Diagnostik und Inklusion: Basics und Fachbegriffe Flashcards

1
Q

Begriffserklärung Psychologie & Disziplinen

A

Die Untersuchung menschlichen Erleben und Verhaltens; Deskription (Beschreibung), Explikation (Erklärung), Prognose und Intervention

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2
Q

Definition empirische Wissenschaft

A

Hypothese und Systematik: Modelle/Theorien die mit authentischen Daten belegt sind und diese durch empirische Zugänge (Formulierung von Fragestellungen und möglichen Antworten, die dann Schritt für Schritt mit der Realität konfrontiert werden) belegt werden -> Sachverhalten in Realität wird mit möglichen Antworten abgeglichen

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3
Q

Deskription

A

Es werden Angaben über die Erscheinungsform eines/mehrerer Sachverhalten gemacht, durch Bennennung& Definition, Ordnung & Klassifikation, Angabe von Art & Intensität von Sachverhalten

Sachverhalt A hängt zusammen mit Sachverhalt B (keine direkte Kausalität)

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4
Q

Explikation

A

Es werden Angaben über Bedingungsverhältnisse gemacht zwischen den Sachverhalten -> Deskription ist vorausgesetzt

Sachverhalt A bedingt Sachverhalt B
(unabhängiger Indikator) (abhängiger Indikator)

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5
Q

Prognose

A

Es werden vorwärts gerichtete Aussagen getroffen, indem Variablen welche Erklärungswert besitzen dazu herangezogen werden, Prognosenmodelle zu erstellen

Sachverhalt A
(Prädikatoren) sagen vorher Sachverhalt B
Sachverhalt X (Kriterium)

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6
Q

Intervention

A

Durch gezielte Manipulation von Sachverhalten sollen damit in Verbindung stehende Sachverhalten in Form von Korrektur, Forderung und/oder Prävention Einfluss genommen werden

Sachverhalt A kann entweder Sachverhalt B oder C werden, je nach Art der Intervention

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7
Q

Was sind Konstrukte?

A

distale Merkmale: Erklärungskonstruktionen für beobachtbare Phänomene/ Verhalten, jedoch nicht mit realen Entitäten nach Brunswick 1956
benötigt: -> solides Wissen um proximale Merkmale/ Validität

-> jede Disziplin setzt Operationalisierung von Konstrukten voraus ( Wissensniveau im Fach XY wird operationalisiert in Form von Leistungspunkten in einer Klausur)

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8
Q

Theoriegeleitet

A

Information wird nicht beliebig gesammelt, sondern gezielt um eine diagnostische Hypothese zu prüfen

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9
Q

systematisch

A

Die Sammlung der der Informationen erfolgt nach den Regeln der Kunst (nötigen Vorraussetzungen)

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10
Q

hochwertig

A

Instrumente müssen mit Gütekriterien ausgestattet sein

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11
Q

Diagnostisches Objekt

A

Häufig befasst sich diagnostisches Handeln mit EInzelpersonen (nicht ausschließlich)

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12
Q

relevante Merkmale

A

Merkmale müssenmit der diagnostischen Hypothese in Verbindung stehen

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13
Q

Mögliche Eigenschaften und Zustände

A

trait (stabile, unveränderliche Eigenschaften) und state (veränderliche Zustände meist)

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14
Q

Definition Diagnostik

A

Diagnostik ist theoriegeleitete, systematische Sammlung hochwertiger Informationen über diagnostische Objekte mit dem Ziel relevante Merkmale (Eigenschaften & Zustände) der Objekte möglichst genau zu beschreiben, vorherzusagen sowie Maßnahmen zu bestimmen, die geeignet sind, gewünschte Merkmalausprägungen herbeizuführen und unerwünschte zu verhindern/beseitigen

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15
Q

psychologische Diagnostik

A

Verknüpft mit dem Konzept des Messens (Quantifizierung) -> zweckgeordnetes Messen in angewandten Kontexten

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16
Q

Quantifizierung

A

Zuordnen von Zahlen und Größen zu psychologischen Sachverhalten)

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17
Q

Differentielle Psychologie

A

Gegenstand sind systematische Unterschiede zwischen Personen und deren Korrelaten(Begleiterscheinungen wie Ursachen und Auswirkungen besonders bei traits)

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18
Q

Entwicklungspsychologie

A

Untersuchungsgegenstand sind mentale Funktionen (Denken und Sprache) in deren entwicklungsbedingter Veränderung (auch genannt veränderungsdiagnostik)

Herausforderungen: Altersangemessenheit der Messansätze, Gleichheit gemessener Phänomene über die Entwicklungsspanne sowie Maßstabfür Bewertung von Ausprägungen je Altersgruppe

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19
Q

Aufgaben der klinischen Psychologie

A

Störungsbeschreibung, Ursachenbestimmung, Verlaufsdiagnostik und Behandlungsevaluation

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20
Q

Ziel der pädagogischen Psychologie

A

Ziel ist die Optimierung von Lernprozessen (Schulpsychologische Unterscuhungen) und Evaluation des Gelernten

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21
Q

Aufgaben der Diagnostik in der Pädagogik

A

Erteilung von Qualifikationen( Herstellung von optimaler Passung von diagnostischen Objekten und Bewertung des Erfolgs) und Begründung von Intervention/ Förderung (als Ansatz für Veränderung des diagnostischen Objekts)

22
Q

Gründe für Beschäftigung mit Diagnostik

A

theoretisch: Wissen wie unterschiedliche Vorraussetzungen lernen beeinflusst (Hoch-/ Sonderbegabung, Lern-/ Arbeitsstörungen) sowie das Erfassen von Leistungen aufgrund von unterschiedlichen Maßstaben
praktisch: Theoretische Ansätze auch praktisch erkennen und mögliche Techniken zur Hilfe einsetzen sowie gerechte Aufgabenstellungen und eine gute Beratung von Schülern und Eltern zu gewährleisten

23
Q

Zählen vs Messen (Methodischer Zugang)

A

Die QUantifizierung von Merkmalen impliziert die Zuordnung von numerischen Werten zu Merkmalsausprägungen -> Angabe eines Zahlenwerts derUassagen über die Häufigkeit von etwas trifft

24
Q

diskrete Merkmale

A

zählbar und häufig in ganzen Zahlen erfasst ( Anzahl von fehlern, anwesenheit etc.)

25
Q

stetige Merkmale

A

messbar, nicht erfassbar in ganzen Zahlen (Körpergröße, Hautleitfähigkeit etc.)

26
Q

Skalenniveaus

A

Abhängig von der Merkmalsart lassen sich verschiedene Stufen der Relation zwischen Ausprägungen unterscheiden

27
Q

Nominalskala

A

Relation der Verschiedenheit ( Beispiel Haarfarbe: gleich/ ungleichß)

28
Q

Ordinalskala

A

Relation der Rangordnung ( Beispiel tabellenplatz: größer/kleiner?)

29
Q

Kardinalskala

A

Unterscheidung zwischen Intervallskala ( Relation der Differenz: Zahlenmäßiger Unterschied bei IQ etc) und Verhältnisskala ( Relation des Verhältnisses: Reaktionszeit zu Zahlenverhältnis)

30
Q

Lagemaße/Tendenzen der verschiedenen Skalenarten

A

Modus (Entweder/Oder), Median (Zwischen zwei festgehaltenen Werten) und Mittelwert

         Modus    Median    Mittelwert Nominal  Ja             Nein        Nein Ordinal    Ja               Ja          Nein Intervall   Ja                JA         JA
31
Q

deskriptive Statistik

A

Darstellen von Daten, Auflisten der Werte, Häufigkeitsverteilung in Histogram( nach Rang geordnetes Balkendiagramm)

Verteilungsformen:
Gleichverteilung (durchgehend gleichbleibende Werte)
Normalverteilung (umgedrehte Parabel, auch “Glockenkurven”)
Positiv/Negativ gekrümmte verteilung (halbe Parabel mit Schwung nach oben/unten)
mehr/weniger spitze Verteilung

32
Q

Merkmale von Glockenkurven

A

Häufigste Form von Werteverteilungen von isolierten Merkmalen in Populationen
50% der Werte liegen unter dem Mittelwert, wobei sich die meisten Werte um den Mittelwert sammeln, je extremer die Werte sind, desto seltener sind sie, je größer n, desto gleichmäßiger die Glockenkurve (grundsätzlich Symmetrisch)

-> Verteilung wird unterteilt in Anteile der Fläche unter der Kurve für Segmente (wodurch ein prozentualer Anteil der einzelnen Instanzenprozentual dargestellt werden)

33
Q

Grobe Anteile der Standardnormalverteilung

A

In Prozent: 0.13/2.14/13.59/34.13/34.13/13.39/2.14/0.13

34
Q

Z-Werte und deren Berechnung

A

Standardisierung eines Wertes als Erläuterung der Anordnung(guter/schlechter score?)

Berechnung: _
(x-x)
z: ________

                  sd _ x: Mittelwert der Verteilung

x: individuell erreichter Wert
sd: Streuung

35
Q

Standardverteilung der Z-Werte

A

Eingabe in ganzen Zahlen zwischen -3 und 3 unter einer Nominalskala -> direkte Angabe über das Verhältnis der erzielten Leistung im Vergleich zu den Mittelwerten

36
Q

Diagnostische Urteile die aufgrund des Z-Wertes getroffen werden können

A

implizierte Normorientierung (Werte werden auf geltende statistische, soziale, individuelle, funktionale, kriteriumsbezogene und ideale Referenzen)

37
Q

Gütekriterien in der Diagnostik

A

Qualitätsmerkmale, die es erlauben die Angemessenheit eines Zugangs für die Messung eines bestehenden Konstruktes zu beurteilen

Hauptgütekriterien sind Validität, Reliabilität und Objektivität

38
Q

Definition Validität

A

gibt Auskunft über die Gültigkeit der Messung (“Misst der Zugang auch das was er soll?”)

-> bezieht sich mehr auf das Instrument das vom Diagnostiker genutzt wird, als auf die Nutzung des Instruments selbst

39
Q

Inhaltsvalidität

A

gilt, wenn die Menge des Testitems eine repräsentative Stichprobe des gesamten Itemuniversums ist

-> Vorraussetzung: Man kann die Gesamtheit aller möglichen Items beschreiben/definieren

40
Q

Kriteriumsvalidität

A

gilt, wenn Messergebnisse mit Zielvariablen (Kriterien) korrelieren (Außenkriterien werden in lebenspraktische Zielvariablen eingefügt; Binnenkriterien: Maße, die durch andere testverfahren kommen)

41
Q

Konstruktvalidität

A

gilt, wenn die Messergebnisse mit den theoretisch erwarteten Ergebnissen übereinstimmen

-> Vorraussetzung: korrekte Theorie!

42
Q

Nebengütekritieren

A

Fairness (zeigt das Instrument Messergebnisse die nicht von Gruppenrelevanz beeinflusst werden kann?)
Ökonomie: ein Instrument, dass mit geringem Ressourcenaufwand gleiche Ergebnisse liefert, wie es ein aufwendigeres Instrument (Kosten-Nutzen-Abschätzung) tut
Nützlichkeit: gegeben, wenn die Anwendung eines Instruments mehr positive als negative Konsequenzen mit sich bringt
Akzeptanz: zentral für die Qualität der Daten ist die Compliance der Probanden, die von der positiven/negativen Bewetung des Versuchs abhängt
Normierung: durch aktuelle und repräsentativ ermittelte Normen werden Mess- bzw Rohwerte, die textpsychologisch erhobene Konstrukte reflektieren, vergleichbar

43
Q

Bestimmung der Validität

A

Entscheiung wird vom wissenschaftlichen Umfeld sowie dem Forscher selbst getroffen

-> später: Vergleich mit dem MSQ (Minnesota Questionnare) oder weiteren externen Kriterien durch Herstellung eines logischen Zusammenhanges zwischen dem jeweiligen Forschungszugang und den im Fokus stehenden Inhalten (durch Operationalisierung) oder eigene Erhebung statstischer Belege um eine Korrelation zu ermitteln

44
Q

Reliabilität (Definition)

A

Ein Instrument ist reliabel, wenn es das, was es miss bei wiederholter Messung immer wieder gleich misst
-> Schwierigkeit des Objektes: manche Konstrukte sind nicht gleichbleibend (wie z.B: Stimmung)

45
Q

Klassische Test Theorie (KTT) -> auch Messfehlertheorie

A

die “wahren” Werte kommen dem Mittelwert der Einzelmessungen extrem nahe, d.h. sie nimmt an:

  1. Gemessene Ausprägungen eines Merkmals setzten sich aus wahren Werten und Messfehlern zusammen. Da Messfehler systematisch sind heißt das:
  2. dass ihr Erwartungsgebiet null ist
  3. dass sie nicht mit dem wahren Wert korrelieren
  4. und bei parallelen Messreihen nicht korrelieren.
46
Q

Methoden der Reliabilitätschätzung

A

vier etablierte Zugänge, um die Reliabilität eines Textinstrumentes auf Basis empirischer Werte für ein Instrument zu schätzen:

  1. Retestmethode: Die Textwiederholung zeigt, ob das Instrument auch bei mehrmaliger Messung ein vergleichbares Ergebnis zeigt, aber: Stabilität von Merkmal & Kontext nicht gleichbleibend
  2. Paralleltestmethode: Liegt ein zweites Instrument vor (mit gleichen Messeigenschaften aber anderen Items) kann über die Korrelation beider Messwerte die Reliabilität des Verfahrens geschätzt werden
  3. Testzerlegungs-/ Testhalbierungsmethode (split-half): Variante der Paralleltestmethode, das Instrument wird in Teile aufgeteilt und deren Messergebnisse kontrolliert, aber: Stichprobengruppen werden kleiner & deren Problematik der Paralleltestmethode bleibt bestehen
  4. Interne Konsistenzanalyse: Man kann auch jedes Item als eigenes Maß für das Merkmal auffassen und die Korrelation aller Items miteinander anschauen (wird geprüft mit Cronbachs alpha zischen .5 und .7, wobei eine höhere Zahl als besser interpretiert wird
47
Q

Objektivität ( Definition)

A

Ein Instrument ist in dem Sinne objektiv, als es vom Diagnostiker unabhängig ist

48
Q

Durchführungsobjektivität

A

ist gegeben, wenn der Ablauf der diagnostischen erhebung vom Diagnostiker unabhänig ist
-> standardisierte Instruktionen/ Leitfäden, an die sich in der allgemeinen Praxis gehalten werden sollte

49
Q

Auswertungsobjektivität

A

ist gegeben, wenn es definierte Übersetzungsregeln für Verhaltensäußerungendes Objekt gibt, z.B. bei scores
-> bei standardisierten Verfahren typischerweise recht hoch

50
Q

Interpretationsobjektivität

A

ist gegeben, wenn die Schlüsse, die der Diagnostiker aus dem beobachteten Verhalten zieht unabhängig von ihm sind (kein Problem bei Quotenkriterien)