Biogeographie Flashcards

1
Q

Definition Areal

A

Areal = das gesamte Verbreitungsgebiet einer Sippe (Pflanzenart, Pfl.gattung oder Pflanzenfamilie)

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2
Q

Arealkunde heute + Beispiel

A

Änderung der Areale im Zuge der Klimaänderung.

Bsp.: Stechpalme (Ilex aquifolium) kommt jetzt auch mehr im Norden vor.

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3
Q

Aktuelles und potentielles Areal erklären und Bespiel nennen

A

potentielles Areal: Die Verbreitung ist u.a. abhängig von den Umweltansprüchen (Lebensansprüche) der Art. Die Verbreitungsgrenzen werden dementsprechend dort erreicht, wo einer oder mehrere dieser Ansprüche nicht mehr erfüllt werden.
aktuelle Areal: Der möglichen (potentiellen) Verbreitung steht die tatsächliche Verbreitung gegenüber, die durch die Wirkung konkurrierender Arten (Konkurrenz) häufig eingeschränkt ist.

Beispiel: Areal der Innsbrucker Küchenschelle (Pulsatilla oenipontana).
–> Verbreitung der Elternsippen von Pulsatilla oenipontana (P. vulgaris und P. grandis) in Süddeutschland.

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4
Q

wovon ist Arealbildung abhängig?

A
  • Entstehungsort
  • Anpassungsfähigkeit der Art
  • Konkurrenzkraft
  • Ausbreitungschancen im Lauf der Erdgeschichte
  • Vorkommen von geeigneten Standorten
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5
Q

Genzentren

A

Zone, in der die höchste Variabilität gegeben ist

  • Verbreitungsschwerpunkte (Sippenzentrum, Genzentrum)
  • Entfaltungs- und/oder Erhaltungsraum
  • Formenaufspaltung = Radiation (Erschließung neuer ökologischer Nischen)
  • Adaptive Radiation
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6
Q

Was ist Disjunktion?

A

Die Disjunktion ist in der Ökologie ein Teilareal, das vom übrigen Verbreitungsgebiet einer Pflanzen- oder Tierart räumlich getrennt wurde und mit den üblichen Verbreitungsmitteln dieser Art nicht überbrückt werden kann, aber noch ein Habitat darstellt.

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7
Q

Ursachen eines disjunkten Areales

A
• Arealzersplitterung: ökologisch-historische Ursachen
• anthropogene Ursachen
• polytope Artenstehung (Wacholder) 
• Fernverbreitung:
island hopping, mountain hopping
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8
Q

Arealgröße

A
  • stenotop - Endemiten (kleines, eingeschränktes Areal)
  • eurytop – Kosmopoliten (sehr weit verbreitet, sie nehmen verschiedene Klimazonen ein und sind daher nicht auf bestimmte Lebensorte beschränkt z.B. Adlerfarn kommt in den Tropen, Europa und Russland vor)
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9
Q

Paläoendemiten

A

sehr sehr alte Sippen hatten früher eine große Verbreitung doch heute durch Kontinentalplatten Verschiebung und Klimaänderung wurden sie in ein Reliktareal, meist eine Insel oder ein Gebirge, abgedrängt –> zerstreute Sippen

z.B. Gingko, Welwitschia mirabilis

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10
Q

Was für Pflanzen sind Kosmopoliten?

A
  • Viele Wasser- und Sumpfpflanzen
  • Kryptogamen
  • Schutt- und Unkrautpflanzen

Beispiel: Adlerfarn kommt in den Tropen, Europa und Russland vor

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11
Q

Entwicklung der Landoberfläche

Beweis-Pflanze?

A

Ende Paläozoikum:
Superkontinent Pangaea

Mitte Mesozoikum:
Pangaea teilt sich in Laurasia und Gondwana

Ende Mesozoikum:
Laurasia und Gondwana teilen sich in heutige Kontinente

Vor 10 Mio Jahren: Indien kollidiert mit Eurasien. Himalaja entsteht. Kontinente driften weiter auseinander

Pflanzen Beweise
Nothofagus (Südbuche), auf Südhemisphäre, in Südamerika, Tasmanien, Neiseeland–> Beweis für frühere Erdplatten Zusammensetzung
und Die Gattung Ginkgo auf der Nordhemisphäre: Fossilfunde und gegenwärtige Verbreitung

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12
Q

Was ist das Tertiär?

A

Das Tertiär beschreibt einen Abschnitt der Erdneuzeit und setzte vor etwa 65 Millionen Jahren ein. Es dauerte rund 63 Millionen Jahre und wird von Wissenschaftlern heute mit dem Paläozän, dem Eozän, dem Oligozän, dem Miozän und dem Pliozän in fünf Serien unterteilt.

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13
Q

Vegetation im Tertiär

A

Tertiär (Neophytikum = Angiospermenzeitalter)

Angiospermen (Bedecktsamer) an fast allen Standorten dominant.

Ausgeglichenes, tropisches- subtropisches, warmes Klima weltweite Klimaverschlechterung, Abkühlung→ Wärme liebende Pflanzen sterben aus, Pfl. müssen kälteangepasste Formen entwickeln Gebirgsentwicklung

 Eozän:
o Tropisch – ca. 22°C
o Immergrüne Bäume, Palmen

 Oligozän:
o Subtropisch – ca. 18°C
o Immergrüne Bäume, Gattungen der gemäßigten Zone 

Miozän:
o 10 – 17°C
o Hickory Flügelnuss, Mammutbaum, Tulpenbaum 

heute:
o 0 – 6°C

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14
Q

Quartär

A

Das Quartär ist der jüngste Zeitabschnitt der Erdgeschichte.

Pleistozän (Eiszeit) und Holozän (Nacheiszeit, Gegenwart)

Pleistozän – Eiszeiten
In Mitteleuropa 6 große Kaltzeiten, Ursache ungeklärt
kein Wald kann sich halten, nur Tundra bzw. Eis Waldpflanzen und Baumarten sterben aus oder wandern ab in sog. Refugialgebiete (z.B. Balkan) ab
→ waldlose Zeit
→ subarktische Zeit mit Taiga aus Kiefer und Birke

Holozän – Nacheiszeit:
Klimaerwärmung
Waldvegetation wandert nach Mitteleuropa zurück: Kiefernwald, gemischter Sommerwald
Vegetation entspricht in etwa der heutigen

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15
Q

Beispiel für Endemiten in den Südalpen?

A

Saxifraga paradoxa

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16
Q

Was sind Auswirkungen der Eiszeit?

A
  • Gebirgspflanzen breiten sich in den Tundren Mitteleuropas aus
  • 􏲗intensiver Florenaustausch
  • 􏲗Gebirgspflanzen überdauern in eisfreien Randgebieten der Alpen (S- und NO-Alpen) oder auf lokal eisfreien Graten und Felsen („Nunatakker“)
17
Q

Wiederbesiedelung nach der Eiszeit

A
  • 􏲗Nacheiszeit (Holozän): die letzten 10.000- 12.000 Jahre
  • 􏲗Rückwanderung der Baumarten erfolgt nacheinander, je nach Umweltansprüchen, Ausbreitungsgeschwindigkeit, Lage des Refugialgebietes
  • 􏲗Abfolge verschiedener Waldtypen
18
Q

Anthropogene Einflüsse auf die Waldvegetation

A
  • seit der Römerzeit großflächige Entwaldungen

- vom Mittelalter bis ins 18. Jahrhundert war in Mitteleuropa nur wenig Wald erhalten: Niederwald, Mittelwald

19
Q

Bespiel für Archäophyten?

A

Papaver rhoeas (Klatschmohn)

20
Q

Beispiele für Neophyten?

A
Heracleum mantegazzianum (Riesenbärenklau) 
Senecio inaequidens (Südafrikanisches Greiskraut)
21
Q

Definition Natürliche Vegetation?

A

ursprüngliche Vegetation – im frühen Subatlantikum

22
Q

Was ist die Aktuelle Vegetation?

A

die heutige „reale“ Vegetation unter den heutigen Umwelt- und Nutzungsbedingungen

23
Q

Was versteht man unter der Potentiell natürliche Vegetation?

A

Klimaxvegetation unter den heutigen Standortsbedingungen
(wenn der Mensch nicht hier wäre bzw. nicht eingreifen würde)

Als potenzielle natürliche Vegetation bezeichnet man den Endzustand der Vegetation, den man ohne menschliche Eingriffe im jeweiligen Gebiet erwarten würde.

24
Q

Veränderungen im Anthropozän

A
  • seit der Intensivierung der Landwirtschaft (Mineraldünger, Pestizide, maschinelle Bodenbearbeitung) geht die Vielfalt der waldfreien Standorte stark zurück
  • nährstoffarme Standorte gehen stark zurück
  • Feuchtstandorte gehen stark zurück
  • Abnahme der Artenvielfalt in Mitteleuropa
  • Zunahme des Waldes
25
Q

Höhenstufen

A

planare Stufe - Küstenebenen, bis 100 m Meereshöhe, nicht in den Alpen

colline Stufe - 250-400 (500 m)
Ebenen- und Hügelstufe, Alpenvorland

montane Stufe - 350-2000 m

subalpin - Übergangszone Waldgrenzökoton, 1800 – 2100 (2300) m

alpine Stufe - 2500 – 2800 m
Gehölzfreie Stufe

subnival - offene Vegetation zwischen Fels und Geröll

nivale Stufe - 2800 – 3100 m klimatische Schneegrenze

26
Q

wie schaut die biogeographische Gliederung der Erde aus? + Pflanzen Beispiele

A
Holarktis- Pinus sylvestris (Waldkiefer)
Paläotropis - Aloe
Neotropis - Papaya
Australis - Eucalyptus
Antarktis - Azorella (Andenpolster)
Capensis - Liliaceae
27
Q

Florenregionen des europäischen Raumes?

Beispiele

A
arktisch
boreal
mittelrussisch
atlantisch
mitteleuropäisch
submediterran
mediterran
Pannonische Florenregion
Pontisch-südsibirisch
Irano-Turanische Florenregion
Alpische Florenregion

Anna Braucht Mal Adams Mappe Seine Mama Packt Paul Immer Alles

28
Q

Hauptklimazonen der Erde

A
  1. Äquatoriale Zone
  2. Tropische Zone
  3. Subtropische Zone
  4. Winterregenzone
      1. gemäßigte Zone
  5. warmtemperate Zone
  6. nemorale Zone (kühlgemäßigte Klima, Laubmischwäldern und Nadelwälder)
  7. arid-gemäßigte Zone
  8. kalt-gemäßigte Zone (boreale Zone)
  9. Polare Zone

Ärger taugt sicher wenig, Ghandi war nie am Kilimandscharo picknicken

29
Q

Auswirkungen von Global change und Diversität?

A

• Arealgrenzen verschieben sich als Folge der Umweltveränderungen (latitudinal und altitudinal)
• Laurophyllisierung Mitteleuropas (Beispiel Ildx aquifolium - europäische Stechpalme)
• Thermophilisierung der Berggipfel (mehr wärme adaptierten Pflanzen, wandern immer weiter nach oben)
• Archäophyten und Neophyten z.B.: Bärenklau, asiat. Springkraut
–> bringen Probleme, bewirken, dass einheimische Flora verschwindet

30
Q

Beschreibe die verschiedenen Zonobien

A

Zonobiom I
Tropischer Regenwald

Zonobiom II
Tropisch-subtropische Zone

Zonobiom III
Heiße Halbwüsten u. Wüsten

Zonobiom IV
Mediterrane Hartlaubwälder

Zonobiom V
Warmtemperate Regenwälder (Lorbeerwälder)

Zonobiom VI
Temperate Gebiete – Laubabwerfende Wälder

Zonobiom VII: winterkalte Steppen, Halbwüsten und Wüsten (kalt-aride Zone)

Zonobiom VIII: winterkalte Nadelwaldgebiete
(Taiga, boreale Zone)

Zonobiom IX: Tundren und polare Wüsten

31
Q

Was ist ein Zonobiom

A

Bezeichnung für einen einer Klimazone entsprechenden Großlebensraum einschließlich seiner Lebensgemeinschaft.

Ein Zonobiom entspricht also im wesentlichen einer Vegetationszone mitsamt der darin lebenden Fauna.

32
Q

Was sind Refugien?

A

Überdauerungsgebiete um ungünstige Zeiten zu überstehen. v.a. Südeuropa während der Eiszeit

33
Q

adaptive Radiation

A

Unter adaptiver Radiation versteht man die Entstehung vieler neuer Arten aus einer einzigen Stammart heraus. Zur adapativen Radiationen kommt es durch Einnischung der Art in unterschiedliche ökologische Nischen. Faktoren wie geografische Isolation, sowie das Fehlen von natürlichen Feinden begünstigen den Vorgang der Adaptive Radiation.
Bsp: Nepenthes