Grundbegriffe der KER Flashcards
Was ist der Unterschied zwischen Einzelkosten und Gemeinkosten?
Einzel- und Gemeinkosten unterscheiden sich anhand des Kriteriums “eindeutige Zurechenbarkeit zu einer Bezugsgröße”, womit in der Regel das Kalkulationsobjekt gemeint ist
Was sind Einzelkosten?
sind einem Kalkulationsobjekt direkt zurechenbar
Beispiele für Einzelkosten
- Materialkosten
- Fertigungskosten
- Sondereinzelkosten
Was sind Gemeinkosten?
sind einem Kalkulationsobjekt grundsätzlich nicht direkt zurechenbar
Beispiele für Gemeinkosten
- Miete für Maschinenhalle
- Zeitabschreibungen auf Betriebsgebäude
- Personalkosten der Verwaltung
Erkläre den Begriff “proportionale Kosten”
verändern sich im gleichen Verhältnis zur Beschäftigung
Beispiele für proportionale Kosten
- Verbrauch von Fertigungsmaterialien
- Energiekosten
Erkläre den Begriff “progressive Kosten”
verändern sich relativ stärker als die Beschäftigung
Beispiele für progressive Kosten
- steigende Wertstoffverbräuche bei Überbeanspruchung von Betriebsmittel
- Überstundenzuschläge
Erkläre den Begriff “degressive Kosten”
verändern sich relativ schwächer als die Beschäftigung
Beispiele für degressive Kosten
- sinkende Werkstoffverbräuche aufgrund von Lernprozessen bei Arbeitskräften
- Rabattwirkungen beim Einkauf
Was ist der Unterschied zwischen fixen und variablen Kosten?
- lassen sich anhand des Kriteriums “Abhängigkeit von einer bestimmten Kosteneinflussgröße”, in der Regel vom Beschäftigungsgrad, in absolute, fixe, variable und sprungfixe Kosten unterscheiden
- absolutfixe Kosten sind in ihrer Höhe unabhängig
- variable Kosten sind abhängig von Veränderungen der Kosteneinglussgröße
- sprungfixe Kosten sind innerhalb eines bestimmten Beschäftigungsintervalls unveränderlich; bei Überschreiten der Ober- und Untergrenze verändern sie sich sprunghaft
Beispiele für variable Kosten
- Materialkosten
- Betriebsstoffkosten
- Energiekosten
Beispiele für fixe Kosten
- Kosten für Zeitabschreibungen
- Mietkosten
- Kosten für Gehälter
Wie unterstützt die Kosten- und Erlösrechnung die Führungsaufgaben des Managements?
Unterstützung des Managements bei Führungsaufgaben durch Bereitstellung von Informationen
Was sind die Hauptzwecke der Kosten- und Erlösrechnung?
- Planung des Unternehmensgeschehens auf Basis zukünftiger Entwicklungen
- Steuerung
- Kontrolle
- Dokumentation
Was passiert in der Steuerung?
Durchsetzung von Plänen und Beeinflussung des Verhaltens von Mitarbeitern?
Was wird in der Kontrolle kontrolliert?
- Eigenkontrolle
- Fremdkontrolle
Was passiert in der Dokumentation?
Ermittlung und Dokumentation realisierter Werte
Was sind Grenzkosten?
- die Kosten, die durch Produktion einer zusätzlichen Mengeneinheit eines Produktes entstehen
- mathematisch gesehen ist die Grenzkostenfunktion die 1. Ableitung der Kostenfunktion nach der Zahl produzierter Einheiten
Wann sind Grenzkosten und variable Kosten je Stück identisch?
- bei einem linearen Gesamtkostenverlauf
- proportionale Stückkosten entsprechen demnach den Grenzkosten
Was ist unter einer Kostenträger zu verstehen?
Bezugsobjekt, dem Kosten zugerechnet werden können
Beispiele für Kostenträger
- Produkt
- Serviceleistung
- Abteilung
Was ist ein Kostentreiber?
- Aktivität, Volumen, Arbeitseinheit, Aufgabe oder Anlass, die die Kostenentwicklung in einem bestimmten Zeitraum maßgeblich beeinflusst
- Voraussetzung ist das Vorhandensein einer Ursache-Wirkungs-Beziehung zwischen dem Level der Aktivität und Veränderung der Kosten
Beispiele für Kostentreiber
- Entwicklungskosten eines Produktes in Abhängigkeit der Anzahl der Teile des Produktes werden sich entwickeln
- gefahrene km
Beispiele für Anderskosten
- kalkulatorische Abschreibungen
- kalkulatorische Wagnisse
Beispiele für Zusatzkosten
- kalkulatorischer Unternehmerlohn
- kalkulatorische Zinsen auf das Eigenkapital
Beispiel für Anderserlöse
Zuschreibungen auf nicht abnutzbares Anlagevermögen über die bilanzrechtlichen Anschaffungskosten hinaus
Beispiel für Zusatzerlöse
selbsterstellte Patente, die auf bilanzrechtlich nicht aktiviert werden dürfen
Beispiel für betriebsfremde Aufwendungen
Abschreibungen auf nicht sachziel dienende Wertpapiere
Beispiel für außerordentliche Erträge
Verkäufe von sachzielorientierten Wirtschaftsgütern über Buchwert
Kann ein Controller und ein Bilanzbuchhalter die gleichen Informationen zur Entscheidungsfindung nutzen?
- Controller verarbeiten die Informationen des InRe
- Detailgrad, Zeitbezug und Frequenz der benötigten Informationen unterscheiden sich
Woher kommen die Informationen der Entscheidungsfindung?
- Kosten und Erlöse vs Aufwendungen und Erträge (Neutraler Aufwand/Ertrag ist zu eliminieren; kalkulatorische Kosten sind gesondert zu berücksichtigen)
- Schnittstelle zwischen Buchhaltung- und Kostenrechnungssystem um Grundkosten zu übernehmen
Was sind Aufwendungen?
bezeichnen des gesamten Eigenkapital mindernden Wertverzehr im Unternehmen an Gütern, Diensten und Abgaben während einer Abrechnungsperiode
Wonach werden Aufwendungen unterschieden?
- Zweckaufwendungen
- neutrale Aufwendungen
Was sind neutrale Aufwendungen?
- sachzielfremd, periodenfremd, außerordentlich
- stehen in keinem Zusammenhang mit eigentlichen Zweck des Betriebs oder fallen dabei unregelmäßig oder in außergewöhnlicher Höhe an
- werden nicht in KER übernommen
- dürfen bei der Ermittlung des Ergebnisses im InRe und der Selbstkosten der Erzeugnisse nicht berücksichtigt werden
Wann entstehen neutrale Aufwendungen?
- Verfolgung betriebsfremder Ziele
- Verlust aus Abgang von Vermögensgegenständen
- Verlust aus Schadensfällen
- betrieblich periodenfremde Vorgänge
- außerordentliche Aufwendungen aufgrund ungewöhnlicher und seltener vorkommender Geschäftsfälle
Was sind Kosten?
erfassen den Verzehr an Gütern, Diensten und Abgaben, der im Rahmen geplanter betrieblichen Leistungserstellungen und Leistungsverwertung anfällt
Wie entstehen Kosten?
wenn ein sachzielorientierter (betriebsbezogen) bewerteter (in Wertgrößen) Güterverbrauch (Einsatz von Ressourcen im Unternehmen) vorliegt
Was sind Erträge?
bezeichnen den gesamten erfolgswirksamen Wertezufluss in einer Unternehmung innerhalb einer Abrechnungsperiode
Wonach werden Erträge unterschieden?
- Zweckerträge
- neutrale Erträge
Was sind neutral Erträge?
- sachzielfremd, periodenfremd, außerordentlich
- stehen in keinem Zusammenhang mit Beschaffung, Produktion und Absatz oder fallen dabei unregelmäßig oder in außergewöhnlicher Höhe an
- werden von Erlösen abgegrenzt
Wodurch entstehen neutrale Erträge?
- Verfolgung betriebsfremder Ziele
- Erträge aus dem Abgang von Vermögensgegenständen und durch Wertkorrekturen
- betriebliche aber periodenfremde Erträge
- außerordentliche Erträge aufgrund ungewöhnlicher und selten vorkommender Geschäftsvorgänge
Was sind Erlöse?
Ergebnis der betrieblichen Leistungserstellung und -verrichtung
Was zählt zu den Erlösen eines Industriebetriebes?
- Absatzleistungen
- Lagerleistungen
- aktivierte Eigenleistungen
Was sind Absatzleistungen?
Umsatzerlöse aus dem Verkauf von eigenen Erzeugnissen und Waren
Was sind Lagerleistungen?
in der Abrechnungsperiode hergestellte Mehrbestände an Erzeugnissen, die noch nicht abgesetzt wurden sin
Was sind aktivierte Eigenleistungen?
selbst erteilte Anlagen, die im eigene Betrieb verwendet werden
Was gehört zu der kostenrechnerischen Korrektur?
- Grundkosten
- Anderskosten
- Zusatzkosten
Was sind Grundkosten?
- aufwandsgleiche Kosten
- gehen vom ExRe unverändert in die Betriebsergebnisrechnung ein
Was sind Anderskosten?
- aufwandsungleiche Kosten
- kalkulatorisch ungeeignet
- werden in KER mit anderen Werten angesetzt
- dazu wird kalkulatorische Wagnis und Abschreibung gerechnet
Was sind Zusatzkosten?
- aufwandslose Kosten
- sind nicht mit Geldausgabe verbunden
- stellen leistungsbedingten Werteverzehr das
- werden in KER zusätzlich berücksichtigt
- kalkulatorischer Unternehmerlohn und EK-Zinsen
Was sind Kalkulatorische Zinsen?
- stellen Kosten für betriebsnotwendiges Eigenkapital dar
- werden berücksichtigt, da gebundenes Kapital nicht anderweitig eingesetzt werden kann, und somit kein Gewinn erwirtschaften kann
- entgangene Gewinn für Kapitalgeber wird als Zinskosten in der KER berücksichtigt
Was ist der Kalkulatorische Unternehmerlohn?
- stellt Kostenbestandteil in KER dar, dem kein Aufwand und keine Ausgaben in der Finanzbuchhaltung gegenüberstehen
Was ist die Kalkulatorische Wagnis?
- Verrechnung von konstanten kalkulatorischen Wagniszuschlägen trägt dazu bei, dass die Selbstkosten- und Betriebsergebnisrechnung von Zufallsschwankungen befreit werden
- allgemeine Unternehmerwagnis darf kalkulatorisch nicht erfasst werden
- durch Fremdversicherungen abgedeckte Wagnisse gehen als Grundkosten in die KER ein
Was ist die Kalkulatorische Miete?
- Mietwert für betrieblich genutzte Privaträume ist als Kostenbestandteil zu verrechnen, da es sich um eine betrieblich genutzte Ressource handelt
Beispiele für neutrale Aufwendungen
sachzielfremd - Miete Reserveräume - Spende periodenfremd - Verkauf Gerät unter Buchwert außerordentlich - Zerstörung Gerät durch Unfall
Beispiele für neutrale Erträge
sachzielfremd - Mieterträge Reserveräume periodenfremd - Verkauf Gerät über Buchwert außerordentlich - Eingang abgeschriebener Forderung
Was sind wichtige Aufgaben der KER?
- Ermittlung der Selbstkosten und Erlöse einer Abrechnungsperiode
- Ermittlung der Selbstkosten der Erzeugnisse
- Kontrolle der Wirtschaftlichkeit
- Bewertung der unfertigen und fertigen Erzeugnisse in der Jahresbilanz
- Ermittlung von Deckungsbeiträgen auf der Basis von Teilkostenrechnung
- Grundlagen für Entscheidungen
Formel der lineare Kostenfunktion
Kgesamt = Kfix + kvar * x
Formel für durchschnittliche Kosten/Stück
kdurchschnitt = Kgesamt / x