Diagnostik Flashcards

1
Q

Erläutern Sie die traditionelle und die moderne Auffassung von Diagnostik

A

Traditionelle: in Kategorien eingeteilt die Persönlichkeit und in Dimensionen
Moderne: Ganzer Mensch wird betrachtet und Informationen werden über ihn gesammelt und daraus entsteht eine „Diagnose“

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Welche diagnostischen Strategien werden unterschieden?

A

Selektionsstrategie: Auswahl einer Person und was bei Ihr verbessert werden kann, Personenselektion: An der Person wird eine Früherkennung vorgenommen, Bedingungsselektion: Auswahl von Bedingungen - Therapieindikation
Modifikationsstrategie: Verbesserung der Umgebung der Person, Verhaltensmodifikation: Entscheidung über Veränderung des Verhaltens durch diagnostische Informationen, Bedinungsmodifikation: Entscheidung über die Veränderung der Bedingungen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

Unterschied zwischen dimensionaler und kategorialen Diagnostik?

A

Dimensionale Diagnostik: Merkmalsausprägung auf einem Kontinuum lokalisieren
Kategoriale Diagnostik: Person wird in verschiedene Klassen zugeordnet, je nach Merkmalsausprägung

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Unterschied normorientierten und kriteriumsorientierten Diagnostik?

A

Normorientierte Diagnostik: Individueller Merkmalswert (Testergebnis) wird mit dem Ergebnis der Bezugsgruppe verglichen, ob er von der Norm abweicht oder nicht
Kriteriumsorientierte Diagnostik: Individueller Merkmalswert wird mit dem Lernziel verglichen, ob der Proband das Lernziel erreicht hat

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Unterschied Statusdiagnostik und Prozessdiagnostik?

A

Statusdiagnostik: Ist-Zustand einer Person feststellen, wie weit der Proband zu dem jetzigen Zeitpunkt entwickelt ist
Prozessdiagnostik: Vergleich der Merkmalsausprägung durch den Vergleich von zwei Zeitpunkten, Überprüfung des Lernerfolges

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Unterschied Unimethodalen Diagnostik und Multimethodalen Diagnostik?

A

Unimethodale Diagnostik: Zur Beschreibung eines Merkmalsbereiches wird eine Erfassungsmethode herangezogen
Multimethodale Diagnostik: Zur Erfassung eines Merkmalsbereiches werden verschiedene Zugangsweisen herangezogen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Welche Arten von diagnostischen Informationen werden unterschieden?

A
  • Beobachtungsdaten (Informationen über das Verhalten)
  • Q-Daten, Selbstbericht Problem: Verfälschbarkeit durch Antworttendenzen
  • T-Daten, Testdaten
  • L-Daten, Lebenssituation
  • Fremdberichte Problem: Verfälschbarkeit durch Beurteilungsfehler
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

Was ist ein psychodiagnostischer Test?

A
Standardisierter Test, mit denen man Verhaltensstichproben erheben kann
3 Arten:
- Leistungstest
- Psychometrische Persönlichkeitstest
- Persönlichkeits-Entfaltungsverfahren
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

Was sind Schulleistungstests?

A

Erfassen die Schulleistung

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Was versteht man unter der Objektivität eines Tests?

A

Unabhängigkeit durch Einflüsse

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

Durch welche Faktoren kann die Durchführungsobjektivität eines Test beeinträchtigt werden?

A
  • unterschiedliches Testmaterial
  • unterschiedliche Anweisungen
  • unterschiedliche Bearbeitungszeit
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

Wodurch kann die Durchführungsobjektivität eines Test erhöht werden?

A

Durch die Standarisierung des Tests - Bedingungen der Durchführung werden festgelegt

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

Was versteht man unter der Auswertungsobjektivität eines Test?

A

Unabhängigkeit der Verhaltenserfassung

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

Wie kann die Auswertungsobjektivität eines Test überprüft werden?

A

Es muss geguckt werden, ob die Untersucher das Verhalten in gleicher weise registrieren
Vollständige Auswertungsobjektivität - Multiple-Choice-Fragen
Unvollständige Auswertungsobjektivität - offene Fragen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
15
Q

Wodurch kann die Interpretationsobjektivität eines Test sichergestellt werden?

A

Unabhängigkeit der Testergebnisse vom Untersucher

Bezugsnorm muss Vorgegeben sein um Vergleichswerte zu liefern

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
16
Q

Was sind interindividuelle und intraindividuelle Unterschiede?

A

Interindividuelle Unterschiede - Merkmalsausprägung zwischen Individuen (A hat mehr Fehler im Diktat als B)
Intraindividuelle Unterschiede - Merkmalsausprägung eines Individuums zu unterschiedlichen Zeitpunkten (A hat sich beim Rechnen verbessert)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
17
Q

Was versteht man unter der Reliabilität eines Tests?

A

Zuverlässigkeit - Grad der Genauigkeit eines Tests
Wird durch den Reliabilitätskoeffizenten angegeben - Grad der Messfehlerfreiheit
- 1 = absolut messfehlerfrei
- 0 = Testergebnisse werden nur durch Messfehler bestimmt

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
18
Q

Welche Messfehlerquellen können die Reliabilität eines Test beeinträchtigen?

A
  • Psychische Dispositionen des Probanden: Emotionen, Motivation und Ermüdung
  • Zufallseinflüsse: Raten
  • Durchführungsbedingungen: unklare Anweisungen, ungenügend Beleuchtung, Ablenkung
  • Verhalten des Untersuchers: Persönliche vs Sachliche Ansprache, Auftreten
  • Merkmale des Untersuchers: Alter, Geschlecht, soziale Stellung
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
19
Q

Was ist ein Standardmessfehler?

A

Das Standardmaß, wie ungenau ein Test misst. Wird durch den Konfidenzintervall (Vertrauensbereich) bestimmt - Bereich des wahren Wertes, kleiner SM - Werte eng um den Mittelwert
-> Je größer die Reliabilität, desto kleiner der SM

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
20
Q

Wie kann die Reliabilität eines Test bestimmt werden?

A

Wiederholung zeigt ob das gleiche Ergebnis rauskommt

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
21
Q

Was versteht man unter der Retestreliabilität?

A

Wiederholungsmethode - Probanden wird der Test zwei mal in einem Kurzen Abstand gegeben und unter den gleichen Bedingungen vorgelegt
Korrelationskoeffizient zwischen den beiden Test gibt die Zuverlässigkeit an

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
22
Q

Unter welcher Voraussetzung kann die Reliabilität durch die Wiederholungsmethode bestimmt werden?

A

Unter der Voraussetzung der Stabilität eines Merkmals

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
23
Q

Was ist die innere Konsistenz eines Test?

A

Ausmaß in dem die Items eines Test in gleicher Weise beantwortet werden. Die Korrelationen der Items untereinander ist die Grundlage für die Berechnung der inneren Konstistenz

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
24
Q

Was versteht man unter der Validität eines Tests?

A

Genauigkeit - Grad mit dem der Test ein Merkmal misst

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
25
Was versteht man unter der kriteriumsbezogenen Validität?
Zusammenhang zwischen Test und Kriterium
26
Was besagt der Validitätskoeffizient?
Wie genau die Voraussage eines Merkmals ist, wenn wir den Wert eines anderen Merkmals kennen
27
Welche sind mögliche Kriterien zur Validierung eines Intelligenztests?
Schulnoten, Schulleistungstest und Lehrerbeurteilung
28
Was versteht man unter der Konkurrenten und der prognostischen Validität?
Konkurrenten Validität: Aufschluss über Test und vorliegendem Kriterium (Schulleistung) Prognostische Validität: Maß, wie genau ein Test ein später auftretendes Merkmal vorhersagt
29
Was versteht man unter einer curricularen Validität?
Form der inhaltlichen Validität - zeigt an, inwieweit Lernziele erreicht worden sind, Fähigkeiten werden in einem Test abgefragt, die laut Lehrplan gelernt worden sind
30
Wie kann die Validität eines Test überprüft werden?
Überprüfung durch Profi, vergleich mit Merkmalsähnlichen oder Merkmalsunterschiedlichen Test
31
Welche Beziehung besteht zwischen der Objektivität, der Reliabilität und der Validität eines Tests?
Objektivität - Reliabilität: Voraussetzung für eine hohe Reliabilität ist die Objektivität eines Test, die Objektivität ist eine notwendige, aber keine hinreichende Voraussetzung für eine hohe Reliabilität Reliabilität - Validität: Voraussetzung für eine hohe Validität ist die Reliabilität, die Reliabilität ist eine notwendige, aber keine hinreichende Voraussetzung für eine hohe Validität
32
Welche Funktion haben Normen in der Psychodiagnostik?
Unter der Normierung eines Test versteht man der Erstellen eines Bezugsystems, mit dessen Hilfe individuelle Testrohwerte interpretiert werden können
33
Erläutern sie die verschiedenen Arten von Bezugsnormen für die Normierung von Tests
Soziale Bezugsnorm: Vergleich der individuellen Testergebnisse mit der Testleistung einer Referenzpopulation - Alter-,Geschlechts- und Schulspezifisch Sachliche Bezugsnorm: Vergleich des individuellen Testergebnisses mit dem Standard oder einem Kriterium - Inwieweit das Lernziel erreicht worden ist Individuelle Bezugsnorm: Vergleich der aktuellen Testleistung des Probanden mit seinen früher gezeigten Leistungen - Aufschluss über Leistungsvoraussetzungen
34
Was ist ein kriterienorientierter Test?
Normierung nach einer sachlichen Bezugsnorm
35
Wozu dient die Testeichung?
Ermittlung der Verteilung des Merkmals in der Gesamtpopulation mit dem Ziel der Normierung. Durch die Eichung wird der Test normiert
36
Was versteht man unter Prozentrangnormen?
Gibt die relative Position der Merkmalsausprägung des Probanden in der Referenzpopulation wieder. Wieviele die gleiche Merkmalsausprägung haben oder weniger
37
Was versteht man unter T-Normen?
Zur Normierung von Test in pädagogischen Anwendungsfelfern | Mittelwert bei 50 und Abweichung bei 1
38
Was sind Stanine Normen?
Standardisierte umgewandelte Rohwerte, die auf einer Skala von 1-9 abgebildet werden. Mittelwert liegt bei 5 und die Standardabweichung ist 2
39
Wodurch unterscheiden sich Standardnormen von Prozentrangnormen?
Prozentrangnorm zeigt eine Flächentransformation und nicht wie die Standardnorm eine Lineare Verteilung an
40
Welche Bedingung besteht zwischen der Normierung und der Interpretationsobjektivität des Test?
Durch die Normierung eines Test wird die Interpretation eingeschränkt und die Objektivität eines Test begünstigt. Dadurch wird die Interpretationsobjektivität erhöht
41
Welche Arte der Verhaltensbeobachtung werden unterschieden?
Inferenzprozesse: Unterscheidung zwischen dem, was beobachtet wird und der Schlussfolgerung, die aus dem Beobachteten gezogen wird - Beobachter kann nur wahrnehmen, was der beobachtete tut oder sagt Selektionsprozesse: Die Beobachtung ist selektiv: Nicht alles wahrnehmbare wird auch beobachtet
42
Wodurch unterscheiden sich die Alltagsbeobachtungen von der systematischen Verhaltensbeobachtung?
Alltagsbeobachtungen werden nicht eingeschränkt von den Einflüssen ne laufe im Alltag automatisch ab systematische Verhaltensbeobachtung sind auf ein Kriterium bezogen und werden systematisch vollzogen
43
Was versteht man unter der Selektivität der Verhaltensbeobachtung ?
Das was wir sehen wird natürlich selektiert, da wir nicht alles was wir sehen beobachten können
44
Welche Vor- und Nachteile hat die Verhaltensbeobachtung unter kontrollierten Bedingungen („Laborbedingung“)?
Vorteile: Bedingungen die das Verhalten beeinflussen können untersucht werden Nachteile: künstlich hergestellte Bedingungen
45
Welche Vor- und Nachteile hat die Verhaltensbeobachtung unter kontrollierten Bedingungen („Feldbeobachtung“) ?
Vorteile: Beobachtbares Verhalten ist repräsentativ für das Alltagsverhalten Nachteile: Bedingungen nicht einschränkbar und inwieweit die Bedingungen das Verhalten beeinflussen
46
Welche Vor- und Nachteile hat eine teilnehmende Verhaltensbeobachtung?
Vorteile: Differenzierte Wahrnehmung Nachteile: Teilnahme des Beobachters beeinflusst das Verhalten, dass er beobachtet Wahrnehmungskapazät ist eingeschränkt
47
Welche Vor- und Nachteile hat eine offene Verhaltensbeobachtung?
Vorteile: Einfach, eigener Eindruck, in verschiedenen Situationen Nachteile: Das wissen beobachtet zu werden kann das Verhalten beeinflussen
48
Mit welchen Methoden wird das Verhalten im Rahmen der Verhaltensbeobachtung registriert?
Zeichensysteme(Merkmalsysteme) - Liste für Verhaltensweisen die für den Merkmalsbereich kennzeichnend sind, Schüler fliegt aus dem Unterricht = Kennzeichen wir angekreuzt Kategoriesysteme - Verhaltensweisen werden in Kategorien eingeteilt Schätzskalen(Ratingskalen) - Auftreten von Verhaltensweisen werden nicht registriert, in welchem Grad eine Eigenschaft vorhanden ist
49
Was ist ein Zeitstichproben-Verfahren?
Die gesamte Beobachtungszeit wird in Zeiteinheiten eingeteilt, der Beobachter muss in jeder Zeiteinheit eine der Kategorien des Kategoriensystems ankreuzen
50
Was versteht man unter hochinferenten und niedriginferenten Urteilen?
Hochinferent: Interpretation eines Verhaltens - Abstempeln Niedriginferent: Beobachtung ohne Interpretation - Beschreiben
51
Was ist ein Halo-Effekt oder Hof-Effekt?
Ein eindruckmäßiges vorherrschendes Merkmal beeinflusst die wahrgenommene Ausprägung anderer Merkmale oder Eigenschaften der Person - Brille = Schlau
52
Was sind implizite Persönlichkeitstheorien?
Alltagsvorstellungen darüber, welche Persönlichkeitsmerkmale und -eigenschaften zusammengehören
53
In welcher Weise können implizite Persönlchkeitstheorien die Beurteilung anderer Menschen beeinflussen bzw. Verfälschen?
Beeinflussen durch die Verwendung und Annahmen bestimmter Vorstellungen die Beurteilung der Person
54
Was ist eine Anamnese, eine Exploration und eine Katamnese?
Anamnese: Erhebung der Entwicklungsgeschichte des Problems - Eigenanamnese: die Person die Betroffen ist - Fremdanamnese: 3.Person wird über den Probanden befragt Exploration: Analyse der aktuellen Problemlage, Auswirkungen und Folgen des Problems Katamnese: halbes Jahr nach der Therapie, Nacherhebung zur Abklärung der Wirksamkeit
55
Welche Funktionen hat die Anamnese im Rahmen des psychdiagnostischen Prozesses?
- Klärung der Beziehung - Erheben von Sachinformationen - Generierung von Hypothesen - Klärung der Voraussetzungen für eine Therapie/Fördermaßnahme - > Verfahren zur Klärung der Problemstellung/ erste Erhebung über Informationen über den Probanden
56
Welche Fehler können bei der Führung diagnostischer Gespräche auftreten?
- Debattieren - Monologe (ausschweifen) - Ratschläge erteilen - Abschalten, vom Thema ablenken - Involvieren
57
Was versteht man unter diagnostischer Urteilsbildung?
Erhebung diagnostischer Informationen -> Beurteilung diagnostischer Informationen
58
Welche systematischen Fehler können bei der diagnostischen Urteilsbildung auftreten?
- Halo-Effekt - Possitions-Effekte - Milde Fehler, Strenge Fehler
59
Was versteht man unter einem Reihenfolge-Effekt im Rahmen diagnostischer Urteilsbildung?
Positionseffekt = Reihenfolge Effekte -> Informationen, die an hervorgehobener Stelle dargeboten werden besser behalten und stärker gewichtet Primacy-Effekt: Informationen die am Anfang erzählt worden sind, beeinflussen die Eindrucksbildung stärker als später eingehende Informationen und werden besser behalten Recency-Effekt: Später Eingehende Informationen haben einen größeren Einfluss auf die Eindrucksbildung als früher eingehende Informationen
60
Was versteht man unter Komorbidität?
Doppel- oder Mehrfachdiagnosen
61
Welche Anforderungen werden an die Klassifikationen psychischer Störungen gestellt?
- sollten auf beobachtbarem Verhalten beruhen - eindeutige Definition für die Objektivität und Unabhängigkeit - klinisch relevant - Praktikabel - Reliabilität
62
Warum sollte die Klassifikation psychischer Störungen theroriefrei sein?
Anwendung unabhängig von der theoretischen Ausrichtung des Diagnostikers
63
Was versteht man unter Therapie-Indikation?
Therapie benötigt ja/nein?
64
Was versteht man unter einer differenziellen Indikation?
Frage, welche Maßnahmen für den Patienten am besten geeignet ist
65
Unterschiede kategoriale und dimensionale Diagnostik?
In der Kontinuität und Diskontinuität Katergorial: Gestörtes Verhalten unterscheidet sich qualitativ von normalen, nicht-gestörten Verhalten -> Diskontinuitätsannahme Dimensional: Erleben und Verhalten lassen sich auf einem Kontinuum abbilden, keine qualitativen Unterschiede-> Kontinuitätsannahme
66
Welche Kritikpunkte werden gegen die kategoriale Diagnostik vorgebracht?
- Gefahr der Stigmatisierung - Informationsverlust -> Merkmale, die über die Kategorie hinaus gehen, gehen verloren - Verwechslung von Deskription und Erklärung, durch Benennung wird das Verhalten scheinbar erklärt - Mangelnde Konsequenzen der Diagnose, Frage nach Therapie wird nicht geklärt
67
Was sind diagnostische Kriterien?
Vorgabe der Symptomatik und in welcher Ausprägung, damit eine Diagnose gestellt werden kann
68
Was ist ein GAF-Wert?
Skala zur Beurteilung des Funktionsniveaus -> Funktionen werden von gesund bis krank auf einem Kontinuum abgebildet
69
Welche Stufen der Prävention werden unterschieden?
Je nach Stadium und wann die Maßnahme ansetzt - Primäre Prävention: Impfung, Vorsorge zum Zähneputzen - Sekundäre Prävention: Früherkennungsuntersuchung; Vorsorgeuntersuchung - Tertiäre Prävention: Berufliche Prävention, Anpassung/Verbesserung an den Alltag
70
Was versteht man unter Früherkennung?
Krankheit in einem Stadium zu entdecken, in dem der Betroffene keine Symptome wahrnimmt
71
Welchen Stellenwert hat die Früherkennung im Rahmen der Prävention?
Frühförderung und Frühtherapie können ermöglicht werden -großer Stellenwert
72
Was versteht man unter einem Screening-Verfahren?
Erkennung von Krankheit, unterscheidet Krankheitsmerkmale vorhanden - nicht vorhanden
73
Was ist Apgar-Index?
Punkteschema für die klinische Beurteilung von Neugeborenen
74
Was ist ein Entwicklungs-Screening?
Vorhersage von Entwicklungsproblemen, die später auftreten können
75
Was versteht man unter der Screening-Zeit und der Leitzeit eines Screening-Verfahrens?
Screening-Zeit: Zeitintervall zwischen der ersten Möglichkeit der Entdeckung einer Schädigung durch ein Screening-Verfahren und dem optimalen Zeitpunkt des Therapiebeginns Leitzeit: Zeitintervall zwischen der ersten Möglichkeit einer Früherkenung und dem Zeitpunkt, an dem die Schädigung entdeckt bzw. Diagnostiziert wird
76
Was sind Vorläuferfertigkeiten des Schriftspracherwerbs?
Phonologische Bewusstsein - Wörter und Silben herauszuhören
77
Welche Grundfunktionen der Aufmerksamkeit werden unterschieden?
Alertness (Ungerichtete Aufmerksamkeit) - allgemeine Reaktionsbereitschaft und Wachheit Vigilanz (Langfristige Aufmerksamkeit) - Aufmerksamkeit wird unter mentaler Anstrengung über einen längeren Zeitraum hinweg beibehalten Selektive (fokussierte) Aufmerksamkeit: Fähigkeit, die Aufmerksamkeit über einen kurzen Zeitraum auf die relevanten Aspekte einer Reizquelle zu richten und dabei irrelevante Aspekte zu unterdrücken Geteilte (distributive) Aufmerksamkeit: Fähigkeit zwei oder mehrere Reize in einer oder verschiedenen Sinnesmodalitäten gleichzeitig zu beachten/auf sie zu reagieren
78
Was versteht man unter Alertness?
- Tonische Alertness: Wachheit oder Reaktionsbereitschaft des Organismus - Phasische Alertness: kurzfristige Aktivierung der Aufmerksamkeit unmittelbar nach einem Hinweisreiz - grüne Ampel
79
Was versteht man unter Vigilanz?
Langfristige Aufmerksamkeit bei niedriger Reizfrequenz - seltene Veränderung in einer Reihe von gleichförmigen Gegenständen
80
Wie werden Daueraufmerksamkeit und Vigilanz unterschieden?
Daueraufmerksamkeit: Aufmerksamkeit bei hoher Reizfrequenz über einen längeren Zeitraum Vigilanz: Aufmerksamkeit bei niedriger Reizfrequenz über einen längeren Zeitraum
81
Welche Tätigkeiten stellen Anforderungen an die Daueraufmerksamkeit?
Autofahren bei hohem Verkehrsaufkommen
82
Welche Tätigkeiten erfordern eine geteilte Aufmerksamkeit?
Tätigkeiten, die mehrer Sinne gleichzeitig ansprechen
83
Welche Störungen sind häufig mit Aufmerksamkeitsproblemen verbunden?
- Schizophrenie - Alzheimer, Demenz - Morbus Parkinson - ADHS
84
Mit welchen Methoden werden diagnostische Informationen zur Aufmerksamkeit erhoben?
Anamnese und Exploration Fragebögen Psychometrische Testverfahren Verhaltensbeobachtung und Videodiagnostik
85
Verschiedene Formen aggressiven Verhaltens
- Aktive Aggression („Täteraggression“): Zielgerichtetes aggressives Verhalten, durch das etwas bestimmtes erreicht werden soll - Reaktive Aggression („Opferaggression“): Reaktionen auf wahrgenommene Bedrohungen der Provokationen - emotional gesteuert - Instrumentelle Aggression: Zielen darauf ab, einen bestimmten Zweck zu erreichen (Erpressung, Leistung erzwingen) - Feindselige Aggressionen: Zielen darauf ab, jemanden Schaden zuzufügen - Offene (direkte) Aggression: zeigen sich in offenen feindseligen, meist impulsiven oder unkontrollierten Verhaltensweisen - verdeckte (indirekte) Aggression: beinhalten keine direkte Konfrontationen mit dem Opfer (stehlen,Betrug) - Rationale Aggression: zielen darauf ab, die sozialen Beziehungen der Opfer zu schädigen
86
Was versteht man unter reaktiven Aggressionen?
Die Reaktionen auf wahrgenommene Bedrohung der Provokation Auslöser: Emotionale Betroffenheit (wahrgenommene Bedrohung oder Frustration) Funktion: Emotionsregulation („angstmotivierte Aggression“)
87
Was versteht man unter instrumentellen Aggressionen?
Wollen einen bestimmten Zweck erreichen (z.B. Materielle Güter) -> durch das aggressive Verhalten soll ein „Gewinn“ erreicht werden
88
Erläutern sie das zweidimensionale Modell aggressiv-dissozialen Verhaltens nach Frick et al.
- Zwei bipolare Dimensionen: offen vs verdeckt, destruktiv vs nicht destruktiv - Mit Hilfe dieser Dimensionen werden vier Arten aggressiv-dissozialen Verhaltens unterschieden - verdeckt-destruktiv: Eigentumsverletzung - verdeckt-nicht destruktiv: Normverletzung (Regelverstöße) - offen-destruktiv: Aggressionen (Schlägereien) - offen-nicht destruktiv: Opposition (Widersprechen)
89
Welche Bedeutung hat der Manifestationszeitpunkt aggressiv-dissozialer Verhaltensprobleme für die Prognose?
Early Starter (Life-Course-persistent Typus) - Beginn vor dem 10. Lebenjahr, bis zu 50% entwickeln im Erwachsenenalter eine antisoziale Persönlichkeitsstörung, haben Schwierigkeiten Beziehungen/Freundschaften aufzubauen -> Frühe Erkennung = spezifische Präventionsmaßnahmen Late Starter (Adulescent-Limited Typus) - Beginn nach dem 10. Lebensjahr, 5% entwickeln im Erwachsenenalter eine antisoziale Persönlichkeitsstörung, können auch enge Beziehungen aufbauen
90
Erläutern sie verschiedene Ansätze zur Diagnostik aggressiv-dissozialen Verhaltens
Interviewverfahren (strukturiert/halb strukturiert) Fragebogenverfahren Symptom-Checkliste Persönlichkeitsdiagnostische Verfahren
91
Was versteht man unter einer Symptomcheckliste?
Eine Liste mit verschiedenen Symptomatiken, die dann zu einer Diagnose führen (?)
92
Was versteht man unter Entwicklungspfadmodellen im Zusammenhang mit der Entwicklung aggressiv-dissozialen Verhaltens?
Beschreiben unterschiedliche Entwicklungsverläufe aggressiv-dissozialen Verhaltens - von 3 Forschergruppen entwickelt - Es liegen unterschiedliche Verursachungsmechanismen vor
93
Erläutern Sie verschiedene Entwicklungspfade aggressiv-dissozialen Verhaltens
Moffitt: Von der Kindheit bis ins Erwachsenenalter - Lebenslauf-persistenter Entwicklungspfad, von der Jugend bis Anfang des Erwachsenenalters - adoleszens-limitierter Entwicklungspfad (gelingt eine Beziehung oder eine Ausbildung) Loeber: Von der Kindheit bis ins Erwachsenenalter- Lebensspannentypus, in der Jugend - vorübergehender Typus, von der Jugend bis ins Erwachsenenalter - spät-einsetzender Typus Patterson: Von der Kindheit bis ins Erwachsenenalter - Frühstarter, von der Jugend bis in das Erwachsenenalter - Spätstarter
94
Erläutern sie das Stufenmodell nach Loeber („Loeber Leiter“)
Symptome bauen aufeinander auf und daraus entstehen Probleme im späteren Verlauf -> Ein Ausstieg ist zu jeder Stufe der Entwicklung möglich, wird aber im zunehmenden Alter schwieriger
95
Nennen Sie wichtige Risikofaktoren aggressiv-dissozialen und Delinquenten Verhaltens
Biologische Faktoren - Geburtskomplikationen, niedrige Aktivität Kindbezogene Faktoren - schwieriges Temperament, schlechte Leistung Familiäre Faktoren und Eltern-Kind-Interaktion - Frühe Elternschaft, Frühe Konflikte Eltern - Psychische Störung, Scheidung, mangelnde Erziehung Soziale Faktoren - Ablehnung durch Gleichaltrige Soziales Umfeld - beengter Wohnraum, mangelnde Integration
96
Was versteht man unter indizierten Präventionen?
Strategie der Prävention - richtet sich an Kinder und Jugendliche, bei denen die ersten Anzeichen einer Störung zu erkennen sind
97
Erläutern Sie den Muliple-Gating-Screening Ansatz
Dient zur Vorhersage, ob eine Person der Risikogruppe zugeordnet werden kann oder nicht - 3 Screenings nacheinander, immer unterschiedliche Indikatoren, damit alles abgedeckt ist - wenn alle 3 positiv sind, dann gehört man zu der Risikogruppe