Gedichte / Zitate Flashcards
ZITAT - Franz Kafka zur Literatur
Das Buch ist die Axt für das gefrorene Meer in uns.
Franz Kafka
GEDICHT - Theodor Fontane: Überlass es der Zeit
Überlaß es der Zeit
Erscheint dir etwas unerhört,
Bist du tiefsten Herzens empört,
Bäume nicht auf, versuch’s nicht mit Streit,
Berühr es nicht, überlaß es der Zeit.
Am ersten Tag wirst du feige dich schelten,
Am zweiten läßt du dein Schweigen schon gelten,
Am dritten hast du’s überwunden,
Alles ist wichtig nur auf Stunden,
Ärger ist Zehrer und Lebensvergifter,
Zeit ist Balsam und Friedensstifter.
Theodor Fontane (1819-1898)
GEDICHT - Rainer Maria Rilke: Herbsttag
Herbsttag
Herr, es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
und auf den Fluren lass die Winde los.
Befiehl den letzten Früchten, voll zu sein;
gib ihnen noch zwei südlichere Tage,
dränge sie zur Vollendung hin, und jage
die letzte Süße in den schweren Wein.
Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
und wird in den Alleen hin und her
unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.
Goethe - Theorie aus Faust
Grau, teurer Freund, ist alle Theorie und grün des Lebens goldner Baum.
Faust 1, Studierzimmer. (Mephistopheles)
GEDICHT - Erich Fried - Was es ist
Es ist Unsinn
sagt die Vernunft
Es ist was es ist
sagt die Liebe
Es ist Unglück sagt die Berechnung Es ist nichts als Schmerz sagt die Angst Es ist aussichtslos sagt die Einsicht Es ist was es ist sagt die Liebe
Es ist lächerlich sagt der Stolz Es ist leichtsinnig sagt die Vorsicht Es ist unmöglich sagt die Erfahrung Es ist was es ist sagt die Liebe
ZITAT - Martin Luther King - Bürgerkrieg in der Seele
In unserer aller Leben tobt so etwas wie ein Bürgerkrieg. Es gibt einen aufsässigen Süden unserer Seele, der gegen den Norden unserer Seele rebelliert. Und es gibt diesen unablässigen Kampf im Grundgefüge des Lebens eines jeden Einzelnen.
GEDICHT - Goethe - Erinnerung
Erinnerung.
Willst du immer weiter schweifen?
Sieh, das Gute liegt so nah.
Lerne nur das Glück ergreifen,
Denn das Glück ist immer da.
GEDICHT - Goethe - Freudvoll und leidvoll
Freudvoll und leidvoll, gedankenvoll sein, Langen und bangen in schwebender Pein, Himmelhoch jauchzend zum Tode betrübt, Glücklich. allein ist die Seele die liebt.