Depression Flashcards
Therapeutische Haltung bei Depressionen
Therapeut als ausreichend gutes Objekt (Zuverlässigkeit, Belastbarkeit)
Therapeut als Hilfs-Ich (unterstützt bei Affektdifferenzierung und -Wahrnehmung, Förderung der Affekttoleranz, Unterstützung bei der Entwicklung von Frustrationstoleranz)
Therapeut als Hilfs-Über-Ich (wendet sich gegen Selbstentwertung, unterstützt adäquate Selbstbewertung, relativiert Forderungen eines zu strengen Über-Ich)
Therapeut als antwortendes Gegenüber (Resonanz)
Getrenntheit (Begegnung zweier Subjekte, Selbst-Objekt-Differenzierung)
Interesse an Mitteilungen des Patienten und dessen Entwicklung
Therapeut als Handelnder (Unterbindung von Selbstschädigungstendenzen)
Interesse an gemeinsamer therapeutischer Zielsetzung
Entwicklungsschritte des depressiven Patienten
Selbstwahrnehmung des Abgewehrten (Affektdifferenzierung, Bedürftigkeit eingestehen, Wahrnehmung von Enttäuschung und Wut)
Zugang zu negativen biographischen Erfahrungen (Trauer zulassen, Anteilnahme erfahren, Entzerrung der Objektbilder, intergenerative Perspektive)
Auseinandersetzung mit bisher bevorzugten Bewältigungsversuchen (Festhalten an Leistungsorientierung und Altruismus, Rückzug, Regression, narzißtische Beziehungsgestaltung)
Sicherheit in der Bindung erfahren (bezogene Autonomie, Objektkonstanz, Beziehungskonstanz)
Umstrukturierung des depressiv-hilflosen Selbst (Selbstakzeptanz statt Selbstvorwurf, Selbstvertrauen statt Selbstzweifel, Selbstverantwortung statt Selbstüberforderung, Selbstbestimmung statt Unterwerfung)
Typische Gegenübertragung bei Depressiven
- Impuls, Aktivität zu entfalten, auch zur Abwehr von
- Mutlosigkeit, Hoffnungslosigkeit
- schnelles Bindung, aber unterschwellige Ambivalenz
- oft zunächst Idealisierung, dann Entwertung bzw. Enttäuschung
- oft Ärger als Ausdruck unterschwelliger, vom Patienten unterdrückter Aggression, mit der Gefahr eines zu schnellen Deutens als Ausagierens des unbewußten Versuches des Pat., vertraute Begegenungen zu inszenieren
- Schuldgefühle und Selbstzweifel als Ausdruck einer Über-Ich-haften Übertragung-Gegenübertragung
- Lähmung und Langeweile in Zusammenhang mit der Unterwerfungsbereitschaft des Pat.