Fragekatalog 111-219 Flashcards
- Wodurch kann eine Wölbbehinderung auftreten?
Wölbungsbehinderung kann auftreten durch . Einspannung oder Krafteinleitung . Querschnittsänderungen . Streckentorsionsmomente . Änderung des Werkstoff
- Was versteht man unter Wölbsteifigkeit?
- Wölbsteifigkeit = E*CT
- mit E = Elastizitätsmodul = Werkstoffabhängigkeit
- und CT Wölbwiderstand = Geometrieabhängigkeit
- Wovon ist die Höhe der Wölbkrafttorsion abhängig ?
• Vom Verhältnis zwischen Wölbsteifigkeit ECT und Torsionssteifigkeit GIT
• Größere Wölbsteifigkeit->größere Wölbschlankheit->größere Wölbkrafttorsion
(langsameres Abklingen über die Profillänge)
• An einer konkreten Stelle ist sie abhängig vom Abstand zur Einspannstelle und dem
Verhältnis der Materialkennwerte E/G
- Welche offenen Profile sind nicht wölbfrei?
U, Z, I Profile
- Wie ist der Schubfluss durch Torsion in geschlossenen
mehrzelligen Profilen qualitativ?
Wie ist der Rechenweg dazu, wo steckt dabei das
Materialgesetz?
• Schubfluss in dem einzelnen Zellen konstant, in den Stegen Differenz der Schubflüsse
der einzelnen Zellen
• Rechenweg: aus Statik Momentengleichgewicht: Gesamtmoment= Summe der Momente
der Einzelzellen, Elastostatik: II.Bredt´sche Formel liefert jeweilige Drillung in
Abhängigkeit vom Moment
• Kompatibilitätsbedingung: Drillung der Zellen muss gleich sein
=> Gleichungssystem mit n Gleichungen für n Schubflüsse = lösbar
• Materialgesetz steckt in 2. Bredt´scher Formel
- Wie geht man die Zielsetzung an torsionssteif zu bauen, wie torsionsweich?
Torsionssteif: geschlossenes Profil, optimal Kreisprofil
sonst offenes Profil mit hoher Wölbsteifigkeit, optimal Z-Profil
offenes Profil möglichst Lokal schließen: Torsionskasten, Torsionsröhrchen
Torsionsweich: offenes Profil, am besten wölbfreies sonst
geschlossenes Profil mit möglichst geringer umschlossener Fläche
- Nennen sie 5 Eigenschaftsgrößen von Werkstoffen, die es erlauben die Eignung als Strukturwerkstoff zu beurteilen?
- Dichte
- Festigkeit
- Elastizitätsmodul
- Schubmodul
- Querkontraktion
- Bruchzähigkeit
- lineare Wärmeausdehnung
- Wärmeleitfähigkeit
- Erläutern sie an einer Skizze den Unterschied zwischen ReH und Rp0,2? Wozu wird diese Unterscheidung gemacht?
Siehe Fragekatalog
Weicher Stahl Ausgeprägte Streckgrenze
Harter Stahl keine Ausgeprägte Streckgrenze
–>Rp0,2 stellt Spannung dar, bei der eine bleibende Dehnung von 0,2% erreicht wird.
- Erläutern sie an einer Skizze den Unterschied zwischen fiktiver Spannung, wahrer Spannung und Fließspannung?
Was unterscheidet die Fließspannung von der wahren
Spannung?
Siehe Fragekatalog
- Wie ist der Umformgrad definiert? Welche Vorteile bietet es mit dem Umformgrad statt den plastischen Dehnungen zu rechnen?
ln(l1/l0) +ln(b1/b0) +ln(h1/h0)= ln1= 0
phi1_+ phi_b+ phi_h= 0
bzw. Summe(Phi_i)=0
- Zeichnen Sie qualitativ eine Fließkurve.
Was unterscheidet sie von der Spannungsdehnungskurve aus dem Zugversuch?
Wozu wird die Fließkurve technisch genutzt?
• stetig steigender Verlauf wegen Verfestigung, aber mit zunehmendem Umformgrad
geringerer Gradient
• Die Fließkurve beginnt mit der Plastifizierung (keine E-Modulgerade), stellt die für
Plastifizierung notwendige Spannung im einachsigen (Vergleichs)Spannungszustand dar.
• Fließkurve beschreibt das plastische Verhalten des Werkstoffs für die FEM Simulation.
Notwendig wenn eine Struktur nicht rein elastisch belastet wird, z.B.: zulässige
Teilplastifizierung, Crash, (Umformung zur Herstellung)
- Wie sind Haupt und Nebenformänderung definiert?
Phi1=ln(l1/d0) > Phi2=ln(l2/d0)
Hauptformämderung > Nebenformänderung
(Major Strain > minor strain)
-Phi3 = Phi1+Phi2
- Zeichnen sie qualitativ eine Grenzformänderungskurve
(FormingLimitCurve FLC)? Wozu dient diese Kurve?
Siehe Fragekatalog
- Im Leichtbau ist es üblich, die mechanischen Eigenschaftswerte eines Werkstoffs auf die Dichte zu beziehen, um das Anwendungspotential abschätzen zu können. Nennen Sie drei solcher bezogenen Werkstoffeigenschaften und Ihre Anwendung!
- Spezifisches Volumen: 1/(gDichte)
-Spezifische Steifigkeit
bezogene Längssteifigkeit: E/(gDichte)
bezogene Schubsteifigkeit: G/(gDichte)
-Stabilitätswiderstand
Knickstabilität: Wurzel(E)/(g Dichte)
Biegesteifeigkeit von Balken, Beulstabilität von Platten: ³Wurzel(E)/(gDichte)
Reißlänge: Rm/(gDichte)
- Was wird in der in vielen Veröffentlichungen zu sehenden Stahlbanane dargestellt? Warum ist es aus Leichtbausicht nicht sinnvoll in dieser Darstellung die Leichtmetalle mit aufzutragen? Wie kann man die Darstellung modifizieren um eine sinnvolle Aussage zu machen? Welche Eignung eines Werkstoffs wird dann dargestellt?
- Festigkeit von Stählen über der Dehnbarkeit
- Die Dichte wird in der Darstellung nicht mit einbezogen
- X-Achse mit bezogener, spezifischer Festigkeit
- Gewichtsbezogene Festigkeit in Relation zur Dehnbarkeit
- Woraus ergibt sich die Integrationskonstante der Kusinenformel bei dünnwandigen offenen Profil?
Integrationskonstante ergibt sich aus
Schubfluss = 0 am Rand wegen Kräftegleichgewicht
- Nennen sie Ort und Höhe der maximalen Schubspannung beim dünnwandigen offenen Rechteck-Profil. Welche Form hat der Verlauf des Schubflusses?
- In der Mitte (Schnittpunkt des Profils mit der Biegeachse) ist die Spannung am höchsten.
- Parabelförmiger Verlauf des Schubflusses
- Wie ist der Schubmittelpunkt definiert?
- Querkraft greift im SMP an -> Querkraft erzeugt kein Torsionsmoment
- Querkraftbiegung und Torsion sind dann entkoppelt
- Bestimmung über Momentenäquivalenz zwischen Querkraft*Hebelarm und Moment aus
Schubfluss. Bezüglich SMP sind beide genau gleich! - SMP ist belastungsunabhängig, nur geometrieabhängig!
- Wo liegt der Schubmittelpunkt beim einfach-symetrischen, wo beim doppelsymetrischen Profil?
SMP liegt immer auf Symetrieachse(n)
- Wo liegt der Schubmittelpunkt beim geschlossenen Kreisprofil, beim Winkelprofil und beim U-Profil?
- Kreisprofil => im Kreismittelpunkt
- L-Profil => je nach Abmessungen innen im L bis auf der Ecke des L
- U-Profil => auf Symmetrieachse wenn vorhanden, außerhalb des Profils!
- Nennen Sie Prinzip und Sinn des Hydrodynamischen Analogons beim Querkraftschub
Prinzip:
- Vergleich mit Strömung in Kanal mit Profilform
- Quellen dort wo in Axialer Richtung Zug auftritt,
- Senken dort wo Druck auftritt,
- Schubfluss entspricht dem Durchsatz/Durchfluss im Kanal
- Bei Verzweigungen Addition/Aufteilung der Flüsse
Sinn:
- Qualitativen Eindruck von den Flüssen geben,
- Richtung des Flusses angeben
- Wie groß ist die Überhöhung des Querkraftschubs beim Voll- Rechteckquerschnitt, wie beim Vollkreisquerschnitt ?
Rechteckquerschnitt 50%
Vollkreisquerschnitt 33%
- Wie ist der Ansatz/Rechengang bei der Schubflussermittlung geschlossener Profile ?
- Profil gedanklich schlitzen (vorteilhaft an Symmetrieachse)
- nxs(s) wie bei offenem Profil über Kusinenformel berechnen
- nxs(s=0).0 Berechnung über Momentenäquivalenz mit Querkraft
- Wie sieht qualitativ der Schubspannungsverlauf nach
Timoshenko aus? Geometrischer Einflussparameter?
Ungleichmäßiger Verlauf auch über die Breite des Balkens
- Überhöhung an den Außenrändern
- besonders bei Flachen Rechteckquerschnitten
- Parameter h/b
- Berücksichtigung über Korrekturfaktor zur durchschnittlichen Schubspannung
- Wie hoch sind qualitativ die Schubflüsse in gemeinsamen Stegen bei mehrzelligen geschlossenen Profilen?
Überlagerung der Schubflüsse der beiden angrenzenden Zellen (Differenz)
- Welchen Ansatz macht man beim mehrzelligen, geschlossenen Profil zur Berechnung des Schubmittelpunktes?
Drillung aller Zellen muss verschwinden, es darf keine Torsion auftreten
=> n Gleichungen
- Wie ist der Gang der Rechnung bei querkraftbelasteten
geschlossenen mehrzelligen Profilen ?
Zunächst wie bei einzelligen:
- jedes einzelne gedanklich Schlitzen, Schubfluss über Kusinenformel berechnen
(mit gesamten Qz für jede Zelle )
- Problem ist statisch unbestimmt-> Elastostatik
- Momentenäquivalenz: Gesamtmoment = Summe der Einzelmomente
–> 1 Gleichung
Drillung (aus II.Bredt´sche Formel) muss gleich groß bleiben (Kompatibilitätsbedingung)
–> n-1 Gleichungen
Gleichungssystem lösen
- Welche Steifigkeiten gibt es?
- Dehnsteifigkeit E*A
- Biegesteifigkeit E*I
- Schubsteifigkeit G*As
- Torsionssteifigkeit G*IT
- Wölbsteifigkeit E*Cw mit Cw = Wölbwiderstand
- Plattensteifigkeit
- Welche Größen gehen in die Kusinenformel ein ? Wozu wird sie verwendet ?
- Eingehen die Querkräfte Qz und Qy, Statische Momente Sy und Sz sowie
- Flächenträgheitsmomente Iy und Iz
Formel für Hauptachsensystem
(Kennzeichen: Überstriche auf x und y) - Um den Schubflussverlauf nxs(s) in einem dünnwandigen offenen Profil zu berechnen
- Durch gedankliches Öffnen des Profils auch für das geschlossene verwendbar, dann noch mit
Überlagerung des Konstanten Flusses aus Torsion oder Querkraft die außerhalb des SMP
angreift
- Von welchen Parametern ist der Schubabsenkungsverlauf abhängig?
Von der Belastung Q (~Integral der Querkraft und ~ Biegemoment)
Von Schubmodul und Querschnittsfläche ~ 1/G*A
~ -> Geometrieabhängigkeit
wges=wbieg+wschub
- Wo muss die Querkraft bei offenen Profilen angreifen, damit die Kusinenformel verwendet werden kann?
Nur wenn die Querkraft im Schubmittelpunkt angreift ist die Kusinenformel anwendbar.
(es wurden kleine Verformungen vorausgesetzt)
- Nenne sie mindestens 3 Arten moderner höherfester Stähle die im Automobilbau eingesetzt werden.
- Dualphasenstahl
- Complexphasenstahl
- Martensitphasenstahl
- Restaustenitstahl TRIP (Transformation Induced Plasticity)
- Beschreiben sie den Prozess des Presshärtens oder
„Warmformens“ von Stählen.
Was unterschiedet das direkte vom indirekten Verfahren?
Indirekt:
Coil–>Platine–>Presse–>Ofen–>Roboter–>Presse(gekühlt)
direkt: ohne Kaltumformung