Einführung Flashcards

1
Q

Nenne die “Sechs Wahrheiten kognitiver Entwicklung”

A
  1. Kognitive Entwicklung ist das Resultat von dynamischen und reziproken Transaktionen von internen und externen Faktoren (Anlage - Umwelt)
  2. Kognitive Entwicklung wird in einem sozialen Kontext strukturiert
  3. Kognitve Entwicklung beinhaltet sowohl Stabilität als auch Plastizität über die Zeit
  4. Kognitive Entwicklung enthält Veränderungen, in der Art wie neue Information repräsentiert wird
  5. Im laufe der kognitiven Entwicklung verbessert sich die Selbstkontrolle
  6. Kognitive Entwicklung enthält sowohl bereichsspezifische, wie auch bereichsübergreifende Faktoren
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2
Q

Soziakulturelle Perspektive (Vygotsky)

A

Entwicklung wird durch die Interaktion zwischen Eltern und ihren Kindern geleitet. Der kulturelle Kontext bestimmt dabei zu einem grossen Teil, wie, wo und wann diese Interaktionen stattfinden. Da sich Kulturen in vielerlei Hinsicht ähnlich sind (siehe oben), sind einige Aspekte der Entwicklung universell.

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3
Q

Beispiel für die soziokulturelle Perspektive

A

Kinder welche in «traditionellen» Gesellschaften aufwachsen, entwickeln bessere Fähigkeiten durch Beobachtung zu lernen. Kinder von höher gebildeten Eltern erwarten mehr verbalen Input.

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4
Q

Evolutionstheorie: Analyseebenen

A
  1. Phylogenese: Funktion der psychologischen Prozesse und ihre Entwicklung (Struktur - Funktionn)
  2. Sozialgeschichte: Jüngere kulturelle Geschichte von psychologischen Prozessen und ihre Entwicklung (Nature - Nurture)
  3. Ontogenese: Entwicklung psychologischer Prozesse (Gen - Umwelt)
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5
Q

Kinder in Heimen: somatische Entwicklungsergebnisse

A
  • Deutlich kleiner, geringeres Gewicht, kleinerer Kopfumfang = sog. «psycho-social growth failure» trotz angemessener Ernährung; Körperwachstum kann einsetzen, wenn Zustände im Heim verbessert werden, ohne die Ernährung zu verändern
  • Früher einsetzende Pubertät (potenzieller Risikofaktor für früher einsetzende Sexualität, Depression)
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6
Q

Kinder in Heimen: Neurobiologische Entwicklungsergebnisse

A

Abnorme Entwicklung im PFC und in der Amygdala (involviert in Impulskontrolle, Emotionsregulation, Gedächtnis, Stressreaktion)

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7
Q

Kinder in Heimen: Aufholprozesse

A
  • Die ersten 2 Lebensjahre sind besonders entscheidend für die weitere kognitive Entwicklung
  • Dauer des Aufenthaltes in aversiven Entwicklungsumwelt ist wichtig: je länger desto schlechter, aber kein linearer Zusammenhang (nach ca. 2 Jahren keine weitere Verschlechterung)
  • Frühe Adoption: deutliche aber keine vollständigen Aufholprozesse in kognitiven Funktionen; < 6 Monate im Heim oder Heimaufenthalt erst nach 2. Geburtstag -> mit 7-24 Mo. Adoptiert: Aufholprozesse stagnieren in einem gewissen Alter, Restsymptomatik bleibt bestehen
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8
Q

Kinder in Heimen: Probleme trotz Aufholeffekten:

A
  • Erhöhte Häufigkeit von Verhaltensproblemen, Leistungsproblemen (Unterstützung, Klassenwiederholung, niedriger Schulabschluss)
  • Aufholeffekte flachen nach dem 6. Lebensjahr ab
  • Bindungsverhalten bleit oft als Problem bestehen (Distanzlosigkeit, keine engen Bindungen an die adoptiv Eltern)
  • Impulskontrolle, Emotionsregulation, Planen/Zielgerichtete Beharrlichkeit etc. bleiben oft defizitär
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9
Q

Tonbandgerät Modell (Kagan)

A

Jede Erfahrung ist eine Aufzeichnung für die Zukunft, die weder überschrieben, noch gelöscht werden kann
Evidenz aus Studien über Kinder, welche in «nicht stimulativen» Institutionen erzogen wurden: intellektuelle Einschränkungen zeigen sich bereits mit 3-4 Monaten, die Effekte hielten auch nach Wechsel der Umgebung an. -> Konsistent mit der Freudianischen Theorie, dass Erfahrungen während der oralen und analen Phase (Geburt – 2 Jährig) wichtige Einflüsse auf die erwachsene Persönlichkeit haben.
=> Neuere Studien zeigen, dass sich die Intelligenz noch verändern kann! -> Entwicklung funktioniert nicht nach dem Tonband Prinzip, vielmehr gibt es sensible Phasen, in denen die «Aufnahmen» verändert werden können.

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10
Q

Beispiel Aufholeffekte (Chochlea Implantate - Sprachentwicklung):

A

Chochlea Implantate haben eindeutig positive Effekte auf das Hörvermögen und auf die Sprachentwicklung
- Frühes implantieren hat meist bessere Outcomes
- Einseitige oder beidseitige Implantate? -> Stereoskopisches, dreidimensionales Hören: muss beidseitig sein!
Effekte auf die Sprachentwicklung: unilateral vs. bilateral -> eindeutige Befunde
- Frühes Implantieren: Auswirkungen auf die soziale Kognition (ToM)
- Sprache als Mittel der Kommunikation
- HE Gruppe in ToM (aber nicht in IQ und Sprache) => frühes implantieren bringt eindeutig bessere Effekte!

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11
Q

Entwicklung von Symbolverständnis für Bücher

A
  • Eindeutiger Entwicklungsverlauf in allen 3 Indikatoren (Buch drehen, Reaktion auf falsche Ausrichutng, Auswählen der richtigen Ausrichtung)
  • Symbolfunktion nur bei 30 Monate alten Kindern verstanden
  • > Symbolfähigkeiten = eigener Entwicklungsaspekt
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12
Q

Strategie =

A

gezielte, zielgerichtete mentale Handlungen zur Lösung eines Problems

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13
Q

Beispiel metakognitive Entwicklung

A
  • Lücken-Text (Test) über eine Unterrichtseinheit
  • Metakognitive Urteile zu den gegebenen Antworten abgeben
  • Möglichkeit, Antworten wegzustreichen
    Ergebnisse:
  • Jüngere Gruppe (8/9 jährig) profitiert von der «Durchstreichemöglichkeit» nur, wenn hoch motivitert
  • Ältere Gruppe (11/12 jährig) profitiert ohne zusätzliche Instruktion, automatisierte Prozesse? Kann sogar strategisch kontrollieren (wenig «Durchstreichen» wenn es keine Abzüge gibt)
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14
Q

Exekutive Funktionen: Komponenten

A

a) Arbeitsgedächtnis
b) Inhibition
c) Kognitive Flexibilität

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15
Q

Bereichsübergreifende Fähigkeiten:

A

= das Denken eines Kindes wird von einem Set von Faktoren beeinflusst, welche sich auf alle Aspekte der Kognition auswirken.

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16
Q

Bereichsspezifische Fähigkeiten:

A

Modularität; einige Hirnareale sind bestimmten kognitiven Aktivitäten gewidmet -> würde bedeuten, dass die Entwicklung der Fähigkeit im einen Bereich nichts über die Entwicklung in einem anderen Bereich aussagt. -> Inflexibilität: fällt ein Bereich aus, kann er nicht durch einen anderen kompensiert werden (stimmt so nicht)