Empirische Sozialforschung Flashcards

1
Q

Wann verwendet man psychologische Methoden?

A

Wenn Aussagen über das Erleben, Verhalten von Menschen auf Basis von Datenerhebungen wie Befragungen, gemacht werden sollen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Was sind die 4 Forschungstools?

A
  1. Beobachten
  2. Fragen
  3. Nachdenken
  4. Lesen
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

Was ist die Methodenlehre?

A

Das Wissen über das Was, Warum und Wie

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Welche 2 Modelle zur Dastellung von Sachverhalten oder Prozessen gibt es? Nennen Sie jeweils ein Beispiel

A

1. Theoretische Modelle/ Strukturmodelle

  • räumliche, graphische Darstellung
  • systematisierte Darstellung von Zusammenhängen von Variablen

Anwendungsbeispiel: Modellierung von Prozessen mithilfe von Pfadanalysen

2. Messmodelle

  • Strukturierung von Beobachtungen

Anwendungsbeispiel: Kompetenzmodell in der Personalauswahl

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Was sind die 8 Phasen empirischer Forschung?

A
  1. Theorie
  2. Konzept/Konstrukt
  3. Hypothesen
  4. zulässige und ausreichende Hypothesen
  5. Operationalisierung (Messmodell)
  6. Datenerhebung (Messung)
  7. Auswertung
  8. Interpretation

-> Schlussfolgerung zur Theorie

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Was wird verwendet um die Umwelt zu erschließen?

A

Gedankliche Konstrukte.

Sie bestehen aus:

  1. Theorien: Menge miteinander verbundener Hypothesen
  2. Konstrukten: nicht direkt beobachtbare, komplexe Variablen
  3. Konzepten: Idee oder vager Begriff, häufig Teil einer Theorie

Sie alle können nicht gemessen werden, sondern müssen erst übersetzt werden mit Operationalisierung und anschließender Messung

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Definition Hypothese und ihre 2 Arten.

A

Eine Annahme, die noch nicht bestätigt ist.

  1. Deterministisch:
  • unter spezifischen Bedingungen genaue Vorhersage eines Merkmalswerts
  • Bsp: Fallgesetz in der Physik
  1. Probabilistisch:
  • Vorhersage eines Merkmalswers nur mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit
  • Bsp: Hoher Zeitdruck führt zu Burnout
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

Welche weiteren Arten von Hypothesen gibt es?

A
  • Je-Desto-Hypothesen: unabhängige/abhängige Variable sind mindestens ordinal skaliert
  • Kausalitätshypothese: jedem beobachtbaren Phänomen geht eine Ursache voraus, deren Wirkung untersucht werden kann. Beispiel: Frustration löst Aggression aus.
  • Hypothese über Merkmalsassoziationen: Merkmale können eng verbunden sein, ohne dass der sie verbindende Mechanismus bekannt ist. Beispiel: Typ-A Männer besitzen im Job ein hohes Durchsetzungsvermögen
  • **Trend- und Entwicklungshypothesen: **bestimmte Phänomene entwickeln sich über die Zeit, wobei Zeit nicht die Ursache ist. Beispiel: Nach diesem Sommer haben wir mehr Wissen über Psychologie
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

Wie ist die Messung psychologischer Konstrukte grundsätzlich aufgebaut?

A
  1. Konstruktspezifikation
  2. Operationalisierung
  3. Messung
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Was ist Konstruktspezifikation?

A

Die Frage danach, welche Konstrukte benötigt werden, wie sie genannt werden und was sie bedeuten.

Sie ist eine rein theoretische Klärung. Sie ist an logische Stringenz (Analyse folgt formal-logischen Regeln) und sprachliche Präzision gebunden (Begriffe sind definiert usw.)

Zwei Herangehensweisen:

  1. Wenn eine Theorie ausgereift ist: Top-Down-Deduktion
    * _​_Ausgangspunkt sind Theorien, aus ihren Kernpunkten werden Konstrukte gebildet
  2. Eine Theorie befindet sich noch am Anfang: Bottom-Up-Induktion
    * Grundlage sind inhaltliche Aspekte, die eng miteinander zusammenhängen. Hieraus ergeben sich Konzepte
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

Wie erfolgt der Zugang zu Konstrukten?

A
  • über empirische Indikatioren, den manifesten Variablen
  • diese sind direkt messbar und geben Hinweise auf Eigenschaften des nicht erfassten Konstrukts (latente Variable)
  • Zur Erfassung dieser werden Messmodelle spezifiziert, die genau erklären, welche Indikatoren das Konstrukt beeinflussen

1. Formative Messmodelle

  • Indikatoren bilden das Konstrukt, sind nicht austauschbar und durch Veränderungen dieser, verändert sich auch das Konstrukt
  • die Indikatoren müssen nicht zusammenhängen

2. Reflexive Messmodelle

  • Indikatoren sind Erscheinungsform des Konstrukts, dieses beeinflusst die Indikatoren und verändert sich auch gegebenenfalls
  • Indikatoren hängen zusammen
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

Was ist Operationalisierung?

A

Frage danach, wie man Konstrukte messbar machen kann.

Konstrukten werden direkt beobachtbaren Kriterien zugeordnet.

Fünf Arten von Operationalisierung und Beispiele:

  1. Häufigkeit: Anzahl der Vertragsabschlüssen
  2. Reaktionszeit: Reaktion nach Auftreten eines unerwarteten Verkehrshindernisses
  3. Reaktionsdauer: Lösungszeit für eine Matheaufgabe
  4. Reaktionsstärke: Rating-Skala
  5. Wahlreaktionen: Multiple-Choice Aufgaben
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

Was ist Messung?

A

Messen bedeutet, Objekten Zahlen zuzuordnen, so dass Beziehungen zwischen den Zahlen (numerisches Relativ) Beziehungen zwischen Objekten (empirisches Relativ) entsprechen.

Eigenschaften:

  • nur Eigenschaften können gemessen werden
  • Für die Messung ist eine klare Skala nötig (Zahlendarstellung)
  • nominal und ordinalskalierte Variablen sind immer Zählung von Werten
  • Metrisch skalierte Variablen können entweder Messung von stetigen Werten oder Zählung von diskreten Werten sein
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

Welche Arten von Messung gibt es?

A

Ratingskala: wie Fragebögen und Inhalte wie Häufigkeit, Wahrscheinlichkeit und Intensität

  • Ordinalskalenniveau: Probleme sind ungleiche Abstände zwischen den Aussagen. Hier: Empirisches Relativ (Aussage) und Numerisches Relativ (Zahlen)
  • _Lösung: _**Intervallskala: **keine Aussagen mehr bei den einzelnen Stufen, noch besser, wenn es mehr Stufen gibt. Beschriftung dann besser, allerdings problematisch bei internationalen Fragebögen
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
15
Q

Was sind die Qualitätsmerkmale einer Messung?

A
  1. **Validität: **Gültigkeit -> entscheidendes Kriterium
  2. **Objektivität: **frei von subjektiven Kriterien, unabhängig vom “Messer”. Immer besser, wenn von Experten durchgeführt
  3. **Reliabilität: **Messgenauigkeit; wahrer Wert + Fehlerwert= gemessener Wert
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
16
Q

In was lassen sich Validität, Objektivität und Reliabilität aufteilen?

A
  1. Augenscheinvalidität, Inhaltsvalidität und Konstruktvalidität
  2. Durchführungsobjektivität, Auswertungsobjektivität und Interpretationobjektivität
  3. Test-Retest-Reliabilität, Paralleltest-Reliabilität und Splithalf-Reliabilität
17
Q

Welche Rolle spielen unabhängige und abhängige Variablen bei empirischen Untersuchungen?

A
  1. UV = Ursache

wird bei Untersuchung direkt/indirekt verändert:

  • Manipulation: Trainingsteilnehmer vs Kontrollgruppe
  • Selektion: Mann vs Frau
  1. AV = Wirkung

Merkmal, das gemessen wird und durch Manipulation/Selektion verändert wird

  • Einfluss von Störvariablen möglich
18
Q

Was ist die Beziehung zwischen AV und UV?

A

UV=Ursache, AV=Wirkung

Abstufungen der UV verändert die AV!

Beispiel: je besser das Bildungsniveau der Eltern, desto besser die Intelligenz der Kinder

19
Q

Wie kann man den Kausalzusammenhang zwischen UV und AV messen?

A
  • Herstellen einer Situation, die sich nur durch UV unterscheidet (Aggression messen -> Frustration)
  • Verändert sich AV, kann die Ursache nur die Veränderung von UV gewesen sein
  • Variation der AV hat normalerweise unterschiedliche Ursachen
20
Q

Aus was besteht Gesamtvarianz?

A

Additiv aus:

  1. Primärvarianz : Behandlungsvarianz
  2. Sekundärvarianz : systematischer Fehler
  3. Fehlervarianz : Zufallsfehler
21
Q

Schildern Sie das MAX-KON-MIN-Prinzip.

A

Maximierung des Einflusses der UV

Erhöhung der Primärvarianz durch:

  • Einteilung UV in viele Stufen
  • UV in Extremwerte
  • Mehrfaktorielles Design

Kontrolle des Einflusses von bekannten, systematisch wirkenden Störvariablen

Kontrolle der Sekundärvarianz vor Datenerhebung:

  • Eliminierung
  • Umwandlung in UV
  • Parallelisierung
  • Messwiederholung

Minimierung des Einflusses von unbekannten, unsystematischen Störvariablen

Minimierung der Fehlervarianz durch:

  • Standardisierung der Situation
  • Optimierung von Reliabilität und Objektivität
  • Kontrolle der Arbeitsschritte des Forschungsprozesses (Dateneingabe, verarbeitung)
22
Q

Was sind Querschnittstudien? Nennen Sie Vor- und Nachteile

A

Untersuchung von Individuen mithilfe von Stichproben mit demselben Messinstrument.

Vorteile:

  • kurze Durchführungsdauer der Untersuchung (einmal!)
  • geringer Aufwand
  • Umfang der Stichprobe bleibt konstant

Nachteile:

  • keine Trennung von Alters- und Generationseffekten
  • Unterschiede in Gruppen können durch Unterscheide zwischen Probanden bedingt sein
  • Generalisierung der Befunde streng genommen nicht erlaubt
23
Q

Was sind Längsschnittstudien? Nennen Sie Vor- und Nachteile

A

Dieselbe Stichprobe von Probanden wird über längere Zeit zu verschiedenen Zeitpunkten mit demselben Messinstrument untersucht.

Vorteile:

  • Unterschiede in Messwerten und Stichproben dürfen als intraindividuelle Veränderungen interpretiert werden

Nachteile:

  • Biografische Effekte wie Alterung der Probanden
  • Lerneffekte
  • Selektionseffekte: Probanden sterben
24
Q

Was sind interne und externe Validität?

A

_Interne: _

eine Untersuchung ist intern valide, wenn Veränderungen der AV eindeutig auf Variationen von UV zurückzuführen sind.

Externe:

Übertragbarkeit der Ergebnisse auf Nicht-Stichprobe

Interne Validität ist notwendige aber nicht hinreichende Bedingung für externe Validität.

25
Q

Was ist das Ziel der Datenerhebung in der Psychologie?

A

Allgemeine Aussagen formulieren und Absicherung (kein Einzelfall)

26
Q

Welche Rolle spielen Persönlichkeiten und Merkmalsträger?

A

Personen sind Merkmalsträger; nur ein Merkmal wird gemessen anhand von Skalen

27
Q

Welche Arten von Stichproben gibt es?

A
  • Zufallsstichprobe: zufällige Auswahl von Merkmalsträgern
  • Geschichtete Stichprobe: ein weiteres Merkmal B ist bekannt, das Merkmal A beeinflusst
  • Klumpenstichprobe: Nutzung existierender Teilmengen Beispiel: PISA-Test
  • Ad-hoc-Stichproben: Selbstselektion, leichte Erreichbarkeit
28
Q

Verfahren von Datenerhebungen?

A
  • Beobachtungen
  • Befragungen mündlich wie schriftlich
  • Tests
29
Q

Welche Typisierungsmöglichkeiten, Vor- und Nachteile hat die Art des Beobachtens? Was ist das Ziel? Nennen Sie 2 Beispiele

A

Typisierungsmöglichkeiten:

  • wissend/unwissend
  • systematisch/unsystematisch
  • teilnehmend/nicht teilnehmend

Vorteile:

  • geringe Aktivität
  • höhe Informationstiefe

Nachteile:

  • hohe Reaktivität
  • geringe Informationsbreite
  • hoher Aufwand und Kosten

Beispiele: Assessmentcenter, Arbeitsanalyse

Ziel: verlässliches Ergebnis