Buchungen von komplexen Geschäftsvorfällen Flashcards
Anlagevermögen
- Vermögensteile, die am Abschlussstichtag dazu bestimmt sind, dauerhaft dem Geschäftsbetrieb zu dienen
- > nicht nur einmalig nutzen
- > nicht ungenutzt verkaufen (bezogen auf Absicht)
- immaterielle Vermögensgegenstände, Sachgüter, Finanzanlagen
Anschaffungsausgaben
Die Ausgaben, die getätigt werden um einen Vermögensgegenstand zu erwerben und in einen betriebsbereiten Zustand zu versetzen
(Rest-)Buchwert
AK/HK - kumulierte Abschreibungen + erfolgter Zuschreibungen
Sind bestimmte Ausgaben Anschaffungsnebenkosten?
-> Ausgaben, die für die Nutzung eines Vermögensgegenstandes anfallen haben nichts mit dessen Beschaffung zu tun (z.B. Kraftfahrzeugsteuer und Haftpflichtprämie)
Gegenbuchung zur Anlagenaktivierung
- eigens einzurichtendes Ertragskonto
- > ‘Erträge aus Eigenleistungen’/’Erträge aus selbst erstellten Anlagen’
Buchungssatz Zuschreibungen
‘Anlagenkonto an Erträge aus Zuschreibungen’
Direkte Abschreibungsbuchung
- Wertminderung des Vermögens wird direkt als Minderung der betreffenden Vermögensposten dargestellt
- > Betrag auf dem Anlagekonto mindert sich von Jahr zu Jahr und stellt jeweils den RBW des Anlagegutes dar
Indirekte Abschreibungsbuchung
- Schaffung des Korrekturpostens ‘Wertberichtigungen auf Anlagen’ (WBaA)
- > Abschreibungsbeträge der einzelnen Jahre kumulieren sich auf dem Wertberichtigungskonto
- > Anlagekonto bleibt von Abschreibungen so lange unberührt, wie das Anlagegut genutzt wird und zeigt somit stets die Anschaffungs- oder Herstellungskosten (sog. Bruttoausweis)
Abgang eines Anlagegutes
- Gut verlässt das Unternehmen physisch
- Differenz zwischen Restverkaufserlös und RBW ist die EK-Änderung
- > Erfolgskonten: ‘Aufwand/Erträge aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögen’ (periodenfremd)
- bei indirekter Buchung: Korrektur des Anlagevermögens wird ausgeführt, d.h. die Wertberichtigung wird in das Anlagekonto übertragen
Abschluss des Wertberichtigungskontos
- Möglichkeit: Einstellen auf Passivseite der Bilanz
- > Wertberichtigungskonto als passivisches Bestandskonto - Möglichkeit: Gegenbuchung des Saldos im Anlagekonto bevor dieses abgeschlossen wird
- > Wertberichtigungskonto als Unterkonto zum Anlagekonto
Das Wertberichtigungskonto wird in beiden Fällen zu Beginn der nächsten Periode mit einem AB in Höhe des Endbestandes der Vorperiode eröffnet.
Umsatzsteuerpflicht bei nichtbetrieblicher Anlagennutzung
- private Nutzung als umsatzsteuerpflichtiger Vorgang
- Konto für die private Nutzung von Leistungen des Unternehmens: Ertragskonto “Eigenverbrauch”
- entsprechende Abzüge für LSt, KiSt, Soli und Arbeitnehmeranteil der Sozialversicherung sind vorzunehmen und abzuführen (müssen gebucht werden!)
Abschreibungen
- Wertherabsetzung eines Vermögensgegenstandes (Mengenbestand bleibt unverändert)
- > planmäßig: Vermögensgegenstände des Anlagevermögens, deren Nutzung zeitlich begrenzt ist, müssen nach einem Abschreibungsplan abgeschrieben werden (siehe HGB); Abschreibungsausgangsbetrag = AK/HK - RVE
Restverkaufserlös (RVE)
Beim Verkauf der Anlage am Markt als Entgelt erzielter Preis (ohne USt)
Unterschied Abschreibung und Abgang
Abschreibungen sind reine Wertminderungen, Abgänge sind physische Bestandsminderungen
3 Posten des monatlich aufgrund der Lohn- und Gehaltsabrechnung zu erfassenden Aufwands
- Bruttoarbeitsentgelt (Nettoarbeitsentgelt + Arbeitnehmeranteil + Lohn- & Kirchensteuer und Soli)
- Arbeitgeberanteil zur Sozialversicherung
- Aufwand für den Unfallversicherungsbeitrag
- > Aufwand aus den Lohnzahlungen ist genauso hoch wie der Aufwand aus den Lohnzahlungen
Berechnung des gesamten Personalaufwandes für einen Monat
Bruttoarbeitsentgelt + Arbeitgeberanteil + Unfallversicherung = vertraglicher und gesetzlicher Personalaufwand
vertraglicher und gesetzlicher Personalaufwand + freiwillige Sozialleistungen = gesamter Personalaufwand
Berechnung der Auszahlung zum Monatsletzten
Bruttoarbeitsentgelt - Lohnsteuer & Soli - Kirchensteuer - Arbeitnehmeranteil zur Sozialversicherung = Nettoarbeitsentgelt
Nettoarbeitsentgelt - vermögenswirksame Leistungen (VwL) - Vorschuss = Auszahlung auf laufendes Konto des Arbeitnehmers
Auszahlung auf laufendes Konto des Arbeitnehmers + Auszahlung der VwL auf ein Kapitalsammelkonto = Gesamtauszahlung am Monatsletzten
Definition Handelswaren
Güter, die ein Unternehmen kauft und ohne wesentliche Be- oder Verarbeitung weiterverkauft
2 Konten für Handelswaren (da Verkaufspreis ≠ Einkaufspreis)
- Handelswarenbestand / Handelswaren / Wareneinkauf
- Erlöse HW / Umsatzerlöse HW / Verkaufserlöse HW / Warenverkauf
Konto Handelswarenbestand
- nimmt bei Eröffnung der Konten den Anfangsbestand der Waren auf
- Zugänge aus den Beschaffungen von Waren werden zum ‘Einstandspreis’ auf dieses Konto gebucht
- am Jahresende: Warenendbestand wird der Inventur entnommen (zu Einstandspreisen)
- Saldo = Abgänge / Warenverbrauch / Wareneinsatz
- > Gegenbuchung im Aufwandskonto “Warenverbrauch”
Konto Erlöse HW
- alle Warenverkäufe werden zu Verkaufspreisen erfasst
- Saldo = Summe der Verkaufseinnahmen
- > EK-Erhöhungen / Erträge: Gegenbuchung in der GuV als Ertrag
Warenrohgewinn/-verlust
Positive/negative Differenz zwischen Verkaufserlös und Warenverbrauch
Einstandspreis
Rechnungspreis (ohne Sofortrabatt, ohne Umsatzsteuer) + Beschaffungsnebenkosten - Preisnachlässe
Umsatzsteuer bei Verkäufen
Wird im Zusammenhang mit der Erlösbuchung auf dem Konto Umsatzsteuer vorgenommen
-> sofern man Verkäufe zu unterschiedlichen Steuersätzen tätigt, weist man die Erlöse und auch die USt nach Steuersätzen getrennt aus und führt mehrere Erlös- und mehrere USt-Konten
Umsatzsteuer bei Käufen
Die vom Lieferanten in Rechnung gestellte USt erfasst das Unternehmen auf dem Konto Vorsteuer
-> auch hier nach Steuersätzen getrennte Konten
Abschluss Vor- und Umsatzsteuerkonten
2 Optionen (immer zum Monatsende):
- Konto mit kleinerem Saldo wird zuerst abgeschlossen und die Gegenbuchung im noch nicht abgeschlossenen Konto eingetragen
- Einführung eines Kontos ‘Umsatzsteuerabrechnung’ in dem die Salden aller abzuschließenden Vor- und USt-Konten gegengebucht werden
- > Saldo zeigt entweder den Vorsteuerüberhang, der bei ‘Sonstigen Forderungen’, oder die Zahllast, die bei ‘Sonstigen Verbindlichkeiten’ gegenzubuchen ist.
- > nach beiden Verfahren stehen die Vor- und Umsatzsteuerkonten am Monatsende auf null
Zugang von RHB
- auf Sollseite des Kontos RHB-Bestand (unter AB)
- Buchung zu Anschaffungsausgaben
- > EK ändert sich nicht
Abgang von RHB
- Optionen:
- Materialentnahmescheine als Buchungsbelege für die Abgangsbuchung auf der Habenseite des Kontos RHB-Bestand
- > Gegenbuchung im Aufwandskonto “Materialverbrauch”/”RHB-Aufwand”
- > Saldo des Kontos RHB-Bestand zeigt den Endbestand der RHB - Einzelne Abgänge im Laufe des Jahres werden nicht erfasst; Endbestand wird wie bei HW in der Inventur erfasst und auf der Habenseite des RHB-Bestandskontos mit Gegenbuchung auf der Sollseite der Schlussbilanz gebucht
- > Saldo des Kontos RHB-Bestand ist in diesem Fall der RHB-Verbrauch, der im Konto RHB-Aufwand gegenzubuchen ist
=> Beschaffung ist erfolgsneutral, Verbrauch ist erfolgswirksam
(Bewertungsvereinfachungsverfahren auch hier anwendbar)
UFE/FE liegen am Abschlussstichtag noch auf Lager
werden unter diesen Bezeichnungen als Vorräte in der Bilanz aktiviert
Erträge aus Eigenleistungen
bei Aktivierung von selbsterstellten Gegenständen des Anlagevermögens
Verkaufserlöse FE
in der Periode produzierte und am Periodenende bereits verkaufte Erzeugnisse werden auf der Habenseite erfasst
Bestandserhöhungen UFE bzw. FE
durch Erstellung und Lagerung von UFE bzw. FE
Lagerhaltung
- Lager als Puffer zur Aufnahme der Differenz zwischen den produzierten und den verbrauchten Mengen von UFE; bei FE als Ausgleich zwischen Produktion und Absatz des Gutes
- Lagerbestandserhöhung/-minderung ist erfolgswirksam
Dokumentation der gelagerten Erzeugnisse
- Führen von mindestens je einem Konto ‘Unfertige Erzeugnisse’ und ‘Fertige Erzeugnisse’
- AB wird auf Sollseite gebucht, Endbestand (ermittelt durch Inventur) auf der Habenseite
- nach Buchung von Endbestand: Konten werden saldiert -> Saldo = Bestandsänderung
- Gegenbuchung der Salden im Konto Bestandsänderung -> wird in die GuV als Erfolgskonto abgeschlossen
Erfolgswirksamkeit der Produktion von Gütern, die auf Lager gelegt werden
- wenn über Herstellung Aktivierung aller Ausgaben, die für die Produktion der gelagerten Erzeugnisse angefallen sind
-> Erträge aus Bestandsveränderungen genau in der Höhe, in der die Aufwandsseite der GuV Aufwendungen für diese Güter enthält
=> Produktion ist dann erfolgsneutral
(<-> Beschaffung von Handelswaren und RHB geben strenge erfolgsneutrale Buchungen)
Verkauf von FE
- führt zu einer Buchung auf einem Erlöskonto (‘Erlöse FE’) in Analogie zum Verkauf von Handelswaren
- Verkauf ist umsatzsteuerpflichtig
- Abschluss des Kontos Erlöse FE unterscheidet sich nicht vom Abschluss des Kontos Verkaufserlöse HW
Bonitätsklassen bei Forderungen
- einwandfrei
- zweifelhaft/dubios
- uneinbringlich
Buchungen auf Anzahlungskonten
- bei einer Zahlung, die vor der Lieferung oder Leistung erfolgt ist die USt bereits im Zahlungszeitraum abzuführen
- bei Endabrechnung Käufer: ‘VerbLL an Geleistete Anzahlungen’
- bei Endabrechnung Verkäufer: ‘Erhaltene Anzahlungen an FoLL’