FLB 2 Flashcards
Was macht die einfaktorielle Varianzanalyse?
- Wirkung eines mehrfach gestuften Faktors auf eine abhängige Variable überprüfen
Einfaktorielle Varianzanalyse: Modell
- Basierend auf empirischen Messwerten können die zu den jeweiligen PVs gehörenden Verteilungen dargestellt werden
- Stichprobenmittelwerte dienen als Schätzungen für Mittelwerte der Teilpopulationen müh-i
- In Gruppen ermittelte Standardabweichungen dienen als Schätzwerte für gemeinsame Standardabweichung “klein Theta” der Population
- Formel: yij = müh-i + eij = müh + alpha-i + eij (i = 1,…,k; j = 1,…,ni)
- Jeder Messwert der abhängigen Variablen setzt sich aus Gesamtmittelwert, einem durch jeweilige Faktorstufe verursachten Einfluss und Residuum (Abweichung der einzelnen Probanden vom Mittelwert der jeweiligen Teilpopulation) zs
Residuum
- Fasst alle nicht kontrollierbaren und messfehlerbedingten Einflüsse zs
Modellfehler / Residualvariable
- Zufallsvariable, deren Realisierungen bzw. Werte die Residuen sind
Einfaktorielle Varianzanalyse: Voraussetzungen
- Statistische Unabhängigkeit der Modellfehler
- Varianzhomogenität der Modellfehler zw Gruppen
- Normalverteilung der Modellfehler innerhalb Gruppen
Statistische Unabhängigkeit der Modellfehler
- Abweichungen einzelner Probanden vom Mittelwert ihrer Teilpopulation müssen unabhängig von Abweichungen anderer Probanden sein
=> Ggb bei zufällig ausgewählten Probanden, die Faktorstufen zufällig zugeordnet werden und unter Faktorstufen verschiedene Stichproben untersucht werden
Varianzhomogenität der Modellfehler zwischen den Gruppen
- Varianzen der Modellfehler unter einzelnen Faktorstufen, die Varianzen abhängiger Variablen unter einzelnen Faktorstufen entsprechen, müssen homogen sein
=> Homogenitätstests (zB mittels relativ robustem Levene-Test)
Normalverteilung der Modellfehler innerhalb der Gruppen
- Entspricht Voraussetzung der Normalverteilung der abhängigen Variablen unter einzelnen Faktorstufen
=> Voraussetzung kann mit entsprechenden Anpassungstests (zB Kolmogorov-Smirnov-Test) innerhalb der Stichproben unter den einzelnen Faktorstufen untersucht werden
Grobe Empfehlungen zur Robustheit (also zur Unempfindlichkeit gegenüber Verletzungen der Voraussetzungen) der Varianzanalyse
- Robustheit der Varianzanalyse ist generell größer, wenn Stichprobenumfänge ni unter allen Faktorstufen gleich groß
=> In Versuchsplanungsphase möglichst gleich große Gruppen - Wenn Voraussetzung der Varianzhomogenität ggb (was allerdings bei kleinen Stichproben (ni < 10) nicht hinreichend geprüft werden kann), ist Varianzanalyse relativ robust gegen Verletzungen der Normalverteilungsvoraussetzung
- Bei Verletzung der Varianzhomogenität / kleinen Stichproben (bei denen die Voraussetzungen II und III nicht geprüft werden können) empfiehlt sich Anwendung der robusten Verfahren nach Brown-Forsythe bzw Welch, die für einfaktorielle Varianzanalyse in SPSS realisiert sind - Alternativ: Verwendung der nichtparametrischen Varianzanalyse (Kruskal-Wallis-Test)
Einfaktorielle Varianzanalyse: Statistische Hypothesen
- Wirkung der Faktorstufen wird im varianzanalytischen Modell durch Terme alpha-i (i = 1,…,k) beschrieben
- Daraus folgen unmittelbar die für Nachweis der Wirkung des Faktors relevanten statistischen Hypothesen:
H0 = alpha-i = 0 für alle i (i = 1, …, k)
H1 = alpha-i /= 0 für mindestens ein i (i = 1, …, k) - Alternativ wird die H0 oft auch dargestellt als H0: müh1 = müh2 = … = müh-k; müh-i (i = 1, …, k) = Mittelwerte in Teilpopulationen unter jeweiligen Faktorstufen
- Beim Vorliegen von mehr als zwei Faktorstufen impliziert die Ablehnung der Nullhypothese die Frage, zw welchen Faktorstufen der nachgewiesene Unterschied zu finden ist
=> Multiple Vergleiche / Analyse linearer Kontraste
Einfaktorielle Analyse: Prüfung der statistischen Hypothesen
- Zwei unterschiedliche Vorgehensweisen:
1. Quadratsummenzerlegung nach Fisher (klassisch)
2. Allgemeines lineares Modell
=> In den letzten Jahren zur Behandlung aller varianzanalytischen Fragestellungen weiterentwickelt
Quadratsummenzerlegung und Signifikanzprüfung
- Gesamtvarianz der KV (totale QS) wird durch zwei Varianzursachen hervorgerufen
=> Einerseits durch Unterschiede der Mittelwerte der Verteilungen unter den verschiedenen Faktorstufen (Faktor- / Treatmentquadratsumme)
=> Andererseits aus Variabilität der Werte der Probanden um den Mittelwert der jeweiligen Faktorstufe (Fehler- / Residualquadratsumme) - Größe des Quotienten beider QS ist die für Nachweis der Wirkung des Faktors entscheidende Größe
- Für Berechnung des Verhältnisses: Die drei QS sowie daraus geschätzte mittlere Quadratsumme (MQ)
Quadratsummenzerlegung und Signifikanzprüfung: Was ist die totale Quadratsumme?
Quadratsummenzerlegung und Signifikanzprüfung: Wie ergeben sich die Faktor- und Fehlerquadratsumme?
- Für jeden Probanden Differenz des jeweiligen Gruppenmittelwertes vom Gesamtmittelwert bilden & quadrieren
- Berechnung der Fehlerquadratsumme: Summe der quadrierten Abweichungen aller Messwerte vom Mittelwert unter jeweiliger Faktorstufe berechnen
Quadratsummenzerlegung und Signifikanzprüfung: Mittlere Quadratsummen
- Bevor Verhältnis der durch Wirkung der Faktorstufen erklärbaren Quadratsummenanteile und Fehler- untersucht werden kann, sind mittlere QS aus QS unter Berücksichtigung der jeweiligen Freiheitsgrade zu schätzen