Die Herausforderung des Konstruktivismus für die traditionelle Didaktik Flashcards
Nenne Fakten zu Bildungstheorien:
• seit der Aufklärung
• Mensch wird als zu freier, vernünftiger Selbstbestimmung fähiges Lebewesen begriffen, das im Umgang mit
anderen eine sozial verträgliche und dienliche Moralität entwickelt
• Bildung ist Aufgabe für den einzelnen Menschen (erfordert Anstrengung und Leistungsbereitschaft)
• Bildung ist Prozess, in dem die Anstrengung eigenverantwortlich zum Ausdruck gebracht wird
• Bildung ist Produkt/Resultat der erbrachten Anstrengung in Relation zu den bewältigten Anforderungen
• Bildung ist nur möglich in Auseinandersetzung mit Inhalten, die von der Kultur bereitgestellt werden, in der
ein Mensch aufwächst
• die Bildsamkeit (Bildungsfähigkeit, -bedürftigkeit und Geschichte der spezifischen Bildung) eines Menschen
ist ein Korrelat des Bildungsverständnisses einer Kultur
• alle Bildungsergebnisse werden beurteilt mithilfe des Kriteriums von Bildung: Selbstbestimmungs- und
Vernunftbegabung, Freiheit (i.S.v. Autonomie), Moralität (Charakter als »die stetig bestimmte Art, sich zur Umwelt ins Verhältnis zu setzen«)
Welche 3 Reflexionsfelder der Didaktik gibt es?
- Das lehr-lerntheoretische Reflexionsfeld
- Das lehrplantheoretische Reflexionsfeld
- Das schultheoretische Reflexionsfeld
Was gehört zu 1. Das lehr-lerntheoretische Reflexionsfeld?
• Lernen steht im Zentrum, Lehren ist abhängige Funktion
• Lehren dient der Unterstützung von Lernen
• Lehr-Lerntheorien beurteilen Eignung fachwissenschaftlicher Erkenntnisse und transformieren geeignete Befunde in eigene Problemstellungen
• Lernen und Lehren bezeichnen Sozialkategorien und können nicht didaktisch hinreichend in Individualkategorien beschrieben werden
• Theorie des Unterrichts
–>Lehr-Lerntheorien = Unterrichtstheorien
–>Erziehung: Regierung der Kinder, Unterricht, Zucht
Was gehört zu 2. Das lehrplantheoretische Reflexionsfeld?
- Legitimation übergreifender Ziele des Unterrichts und des Fächerkanons
- begründete Auswahl von Unterrichtsinhalten
- Begründung pädagogischer Institutionen
- Reduktion des Möglichen auf das momentan Gültige
- Hönigswald: »Abbildung von Geltung auf die Zeit«, Künzli: »die gesellschaftliche Praxis, die die Verteilung des Wissens … über den Wechsel der Generationen hinweg organisiert und auf Dauer stellt«
- Menschenbilder, Kulturwerte, Differenz Alltags-/Wissenschaftswelt, politisch-ideologische Standpunkte etc.
- weil kulturelle Aufgabe: unabschliessbare Aufgabe
- weil kulturelle Aufgabe: umstrittene Aufgabe
Was gehört zu 3. Das schultheoretische Reflexionsfeld?
• Institution und Organisation schulischen Lernens und Lehrens
• Gestaltung von Schulformen und —stufen
• zeitliche Organisation des Schulalltags
• Schulentwicklung
• Reflexion auf Rahmenbedingungen für Austausch über Generationengrenzen hinweg über tradierwürdige und bestandserhaltende Grundlagen der Gesellschaft
• Aufklärung über Regeln, die bildungspolitischen, rechtlichen etc. Entscheidungen über die Rahmung des Unterrichts zugrunde liegen, und Regeln, die zwischen Schülern und Lehrern informell in Geltung sind bzw. Gültigkeit haben
• Reflexion auf die Unterscheidung zwischen öffentlicher und privatrechtlicher Schulorganisation
• Beurteilung der Rahmenbedingungen schulischer Organisation von kulturell bedeutsamer Lehr-
Lernkooperation
Was ist Allgemeine Didaktik?
Ist die Disziplin, die eine zusammenhängende Beschreibung über die wechselseitigen Abhängigkeiten der in ihren eigengearteten Problembeständen bestimmten drei Reflexionsfelder zur Aufgabe hat.
Was ist das Problemniveau?
Historisch-systematisches Problembewusstsein, das in der Vergangenheit in den drei Reflexionsfeldern didaktischen Denkens und didaktischer Forschung erreicht worden
• Das jeweilige reflexionsfeldtypische Wissen der Didaktik
• Die interdependente Beschreibungs- und Begründungsstruktur der Didaktik