Erzeugung LM pflanzlicher Herkunft Flashcards

1
Q

Primär- und Sekundärziele des Pflanzenbaus

A

Primärziele (“3f”):
- Erzeugung von Nahrung (food)
- Erzeugung von Futtermitteln (feed)
- Erzeugung von Rohstoffen (fiber)
(- Erzeugung von Energie, fuel)

Sekundärziele:
- Effiziente Ressourcennutzung
- Geringe Umwelteffekte (off-site Schäden)
- Nachhaltigkeit

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Definition Boden (laut Bundesbodenschutz)

A
  • Boden ist mit Wasser, Luft und Lebewesen durchsetzt
  • beinhaltet mineralische und organische Substanzen
  • Standort für höhere Pflanzen
  • als Raum-Zeit-Struktur ist Boden ein vierdimensionales System
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

Bodenfunktionen (11)

A
  • Produktionsgrundlage für Nahrung, Futter, Rohstoffe
  • Kohlenstoffspeicherung
  • Wasserreinigung
  • Klimaregulierung
  • Nährstoffumsetzung
  • Lebensraum
  • Hochwasserregulierung
  • Quelle für genetische Ressourcen
  • Basis für Infrastruktur
  • Bereitstellung von Baustoffen
  • Kulturelles Erbe, Archiv
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Welche 5 bodenbildende Faktoren machen nach dem Einfluss menschlicher Prozesse die eigentlichen Bodeneigenschaften aus

A
  • Ausgangsmaterial
  • Klima
  • Topografie
  • Organismen
  • Zeit
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

4 grundlegende Prozesse der Bodenbildung

A
  • Umwandlungen: Verwitterung von Primärpartikeln
  • Verlagerungen: Bewegung von anorganischem und organischem Material
  • Zufuhr: von anorganischem Material, Boden durch Winderosion
  • Verluste: Auswaschung, Erosion
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Boden als 3-Phasen-System

A

Feste Phase:
Mineralische Substanz (45%) + Organische Substanz (5%)
Flüssige Phase (15 - 100%
Gasförmige Phase (0 - 85%)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Bodenarten bzw. Kornarten
+ woraus bestehen Lehme

A

Tone:
Korngröße < 2,0 μm
feucht, plastisch, bindend, trocken erhärtend
Schluffe:
Korngröße 2,0 - 63 μm
mehlig, stumpf
Sande:
Korngröße 0,063 - 2 mm
körnig, rieselfähig

Lehme:
Gemische aus Tonen, Schluffen und Sanden
-> Eigenschaften aller drei Kornfraktionen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

Bodenarten vs. Bodentypen

A

Bodenarten: Verteilung der Partikelgrößen (Sand, Schluff, Ton, Lehm)
Bodentypen: Horizontabfolgen (Podsol, Parabraunerde, Gley etc.)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

Bodenwasserdynamik: 2 Wasserbewegungen

A

Infiltration: Bewegung des Wassers von oben mit der Gravitation in den Boden durch Niederschläge oder Überstau
kapillarer Aufstieg: Wasserbewegung gegen die Schwerkraft durch Potenzialgefälle (Verdunstung/Transpiration)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Porengrößen und pflanzliche Verfügbarkeit

A

Feinporen: < 0,2 μm -> nicht pflanzenverfügbar
Mittelporen: 0,2 - 50 μm -> pflanzenverfügbar
Grobporen: > 50 μm -> wird nicht gegen die Schwerkraft gehalten

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

Primärporen vs. Sekundärporen

A

Primärporen: bedingt durch die Korngrößenverteilung des Materials
Sekundärporen: bedingt durch Gefügebildung
-> physikalisch: Schrumpfungsrisse, Quellung
-> biologisch: Regenwurmgänge

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

Humus: Eigenschaften

A
  • abgestorbenes organisches Material von Pflanzen und Organismen
  • dunkle (schwarze) Farbe
  • gemessen wird der organische Kohlenstoffgehalt im Boden
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

Humusfunktionen

A

physikalisch:
1. Wasser
- Retentionsfähigkeit, Erosionsschutz, Infiltration, Filterung, Temperatur
2. Struktur/Farbe
- Aggregatbildung, Durchlüftung

chemisch:
1. Bodenfruchtbarkeit
- Nährstoffspeicherung
2. Kationenaustauschkapazität
- Nährstoffpufferung

ökologisch:
1. Nährstoffkreislauf
Nährstoffnutzungseffizienzen
2. Produktivität
Ertragspotential, Stabilität

biologisch:
1. Biodiversität
Bodenbiota, Energie
2. Aktivität
Bioporen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

Mineralisation vs. Mineralisierung

A

Zersetzung von organischer Substanz = Mineralisation
Verwitterung von Ausgangsgestein = Mineralisierung

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
15
Q

Einflussfaktoren der Bodentemperatur

A
  • Wasser- und Luftgehalt (Tongehalt)
  • Bodenstruktur
  • Bodenfarbe (Albedo = Rückstrahlung, Reflexion)
  • Bodenbedeckung
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
16
Q

Was bewirkt eine helle Strohauflage auf dem Acker

A

-> Isolations- und Reflexionseffekte (Albedo)
=> signifikant geringere Bodentemperaturen

17
Q

Einfluss auf die Bodenstrukturen

A
  • Kationen (Größe der Hydrathülle -> Bindungsstärke)
  • Schrumpfung und Quellung (Austrocknen sowie Wechsel zwischen Austrocknen und Wiederbefeuchten, Ausmaß vom Tongehalt abhängig)
  • Frieren und Tauen (Sprengwirkung von gefrierendem Wasser)
  • Bodenorganismen (Lebendverdauung)
  • Pflanzenwirkung (Wurzelausscheidungen/Exsudate, Durchwurzelung, Wurzel- und Ernterückstände)
18
Q

Was ist Quellung und Schrumpfung des Bodens + Folgen

A

-> Schrumpfungsrisse durch Austrocknung
- nicht vollständig reversibel durch Wiederbefeuchtung
-> Gefügenbildung
(Prismen -> Polyeder -> Subpolyeder)
=> Makroporen

19
Q

Was ist Kalkung, wie kann Versauerung kompensiert werden und positive Effekte der Kalkung (4)

A

-> Natürliche Versauerung auf Standorten mit positiver klimatischer Wasserbilanz durch Auswaschung (-> regelmäßige Erhaltungskalkung alle 3 Jahre mit CaCO3)
- zusätzliche Kompensation der Versauerung durch mineralische Stickstoffdüngung
- positive Effekte der Kalkung:
* Gefüge- und Porenstabilität
* Erosionsschutz
* Nährstoffverfügbarkeit
* Trocknung des Bodens

20
Q

Wie wirkt sich die Bodenfeuchte auf die Druckfortpflanzung aus

A

nasser Boden -> tiefere Druckfortpflanzung (“Druckzwiebel”)
trockener Boden -> flachere, dafür breitere Druckfortpflanzung (“Druckzwiebel”)

21
Q

Weitere Bodenverlustpfade

A
  • Verdichtung
  • Erosion
    -> Wind
    -> Wasser
  • Versalzung
  • Versiegelung
22
Q

Größenordnungen beim Klima (Definition und Dimension)

A

Bestandesklima: mm – cm
Mikroklima: cm – 2 m
Mesoklima: 100 m – 10 km
Regionalklima: 10 km – 100 km
Makroklima: 100 km – 1000 km
Klimazone: > 1000 km

23
Q

Klimaparameter (7)

A
  • Temperatur
  • Niederschlag
  • Luftdruck
  • Luftfeuchtigkeit
  • Windgeschwindigkeit
  • Sonnenscheindauer
  • Strahlung
24
Q

Tageslängenreaktion von Kulturpflanzen

A
  • Langtagspflanzen (lange Tage bzw. mindestens 12-14h Licht)
  • Kurztagspflanzen (kurze Tage bzw. lange Dunkelperioden)
  • tagneutrale Pflanzen
25
Q

Was ist der Blattflächenindex (BFI)

A

Beziehung zwischen der assimilierenden Pflanzenfläche und der darunterliegenden Bodenfläche (cm^2 Blattfläche / cm^2 Bodenfläche -> dimensionslos)

26
Q

Wie wird der Lichtnutzungseffizienz (LUE) bemessen
-> welche Einheit

A

LUE = Trockenmasseproduktion (g / m^2d) / aufgenommene Strahlung (MJ / m^2d)
-> Einheit: g/MJ

27
Q

Einflussfaktoren auf die Lichtnutzungseffizienz (LUE)

A
  • Temperatur
  • N- & Chlorophyll-Gehalt d. Blätter
  • Trockenstress
  • Einstrahlungsintensität, Strahlungsqualität
  • LAI, Entwicklungsstadium
28
Q

Ertrag besteht aus (Unterkategorien)

A

<- = ‘bildet’
Ertrag:
- Ernteindex <- Stoffverteilung
- Biomasse

Biomasse:
- Wachstumsdauer <- Phänologie
- Wachstumsrate

Wachstumsrate:
- Blattfläche
- Photosynthese

Photosynthese:
- Lichtabsorption
- CO2-Fixierung

CO2-Fixierung:
- Biochemische Einflussgrößen
- Physikalische Einflussgrößen

29
Q

Wärmehaushalt / Charakteristika Wärme

A
  • Wärme kann im Unterschied zu Licht gespeichert und geleitet werden
  • Wärme kann durch Massenverlagerung (Wind, Luftfeuchte, Niederschlag) transportiert werden
  • Wärme wird beim Verdunsten verbraucht („Kühlung“)
  • Wärme wird beim Gefrieren frei („Frostschutz Beregnung“ Obstbau)
30
Q

Temperatur als Standortfaktor

A

-> Variation analog zum Lichtangebot
zusätzlich:
- Höhenlage
- mikroklimatische Variation
-> Differenzierung in Lufttemperatur und Bodentemperatur

31
Q

Was fällt unter Vegetationszeit (Temperatur)

A

> 5°C -> in BRD 190-240 Tage im Jahr

32
Q

Unterschiedliche Eigenschaften je nach Kulturpflanze/Sorte (Temperaturgrenzwerte)

A
  • Frosttoleranz/Winterhärte (während der Vegetationsruhe)
  • Kältetoleranz (Pflanze ist physiologisch aktiv)
  • Hitzetoleranz
  • Keimungsbeginn
  • Wachstumsbeginn
  • Vernalisation
33
Q

Frosttoleranz von Kulturpflanzen

A
  • Winterroggen -25 °C
  • Winterweizen -20 °C
  • Winterraps -15 °C
  • Wintergerste -12 °C
  • Zuckerrüben -7 °C
34
Q

Auswirkungen von Frost auf Pflanzen (direkt und indirekt)

A

direkte Frostschäden:
* Entquellen des Zellplasmas
* Schädigung des Plasmalemmas
indirekte Frostschäden:
* Auffrieren der Bestände
* Reißen der Wurzeln
* Vertrocknen
* Licht- und Sauerstoffmangel unter Schnee
* Pilzbefall (Typhula oder Schneeschimmel)

35
Q

Was ist die Vernalisation

A

Blühinduktion:
spezifische Temperaturreaktion im Entwicklungszyklus einiger Pflanzen
Wirkung geht von niedrigen Temperaturen aus