Biochemie & Klin. Chemie Flashcards

1
Q

Erythrozyten (Aufbau,alte Erys, MMS)

A
  • keinen Zellkern keine Mitochondrien
  • alte Erys mit Phosphatidylserin auf Oberfläche (werd von Makrophagen erkannt und durch MMS in Milz und Knochenmark abgebaut)
    • Monozyten-Makrophagen-System (=MMS): Abspaltung der Globinketten (Porphyrin) + Wiederverwendung des Eisenns
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2
Q

Erythropoese

A

Anzahl an Erys: 25 Billionen (200 Milliarden neue/Tag)

Hämatopoetische Stammzellen -> Myeloischen Stammzellen -> BFU-E -> CFU-E -> Retriculozyten -> Erythrozyten

  • Hypoxie -> HIF1α↑ -> Erythropoetin1↑ (EPO) -exprimiert-> pro-survival-Gene -> Überleben von CFU-E↑

BFU-E: Burst Forming Unit Erythrocyte

CFU-E: Colony Forming Unit Erythrocyte

HIF1α: Hypoxie induzierbarer Faktor 1α (wirkt auf Niere1)

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3
Q

Hämoglobin (Hb-Isoformen, Wirkung von O2, 2,3BPG-Zyklus, Hämoglobinopathiem )

A

Hb-Isoformen

  • Hb wird im Knochenmark in der Vorläuferzelle der Erys produziert
  • HbA= Hbα2β2 + “wenig” Hbα2δ2
  • HbF= Hbα2γ2
    • Fetales Hb bindet schlechter 2,3BPG, d.h. hat es gegenüber dem HbA eine höhere O2-Bindungsaffinität

Wirkung von O2

Arginin-Tyrosin ändert seine Position bei O2-Aufnahme -> Konfirmationsänderung (Quatärstrukturänderung)

  • R-Form (OxyHb)
  • T-Form (DesoxyHb)

2,3BPG-Zyklus

  • Erys haben keine Mitochondrien d.h. ATP durch anaerobe Glykolyse
  • Hypoxie -> Hyperventilation -> resp. Alkalose -> pHBlut↑ -> 2,3BPG↑* ->Abgabe O2 vom Hb↑

*Hoher pH hemmt 2,3-BPG-Phosphatase (der Glykolyse) → Weniger 2,3-BPG abgebaut → 2,3-BPG↑

Hämoglobinopathien

  • Erbkrankheiten -> (3% Anlagenträger)
  • Veränderung in den Globin-Genen -> Störung der Hb-Synthese
  • Gestörte Funktion der Globinketten durch:
    1. Mutation in Globin-Genen -> anomale Hämoglobine
      • Sichelzellenanämie (Missens-Mutation: Glutaminsäure -> Valin)
    2. Mutation in Globin-Genen -> Verminderte Globin-Synthese
      • α-Thalassämie
      • β-Thalassämie
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4
Q

Häm-Biosynthese

A

in Zellen des Blutbildenden Systems und Leber (85% in blutbildenden Knochenmark)

4 mitochondrialem und 4 zytosolischez Enzyme

  1. δ-Aminolävulinat-Synthasem (einziger energieabhängiger Schitt)
    • Glycin + Succinyl-CoA -> δ-Aminolävulinat (δ-ALA)
  2. Porphobilinogen-Synthasez
    • δ-ALA -> Porphobilinogen (PBG) (=Pyrolring)
  3. Porphobilinogen-Desaminasez
    • 4x PBG -> Hydroxymethylbilan (ab hier Tetrapyrolring)
  4. Porphobilinogen-Isomerasez
    • Hydroxymethylbilan -> Uroporphyrinogen III
  5. Uroporphyrinogen-Decarboxylasez (mehrfache Decarboxylierung)
    • Uroporphyrinogen III -> Kopropophyrinogen III
  6. Kopropophyrinogen-Oxidasem
    • Kopropophyrinogen III -> Protoporphyrinogen IX
  7. Protoporphyrinogen-Oxidasem
    • Protoporphyrinogen IX -> Protoporphyrin IX
  8. Ferrochelatasem (einbau von Fe2+)
    • Portoporphyrin IX -> Häm

*negative Rückkopplung (allosterische und über Repression des δ-ALA-Synthase-Gens)

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5
Q

Häm (Aufbau, Abbau, Funktionen)

A

Aufbau:

  • Häm besteht aus Phorphyrin (=4 Pyrolringe)über Methinbrücken (-CH=) verbunden

Funktionen

  • O2- Transport
  • Oxidoreduktase
  • No-Synthease
  • Atmungskette
  • Produktion von reaktivem Sauerstoff

Häm-Abbau:

  • Abbau:
    1. Hämoxygenase: aufspalten des Porphyrinrings zwischen A und B = Häm (rot) -> Billiverdin (grün)
    2. Biliverdinreduktase: Biliverdin -> Bilirubin (orange)
    3. Bilirubin wird wasserunlöslich an Albumin gebunden wird es zur Leber transportiert
    4. in Leber: zweifache Glucuronidierung => Bilirubin-Diglucucuronidin
    5. Ausscheidung in Galle und Transport in Darm dort Umbau zu Stercobilin (Färbung des Faeces)
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6
Q

Porphyrie

A

=Störung der Häm-Synthese

  • jedes der 8 Enzyme kann durch einen Gendefekt betroffen sein
  • primäre Porphyrien -> genetisch bedingt
  • sekundäre Porphyrien -> erworbener Defekt (z.B. Wegfall des Rückkopplungshemmung des Häms)
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7
Q

Sideroblastische Anämie

A

Defekt der δ-ALA-2-Synthase führt zur Hämochromatose (Eisenüberladung)

Ablagerung von Porphyrinen in der Haut -> Photosensibilisierung und Blasenbildung bei Lichtexposition

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8
Q

Ikterus (Was?, Ursachen)

A

=Gelbsucht

  • gelbliche Verfärbung von Gewebe (zu viel Bilirubin im Blut)
  • häufig bei Neugeborenen (Aufgrund vom Abbau HbF)

Ursachen:

  • Prähepatisch: z.B. verstärkte Hämolyse
  • Intrahepatisch: Sekretion in Galle gestört Leber-Parenchym geschädigt
  • Posthepatisch: partieller oder vollständiger Verschluss der Gallengänge
  • Heriditäre* Störung des Bilirubin-Stoffwechsels: Genetische Defekt führt zu Ikterus

*erblich

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9
Q

Blutgruppen (AB0-System

A

werden definiert über Anwesenheit bestimmter Antigene auf der Erythrozytenmembran

AB0-System

  • H-Antigen: Ceramid (Sphingosin + Fettsäure) + Glucose +Galactose + N-Acetyl-Glucosamin + Gala
  • Antigene des Systems sind Glykosphingolipide (Unterscheiden sich im AB0-System durch 1 Zuckerrest (durch Glycosyltransferase A oder B)) (siehe Bild)
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10
Q

Antigene (Epitop)

A

=Stoffe an die ein Antikörper spezifisch bindet

  • Epitop (antigene Determinante): Molekülabschnitt eines Antigens, der durch Antikörper erkannt wird
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11
Q

Isoagglutinine

A

Isoagglutinine: Antikörper, die gegen die Erythrozyten-Antigen-A oder B gerichtet sind (sie agglutinieren* fremde Erys und lysieren sie in Gegenwart von Komplement -> Hämolytische Transfusionsreaktion durch ADCC*1)

  • werden im Laufe des 1. Lebensjahrs gebildet -> reguläre Antikörper
  • sind nicht gegen eigene Antigene gerichtet -> immunologische Toleranz
  • gehören überwiegend der IGM-Klasse (nicht plazentagängig) an
  • können T-Zell unabhängige B-Zell-Aktivierung auslösen und das Komplementsystem aktivieren
  • Aktivierung des adaptiven Immunsystems (>10 Tage) löst verzögerte Immunantwort aus -> Produktion von IgG-Antikörpern

*1 ADCC: Antikörperabhängige zellvermittelte Cytoxizität (mittels NK-Zellen)

*verklumpen

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12
Q

Rhesus System

A
  • über 50 ähnliche Proteine
    • wichtigsten D, C, c, E, e
  • Rhesus D-Antigen hat die höchste Immunogenität
    • RhD+: besitzt D-Antigene (DD oder Dd)
    • RhD-: homozygote Deletion des Gens (dd)
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13
Q

Rhesus-Inkompatibilität

A

Mutter: RhD- Fetus: RhD+

  • während der Geburt oder am Ende der Schwangerschaft kann es zu fetomaternalen Transfusionen kommen
    • => Mutter bildet dadurch Anti-D-Immunglobuline IgG
  • ​wir die Mutter ein zweites Mal mit RhD+-Fetus schwanger treten die Anti-D-Immunglobuline IgG (plazentagängig) diplazentar in den kindlichen Organismus und verursachen eine Hämolyse der RhD+-Erys = Morbus haemolyticus neonatorum
  • um dies zu verhindern wird eine Anti-D-Prophylaxe vorgenommen: Mutter bekommt Anti-RhD-Immunglobulin
    • -> führt zu einer Elimination der fetalen Erys, bevor das Immunsystem der Mutter reagiert
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14
Q

Anämie (Symptome, Ursache, Klassifikation)

A

=Verminderung des Hämoglobinwertes, der Erythrozytenzahl und/oder des Hämatokrits

Symptome:

  • Schwäche, Lethargie
  • Tachykardie
  • Dyspnoe
  • Blässe
  • Angina pectoris
  • Verwirrtheitszustände

Ursachen:

  • relative Anämie (Verdünnungsanämie)
  • Störung in der Hb-Synthese -> Fe2+-Mangel
  • Störung in der Ery-Synthese
    • Defekt in Stammzellen oder Knochenmark
    • B12-Mangel

Klassifikation der Anämie:

  • mikrozytär
  • normozytär
    • 81fl < MCV < 100fl
    • 27pg < MCH < 34pg
  • makrozytär

MCV (mean corpuscular volume): durchsch. Volumen/Ery

MCH (mean corpuscular haemoglobin): durchsch. Hb-Gehalt/Ery

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15
Q

Allgemein: Einflussgrößen, Störfaktoren

A

Faktoren, die in vivo zu Konzentrationsänderungen von Substanzen in dem zu untersuchenden System (Blut, Urin…) führen

  • z.B. Krankheit

Störfaktoren: führen nach Entnahme des Untersuchungsgutes zu in vitro Veränderungen

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16
Q

Anisozytose

A

Erys die ungleich groß sind

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17
Q

Ferritin

A
  • Ferritin ist ein Proteinkomplex, der als Speicher für Eisen dient
  • Ferritin ist Parameter der Wahl zur Feststellung eines Eisenmangels
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18
Q

LCR

A

=Locus Control Region

Reguliert die Expression mehrerer Gene durch Veränderung der Chromationstruktur

=> Gene werden zugänglich für Transkriptionsfaktoren

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19
Q

Chronische Myeloische Leukämie (CML) (Allgemein, Krankheitsauslöser, genomische Bruchpunkte, pathologische Linksverschiebung)

A
  • klonale Stammzellenerkrankung der Hämatopoese mit Hyperplasie der granulopoetischen Zellen
    • erhöhte Anzahl von Leukozyten
    • Nachweis aller Reifungsstufen der neutrophilen Granulozyten im Blut (pathologische linksverschiebung*)
  • Krankheitsauslöser:
    • reziproke Translokation der Chomosomenabschnitte 9 und 22
      • Chomosom 22 wird verkürzt und zum Philadelphia-Chromosom
      • am Fusionspunkt ergibt sich aus der Endsequenz der Bruchstücke ein neues Gen, das für BCR/ABL-Kinase kodiert -> Tyrosinkinase
        • Kinase dauerhaft aktiv, als zentraler Stimulus der Signaltransduktion von Wachstumsfaktoren -> unkontrollierte Zellproliferation
  • *phatologische Linksverschiebung: Verteilungskurve von neutrophilen Granulozyten nach links verschoben, sodass vermehrt Vorläuferzellen (unreife Granulozyten) vorhanden sind
  • Genomische Bruchpunkte (liegen in Exons)
    • Major-Breakpoint (M-BCR) zwischen Exon 13 und 15 im BCR Gen -> bei CML und ALL*
    • Minor-Breakpoint (m-BCR) zwischen Exon 1 und 2 -> bei ALL*
    • Bruchpunkt an ABL (auf Chrom. 9) zwischen Exon 1 und 2, selten 2 und 3 -> bei CML und ALL
  • ermittlung der Bruchpunkte mittels RT-PCR -> verschieden lange stücke je nach Bruchpunkt

*bei ALL kann der Bruchpunk auf Chromosom 22 variieren

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20
Q

Leukämie (Einteilung)

A

maligne Neoplasie von hämatopoetischen Zellen

Einteilung

  • Akute Myloische Leukämie (AML)
  • Akute Lymphatische Leukämie (ALL)
  • Chronische Myloische Leukämie (CML)
  • Chronische Lymphatische Leukämie (CLL)

Chronische Leukämie: können ausdifferenzieren

Akute Leukämie: Blockade in der Differenzierung

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21
Q

ABL

A
  • Tyrosinkinase -> phosphoryliert zahlreiche Proteine an Tyrosinrest
  • Lokalisation im Cytoplasma und Zellkern
  • N-terminale Region in ABL hemmt die Kinase-Aktivität
    • fehlt im BCR-ABL-Fusionsprotein -> konstitutive Aktivierung der Kinaseaktivität -> Proliferation (hoch) + Apoptose (runter)
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22
Q

Glivec® (Imatinib)

A
  • Imatinib-Mo0lekül blockiert das aktive Zentrum der BCR-ABL-Kinase (=ATP-Bindungsstelle)
    • Remission bei über 95% der Leukämiepatienten mit CML
  • Resistenz:
    • T315I-Mutation -> geringe Affinität zu Imatinib -> d.h. Bindungsaffinität zu ATP höher somit Wirkung Imatinib geringer
    • Leukämie Stammzellen sind resistent gegen Imatinib -> d.h. muss Imatinib auch nach Remission weiter eingenommen werden
    • Resistenzentwicklung:
      • Amplifikation des BCR-ABL-Gens -> erhöhte Expression -> Imatinib-Konzentration reicht nicht mehr
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23
Q

PCR (Schritte)

A
  1. Denaturierung der Doppelstränge (95-98 Grad)
  2. Anlagerung der Oligonukleotid-Primer (55-60 Grad)
  3. Amplifikation der DNA durch Taq-PM (68-72 Grad)
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24
Q

Aktivierung von Rezeptoren durch spezifische Liganden

Dissoziationskonstante KD

A

hydrophile Liganden: binden an membranständigen Rezeptor und führen so zur Signaltransduktion nach intrazellulär

hydrophile Hormone:

  • Aminosäurederivate
  • Proteohormone

lipophile Liganden: binden an intrazellulären Rezeptor

lipophile Hormone:

  • Steroidhormone
  • Vitamin-D-Hormone
  • Schilddrüsenhormone
  • Retinate

Dissoziationskonstante KD: je kleiner KD, desto höher ist die Affinität des Liganden zum Rezeptor

KD= [R]*[L] / [RL]

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25
Reversieble Proteinmodifikation (Phosphorylierung) Warum so wertvoll?
* Ligandenbindung führt zur Aktivierung und Phosphorylierung\* des Rezeptors * Warum Phosphorylierung so wertvoll? * reversiebles Anfügen negativer Ladungen -\> neue elektronische Wechselwirkung * Phosphatgruppe kann drei oder mehr H-Brücken bilden * große freie Enthalpie der Phosphorylierung (ermöglicht Zustandsänderungen von Proteinen) * Verwendung von ATP * dank Enzymkatalyse kann Phophorylierungsstatus eines Proteins rasch geändert werden -\> An und Abschlaten der Proteinaktivität \*Erfolgt an Hydroxylgruppen -\> Säure + Alohol = Ester
26
Multiprotein-Komplexe und SH2/SH3-Domänen
* Beispiel für Ausbildung eines Multiproteinkomplexes beim EGF-Rezeptor (=HER beim Menschen) 1. Liegand (EGF) bindet an EGF-Rezeptor -\> EGF-Rezeptor dimerisiert 2. Autophosphorylierung der Tyrosinreste des Rezeptors 3. SH2-Domäne von Grb2 (-\> Adapterprotein) bindet an phosphoryliertes Tyrosin und die 3 C-terminal gelegene Aminosäure 4. SHR bindet an Prolinreiche Sequenz (d.h. andere Adapterseite für das Protein) 5. Grb2 fungiert nun als Adapterprotein -\> sorgt für vorübergehende Ausbildung von Multiproteinkomplexen
27
Schaltproteine
* können zwischen zwei Zuständen (aktivierte/inaktivierte Konfirmation) wechseln, die nachgeordnete Signalprozesse steuern
28
Second-messenger
First messenger (Ligand) führt zur Signalinduzierten Freisetzung oder Erzeugung des Second-messengers * können sich durch Diffusion bewegen * starke Amplifikation des Signals
29
Cross-talk
=Signalnetzwerk **Gesamtheit aller Signalwege in einem Zelltyp** Interaktion zwischen verschiedenen Transkriptionsfaktoren ermöglichen Regulation der transkriptionellen Aktivität
30
Wachtumsfaktoren
* Polypeptide als Monomere oder Dimer * stimuliert Zellproliferation * kontrolliert Eintritt der ruhenden Zelle in den Zellzyklus (G0-\>G1) oder den Verbleib der proliferierenden Zelle im Zellzyklus
31
Wachstumsfaktorenrezeptor
Rezeptor-Tyrosinkinase: * EGF-Rezeptor (=HER beim Menschen) * PDGF-Rezeptor: besitzt mehrere phosphorylierte Tyrosinreste als Andockstelle für verschiedene Proteine mit SH2-Domänen Cytokinrezeptor: Aktivierung wie Rez.-Tyr., nur cytoplasmatische Tyrosinkinase ist assoziiert
32
RAS-RAF-MAPK-Signalweg
* Rezeptor-Tyrosinkinase (EGF-Rezeptor) aktiviert den Signalweg * EGF -\> EGF-Rezeptor -\> Ausbildung eines EGFR-GRB2-SOS-RAS-Komplexes * RAS: Schaltprotein im GTPase-Zyklus * SOS bindet als (GEF\*) am Ras (mit GDP) -\> GDP wird zu GTP ausgetauscht =\> **Signal AN** * Ras (mit GTP) bindet GAP\*1, dieses _unterschützt_ Hydrolisierung des gebundenen GTP-\>GDP =\> Signal AUS * SOS und GAP gehen nach Ausführung ihrer Funktion vom Ras ab * **Signal AN**: Ras-GTP aktiviert physikalisch den RAF-MEK-MAPK-Signalweg (jeweils eine phosphorylierung) * RAF: MAP-K-K-K * MEK: MAP-K-K * MAPK: MAP-K * =\>Effekt in der Zelle **Proliferation** \*Guanin-Exchange-Factor \*1GTPase Activation Protein
33
JAK-STAT-Signalweg
= **JA**NUS-**K**inase - **S**ignal **T**ransducer and **A**ctivator of **T**ranscription * Cytokinrezeptor aktiviert Signalweg * Cytokin -\> Cytokinrezeptor -\> ligandeninduzierte Rezeptordimerisierung -\> Transaktivierung der gebundenen JAK =\> Phosphorylierung der Tyrosinreste * STAT bindet mit SH2-Domäne an tyrosinphosphorylierten Rezeptor * JAK phosphoryliert einen Tyrosinrest in die STATs * zwei STATS dimerisiern und bilden als STAT-TF an spezifische SNA-Regulatorsequenzen
34
Phosphatidylinositol-3-Kinase (PI3K) /AKT
* Rezeptor-Tyrosinkinase aktiviert Signalweg * Autophosphorylierung und Dimerisierung des Rezeptors -\> Phosphorylierung und Aktivierung von PI3K * PI3K phosphoryliert Membranlipid PIP2 zu PIP3 * PIP3 aktiviert Akt (Proteinkinase B) (-\> Protoonkogen) * Funktionen von Akt: * Phosphorylierung von Bad -\> Hemmung der Apoptose * Aktivierung von Transkriptionsfaktoren (TOR) * Proliferation gefördert
35
Eukaryotischer Zellzyklus
* M-Phase: * Trennung der Chromatiden * Kernteilung (Mitose) * Zellteilung (Cytokinese) * G1 = Gap * Proteinsynthese und Zellwachstum * Entscheidung ob: Zellteilung, Go-Phase oder Differenzierung * S-Phase = DNA-Synthese * G2 =Gap
36
Zellzyklus-Regulation Beispiel G1-Restriktionspunkt
durch Cyclin/CDK\* Komplex * Cycline werden unterschiedlich in den Zellzyklusphasen exprimiert * Cycline binden an die CDK und aktivieren diesr G1-Restriktionspunkt: Wachstumsfaktoren (durch RAS-MAPK-Signaling) -\> D-Typ-Cycline -\> Aktivieren D/CDK4 D/CDK4 phosphoryliert pRb\*1 und entfernt es so vom Transkriptionsfaktor E2F -\> Transkription kann fortgesetzt werden \*Cyclin-abhängige Kinase \*1Retinoblastom-Protein
37
p53-Protein
**Tumorsupressor („Wächter des Genoms“)** * wird bei einem DNA-Schaden phosphoryliert (-\> aktiviert) -\> p53 kann jetzt _nicht_ mehr durch die Mdm2-Ubiquitin-Ligase ubiquitiniert\* werden -\> p53↑ * p53 ist ein TF -\> Synthese des CDK-Inhibitors p21 * d.h. bei DNA-Schäden -\> p21↑ -\> E/CDK2-Kinase gehemmt -\> Beginn Replikation gestoppt * p53 kann auch die Transkription von proapoptotischen Protein **BAX** aktiviert * Mutation/deletion des p53-Gens in ca. 50% der menschlichen Tumore \*Ubiquitinierung von p53 sorgt für den Abbau von p53 durch das Proteasom
38
Apoptose
=\> es entsteht keine Entzündung (Nekrose mit Entzündung, da sich Membran auflöst) * programmierter Zelltod der Einergie verbraucht * findet in physiologischen(z.B. T-Zell-Differenzierung) und pathologischen Situationen statt **Extrinsischer Weg** (Fas-Ligand, Zytokine (z.B. TNFalpha)) * Fas-Ligand -\> Fas-Rezeptor -\> Bildung eines Gerüstes aus FADD und Procaspase 8 (=Todesdomäne) -\> Freisetzung von Caspase 8 (limitierte Proteolyse weiterer Procaspasen -\> Caspasen) * _C**_asp_**asen_: **_C_**ystenin-Prote**_asen_** die Proteine hinter einem **Asp**artat-Rest spalten * **Effektorcaspasen:** * PARP: DNA-Reperatur * CAD: Caspase-aktivierten DNAse (Schneidet an Linker-DNA) **Intrinsischer Weg** Apoptotische Signale (Bax/Bid) -\> destabilisieren Mitochondirenmembran -\> Freisetzung von Cytochrom c * Cyt c bindet an APAF-1 -\> proteolyse Procaspase 9 * Caspase 9 aktiviert Effektorcaspasen (s.o.)
39
BCL2-Familie
=Bcl-Proteine sind eine Familie von Regulatorproteinen für die Apoptose proapoptotisch: * Bax: Transkription durch p53 induziert * Bid: Aktivierung nach enzymatischer Spaltung von Caspase 8 * Bad: Inaktivierung durch phosphorylierung durch die Akt-Kinase * Noxa, Puma: Transkription durch p53 induziert antiapoptotisch: \* * BCL2: Transkription in hohenMengen in bestimmten Lymphomen als Folge einer chromosomalen Translokation \*gewährleisten Intigrität der Mitochondrienmembran -\> d.h. Verhindert Freisetzung von Cytochrom c, indem sie an Bax und Bad bindun und diese hemmen Poren in der Membran zu binden
40
Second messenger: cAMP
cAMP (cyklisches-AMP) * αUE des G-Protein-gekoppelten Rezeptors aktiviert (Gs) oder hemmt (Gi) die Adenylatcyclase (ATP -\> cAMP [-2Pi]) * cAMP vermittelt Wirkung über PKA * 4xcAMP binden an regulatorische UE der PKA -\> setzten katalytische UE frei Adenosin -\> Nukleo**_sid_**
41
Second messenger: cGMP, NO
cyklisches GMP * Aktivierung der synthetisierung durch Ligand (z.B. ANP\*), welcher an membrangebundene Guanylatcyclase bindet * oder Aktivierung einer löslichen Guanylatcyclase durch NO cGMP -\> aktiviert PKG * Guanosion -\> Nukleo**_sid_** \*Atriales natriuretisches Peptid
42
Second messenger: DAG und IP3
Diacylglycerin und IP3 (Inositol-1,4,5-Tris-Phosphat) * Phospholipase C bildet DAG und IP3 * DAG und Calcium aktivieren PKC * IP3 setzt Ca2+ aus ER frei
43
Second messenger: PIP3
PIP3 (Phosphatidyl-Inositol-3,4,5-Tris-Phosphat wird von der PI3-Kinase synthetisiert z.B. im PI3K/Akt-Signalweg * PIP3 aktiviert Akt (Proteinkinase B) (-\> Protoonkogen) Funktionen von Akt: * Phosphorylierung von Bad -\> Hemmung der Apoptose * Aktivierung von Transkriptionsfaktoren (TOR) * Proliferation gefördert
44
Molekulare Subtypen des Mammakarzinoms
* Grundlage der Einteilung ist das Vorhandensein oder Fehlen bestimmter Rezeptoren beim Mammakarzinom * Aufteilung in Gruppen aufgrund der Rezeptoren ist für die Therapieentscheidung relevant Gruppen: * **Hormonrezeptor positiv** * Luminal A (ER+/PR+/HER2-) * geringe Proliferationsrate * geringe Rückfallrate * Luminal B (ER+/PR+/HER2-) * hohe Proliferationsrate * hohe Rückfallrate * **HER2 positiv** * (ER+/PR+/HER2+) * (ER-/PR-/HER2+) * **Triple negativ (TNBC)** = schlechte Prognose * ​(ER-/PR-/HER2-) ER: Östrogenrezeptor PR: Progesteronrezeptor HER2: humaner EGF-Rezeptor Typ 2
45
Endokrine Therapie des Mammakarzinoms
=ohne Chemotherapie ER und PR sind nukleäre Hormonrezeptoren 1. Östrogen-Hemmstoff (Tamoxifen) * hemmt die Dimerisierung des Östrogens durch Hsp90 in der Zelle =\> Östrogen kann nicht mehr an TF binden 2. Aromatase-Hemmer (Letrozol) * Steroidale Aromatasehemmer * Funktion Aromatase: Testosteron -\> Östradiol * Hemmt nicht die Aromatase im Ovar (größter Östrogenproduzent), sondern in den übrigen Körperzellen * d.h. erst nach Menopause oder Entfernung der Eierstöcke eingesetzt * vor allem bei fortgeschrittenem Brustkrebs
46
Chemotherapie bei Mammakarzinom (Was macht Chemo?, Texane)
Adjuvant (AT, =unterstützend) / im Anschluss zur Endokrinen Therapie Chemotheapie mit Zytostatikern verhindert Zellteilungsfähigkeit -\> dh. auch von gesunden Zellen. Texane (...-taxel) -\> hemmen Mitose
47
Eigenschaften von Krebszellen
* autonomes Wachstum + starke Proliferation * vermehrte Aufnahme von Hexosen * proteolytische Auflösung benachbarter Gewebegrenzen * Migration * Verlust Zelltyp-spezifischer Eigenschaften und Expression von Merkmalen embryologischer Zellen * Hemmung dex Immunsystems
48
Klassifizierung von Tumoren nach Ort
Karzinom: Transformation epithelialer Zellen Sarkom: Transmormation mesenchymaler Zellen Lymphom/Leukämie: Transformation lymphatischer bzw. blutbildender Zellen
49
Kanzerogene (Substanzen/Faktoren, Wirkung)
=Mutagene **Substanzen/Faktoren**, die die Inzidenz maligner Tumore erhöhen (Kanzerogene: + Beispiel) * Chemische Kanzerogene: Benzol: Asbest * Physikalische Kanzerogene * externe: ionisierende Strahlen * intern: radioaktive Stoffe * Biologische Kanzerogene * DNA-Viren: Hep B * humane Papillomaviren: HPV-16 * RNA-Viren: humanes Immunodefizitvirus (HIV) Wirkung * Mutation der DNA (mutagen) führt zur: * Aktivierung von Onkogenen (Ras) * Inaktivierung von Tumorsuppressorgenen (p53, Rb) * Keine Mutationen in der DNA (nicht mutagen) * Tumorpromotoren: Phorbolester, Entzündungsfaktoren (TNFα), Viren (Hep B)
50
Ames Test
Nachweis mutagener Substanzen (Bewertung der Mutagenität) * Bakterium mit einem defektem Gen, sodass es selbst kein, dass für das Wachstum benötigte, Histidin herstellen kann * Bakterium wird mit der vermutet mutagenen Substanz auf Histidin freie Agarplatte aufgetragen * Bakterienkolonie wächst -\> es hat eine Rückmutation stattgefunden -\> mutagene Substanz * Bakterienkolonie wächst nicht -\> keine mutagene Substanz
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Aktivierung von Protoonkogenen zu Onkogenen
Mutationen führen zur Aktivierung von Onkogenen und zur Inaktivierung von Tumorsuppressorgenen * Onkogene: (Beispiel Ras-Onkogen\* in Bild) * entstehen durch Mutation aus Proto-Onkogenen, die in normalen Zellen Wachstum und Apoptose regulieren * die Mutation in Onkogenen ist _dominant_ * Tumorsupressorgene: * regulieren Wachstum und Apoptose, kontrollieren aber noch zusätzlich die genomische stabilität der Zelle * die Mutation im Tumorsupressorgen ist _rezessiv_ \*Missens-Mutation im Ras-Gen: pGly12Val -\> Hemmung der Hydrolyse von Ras-GTP -\> Ras-GDP
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Inaktivierung von Tumorsuppressorgenen (p53, Rb)
p53 (_bei Genmutation_) * eigentlich bei DNA-Schaden: * p53 phosphoryliert (_keine Phosphorylierung_) * Synthese von p21 * p21 inhibiert: CDK2+CyclinE und CDK4+CyclinD * G1-Arretierung Rb (Retinoblastom-Gen) * Deletion im Chromosom 13q * Verlust eines Tumorsupressor-Gens * Rb ist an der Regulation des Zellzyklus durch Wachstumsfaktoren beteiligt: * Rb muss erst durch Wachstumsfaktor CDK4 phosphoryliert werden, damit TF und E2F die für die S-Phase wichtigen Gene aktiviert * wenn Rb mutiert -\> E2F kann die ganze Zeit die Gene aktivieren * Pathogenese des Retinoblastoms -\> "Two-Hit-Hypothese" (rezessiv -\> d.h. Mutation auf beiden Rb1-Genen notwendig) * Heriditäres Retinoblastom: 1. Mutation in Keimbahn (meist De-novo, selten vererbt) -\> alle somatischen Zellen weisen Mutation auf 2. Mutationsereignis (zufällig) in Retina =\> Ausbruch * Sporadisches Retinoblastom: Initial beide Allele intakt * zwei (zufällige) Mutationsereignisse in einer retinalen Zelle notwendig
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Merhschrittprozess der Tumorentstehung beim Coloncarcinom
Stufe 1: APC -\> unterstützt Hyperproliferation des Epithels Stufe 2: Mutation K-RAS -\> Proliferation Stufe 3: dcc -\> Zellädhäsionsproteine (**d**elted in **c**olon **c**arcinoma) Stufe 4: Mutation p53
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Virale Onkogenese (Persistenz,Latenz, HPV-E6, HPV-E7)
* ca 15% aller humanen Tumorerkrankungen werden durch Virusinfektionen verursacht * beim Mensch führt virale Infektion nicht sofort zur Tumorentstehung -\> erst nach einer Latenzzeit * Auswirkung von Virusinfektionen auf die Zelle * Zerstörung der Zelle (Nekrose/Apoptose) * chronisch persistierende Virusinfektion (Persistenz) * Zellen überleben und produzieren kontinuierlich geringe Mengen an Viren * * latente Infektion (Latzenz) * Zellen überleben produzieren aber keine Zellen * HPV-E6: bindet an p53, sodass es im Proteasomen abgebaut wird * HPV-E7 hemmt die Funktion des Tumorsuppresorgens Rb
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Tumorpromotoren
* Substanzen, die die Tumorentstheung verstärken oder beschleunigen z.B. TPA
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Bildgebende Verfahren zur Tumordiagnostik
* Endoskopie * MRT * PET (Positronen-Emissions-Tomographie) -\> Aufnahme von 5-Fluoro-D-Glucose -\> Lokalisation von erhöhtem Glucoseverbrauch * CT
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"personalisierte" Tumortherapie (Zielgerichtete Tumortherapie)
Identifizierung des aktiven Onkogens oder inaktivierten Tumorsuppresorgens * Hemmung des Onkogen-kodierten Proteins mittels eines spezifischen Hemmstoffes * Ersatz des Tumorsuppressorgens (Gentherapie)
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Somatisch erworbene Mutation
* zwischen 6 und 7 aufeinanderfolgende Mutationen sind für die Entsthung einer Krebszelle nötig * Mutationen im Proto-Onkogen -\> wirken auf zellulärer Ebene dominant * Mutationen im Tumorsuppressorgen -\> wirken auf zellulärer Ebende rezessiv BCRA1 / BCRA2 * sind an der DNA-Reperatur beteilig * bei Mutation -\> hohes Erkrankungsrisiko für Brustkrebs und oder Eierstockkrebs * familiäre Tumorerkrankung folgen phänotypisch einem autosomal-dominanten Erbgang mit unvollständiger Penetranz\*, sind auf zellulärer Ebene aber rezessiv =\> "Two-Hit"-Hypothese \*gibt an, bei wieviel % der heterozygoten Anlagenträger sich die Krankheit manifestiert
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Hyperparathyreoidismus (primär, sekundär)
* Überfunktion der Nebenschilddrüse mit vermehrter Bildung von PTH (Parathormon) * primärer Hyperparathyreoidismus * bei Adenom der Parathyreoidea oder multiplen endokrinen Neoplasie (MEN) * Symptome: * Osteodystrophia fibrosa generalisata (Störung des Calcium-Phosphat-Stoffwechsels und Auftreten multiples Knochenzysten) * Nierensteine (Ausfall von Ca3(PO4)2) * sekundärer Hyperparathyreoidismus * reaktive Überproduktion von Parathormon bei erniedrigtem Ca2+-Spiegel im Blut (Hypocalcämie) * Ursachen: * Niereninsuffizienz * Calciummangel * Vitamin-D-Mangel * Resorptionsstörung * Symptome: Normo- oder Hypocalcämie
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hormonelle Regulationder Calcium-Homöostase
**PTH (Parathormon)** direkte Wirkung: * Knochen: Aktivierung der Osteoklasten (über Rank↑ von Osteoblasten) -\> Knochenabbau↑ -\> **Ca2+↑** * Niere: Expression des Calciumkanal (**TRPV5**)↑ -\> tubuläre Ca2+-Rückresorption↑-\>**Ca2+↑** * Niere: Suppresion des Na+/PO43--Cotransporters -\> tubuläre Phosphat​-Rückresorption↓-\> im Plasma **PO43-↓** indirekte Wirkung: * Niere: Anregung 1-α-Hydroxylase**↑** -\> Calcitriol**↑** -\> Aufnahme von **Ca2+** und **PO43-** aus dem Duodenum -\> **Ca2+↑** **Calcitonin** * Knochen: Hemmung der Osteoklasten -\> Knochenabbau↓ -\> Ca2+
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Biosynthese von Parathormon und Calcitonin
Parathormon: Synthese in Epithelkörperchen der Parathyreoideae Calcitonin: Bildung in den C-Zellen der Thyreoidea
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Synthese Calcitriol im Körper
* Synthese aus Provitamin D3 (7-Dehydrocholisterin) 1. UV-Licht spaltet Ring B des 7-Dehydrocholisterin =\> Cholecalciferol (Prävitamin D3) 2. Hydroxylierung des Cholecalciferols =\> 1,25 Dihydroxycholecalciferol (Calcitriol) 1. **Leber: 25-Hydroxylierung** (Transport von 25-Hydroxycholecaliferol in die Niere mittels Vitamin-D-bindendes-Protein (DBP)) 2. **Niere: 1α-Hydroxylierung** (Anregung durch PTH)
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Molekulare Mechanismen von Calciriol vermittelten Ca2+-Resorption im Darm
* Calcitriol -\> lipophiles Hormon -\> wirkt direkt an TF -\> Nucleärer Hormonrezeptor (Rezeptor im Cytoplasma und transloziert nach Bindung in den Kern) * **Vitamin D3-Rezeptor**: Liganden-induzierter Transkriptionsaktivator mit Zink-Finger-Motiv * bildet mit Retinoid-X-Rezeptor (**RXR**) ein Heterodimer um an Vitamin-D-response-Elemente zu binden und die Transkription von Calbindin und Ca2+-Kanal TPRV6-Genen zu aktivieren * **Calbindin**: Calciumionen-bindendes-Protein (z.B. im Darm oder Niere) * **TPRV6**: für tubuläre Rückresorption von Ca2+ aus dem Darm
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Hormone (Hormonarten)
* biochemische Botenstoffe, die im Organismus die Kommunikation zwischen Zellen und Organen vermitteln * glanduläre Hormone * synthese in endokrinen Drüsen * Sezernierung ins Blut * Transport zu den Zielzellen * Gewebshormone (Mediatoren) * Synthese in verstreut liegenden Zellen * meist parakrine Wirkung * Beispiel: * Amine (Seotonin, Histamin) * Kinine (Bradykinin) * Eikosanoide (Prostaglandin, Leukotriene) * Gastrointestinale Hormone (Gastrin, Sekretin) * Zytokine * Bildung in unterschiedlichen Zelltypen * Regulation von Wachstum, Differenzierung, Entzündungsvorgängen und immunologischen Prozessen * Beispiel: Wachstumsfaktoren, IL, Interferon, Chemokine
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Woraus werden Hormone hergstellt?
* AS-Derivate * Katecholamine * Schilddrüsenhormone * Peptid-/Proteohormone * Parathormon * Insulin, Glucagon * Gase * NO * Cholisterin-Derivate * Steroidhormone * Vitamin-D, Mineralocorticoide * Fettsäure-Derivate * Eicosanoide * Leukotriene
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Funktion von Hormonen
* Wachstum und Differenzierung * Schnelle Regulation des Stoffwechsels * Verdauung und Resorption * Stoffwechsel von Calcium und Phosphat * Wasser- und Elektrolythaushalt
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Biosynthese der Schilddrüsenhormone
Schilddrüsenhormone: T3 (Trijodthyronin), T4 (Tetrajodthyronin, Thyroxin) Synthese in Folikeln der Schilddrüse 1. Jodid-Aufnahme aus dem Blut (Na+/I--Symporter) und Transport in Follikellumen 2. Oxidation zum Jodonium-Ion durch TPO (thyreoidale Peroxidase) 3. Einbau in Tyrosyl-Rest des Thyreoglobulin 4. Intramolekulare Kopplung mit Monojodtyronsin (MIT) und/oder Dijodthyrosin (DIT) * Jod+MIT+DIT= T3 * Jod+DIT+DIT= T4 * Jod+DIT+MIT= rT3 5. Abbau des Thyreoglobulin im Phagolysosom 6. Freisetzung von T3 und T4 T3-Neogenese: T4 wird in der Leber durch 5'-Mono-Dejodase in T3 umgewandelt (T3: hat höhere biologische Aktivität) T3 wie Vitamin D3 mit RXR und T3-Rezeptor als TF für Schlüsselenzyme
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Wirkung der Schilddrüsenhormone
* Intermediärstoffwechsel: * Aktivierung der Glucogeogenese, Glycogenolyse, Lipolyse * Bereitstellung von Glucose und Fettsäurem * Thermogenese: * Genexpression der Na+/K+-ATPase wird verstärkt * Wachstum und Differenzierung: * Stimmulation der Expression von Wachstumsfaktoren * Schlüsselfunktion bei der Hirnentwicklung des Neugeborenen * Proteinbiosynthese: * Stimulation des Transports von Aminosäuren in die Zelle * Herzmuskel: * erhöht die Kontraktilität * positiv chronotroper Effekt (Zunahme an beta1-adrenergen Rezeptoren)
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Erkrankung der Schilddrüse
**Hyperthyreose** * Immun-Hyperthyreose (Morbus Basedow) * Autoantikörper gegen TSH-Rezeptor (Wirken wie TSH\* selbst) -\> Synthese T3↑ + T4↑ * Schliddrüsenautonomie * Mutation im TSH-Rezeptor -\> vermehrte Synthese T3↑ + T4↑ * Symptome: Hyperaktivität, Hitzeintoleranz, Tachykardie, Gewichtsverlust, Ophthalmopathie (=Glotzaugen) \*Thyreoidea-stimulierendes Hormon **Hypothyreose** * Angeborene Hypothyreose * Störung auf hypothalamischer (TRH+), hypophysärer (TSH) oder Schilddrüsenebene * T3↓ und T4↓ (Therapie Substitution von T4) * Minderwuchs und gestige Retardierung des Neugeborenen * Sporadische Hypothyreose * meist eine Immun-Hypothyreose (Hashimoto-Thyreoiditis) * Autoantikörper, z.B. gegen Thyreoglobulin oder Thyreoperoxidase * Zerstörung der Schilddrüsenfoliker -\> T3↓ und T4↓ * Jodmangel * T3↓ und T4↓ * vermehrte Sekretion von TSH * führt über die proliferative Wirkung zur Kropfbildung (Struma) * Therapie: Jod und Schilddrüsenhormone, Schilddrüsen-OP, Radiojod-Therapie
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Biosynthese der Steroidhormone der Nebennierenrinde
* Hypothalamus1-Hypophysen2-Nebennieren3-Achse: * CRH1 -\> ACTH2 -\> Aldosteron3, Cortisol3, Testosteron3 (Aus NNR kaum biologisch wirksam) * Aldosteron (Mineralocorticoid) -\> Wasser- und Salzhaushalt * Cortisol (Glucocorticoid) -\> Mobilisierung der Energiereserven * Testosteron (Androgene) -\> Entwicklung der Sexualhormone 2Hypophysen-Vorderlappen 3Nebennierenrinde
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Cushing-Syndrom (Morbus Cushing)
* Adenom der Hypophyse -\> ACTH-Produktion↑ -\> Überproduktion von Cortisol * Symptome: Salz- und Wasser-Retention -\> Hypertone und Ödeme
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Synthese von Pregnenolon aus Cholisterin
ACTH bindet an Gαs-Rezeptor und führt so zur Umwandlung von Cholisterin in Pregnenolon (Vorprodukt von Mineralocorticoiden, Glucocorticoiden, Androgenen)
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Cortisol (metabolische Effekte, molekularer Wirkmechanismus, anti-inflammatorische Wirkung)
Cortis**_ol_** nicht Cortis**_on_** ist die biologisch aktive Form * metabolische Effeke * Glucogeogenese ↑ * Glykogenolyse ↑ * Aufnahme Glucose in Muskel ↓ * =\> Glucose im Blut ↑ * molekulare Ebene: * Cortisol diffundiert duch die Zellmembran -\> Cortisol bindet (an Glucocorticoidrezeptor (und dimerisiert diesen) * Glucocorticoidrezeptor war vorher an **Hsp90** gebunden, welches nun abdissoziiert * aktivierter Glucocorticoidrezeptor bindet im Zellkern an spezifische DNA-Sequenz (sog. **Glucocorticoid-response-Element**) * mit Hilfe Coaktivatoren dadurch =\> Transkription↑ * anti-inflammatorische Wirkung (gerade bei supraphysiologischer Konzentration) * unterdrückt immunologische und entzündliche Vorgänge * Cortisol hemmt: * Produktion von Zytokinen * Bewegung von Leukozyten im entzündeten Gewebe * die Zahl von Lymphozyten in der Zirkulation
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Katecholamine (Biosynthese, Biologische Wirkung)
Biosynthese * Biogene Amine: Dopamin, Noradrenalin, Adrenalin * Synthese in chromaffinen Zellen des Nebennieren**_marks_** * Aminosäuren: aus Phenylalamin -\> Tyrosin -\> Dopamin -\> Noradrenalin -\> Adrenalin Biologische Wirkung * pleiotrope Wirkung\* durch unterschiedliche Rezeptor-Expression * positiv Inotropie * Vasodilatation coronaren Blutgefäße * Vasokonstriktion in peripheren Gewebe (nicht in Skelettmuskulatur) * Mobilisierung zellulärer Energiespeicher (Glucogenolyse und Lipolyse ↑) * Hemmung der Insulinsekretion \* auf unterschiedliche Zellen unterschiedliche Wirkung
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Stickstoffmonooxid (NO) (Synthese, Funktion) cGMP-Phosphodiesterase
Synthese * in den Endothelzellen -\> von Nitroxido-Synthase (NOS) nach Zellaktivierung synthetisiert Funktion * Regulation des Blutdrucks * NO aktiviert Guanylatcyclase GTP -\> cGMP↑ * cGMP aktiviert Proteinkinase G (PKG) * PKG phosphoryliert und aktiviert Ca2+-ATPase in Plasmamembran -\> [Ca2+]i↓ * =\> Vasodilatation cGMP-Phosphodiesterase baut cGMP langsam zu 5'-GMP -\> unterbricht Kette \<- Viagra hemmt cGMP-Phosphodiesterase
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Sexualhormone (Welche Zelltypen sind beteiligt?, Hormongruppen und Wirkprofil, Hypothalamus-Hypophysen-Gonasden-Achse
Welche Zellen sind beteiligt? * Ovar * Theazelle: Androstendion1, Testosteron1 * Granulosazelle: Östradiol2 * Lutealzelle: Progesteron3 * Testes * Leydigzelle: Testosteron1 * NNR: * Corticalzelle: Dehydroepiandrosteron1 Hormongruppen und Wirkprofil * Androgen1 * Östrogen2 * Gestagen3 Hypothalamus-Hypophysen-Gonaden-Achse * Hypothalamus: Gonadotropin-releasing Hormon (GnRH) * Hypophysenvorderlappen: Gonadotropine: * Luteinisierendes Hormon (LH) * Folikerstimulierendes Hormon (FSH) * Hoden/Ovarien: * LH: Androgen-Produktion (Leydigzelle, Thekazelle) * FSH: Spermatogenese (FSH+Testosteron), Folikelreifung * negative Rückkopplung durch Testosteron, Östrogen und Inhibin
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Testosteron (Transport, Funktion)
die adrenalen Steroide werden in drei Zonen der NNR synthetisiert * Transport * 54% an Albumin * 44% an SHBG * 2% frei im Plasma Synthese: Siehe Δ4- und Δ5-Syntheseweg Funktionen: * Wachstum und Differenzierung männlicher Fortpflanzungsorgane: Prostata, Samenleiter, Penis * Ausbildung sekundärer Geschlechtsmerkmale Pubertät * Für normale Spermatogenese erforderlich * Steigerung der Libido und Potenz * Muskel- und Skelettwachstum (anabole Wirkung) * Stimulation der Produktion von Erythropoetin
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Östradiol (Synthese, Funktionen)
**Synthese** 1. LH bindet an LHR in Thekazelle und aktiviert dadurch Adenylatcyclase 2. Adenylatcyclase: ATP -\> cAMP↑ -\> PKA↑ -\> aktiviert StAR-Protein\* 3. StAR transportiert Cholisterin in Mitochondrium, wo es zu Pregnenolon und anschließend im Zytoplasma zu Adrostendion umgebaut wird 4. Adrostendion diffundiert in die Granulosazellen * in der Granulosazelle: 1. Aromatisierung (P450-Aromatase) des A-Rings von Adrostedion -\> Östron 2. Östron wird durch Dyhydrogenase =\> Östradiol \*Cholesterin-Transport von der äußeren Membran von Mitochondrien in die innere Mitochondrien-Membran **Funktionen** * Ausbildung der sekundären Geschlechtsmerkmale in der Pubertät * Aufbau des Endometriums im Uterus * Erhöhung der Sekretbildung in der Vagina und Zervix * Erhöhung der Kontraktilität der Eileiter * Steigerung der Libido * Ausbildung der Milchdrüsen * Erhalt der Knochendicht
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Progesteron
* Bildung im Menstruationszyklus nach der Ovulation * Wachstum des Unterus * Umwandlung des Endometriums vom Proliferations- und Sekretionsstadium -\> Vorbereitung der Nidation\* * Hemmung der Ovulation * Hemmung der Sekretion von LH -\> negatives Feedback auf Hypophyse \*Sicheinbetten eines befruchteten Eis im Endometrium
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Δ4- und Δ5-Syntheseweg
Δ5-Syntheseweg: Adrogensynthese in Gonaden (-\> Leydingzelle) Δ4-Syntheseweg: Gastagen- und Östrogensynthese im Ovar (-\> Thekazelle) unterschied: 17α-Hydroxy*pregnenolon*: Doppelbindung im *B-Ring* 17α-Hydroxy**_progesteron_**: Doppelbindung im _A-Ring_
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Signaltransduktion der Sexualhormon-Rezeptoren Woher kommt spezifische Wirkung derSteroidhormone?
* Steroidhormon bindet an Steroidhormonrezeptor (HSP\* dissoziiert) * 2 Substrate und 1 Substratrezeptor translozieren in den Zellkern \*Hitze-Schock-Protein Woher? Durch verschiedene HRE´s (Hormone-Response-Element) in den Promotoren verschiedener Zielgene
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Antikörper gegen HER2-Rezeptor-Expression
Trastuzumab (Herzeptin) * Wirkung wahr. durch Antikörper-abhängige Zellvermittelte Zytoxizität (ADCC) -\> AK (Herzeptin) bindet Antigerne -\> Herzeptin wird von NK-Zellen erkannt und Zelle getötet Lapatinib * Tyrosinkinase-Inhibitor -\> Hemmt Weiterleitung von Signalen des EGF-R & HER2