftlichen Normbildung und Wertmuster

• „Ethik verhält sich zu Ethos/Moral wie Lehre zu Handeln“

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7
Q

Objekt der Ethik - menschliche Handlungen und Unterlassungen

A

a) Technische Tätigkeiten (Fenster öffnen, Tür schließen)
b) Vegetative Vollzüge (Atmen, Blinzeln)

zu unterscheiden von:

c) „Echt“ menschliche = „sittliche“ (ethisch relevante) Handlungen
(a) & b) können auch von Tieren vollzogen werden, eine ethische Relevanz entsteht aus vegetativen Vollzügen, wenn vier Elemente vorhanden sind)

  • Frei (Handlungsmächtigkeit = ich muss auch tun können, was ich tun möchte)
  • mit Wille (Güteabwegung = was will ich wirklich)
  • Vernunft vollzogen (methodisches Voranschreiten, das reflektiert beschrieben werden kann -> Nachvollziehbarkeit & Kommunikation)
  • Zielorientiert
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8
Q

Legitimität der Ethik - die Vernunftbegabung

A
  • Rationalitätspostulat = menschliches Handeln muss sich stets begründen lassen
  • möglich durch Vernunft (gr. ratio): Fähigkeit des Menschen sich seiner selbst, seiner Umwelt und seiner Beziehung zu dieser bewusst zu sein
  • aus dieser Fähigkeit ergibt sich die Pflicht zur Verantwortung
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9
Q

Forderung der Ethik - die Verantwortung

A

Verantwortung =

1) Bereitschaft, Aufgaben zur Durchführung von Handlungen zu übernehmen
2) Folge der Handlungen an-/zurechnen zu lassen
- aus ethischen Forderungen nach „Verantwortung“ entsteht die Notwendigkeit zur Entscheidung in Konfliktsituationen (Dilemmata)
- Ethik = Handlungs-, Situations- & Entscheidungslogik in Konfliktsituationen

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10
Q

Drei Bereiche der Verantwortung

A
  • vor jemandem = INSTANZ (Öffentlichkeit, Gewissen, Psyche, Gericht, Prinzipien, Gott)
  • von jemandem = SUBJEKT (Gruppe, Individuum, Unternehmen, Gott)
  • für etwas = KONSEQUENZEN (Taten, Unterlassungen, Entscheidungen, Handeln/Verhalten)
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11
Q

das Trolley-Problem:

A

Darf man, um das Leben anderer zu retten, den Tod einer Person in Kauf nehmen?
Weichensteller muss entscheiden, ob der heranfahrende Zug 5 Personen (Weiche 1) oder nur eine Person (Weiche 2) überrollt

  • deontologische Ethik: striktes Tötungsverbot → Dilemmasituation
  • utilitaristischer Ansatz: Handlung ist genau dann moralisch richtig, wenn sie den Gesamtnutzen aller Betroffenen maximiert (Tötung von 5 Personen wäre schwerwiegender)
  • Tugendethik: als Unterstützung für Entscheidung (Ausweg aus Di- lemmasituationen)
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12
Q

Die Drei Arten der Ethik

A
  • deontologische Ethik
  • utilitaristische Ethik
  • Tugendethik
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13
Q

Deontologische Ethik

A

= Handlungsfolgen eher nachrangig; zentral sind Handlungsabsicht und Intention

„Pflicht“ als zentraler Begriff:
Aufgaben, die der Mensch an sich selber, die Gemeinschaft oder eine transzendente Instanz, an sich stellt werden durch Vernunft auf Sinnhaftigkeit überprüft und werden so zur „Pflicht“ da die innere „Sollens“-Forderung akzeptiert wurde.

(müssen = heteronom <-> sollen = autonome Entscheidung)

Kant: Sittlicher Wille (guter & richtiger Wille der zur Tat drängt) ist das einzige das eine Handlung „gut“ macht, unterliegt dem Sittengesetz. (Rationalitätspostulat; alle Handlungen können durch Vernunft begründet werden, kann verallgemeinert werden

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14
Q

Utilitaristische Ethik

A

= nur Handlungsfolgen betrachtet, der Intention wird kein Wert beigemessen

„Glück“ als zentraler Begriff:
Handeln bewertet nach seinen nützlichen Folgen. Aristoteles definiert Glück als das höchste zu erreichende Gut, demnach sind alle Handlungen „gut“, die das Glück der betroffenen Personen steigern.

Bentham: Leid & Freude als zwei Gebieter, was Freude steigert ist „gut“, was Leid steigert ist „schlecht“

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15
Q

Tugendethik

A

= Verantwortungs-, Ethikfähigkeit des Handelnden

„Tugend“ als zentraler Begriff:
Erworbene Charakterdisposition (Eigenschaft), d.h. Fähigkeit des Menschen zur Verwirklichung sittlicher Werte, ohne Anstrengung, spontan, schnell und gerne das Richtige tun. Diverse Gruppierungen von Tugenden z.B. Kardinaltugenden wie Tapferkeit, Klugheit, Gerechtigkeit.
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16
Q

Was ist eine Norm?

A

= Vorschriften bezogen auf das Handeln, die verbindlich machen und menschliches Handeln bewertbar nach Wünschbarkeit oder Zulässigkeit machen. (U.a. Grammatik, Verfassungen, Standardisierungen usw.)

Normen sind spezifische Hervorbringungen des Menschen (Mensch als Rule Maker). -> Mensch als Normproduzent (Gestaltungsverantwortung) & zugleich Normadressat (Gehorsamkeitsverantwortung)

17
Q

Goldene Regel (Norm)

A

„Was du nicht willst, was man dir tut, das füg auch keinem andren zu.“ auch zu finden in
Buddhismus, Hinduismus, Islam, Judentum u.w.

18
Q

Ethik der Gerechtigkeit

A

= die Sicherung des Anspruchs aller Menschen auf selbstbestimmte Lebensführung (Grund: gleiche Würde aller). Hierbei muss aufgrund legitimer Pluralität der Lebensentwurf geprüft werden ob die Lebensführung anderer Personen eingeschränkt und/oder beschädigt wird.

Imperativ der Gerechtigkeit: „Führe dein Leben so, dass andere in ihrer eigenen selbstbestimmten Lebensführung nicht ungebührlich eingeschränkt bzw. Beschädigt werden.“

19
Q

Materiale Ethik

A

= mit inhaltlichem Charakter, konkrete Inhalte des guten Lebens oder gerechten Handelns. Gekennzeichnet durch Werthierarchien

20
Q

Formale Ethik

A

= mit verallgemeinerndem Charakter, Angabe von formalen Prinzipien (Imperativen), deduktives Schließen von einem allgemeinen Prinzip auf den einzelnen Sachverhalt, muss auf allen Ebenen anwendbar sein

21
Q

Welche Arten von Normen gibt es?

A

Goldene Regel
Ethik der Gerechtigkeit
Materiale Ethik
Formale Ethik

22
Q

Die Quellen der Moralität (Fontes Moralitatis)

Zweck der Ethik

A
= Handlungselemente maßgebend für die sittliche Qualifizierung einer Handlung. Daraus speisen ihre ethischen Beurteilungen (=vernünftige Rede).
Unterscheidung in
1. Das Objekt (Finis Operis)
2. Die Umstände (Circumstantiae)
3. Das Ziel/der Zweck
23
Q

1.) Das Objekt

A

= die erste und unmittelbare Wirkung einer menschlichen Handlung (d.h. Veränderungen, die sie hervorruft)
Unterteilung in physische (räumliche Veränderung bei Diebstahl), biologische (Tod bei Mord) & psychische Wirkungen (Enttäuschung bei Betrug).

24
Q

2.) Die Umstände

A

= besondere Beschaffenheiten einer konkreten sittlichen Handlung (nicht notwendig mit Objekt verbunden). Können sich verändern ohne, dass sich das Objekt der Handlung verändert. Unterteilung in sieben Umstände, die gute oder schlechte Wirkungen verstärken oder abschwächen können (Wer, was, wo, mit welchen Mitteln, warum (den Willen von außen bestimmende Gründe, wie & wann).

25
Q

3.) Das Ziel des Handelnden

A

= Grund aus dem der Handelnde eine Handlung vollzieht (immer gegeben!).
Die Wirkung die der Handelnde subjektiv mit seinem Handeln anstrebt.
Für jede sittliche Bewertung relevant und für die Beurteilung einer Handlung nach gut und schlecht von größter Wichtigkeit.

26
Q

Ethische Beurteilungskriterien „gut“ oder „schlecht“

A

Grundsätzlich: GUT ist nicht RICHTIG und SCHLECHT ist nicht FALSCH

  • > „richtig“ und „falsch“ beziehen sich auf das Objekt (Finis Operis)
  • > „gut“ und „schlecht“ beziehen sich auf das Ziel, bzw. die Gesinnung/Intention eines Handelnden (Finis Operantis)

Beispiel: Robin Hood stiehlt, tötet und täuscht = physische, biologische und psychische Wirkung falsch, jedoch tut er dies um Gerechtigkeit für arme Bürger zu schaffen, das ist gut
Wichtig: nur wenige Handlungen sind „in sich“ betrachtet schlecht bzw. verwerflich (intrinsice malum).
Unter anderem sexueller Missbrauch, Folter, Tötung Unschuldiger und der vorsätzliche Bruch freiwillig eingegangener Verpflichtungen wie Versprechen, Verträge (pacts sunt seravanda).

27
Q

Bereiche und Disziplinen der Ethik

A

a) Methaethik (Begriffsethik, gut & richtig etc.)
b) Individualethik (Pflichten, Tugenden, Normen für Einzelpersonen)
c) Sozialethik (Soziales Zusammenleben, sittliche Pflichten, Tugenden, Normen; Grundwerte wie Gerechtigkeit und Freiheit)