Grundlagen Flashcards

1
Q

530 I: Gesellschaftsrecht als Recht der:

A

privatrechtlichen Personenvereinigungen, die zur Erreichung eines bestimmten Zwecks durch ein Rechtsgeschäft begründet werden.

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2
Q

Innenverhältnis - Aussenverhältnis

A
  • Verhältnis unter den Gesellschaftern
  • Verhältnis Gesellschaft - Dritte
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3
Q

Gesetzliche Typen und Mindestanzahl der Gesellschafter

A
  • Einfache Gesellschaft OR 530 I (2)
  • Kollektivgesellschaft OR 552 I (2)
  • Kommanditgesellschaft OR 594 I (2)

=> sinkt Anz. unter 2: Umwandlung in Einzelunternehmung

  • AG OR 620 I (1)
  • Kommandit-AG OR 764 II, 620 I (1), strittig
  • GmbH OR 772 I (1)

=> Einpersonengesellschaft zulässig

  • Genossenschaft OR 831 I (7)

=> Anz. ist Tatbestandvoraussetzung: falls kein neuer Beitritt, folgt Auflösung und Liq.
- Verein OR 60 (2)

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4
Q

Einpersonengesellschaft (widersprüchlich)

A
  • praktisches Bedürfnis nach Haftungsbegrenzung für Einzelpersonen
  • Mindestanzahl liesse sicht leicht umgehen
  • EU erlaubt: es entstünde Wettbewerbsnachteil

Gefahr eines Missbrauchs einer Rechtsform => Rechtsprechung: Schutz vor Durchgriffshaftung aufgelöst, wenn Gesellschaft missbraucht wird

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5
Q

Mindestanzahl für Fortbestand

A
  • einfache/Kollektiv-/Kommanditgesellschaft: unter 2 => Umwandlung in Einzelunternehmung
  • AG/Kommandit-AG/GmbH: zulässig
  • Genossenschaft (BGer): unter 7 fehlt es an TB-Voraussetzung => falls Mangel nicht durch neuen Genossenschaftler behoben, wird sie aufgelöst und liquidiert
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6
Q

Art der Gesellschafter

A

Grds. jur und nat Personen zugelassen (z.B.: Erbengemeinschaft OR 545 I Ziff. 2 oder Stockwerkeigentümergemeinschaft ZGB 712 I)

Ausnahme (nur nat Personen):
- Kollektivgesellschaft OR 552 I
- Komplemetäre (unbeschränkt haftende) einer Kommanditgeellschaft OR 594 II oder einer Kommandit-AG OR 764 I, 552 I
=> kommt auf persönliches Ansehen/Kreditwürdigkeit an

Gegenausnahme: Kommanditgesellschafter für kollektive Anlagen nach KAG 98 II

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7
Q

Stiftung

A

Zweckvermögensmasse ohne Mitglieder (ZGB 80 ff.)

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8
Q

Konzern

A

Verflechtung von Muttergesellschaft mit Tochtergesellschaft, bei der sie Aktien hat

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9
Q

Vertragliche Basis

A
  • fehlt bei bloss gesetzlich begründete Basis (Erbengemeinschaft, …)
  • fehlt bei Interessengemeinschaft ohne Rechtsbindungswille (Bsp. Konkubinat: blosse Kostenaufteilung reicht nicht; bei Wirtschaften darüber hinaus, also Planung Finanzen und Haushalt liegt einfache G vor)
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10
Q

Personen des öffentlichen Rechts

A

Systematische Auslegung ergibt, dass öffenlich-rechtliche Körperschaften, Anstalten und Stiftungen keine Gesellschaften sind, da sie nicht auf privatrechtlichem Vertrag beruhen.

  • spezialgesetzliche AG (BGer): jur Personen des öff Rechts OR 763
  • gemischtwirtschaftliche Unternehmen mit statuarischen Mitverwaltungsrechten von öff-rechtl Körperschaften aufgrund Vertrag: funktioniert nach Privatrecht mit Spezialregeln OR 762, 926
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11
Q

Fehlerhafte Gesellschaft

A

gültiger Gesellschaftsvertrag nötig

=> in Verzug gesetzte Gesellschaft: Auflösung ex nunc nach OR 546 ff. statt ex tunc (OR AT) zum Schutz der Gläubiger (Haftung) und Gesellschafter (Rückabwicklung)

Vollzug erst bei erster Aussenhandlung/Wenden an den Markt, bspw. Darlehen, Werbung, Verträge, …)

Sittenwidrigkeit: Rechtsfolgen streitig

Sonderregelung: OR 643 II, 779 II heilende Wirkung des HReintrags (analog für Genossenschaft)
=> streitig im Verhältnis zu ZGB 52 III:
1. Ansicht: ZGB 52 III hat Vorrang
2. Ansicht: OR 643 II, 779 II als verdrängende Spezialregel
=> Auswirkung wegen ZGB 57 III

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12
Q

gemeinsamer Zweck

A

verfolgter Zweck:
- Wille, dass Endergebnis allen Vertragspartnern zusteht
- Wille zumindest konkludent bei allen
- unmittelbar angestrebten gemeinsamen Zweck ist Endzweck/Motivation zu unterscheiden

Förderungspflicht:
- gemeinsamer Zweck muss von allen angestrebt und mit gemeinsamen Beiträgen gefördert werden OR 531 I (dispositiv OR 531 II)
- Bildung von Gesellschaftsvermögen üblich, aber nicht zwingend

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13
Q

Abgrenzung zu anderen Verträgen

A
  • G: gemeinsamer Zweck
  • Austauschverträge: jeder mit eigenem Zweck
  • Geschäftsbesorgungsverträge: jemand übernimmt Interessen eines anderen
  • Arbeitsvertrag: Subordinationsverhältnis
  • partiarische Verträge (Indizien, dass Gesellschaft): Bezeichnung, Mitbestimmung des Geldgebers, Verlustrisiko, persönliche Beziehungen, nicht: Kontrollrechte OR 541 I sowie OR 322a II
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14
Q

Körperschaft

A

mit eigener Rechtspersönlichkeit ausgestattete und vom Mitgliederwechsel unabhängige Vereinigung von Personen

ZGB 53 Rechtsfähigkeit
ZGB 54 f. Handlungsfähigkeit
=> kann auch Delikt begehen

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15
Q

Personengesellschaft

A

nicht mit eigener Rechtspersönlichkeit ausgestatteter Zusammenschluss bstimmter, wechselseitig verpflichteter Personen

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16
Q

Unterschiede PG und Körperschaft

A
  • Zusammenwirken der konkreten Gesellschafter / Mitgliederwechsel spielt für
    den Bestand der Gesellschaft keine Rolle
  • Eintritt Austritt braucht Vertragsänderung / nicht
  • Gesamteigentum / Eigentum der Körperschaft
  • Haftung
  • freie Organisation / vorgegebene Organe und Struktur, damit unabhängig von Gesellschafter
  • Einstimmigkeit / Mehrheitsprinzip (Kapitalanteil bei AG und GmbH)
17
Q

Typenzwang

A

Schutz des Rechtsverkehrs, der eintretenden Gesellschafter und der Gläubiger

=> subsidiär einfache Gesellschaft OR 530 II

18
Q

Vertragsfreiheit

A

BV 27, 23

ausnahmsweise Aufnahmezwang
- OR 839 Genossenschaft
- KG 12 I lit. a Kartellmitglieder und marktbeherrschende Unternehmen
- TG ZGB 2, z.B. Unschuld nach Ausschluss wegen Strafverfahren

19
Q

Formfreiheit OR 11

A

ausnahmsweise Formzwang:
- Schriftform bei geschenktem Gesellschaftsanteil OR 243 I
- Grundstücke als Beitrag ZGB 657
- erbrechtliche Regelung ZGB 512 i.V.m. 499 ff.

Statuten von Körperschaften:
- Schreiftform Verein ZGB 60
- öff. Beurkundung Körperschaften (neuerdings nicht mehr Genossenschaft)

=> zu unterscheiden von manchmal konstitutivem HReg Eintrag

20
Q

Inhaltsfreiheit

A

Freie Rechtsform, ausser gew. Finanzdienstleister, bspw. Versicherungen oder Privatbanken

Mindestinhalt:
- Personeng: Gesellschafter und Zweck
- Körperschaften: OR 626, 776, 832 f.

21
Q

personen-/kapitalbezogen

A

kapitalbezogen: AG
Mischform:
- Kommandit-AG
- GmbH: personenbezogene Kapitalgesellschaft

Genossenschaft: trotz Personenbezogenheit Drittorganschaft möglich, persönliche Haftung möglich, keine actio pro socio (auch Verein nicht)

22
Q

kaufmännische Gesellschaft

A

Gesellschaftszweck liegt in Verfolgung eines Gewerbes
HRegV II lit. a:

> Selbstständigkeit:
- wer seine Tätigkeit im Wesentlichen frei gestalten kann (rechtlich, wirtschaftlich, Weisungsfrei) => Abhängigkeit von z.B. Lieferanten lässt Selbstständigkeit nicht entfallen
- Geschäft auf eigenes wirtschaftliches Risiko = Auftreten am Markt zur Ausnutzung unternehmerischer Chancen
- bspw. Agent und Franchisenehmer

> Dauerhaftigkeit: Wiederholungsabsicht (keine Mindestdauer

> Erwerbsbezogenheit: keine Gewinnerzielungsabsicht nötig, Kostendeckungsabsicht reicht

Ausnahmen:
- nat. Pers. mit Umsatzerlöse unter 100’000 OR 931 I 1
- freiberufliche Tätigkeiten und Landwirte, es sei denn käufmännisch eingerichteter Geschäftsbetrieb OR 931 I 2

23
Q

wirtschaftlich

A

ZGB 59 II => Gesellschaftsrecht

wirtschaftlicher Endzweck: Verbesserung der ökonomischen Situation der Gesellschafter durch Geld-/Sachvorteile

ideeller Endzweck ZGB 60 I: keine ökonomischen Vorteile für Mitglieder
=> nicht wirtschaftliche Vorteile oder Vorteile für Dritte/Allgemeinheit

Vereine HRegV 91:
- wirtschaftliche Zweckverfolgung ohne kaufmännisches Unternehmen (bspw. Berufsverbände)
- kaufmännisches Unternehmen ohne wirtschaftliche Zweckverfolgung (bspw. Frauenverein)

24
Q

HReg Eintrag

A

Pflicht oder Recht (Firmenschutz)

Publizitätswirkung:
- positiv OR 936b I: Kenntnisvermutung
- negativ OR 936b II: kann nur auf nicht eingetragene Sache berufen bei Beweis der sicheren Kenntnis
- Schutz des öffentlichen Glaubens bei unrichtiger Eintragung, wenn keine überwiegende Interessen entgegenstehen OR 936b III

25
Q

Firma OR 944-956, HRegV, EHRA

A

für Handelsverkehr gewählter Name eines Unternehmensträgers zur Verwendung im Handelsverkehr

Abgrenzung:
- Name: Vereine, Stiftungen und Körperschaften des öff. Rechts
- Geschäftsbezeichnung: Bezeichnung Geschäft und nicht Unternehmensträger (wichtig für einfache G., ohne HReg Eintrag)
- Enseigne (Aushängeschild): Bezeichnung Geschäftslokal
- Marke: MSchG
- Domainname
=> Schutz nach ZGB 29, MSchG, UWG, aber keinen Firmenschutz