CF-Basis Flashcards
Transformationsfunktion
Finanzierung als Partenteilung: Grundlegende Finanzierungsentscheidung:
Kann ein Unternehmer/eine Unternehmerin Finanzierungstitel so attraktiv
ausgestalten und so geschickt kombinieren, dass die Preise, die für die
Finanzierungstitel gezahlt werden, in der Summe maximiert werden?
Transformationsfunktion - Annahmen:
- das Investitionsprogramm unabhängig von der Finanzierung ist
- keine finanzierungsabhängigen Steuern existieren
- jedermann Zugang zu einem vollständigen und vollkommenen Kapitalmarkt hat
dann: ist die Summe der Preise, die für die Finanzierungstitel gezahlt werden, immer gleich. Die Preissetzung erfolgt durch Diskontierung der
zukünftigen Zahlungen mit marktgerechten Diskontierungsfaktoren.
Folgen bei Aufhebung der Annahmen der Transformationsfunktion:
Außer Zahlungen an die Inhaber der Finanzierungstitel existieren keine
weiteren finanzierungsabhängigen Zahlungen!
Finanzierungsabhängige Zahlungen
werden optimal kanalisiert, so dass die Zahlungen, die nicht an die Kapitalgeber gehen, möglichst klein sind (KANALISIERUNGSFUNKION)
Folgen bei Aufhebung der Annahmen der Transformationsfunktion:
Keine unterschiedlichen Informationsstände von Kapitalgeber und Kapitalnehmer!
- Von der Finanzierung geht eine
Signalwirkung aus, die Informationsasymmetrien vor Vertragsabschluss
vermindert (SIGNALISIERUNGSFUNKTION) - Von der Finanzierung gehen
Verhaltensanreize aus, die nach Vertragsabschluss Probleme aus
Informationsasymmetrie vermindern
(VERHALTENSBEEINFLUSSUNGSFUNKTION)
Kanalisierungsfunktion der Finanzierung:
Marktwertmaximierung der Summe aller Finanzierungstitel erfordert die
Minimierung der Zahlungen, die nicht an die Inhaber der Finanzierungstitel fließen.
–> Kanalisierung der Zahlungen an die Kapitalgeber
Insb. Minimierung von Steuern und erw. Insolvenzkosten
Informationsübermittlungsfunktion der Finanzierung:
Principal: der schlechter informierte, überträgt Verfügungsmacht
Agent: der besser informierte, erhält Verfügungsmacht
Beispiele: Versicherungsnehmer – Versicherungsunternehmen, Bank –
Kreditnehmer, Manager – Eigentümer
Möglichkeiten EK-Beschaffung (3):
Nicht-institutionalisierte Eigenkapitalbeschaffung: • Einzelkaufleute • Personengesellschaften • Genossenschaften • Kapitalgesellschaften
Institutionalisierte Eigenkapitalbeschaffung von allen nicht an der Börse notierten Unternehmen: Private-Equity-Finanzierung (in der Frühphase als Venture-Capital-Finanzierung bezeichnet).
Eigenkapitalbeschaffung über die Börse
Def.: Private Equity
Beteiligungskapital, das von Kapitalbeteiligungsgesellschaften in Form von Eigenkapital oder eigenkapitalähnlichen Mitteln für nicht börsennotierte Unternehmen in Verbindung mit unternehmerischer Betreuung zeitlich befristet zur
Verfügung gestellt wird.
Lebenszyklen der Finanzierung
- Seed (Gründungsidee)
- Start-Up (Unternehmensgründung)
- First Stage (Markteinführung)
- Second Stage (Marktdurchdringung)
- Third Stage (Ausweitung Geschäftsbereich)
- Turnaround-Stage (Restrukturierung)
- MBO/LBO/MBI (Eigentümerwechsel)
Def.: Venture Capital
Überlassung von finanziellen Mitteln an junge innovative oder noch zu gründende Unternehmen (Early Stage).
Def.: MBO
MBO: Übernahme des Unternehmens durch das eigene
Management (Schritt in die Selbständigkeit!), etwa im Rahmen von Nachfolgeregelungen.
• Erfolgt die Finanzierung der Übernahme mit einem hohen Fremdkapitalanteil, so spricht man auch von einem Leveraged-Buyout (LBO).
• Idee: Cash Flow-Based Lending.
• Ausnutzung des Leverage-Effektes.
• Zielgruppe: i.d.R. etablierte Unternehmen mit gesicherter Marktposition und stabilem Cash Flow sowie geeignetem / erfahrenem Management.
Kapitalbeteiligungsgesellschaften - Differenzierung:
Differenzierung nach Eigentümerstruktur:
• Captives, abhängige Kapitalbeteiligungsgesellschaften
• Independents, unabhängige Kapitalbeteiligungs-gesellschaften
• Semi-Captives, halbabhängige Kapitalbeteiligungs-gesellschaften
Differenzierung nach Ziel:
• Renditeorientierte Kapitalbeteiligungsgesellschaften
• Kapitalbeteiligungsgesellschaften mit Förderauftrag
Wertschöpfungskette KBG
- Fundraising: Kapitalakquisition
- Sourcing: Beteiligungsakquisition
- Analyse: Screening
- Vertragsgestaltung: Konkretisierung der Beteiligung
- Beteiligungsmanagement: Kontroll- und Beratungsleistungen
- Exit: Beendigung der Beteiligung
Wertschöpfungskette KBG
Def.: 1. Fundraising: Kapitalakquisition
Einwerbung von Mitteln bei institutionellen Anlegern und Privatanlegern, teilweise auch über den Kapitalmarkt. Kommunikation der geplanten Anlagepolitik in den Markt
Wertschöpfungskette KBG
Def.: 2. Sourcing: Beteiligungsakquisition
Identifizierung von Zielunternehmen, Generierung eines hohen Deal Flow. (hier auch schon Vorselektion)
•Aktives Sourcing (systematische Suche nach Anlagemöglichkeiten am Markt)
•Semi-passives Sourcing (Nutzung von Kontakten aus vorhandenen Beziehungen)
•Passives Sourcing (potentielle Portfoliounternehmen werden selbst aktiv)
•Ziel: Generierung eines qualitativ hochwertigen Deal Flows
•Ggfs. Nutzung von Möglichkeiten eines Co-Investments (Reziprozität)