Biogeographie Flashcards
Definition Areal
Areal = das gesamte Verbreitungsgebiet einer Sippe (Pflanzenart, Pfl.gattung oder Pflanzenfamilie)
Arealkunde heute + Beispiel
Änderung der Areale im Zuge der Klimaänderung.
Bsp.: Stechpalme (Ilex aquifolium) kommt jetzt auch mehr im Norden vor.
Aktuelles und potentielles Areal erklären und Bespiel nennen
potentielles Areal: Die Verbreitung ist u.a. abhängig von den Umweltansprüchen (Lebensansprüche) der Art. Die Verbreitungsgrenzen werden dementsprechend dort erreicht, wo einer oder mehrere dieser Ansprüche nicht mehr erfüllt werden.
aktuelle Areal: Der möglichen (potentiellen) Verbreitung steht die tatsächliche Verbreitung gegenüber, die durch die Wirkung konkurrierender Arten (Konkurrenz) häufig eingeschränkt ist.
Beispiel: Areal der Innsbrucker Küchenschelle (Pulsatilla oenipontana).
–> Verbreitung der Elternsippen von Pulsatilla oenipontana (P. vulgaris und P. grandis) in Süddeutschland.
wovon ist Arealbildung abhängig?
- Entstehungsort
- Anpassungsfähigkeit der Art
- Konkurrenzkraft
- Ausbreitungschancen im Lauf der Erdgeschichte
- Vorkommen von geeigneten Standorten
Genzentren
Zone, in der die höchste Variabilität gegeben ist
- Verbreitungsschwerpunkte (Sippenzentrum, Genzentrum)
- Entfaltungs- und/oder Erhaltungsraum
- Formenaufspaltung = Radiation (Erschließung neuer ökologischer Nischen)
- Adaptive Radiation
Was ist Disjunktion?
Die Disjunktion ist in der Ökologie ein Teilareal, das vom übrigen Verbreitungsgebiet einer Pflanzen- oder Tierart räumlich getrennt wurde und mit den üblichen Verbreitungsmitteln dieser Art nicht überbrückt werden kann, aber noch ein Habitat darstellt.
Ursachen eines disjunkten Areales
• Arealzersplitterung: ökologisch-historische Ursachen • anthropogene Ursachen • polytope Artenstehung (Wacholder) • Fernverbreitung: island hopping, mountain hopping
Arealgröße
- stenotop - Endemiten (kleines, eingeschränktes Areal)
- eurytop – Kosmopoliten (sehr weit verbreitet, sie nehmen verschiedene Klimazonen ein und sind daher nicht auf bestimmte Lebensorte beschränkt z.B. Adlerfarn kommt in den Tropen, Europa und Russland vor)
Paläoendemiten
sehr sehr alte Sippen hatten früher eine große Verbreitung doch heute durch Kontinentalplatten Verschiebung und Klimaänderung wurden sie in ein Reliktareal, meist eine Insel oder ein Gebirge, abgedrängt –> zerstreute Sippen
z.B. Gingko, Welwitschia mirabilis
Was für Pflanzen sind Kosmopoliten?
- Viele Wasser- und Sumpfpflanzen
- Kryptogamen
- Schutt- und Unkrautpflanzen
Beispiel: Adlerfarn kommt in den Tropen, Europa und Russland vor
Entwicklung der Landoberfläche
Beweis-Pflanze?
Ende Paläozoikum:
Superkontinent Pangaea
Mitte Mesozoikum:
Pangaea teilt sich in Laurasia und Gondwana
Ende Mesozoikum:
Laurasia und Gondwana teilen sich in heutige Kontinente
Vor 10 Mio Jahren: Indien kollidiert mit Eurasien. Himalaja entsteht. Kontinente driften weiter auseinander
Pflanzen Beweise
Nothofagus (Südbuche), auf Südhemisphäre, in Südamerika, Tasmanien, Neiseeland–> Beweis für frühere Erdplatten Zusammensetzung
und Die Gattung Ginkgo auf der Nordhemisphäre: Fossilfunde und gegenwärtige Verbreitung
Was ist das Tertiär?
Das Tertiär beschreibt einen Abschnitt der Erdneuzeit und setzte vor etwa 65 Millionen Jahren ein. Es dauerte rund 63 Millionen Jahre und wird von Wissenschaftlern heute mit dem Paläozän, dem Eozän, dem Oligozän, dem Miozän und dem Pliozän in fünf Serien unterteilt.
Vegetation im Tertiär
Tertiär (Neophytikum = Angiospermenzeitalter)
Angiospermen (Bedecktsamer) an fast allen Standorten dominant.
Ausgeglichenes, tropisches- subtropisches, warmes Klima weltweite Klimaverschlechterung, Abkühlung→ Wärme liebende Pflanzen sterben aus, Pfl. müssen kälteangepasste Formen entwickeln Gebirgsentwicklung
Eozän:
o Tropisch – ca. 22°C
o Immergrüne Bäume, Palmen
Oligozän:
o Subtropisch – ca. 18°C
o Immergrüne Bäume, Gattungen der gemäßigten Zone
Miozän:
o 10 – 17°C
o Hickory Flügelnuss, Mammutbaum, Tulpenbaum
heute:
o 0 – 6°C
Quartär
Das Quartär ist der jüngste Zeitabschnitt der Erdgeschichte.
Pleistozän (Eiszeit) und Holozän (Nacheiszeit, Gegenwart)
Pleistozän – Eiszeiten
In Mitteleuropa 6 große Kaltzeiten, Ursache ungeklärt
kein Wald kann sich halten, nur Tundra bzw. Eis Waldpflanzen und Baumarten sterben aus oder wandern ab in sog. Refugialgebiete (z.B. Balkan) ab
→ waldlose Zeit
→ subarktische Zeit mit Taiga aus Kiefer und Birke
Holozän – Nacheiszeit:
Klimaerwärmung
Waldvegetation wandert nach Mitteleuropa zurück: Kiefernwald, gemischter Sommerwald
Vegetation entspricht in etwa der heutigen
Beispiel für Endemiten in den Südalpen?
Saxifraga paradoxa