Empirische Sozialforschung Flashcards
Wann verwendet man psychologische Methoden?
Wenn Aussagen über das Erleben, Verhalten von Menschen auf Basis von Datenerhebungen wie Befragungen, gemacht werden sollen
Was sind die 4 Forschungstools?
- Beobachten
- Fragen
- Nachdenken
- Lesen
Was ist die Methodenlehre?
Das Wissen über das Was, Warum und Wie
Welche 2 Modelle zur Dastellung von Sachverhalten oder Prozessen gibt es? Nennen Sie jeweils ein Beispiel
1. Theoretische Modelle/ Strukturmodelle
- räumliche, graphische Darstellung
- systematisierte Darstellung von Zusammenhängen von Variablen
Anwendungsbeispiel: Modellierung von Prozessen mithilfe von Pfadanalysen
2. Messmodelle
- Strukturierung von Beobachtungen
Anwendungsbeispiel: Kompetenzmodell in der Personalauswahl
Was sind die 8 Phasen empirischer Forschung?
- Theorie
- Konzept/Konstrukt
- Hypothesen
- zulässige und ausreichende Hypothesen
- Operationalisierung (Messmodell)
- Datenerhebung (Messung)
- Auswertung
- Interpretation
-> Schlussfolgerung zur Theorie
Was wird verwendet um die Umwelt zu erschließen?
Gedankliche Konstrukte.
Sie bestehen aus:
- Theorien: Menge miteinander verbundener Hypothesen
- Konstrukten: nicht direkt beobachtbare, komplexe Variablen
- Konzepten: Idee oder vager Begriff, häufig Teil einer Theorie
Sie alle können nicht gemessen werden, sondern müssen erst übersetzt werden mit Operationalisierung und anschließender Messung
Definition Hypothese und ihre 2 Arten.
Eine Annahme, die noch nicht bestätigt ist.
- Deterministisch:
- unter spezifischen Bedingungen genaue Vorhersage eines Merkmalswerts
- Bsp: Fallgesetz in der Physik
- Probabilistisch:
- Vorhersage eines Merkmalswers nur mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit
- Bsp: Hoher Zeitdruck führt zu Burnout
Welche weiteren Arten von Hypothesen gibt es?
- Je-Desto-Hypothesen: unabhängige/abhängige Variable sind mindestens ordinal skaliert
- Kausalitätshypothese: jedem beobachtbaren Phänomen geht eine Ursache voraus, deren Wirkung untersucht werden kann. Beispiel: Frustration löst Aggression aus.
- Hypothese über Merkmalsassoziationen: Merkmale können eng verbunden sein, ohne dass der sie verbindende Mechanismus bekannt ist. Beispiel: Typ-A Männer besitzen im Job ein hohes Durchsetzungsvermögen
- **Trend- und Entwicklungshypothesen: **bestimmte Phänomene entwickeln sich über die Zeit, wobei Zeit nicht die Ursache ist. Beispiel: Nach diesem Sommer haben wir mehr Wissen über Psychologie
Wie ist die Messung psychologischer Konstrukte grundsätzlich aufgebaut?
- Konstruktspezifikation
- Operationalisierung
- Messung
Was ist Konstruktspezifikation?
Die Frage danach, welche Konstrukte benötigt werden, wie sie genannt werden und was sie bedeuten.
Sie ist eine rein theoretische Klärung. Sie ist an logische Stringenz (Analyse folgt formal-logischen Regeln) und sprachliche Präzision gebunden (Begriffe sind definiert usw.)
Zwei Herangehensweisen:
- Wenn eine Theorie ausgereift ist: Top-Down-Deduktion
* __Ausgangspunkt sind Theorien, aus ihren Kernpunkten werden Konstrukte gebildet - Eine Theorie befindet sich noch am Anfang: Bottom-Up-Induktion
* Grundlage sind inhaltliche Aspekte, die eng miteinander zusammenhängen. Hieraus ergeben sich Konzepte
Wie erfolgt der Zugang zu Konstrukten?
- über empirische Indikatioren, den manifesten Variablen
- diese sind direkt messbar und geben Hinweise auf Eigenschaften des nicht erfassten Konstrukts (latente Variable)
- Zur Erfassung dieser werden Messmodelle spezifiziert, die genau erklären, welche Indikatoren das Konstrukt beeinflussen
1. Formative Messmodelle
- Indikatoren bilden das Konstrukt, sind nicht austauschbar und durch Veränderungen dieser, verändert sich auch das Konstrukt
- die Indikatoren müssen nicht zusammenhängen
2. Reflexive Messmodelle
- Indikatoren sind Erscheinungsform des Konstrukts, dieses beeinflusst die Indikatoren und verändert sich auch gegebenenfalls
- Indikatoren hängen zusammen
Was ist Operationalisierung?
Frage danach, wie man Konstrukte messbar machen kann.
Konstrukten werden direkt beobachtbaren Kriterien zugeordnet.
Fünf Arten von Operationalisierung und Beispiele:
- Häufigkeit: Anzahl der Vertragsabschlüssen
- Reaktionszeit: Reaktion nach Auftreten eines unerwarteten Verkehrshindernisses
- Reaktionsdauer: Lösungszeit für eine Matheaufgabe
- Reaktionsstärke: Rating-Skala
- Wahlreaktionen: Multiple-Choice Aufgaben
Was ist Messung?
Messen bedeutet, Objekten Zahlen zuzuordnen, so dass Beziehungen zwischen den Zahlen (numerisches Relativ) Beziehungen zwischen Objekten (empirisches Relativ) entsprechen.
Eigenschaften:
- nur Eigenschaften können gemessen werden
- Für die Messung ist eine klare Skala nötig (Zahlendarstellung)
- nominal und ordinalskalierte Variablen sind immer Zählung von Werten
- Metrisch skalierte Variablen können entweder Messung von stetigen Werten oder Zählung von diskreten Werten sein
Welche Arten von Messung gibt es?
Ratingskala: wie Fragebögen und Inhalte wie Häufigkeit, Wahrscheinlichkeit und Intensität
- Ordinalskalenniveau: Probleme sind ungleiche Abstände zwischen den Aussagen. Hier: Empirisches Relativ (Aussage) und Numerisches Relativ (Zahlen)
- _Lösung: _**Intervallskala: **keine Aussagen mehr bei den einzelnen Stufen, noch besser, wenn es mehr Stufen gibt. Beschriftung dann besser, allerdings problematisch bei internationalen Fragebögen
Was sind die Qualitätsmerkmale einer Messung?
- **Validität: **Gültigkeit -> entscheidendes Kriterium
- **Objektivität: **frei von subjektiven Kriterien, unabhängig vom “Messer”. Immer besser, wenn von Experten durchgeführt
- **Reliabilität: **Messgenauigkeit; wahrer Wert + Fehlerwert= gemessener Wert