Bivalvia/Pelecypoda/Lamellibranchia Flashcards
Bivalvia - Ernährung
- meisten als Filtrierer von Phytoplankton, welches von den Kiemen festgehalten wird
- Sedimentfresser verwerten dessen organische Bestandteile, z.B. bodenbewohnende Diatomeen
- carnivor von kleinen Würmern und Krebsen (nur Poromyacea)
- Bakterienzüchter (z.B. im Gewebe)
- Ansiedeln auf ausgestorbenen Walkadavern oder andere abgesunkene Inseln wie große Schwämme
Bivalvia - Muskeleindrücke
- Zwei Schließmuskeln, die von Klappe zu Klappe reichen
- homomyarier: in etwa gleich große Muskeln
- integripalliar: ganzrandige Mantellinie
- sinupalliar: Mantellinie stark eingebuchtet
- anisomyarier: unterschiedlich große Muskeln (hinterer kräftig entwickelt)
- heteromyar: zwei Schließmuskeln (vorderer verkümmert)
- monomyar: konzentriert auf einen großen Muskel

Bivalvia - Schlosstypen
- taxonomisches Kriterium: dient Fixierung beider Klappen in geschlossenem Zustand
- hier liegen Zähne (die herausstehen) > häufig Konvergenzen oder Rückbildungen
- taxodont: zahlreiche parallelgestellte Kerbzähne, schräg oder senkrecht zum Schlossrand, greifen in Gruben der Gegenklappe
- dysodont: ohne Zähne, mit feiner Riffelung des Randes
- heterodont: in jeder Klappe eine geringe Anzahl verschieden geformter Zähne und ihren entsprechenden Zahngruben. Davon liegen die Schloss- oder Kardinalzähne unter den Wirbeln, die Lateralzähne seitlich etwa parallel zum Schlossrand. Meistens sehr große Zähne
- praeheterodont (diagenodont): zum Wirbel konvergierende Leistenzähne
- isodont: je zwei Zähne und Gruben symmetrisch zu beiden Seiten der Ligamentgrube
- schizodont: ein dreieckiger Schlosszahn der linken Klappe greift in eine Grube zwischen zwei meist divergierenden, z.T. gerieften Zähnen der rechten Klappe
- desmodont: Schlosszähne fehlen, das Ligament liegt manchmal auf nach innen ragenden Vorsprüngen
- pachydont: 1-3 unsymmetrische zapfenförmige Vorsprünge fügen sich in entsprechende Gruben der Gegenseite (typisches Merkmal der Rudisten). Ganz dichte Schlosszähne
Bivalvia - Ligament
- Verbindungscharnier zwischen den beiden Klappen: muss wegen dem Öffnen elastisch sein
- aus organischer Substanz
- innen oder außen
- innen: in Bandgrube (Nymphen)
- besteht nur aus Resilium (oder fibröse Schicht)
- außen: lamellare Schicht
- ist amphidet (vor und hinter dem Wirbel) oder opisthodet (nur hinter dem Wirbel) entwickelt
- innen: in Bandgrube (Nymphen)
- bei Nachlassen des Schließmuskelzuges klafft das Gehäuse
Bivalvia - Schalenstruktur
- Schale: organisches Periostracum (häufig dünnes Häutchen) und mineralische Schale (Aragonit, Kalzit, org. Substanzen enthalten)
- Aragonit in Kreuzlamellen (Bündel von Kristallen) oder Perlmutt (Plättchen in Stapeln)
- Kalzit meist in prismatischen oder lamelligen Strukturen
- Mikrostruktur genutzt zur Einteilung von Gruppen

Bivalvia - Kriterien der Orientierung
- die Wirbel (durch Wachstum entstehend) zeigen meist nach vorne
- das Ligament ist meist nach hinten entwickelt
- die längsovale Lunula liegt vor dem Wirbel
- der hintere Muskeleindruck ist meist stärker als der vordere Schließmuskel, der auch fehlen kann
- der Mantelsinus, wenn vorhanden, liegt hinten (markiert die Lage der Siphonen)
- in der Regel ist der hintere Gehäuseteil größer bzw. länger
Bivalvia - Gehäuse
Was sind Mantellinie und Mantelbucht?
- Mantellinie: gebildet durch Anheftung des Weichkörpers ans Gehöuse
- Mantelbucht: entsteht durch Siphonen, die das Ein- und Ausströmen des Wassers regeln

Bivalvia - Larvalgehäuse
- erstes organisches Schälchen ist napfförmig
- vor der Mineralisierung wird es entlang der Längsachse geknickt > aus dem Knick wird das Ligament
- Gehäuse wird zweiklappig
- Larvalgehäuse (Prodissoconch) gleichklappig und bilateral-symmetrisch
- deutlich vom späteren Gehäuse abgesetzt: unterschiedliche Ornamentierung
- manchmal in Prodissoconch I und II unterschieden
Bivalvia - Kiemen
- Kiementypen nach zunehmenden Komplexitätsgrad
- Protobranchia: weitgehend ursprünglich, relativ einfach
- protobranch: Protobranchia, Cryptodonta
- Filibranchia: Blätter stark verlängert und in Falten gelegt
- filibranch: viele Taxodonta, Dysodonta
- Eulamellibranchia: verlängerte Kiemenblätter mit Querböden miteinander verbunden
- eulamellibranch: Heterodonta, viele Desmodonta
- Septibranchia: sehr starke Vereinfachung, Reduzierung
- septibranch: Poromyida
- Protobranchia: weitgehend ursprünglich, relativ einfach

Bivalvia - Byssus
- auch Muschelseide genannt
- anorganische Substanz
- vom Molluskenfuß ausgeschieden
- harte Substanz, die schnell aushärtet
- dient zur Anheftung an Hardsubstrat
- fossil nicht erhaltungsfähig
- aber erkennbar an einer kleinen Aussparung am Fuß, wo der Byssus austritt
Bivalvia - Lebensweise
- Epifauna (auf dem Sediment) freibeweglich, zT schwimmfähig mit einer Klappe fixiert oder mittels Byssus befestigt
- Inafauna: grabende Muscheln (mit Fuß runter gehen) mit mehr oder weniger langen Siphonen. Bohrmuscheln > filtrieren
- Bioherme bildend (Rudisten, Austern etc.)
Welche Gattung stellt eine Anzahl kretazischer Leitfossillien?
Exogyra (Ostreida, Pteriomorpha)
Welche Familien kommt mit “Ohren” vor?
Pectinida (Pteriomorpha)
Sind außerdem aus Kalzit
Welche Gattung kann in Kalkstein bohren?
Lithophaga (Mytilida, Pteriomorpha)
CO2 der Atmung, chemisch
Welche Gattung hat leitende Arten im unteren Dogger?
Trigonia (Trigoniida, Paläoheterodonta)
Welche Gattung (Familie) hat eine parasitische Larve?
Unionida (Paläoheterodonta)
Glochidie-Larve
Welche Gattung lebt von und auf Holz?
Teredo (Myida, Heterodonta)
Welche Gattung lebt in Symbiose mit Schwefelbakterien?
Lucina (Venerida, Heterodonta)
Welches ist die größte rezente Muschel und wie lebt sie?
Tridacna (Venerida, Heterodonta)
In Symbiose mit Zooxanthellen
Welche Gattung kommt bis 3000m Tiefe vor?
Nucula (Nuculida, Protobranchiata)
Welche Gattung kommt in arktischen Meeren vor?
Nuculana (Nuculanida, Protobranchiata)
Welche Gattung züchtet sulfidoxidierende Bakterien in den Kiemen?
Solenomya (Solenomyida, Protobranchiata)
Welche Gattung kann im tertiär stratigraphisch genutzt werden?
Glycymeris (Arcida, Pteriomorpha)
Welche Art ist leitend im Silur?
Cardiola cornucupiae (Arcida, Pteriomorpha)
