Geschicht vun Lëtzebuerg Flashcards
D’Situatioun vum Lëtzebuerger Land vum Wiener Kongress bis zum Londoner Vertrag.
Der Zusammenbruch des Napoleonischen Reiches führte 1815 zu einer Neuordnung der europäischen Landkarte mit unerwarteten Folgen für Luxemburg. Die auf dem Wiener Kongress versammelten Großmächte beschlossen die Gründung eines großen niederländischen Königreiches. Der neue Staat umfasste Holland, Lüttich und die ehemaligen Österreichischen Niederlande. Logischerweise hätte auch Luxemburg dazugehören müssen. Doch Luxemburg wurde zu einer gesonderten politischen Einheit. Das Land wurde zum Großherzogtum erhoben und dem König der Niederlande Wilhelm I. von Oranien-Nassau zugesprochen.
Auf dem Papier wurde Luxemburg 1815 ein von den Niederlanden verschiedener Staat. In Wirklichkeit machte Wilhelm I. jedoch keinen Unterschied zwischen beiden und regierte das Großherzogtum, als sei es die 18. Provinz seines Königreiches. Die Wirtschafts- und vor allem Steuerpolitik der holländischen Regierung sorgte zunehmend für Unmut in der Bevölkerung. Es war somit nicht verwunderlich, dass sich die Einwohner des Großherzogtums beim Ausbruch der Belgischen Revolution 1830 auf die Seite der belgischen Aufständischen stellten.
Die Großmächte beschlossen, Belgier und Niederländer durch die Gründung des belgischen Königreiches zu trennen und gleichzeitig das Großherzogtum zwischen beiden Gegnern aufzuteilen. Das belgische Parlament stimmte der Entscheidung zu, Wilhelm I. lehnte jedoch ab. Die Teilung wurde jedoch im Londoner Vertrag vom 19. April 1839 festgeschrieben. Das Großherzogtum Luxemburg blieb unter der Herrschaft des Hauses Oranien-Nassau und das belgische Luxemburg wurde zu einer Provinz Belgiens. Im Vertrag von 1839 wurden die Grenzen des Großherzogtums festgelegt, die seither unverändert geblieben sind.
D’Entwecklung vum Nationalgefill zu Lëtzebuerg.
Im 19. Jahrhundert glaubten nur wenige internationale Beobachter an eine Überlebenschance für dieses winzige Land.
Die Herausbildung eines eigenen Nationalgefühls begann erst nach dem Entstehen des Luxemburger Staates. 1839 bedauerte die Bevölkerung des Großherzogtums die Trennung von Belgien. Doch bald schon fühlten sich die Luxemburger mit ihrem Staat verbunden und begannen die Vorteile der Unabhängigkeit schätzen zu lernen.
Die Sprachenverwendung spielte sicherlich eine wichtige Rolle im Werden der Nation. Durch das Gesetz von 1843 über den Primärunterricht wurde neben dem Deutschunterricht auch der Französischunterricht obligatorisch. Alle Luxemburger Schüler müssen seitdem zwei Sprachen lernen: Französisch und Deutsch. Im Alltag sprechen die Luxemburger ihren Dialekt. Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Verwendung des „Lëtzebuergesch“ zum Symbol des Widerstands und des nationalen Zusammenhalts. Offiziell wurde das Luxemburgische 1984 durch ein Gesetz zur Landessprache erhoben, ohne jedoch die gleichzeitige Verwendung des Französischen und des Deutschen in Frage zu stellen.
Luxemburg hat sich so eine eigenständige Identität geschaffen, die weder deutsch noch französisch noch belgisch ist, sondern eine Mischung aus den drei Kulturen.
1914 wurde Luxemburg in den Ersten Weltkrieg hineingezogen. Am 2. August marschierte die deutsche Armee unter Missachtung der luxemburgischen Neutralität ins Großherzogtum ein. Der Luxemburger Staat protestierte gegen den deutschen Einmarsch, hielt jedoch an seiner strikten Neutralität. Die Besetzung beschränkte sich auf den militärischen Bereich. Die Institutionen des Luxemburger Staates blieben von der Besatzungsmacht unangetastet. Großherzogin und Regierung blieben im Amt. Nach dem Krieg machten die Alliierten Luxemburg seine Neutralitätspolitik zum Vorwurf.
D’Musékfestivalen zu Lëtzebuerg.
Die über das Land verteilten Konzertsäle und zahlreichen Musikfestivals sind Zeichen sowohl für die Diversifizierung des Kulturlebens. Das in Wiltz gegründete Festival européen de théâtre en plein air et de musique (Europäisches Freilichtfestival für Theater und Musik) in den Luxemburger Ardennen ist das älteste Festival. Das Festival international Echternach (Internationales Festival Echternach) findet in der Abteistadt Echternach statt.
D’Sproochensituatioun zu Letzebuerg:
D’Sproochen an der Schoul .
Sowohl während der Früherziehung als auch während des obligatorischen Vorschulunterrichts sprechen die Lehrer so viel wie möglich luxemburgisch mit ihren kleinen Schülern.
In den Grundschulklassen kommen die anderen Sprachen hinzu. Mit sechs Jahren lernen die Kinder lesen und schreiben, und zwar auf Deutsch; ein Jahr später steht ebenfalls Französisch auf dem Lehrplan. Verkehrssprache im Grundschulunterricht ist Deutsch. 1991 wurden in den Gemeindeschulen Kurse auf Portugiesisch und Italienisch eingeführt.
Auf diese Weise können Kinder ihre muttersprachlichen Kenntnisse vertiefen und ihrer Herkunftskultur verbunden bleiben.
In den unteren Klassen der Sekundarstufe werden die meisten Fächer auf Deutsch unterrichtet. In den oberen Klassen hingegen werden im klassischen Sekundarunterricht mit Ausnahme der Sprachen alle Fächer auf Französisch unterrichtet, während im technischen Sekundarunterricht weiterhin das Deutsche dominiert.
Die Universität Luxemburg steht ebenfalls im Zeichen der Vielsprachigkeit: Eines ihrer Grundprinzipien besteht in der Mehrsprachigkeit der Lehrveranstaltungen.
Den Zweeten Weltkrieg: Zäit vun der Prüfung.
Zweiundzwanzig Jahre nach dem Ende des Ersten Weltkriegs wird Luxemburg am 10. Mai 1940 erneut von den Deutschen besetzt. Dem Großherzogtum sollte damit eine der schwersten Prüfungen seit seiner Gründung bevorstehen. Großherzogin Charlotte und die Luxemburger Regierung gingen ins Exil und ließen sich in London und Kanada nieder.
Die deutsche Besetzung bedeutete das Ende der luxemburgischen Unabhängigkeit. Im Juli–August 1940 wurde Luxemburg unmittelbar deutscher Verwaltung unterstellt. Sämtliche luxemburgischen Staatsstrukturen wurden abgeschafft. Die Verwendung des Französischen wurde verboten. Bei einer Volkszählung antwortete die Mehrheit 1941 auf die drei entscheidenden Fragen nach Staatsangehörigkeit, Volkszugehörigkeit und Muttersprache mit „luxemburgisch“.
Am 30. August 1942 ging der Okkupant noch weiter und führte in Luxemburg, ebenso wie im Elsass und in Lothringen, die Wehrpflicht ein. Insgesamt wurden 10.211 Luxemburger in die Wehrmacht zwangsrekrutiert. Mehr als ein Drittel weigerte sich, die deutsche Uniform zu tragen, und tauchte unter. Die deutsche Besatzungsmacht reagierte mit Terror: Deportation in den Osten, Einweisung in Konzentrationslager, Hinrichtungen. Die jüdische Gemeinschaft litt besonders unter dem Naziregime. Von den 3.700 Juden, die vor dem Krieg im Großherzogtum gelebt hatten, fielen 1.200 dem Holocaust zum Opfer.
Am 10. September 1944 wurde Luxemburg von der amerikanischen Armee befreit. Allerdings konnten die Deutschen die Front entlang der Mosel festigen und gingen im Dezember 1944 zum Gegenangriff über. Die Ardennenoffensive verwüstete den Norden und Osten des Landes. Mit der Befreiung von Vianden, der Rückkehr von Großherzogin Charlotte aus dem Exil am 14. April und schließlich der bedingungslosen Kapitulation Deutschlands am 8. Mai 1945 endete der Krieg.
D’Sproochensituatoun an den Medien, Télevisioun an Radio.
Die Sprachsituation in den Medien
Während das Deutsche seit jeher die Sprache der Presse schlechthin ist, hat das Französische in den großen Tageszeitungen des Landes, dem „Luxemburger Wort“ und dem „Tageblatt“, doch nach und nach an Boden gewonnen. Wenngleich also Deutsch insgesamt an erster Stelle steht, „machen“ neuerdings doch auch andere Sprachen ihre eigenen „Schlagzeilen“.
Fernsehen
Im Fernsehen kommt das Luxemburgische seit 1991 zu Ehren, als RTL Télé Lëtzebuerg zum ersten Mal eine tägliche Nachrichtensendung ausstrahlte.
Hörfunk
In diesem Medium ist das Programmangebot in luxemburgischer Sprache am reichhaltigsten. Selbstverständlich erzielen die luxemburgischen Rundfunksender auf nationaler und lokaler Ebene die höchsten Einschaltquoten, was zusammen mit dem Erfolg der Fernsehnachrichten deutlich macht, wie eng sich die Luxemburger ihrer Sprache verbunden fühlen.
Familien aus Portugal
Die Portugiesen kamen gleich mit Frau und Kind und wurden hauptsächlich im Baugewerbe, in der Industrie, der Gastronomie und als Handwerker tätig. Mit ihnen begann die zweite große Einwanderungswelle im 20. Jahrhundert Derzeitig machen sie rund 37% der im Großherzogtum lebenden Ausländer aus.
Was wissen sie über die luxemburgische Nationalhymne?
Anlässlich der Einweihung der ersten luxemburgischen Eisenbahnlinie schrieb Michel Lentz eine Gelegenheitskantate über diesen wichtigen Durchbruch, die unter dem Titel „De Feierwon“ zur ersten Hymne des Landes werden sollte. Überall im Land entstanden Musikgesellschaften und Chöre.
Beim ersten Musikfestival im Jahre 1864 führten 500 Sänger und 240 Instrumentalmusiker zum ersten Mal des Lied „Ons Hémecht“ auf, das zur heutigen luxemburgischen Nationalhymne werden sollte. Die Melodie stammt von dem Komponisten Jean-Antoine Zinnen, der damit einen Text von Michel Lentz vertonte.
D’Sproochen bäim Staat.
Die Gesetze werden auf Französisch verfasst, das gesprochene Französisch ist allmählich aus dem Parlament verschwunden.
Die regulären Debatten werden heute auf Luxemburgisch abgehalten. Die Fragen an die Regierung werden üblicherweise auf Französisch verfasst.
Laut Gesetz vom Februar 1984 können im Verwaltungs- und Justizbereich Französisch, Deutsch und Luxemburgisch verwendet werden. Die gleiche Auswahlmöglichkeit hat der Bürger bei Gesuchen an Verwaltungen, wobei diese aber nicht unbedingt verpflichtet sind, seiner jeweiligen Vorliebe Rechnung zu tragen.
Beim Luxemburger Staat beruht die Arbeitsweise der Verwaltung auf einem stabilen Gleichgewicht: Französisch wird als Schriftsprache, Luxemburgisch hingegen als gesprochene Sprache für Arbeit und Kommunikation bevorzugt.
Flüchtlinge und Asylanten
Neben Migranten, die ihre Heimat aus politischen, sozialen, wirtschaftlichen oder ökologischen Gründen verlassen, und Grenzgängern, die täglich aus den Nachbarregionen kommen, um in Luxemburg zu arbeiten, gibt es auch Flüchtlinge und Asylanten, die in Luxemburg Schutz suchen.
Erleichtert wird die Integration von Ausländern zweifellos durch die Vielsprachigkeit im Land, in dem viele Einheimische die drei Amtssprachen beherrschen.
Nenne sie 5 Autoren der luxemburgische Literatur
Michel Lentz : Nationalhymne Edmond de la Fontaine : Dicks Michel Rodange : „Renert oder de Fuuß am Frack an a Ma’nsgrëßt" Auguste Liesch : Maus Ketti Anise Koltz Roger Manderscheid : Triologie Jean-Paul Jacobs Léopold Hoffmann : Eischt geschatze Wierker Guy Rewenigs : eischte Roman