Biochemie & Klin. Chemie Flashcards

1
Q

Erythrozyten (Aufbau,alte Erys, MMS)

A
  • keinen Zellkern keine Mitochondrien
  • alte Erys mit Phosphatidylserin auf Oberfläche (werd von Makrophagen erkannt und durch MMS in Milz und Knochenmark abgebaut)
    • Monozyten-Makrophagen-System (=MMS): Abspaltung der Globinketten (Porphyrin) + Wiederverwendung des Eisenns
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2
Q

Erythropoese

A

Anzahl an Erys: 25 Billionen (200 Milliarden neue/Tag)

Hämatopoetische Stammzellen -> Myeloischen Stammzellen -> BFU-E -> CFU-E -> Retriculozyten -> Erythrozyten

  • Hypoxie -> HIF1α↑ -> Erythropoetin1↑ (EPO) -exprimiert-> pro-survival-Gene -> Überleben von CFU-E↑

BFU-E: Burst Forming Unit Erythrocyte

CFU-E: Colony Forming Unit Erythrocyte

HIF1α: Hypoxie induzierbarer Faktor 1α (wirkt auf Niere1)

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3
Q

Hämoglobin (Hb-Isoformen, Wirkung von O2, 2,3BPG-Zyklus, Hämoglobinopathiem )

A

Hb-Isoformen

  • Hb wird im Knochenmark in der Vorläuferzelle der Erys produziert
  • HbA= Hbα2β2 + “wenig” Hbα2δ2
  • HbF= Hbα2γ2
    • Fetales Hb bindet schlechter 2,3BPG, d.h. hat es gegenüber dem HbA eine höhere O2-Bindungsaffinität

Wirkung von O2

Arginin-Tyrosin ändert seine Position bei O2-Aufnahme -> Konfirmationsänderung (Quatärstrukturänderung)

  • R-Form (OxyHb)
  • T-Form (DesoxyHb)

2,3BPG-Zyklus

  • Erys haben keine Mitochondrien d.h. ATP durch anaerobe Glykolyse
  • Hypoxie -> Hyperventilation -> resp. Alkalose -> pHBlut↑ -> 2,3BPG↑* ->Abgabe O2 vom Hb↑

*Hoher pH hemmt 2,3-BPG-Phosphatase (der Glykolyse) → Weniger 2,3-BPG abgebaut → 2,3-BPG↑

Hämoglobinopathien

  • Erbkrankheiten -> (3% Anlagenträger)
  • Veränderung in den Globin-Genen -> Störung der Hb-Synthese
  • Gestörte Funktion der Globinketten durch:
    1. Mutation in Globin-Genen -> anomale Hämoglobine
      • Sichelzellenanämie (Missens-Mutation: Glutaminsäure -> Valin)
    2. Mutation in Globin-Genen -> Verminderte Globin-Synthese
      • α-Thalassämie
      • β-Thalassämie
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4
Q

Häm-Biosynthese

A

in Zellen des Blutbildenden Systems und Leber (85% in blutbildenden Knochenmark)

4 mitochondrialem und 4 zytosolischez Enzyme

  1. δ-Aminolävulinat-Synthasem (einziger energieabhängiger Schitt)
    • Glycin + Succinyl-CoA -> δ-Aminolävulinat (δ-ALA)
  2. Porphobilinogen-Synthasez
    • δ-ALA -> Porphobilinogen (PBG) (=Pyrolring)
  3. Porphobilinogen-Desaminasez
    • 4x PBG -> Hydroxymethylbilan (ab hier Tetrapyrolring)
  4. Porphobilinogen-Isomerasez
    • Hydroxymethylbilan -> Uroporphyrinogen III
  5. Uroporphyrinogen-Decarboxylasez (mehrfache Decarboxylierung)
    • Uroporphyrinogen III -> Kopropophyrinogen III
  6. Kopropophyrinogen-Oxidasem
    • Kopropophyrinogen III -> Protoporphyrinogen IX
  7. Protoporphyrinogen-Oxidasem
    • Protoporphyrinogen IX -> Protoporphyrin IX
  8. Ferrochelatasem (einbau von Fe2+)
    • Portoporphyrin IX -> Häm

*negative Rückkopplung (allosterische und über Repression des δ-ALA-Synthase-Gens)

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5
Q

Häm (Aufbau, Abbau, Funktionen)

A

Aufbau:

  • Häm besteht aus Phorphyrin (=4 Pyrolringe)über Methinbrücken (-CH=) verbunden

Funktionen

  • O2- Transport
  • Oxidoreduktase
  • No-Synthease
  • Atmungskette
  • Produktion von reaktivem Sauerstoff

Häm-Abbau:

  • Abbau:
    1. Hämoxygenase: aufspalten des Porphyrinrings zwischen A und B = Häm (rot) -> Billiverdin (grün)
    2. Biliverdinreduktase: Biliverdin -> Bilirubin (orange)
    3. Bilirubin wird wasserunlöslich an Albumin gebunden wird es zur Leber transportiert
    4. in Leber: zweifache Glucuronidierung => Bilirubin-Diglucucuronidin
    5. Ausscheidung in Galle und Transport in Darm dort Umbau zu Stercobilin (Färbung des Faeces)
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6
Q

Porphyrie

A

=Störung der Häm-Synthese

  • jedes der 8 Enzyme kann durch einen Gendefekt betroffen sein
  • primäre Porphyrien -> genetisch bedingt
  • sekundäre Porphyrien -> erworbener Defekt (z.B. Wegfall des Rückkopplungshemmung des Häms)
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7
Q

Sideroblastische Anämie

A

Defekt der δ-ALA-2-Synthase führt zur Hämochromatose (Eisenüberladung)

Ablagerung von Porphyrinen in der Haut -> Photosensibilisierung und Blasenbildung bei Lichtexposition

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8
Q

Ikterus (Was?, Ursachen)

A

=Gelbsucht

  • gelbliche Verfärbung von Gewebe (zu viel Bilirubin im Blut)
  • häufig bei Neugeborenen (Aufgrund vom Abbau HbF)

Ursachen:

  • Prähepatisch: z.B. verstärkte Hämolyse
  • Intrahepatisch: Sekretion in Galle gestört Leber-Parenchym geschädigt
  • Posthepatisch: partieller oder vollständiger Verschluss der Gallengänge
  • Heriditäre* Störung des Bilirubin-Stoffwechsels: Genetische Defekt führt zu Ikterus

*erblich

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9
Q

Blutgruppen (AB0-System

A

werden definiert über Anwesenheit bestimmter Antigene auf der Erythrozytenmembran

AB0-System

  • H-Antigen: Ceramid (Sphingosin + Fettsäure) + Glucose +Galactose + N-Acetyl-Glucosamin + Gala
  • Antigene des Systems sind Glykosphingolipide (Unterscheiden sich im AB0-System durch 1 Zuckerrest (durch Glycosyltransferase A oder B)) (siehe Bild)
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10
Q

Antigene (Epitop)

A

=Stoffe an die ein Antikörper spezifisch bindet

  • Epitop (antigene Determinante): Molekülabschnitt eines Antigens, der durch Antikörper erkannt wird
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11
Q

Isoagglutinine

A

Isoagglutinine: Antikörper, die gegen die Erythrozyten-Antigen-A oder B gerichtet sind (sie agglutinieren* fremde Erys und lysieren sie in Gegenwart von Komplement -> Hämolytische Transfusionsreaktion durch ADCC*1)

  • werden im Laufe des 1. Lebensjahrs gebildet -> reguläre Antikörper
  • sind nicht gegen eigene Antigene gerichtet -> immunologische Toleranz
  • gehören überwiegend der IGM-Klasse (nicht plazentagängig) an
  • können T-Zell unabhängige B-Zell-Aktivierung auslösen und das Komplementsystem aktivieren
  • Aktivierung des adaptiven Immunsystems (>10 Tage) löst verzögerte Immunantwort aus -> Produktion von IgG-Antikörpern

*1 ADCC: Antikörperabhängige zellvermittelte Cytoxizität (mittels NK-Zellen)

*verklumpen

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12
Q

Rhesus System

A
  • über 50 ähnliche Proteine
    • wichtigsten D, C, c, E, e
  • Rhesus D-Antigen hat die höchste Immunogenität
    • RhD+: besitzt D-Antigene (DD oder Dd)
    • RhD-: homozygote Deletion des Gens (dd)
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13
Q

Rhesus-Inkompatibilität

A

Mutter: RhD- Fetus: RhD+

  • während der Geburt oder am Ende der Schwangerschaft kann es zu fetomaternalen Transfusionen kommen
    • => Mutter bildet dadurch Anti-D-Immunglobuline IgG
  • ​wir die Mutter ein zweites Mal mit RhD+-Fetus schwanger treten die Anti-D-Immunglobuline IgG (plazentagängig) diplazentar in den kindlichen Organismus und verursachen eine Hämolyse der RhD+-Erys = Morbus haemolyticus neonatorum
  • um dies zu verhindern wird eine Anti-D-Prophylaxe vorgenommen: Mutter bekommt Anti-RhD-Immunglobulin
    • -> führt zu einer Elimination der fetalen Erys, bevor das Immunsystem der Mutter reagiert
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14
Q

Anämie (Symptome, Ursache, Klassifikation)

A

=Verminderung des Hämoglobinwertes, der Erythrozytenzahl und/oder des Hämatokrits

Symptome:

  • Schwäche, Lethargie
  • Tachykardie
  • Dyspnoe
  • Blässe
  • Angina pectoris
  • Verwirrtheitszustände

Ursachen:

  • relative Anämie (Verdünnungsanämie)
  • Störung in der Hb-Synthese -> Fe2+-Mangel
  • Störung in der Ery-Synthese
    • Defekt in Stammzellen oder Knochenmark
    • B12-Mangel

Klassifikation der Anämie:

  • mikrozytär
  • normozytär
    • 81fl < MCV < 100fl
    • 27pg < MCH < 34pg
  • makrozytär

MCV (mean corpuscular volume): durchsch. Volumen/Ery

MCH (mean corpuscular haemoglobin): durchsch. Hb-Gehalt/Ery

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15
Q

Allgemein: Einflussgrößen, Störfaktoren

A

Faktoren, die in vivo zu Konzentrationsänderungen von Substanzen in dem zu untersuchenden System (Blut, Urin…) führen

  • z.B. Krankheit

Störfaktoren: führen nach Entnahme des Untersuchungsgutes zu in vitro Veränderungen

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16
Q

Anisozytose

A

Erys die ungleich groß sind

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17
Q

Ferritin

A
  • Ferritin ist ein Proteinkomplex, der als Speicher für Eisen dient
  • Ferritin ist Parameter der Wahl zur Feststellung eines Eisenmangels
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18
Q

LCR

A

=Locus Control Region

Reguliert die Expression mehrerer Gene durch Veränderung der Chromationstruktur

=> Gene werden zugänglich für Transkriptionsfaktoren

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19
Q

Chronische Myeloische Leukämie (CML) (Allgemein, Krankheitsauslöser, genomische Bruchpunkte, pathologische Linksverschiebung)

A
  • klonale Stammzellenerkrankung der Hämatopoese mit Hyperplasie der granulopoetischen Zellen
    • erhöhte Anzahl von Leukozyten
    • Nachweis aller Reifungsstufen der neutrophilen Granulozyten im Blut (pathologische linksverschiebung*)
  • Krankheitsauslöser:
    • reziproke Translokation der Chomosomenabschnitte 9 und 22
      • Chomosom 22 wird verkürzt und zum Philadelphia-Chromosom
      • am Fusionspunkt ergibt sich aus der Endsequenz der Bruchstücke ein neues Gen, das für BCR/ABL-Kinase kodiert -> Tyrosinkinase
        • Kinase dauerhaft aktiv, als zentraler Stimulus der Signaltransduktion von Wachstumsfaktoren -> unkontrollierte Zellproliferation
  • *phatologische Linksverschiebung: Verteilungskurve von neutrophilen Granulozyten nach links verschoben, sodass vermehrt Vorläuferzellen (unreife Granulozyten) vorhanden sind
  • Genomische Bruchpunkte (liegen in Exons)
    • Major-Breakpoint (M-BCR) zwischen Exon 13 und 15 im BCR Gen -> bei CML und ALL*
    • Minor-Breakpoint (m-BCR) zwischen Exon 1 und 2 -> bei ALL*
    • Bruchpunkt an ABL (auf Chrom. 9) zwischen Exon 1 und 2, selten 2 und 3 -> bei CML und ALL
  • ermittlung der Bruchpunkte mittels RT-PCR -> verschieden lange stücke je nach Bruchpunkt

*bei ALL kann der Bruchpunk auf Chromosom 22 variieren

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20
Q

Leukämie (Einteilung)

A

maligne Neoplasie von hämatopoetischen Zellen

Einteilung

  • Akute Myloische Leukämie (AML)
  • Akute Lymphatische Leukämie (ALL)
  • Chronische Myloische Leukämie (CML)
  • Chronische Lymphatische Leukämie (CLL)

Chronische Leukämie: können ausdifferenzieren

Akute Leukämie: Blockade in der Differenzierung

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21
Q

ABL

A
  • Tyrosinkinase -> phosphoryliert zahlreiche Proteine an Tyrosinrest
  • Lokalisation im Cytoplasma und Zellkern
  • N-terminale Region in ABL hemmt die Kinase-Aktivität
    • fehlt im BCR-ABL-Fusionsprotein -> konstitutive Aktivierung der Kinaseaktivität -> Proliferation (hoch) + Apoptose (runter)
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22
Q

Glivec® (Imatinib)

A
  • Imatinib-Mo0lekül blockiert das aktive Zentrum der BCR-ABL-Kinase (=ATP-Bindungsstelle)
    • Remission bei über 95% der Leukämiepatienten mit CML
  • Resistenz:
    • T315I-Mutation -> geringe Affinität zu Imatinib -> d.h. Bindungsaffinität zu ATP höher somit Wirkung Imatinib geringer
    • Leukämie Stammzellen sind resistent gegen Imatinib -> d.h. muss Imatinib auch nach Remission weiter eingenommen werden
    • Resistenzentwicklung:
      • Amplifikation des BCR-ABL-Gens -> erhöhte Expression -> Imatinib-Konzentration reicht nicht mehr
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23
Q

PCR (Schritte)

A
  1. Denaturierung der Doppelstränge (95-98 Grad)
  2. Anlagerung der Oligonukleotid-Primer (55-60 Grad)
  3. Amplifikation der DNA durch Taq-PM (68-72 Grad)
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24
Q

Aktivierung von Rezeptoren durch spezifische Liganden

Dissoziationskonstante KD

A

hydrophile Liganden: binden an membranständigen Rezeptor und führen so zur Signaltransduktion nach intrazellulär

hydrophile Hormone:

  • Aminosäurederivate
  • Proteohormone

lipophile Liganden: binden an intrazellulären Rezeptor

lipophile Hormone:

  • Steroidhormone
  • Vitamin-D-Hormone
  • Schilddrüsenhormone
  • Retinate

Dissoziationskonstante KD: je kleiner KD, desto höher ist die Affinität des Liganden zum Rezeptor

KD= [R]*[L] / [RL]

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25
Q

Reversieble Proteinmodifikation (Phosphorylierung)

Warum so wertvoll?

A
  • Ligandenbindung führt zur Aktivierung und Phosphorylierung* des Rezeptors
  • Warum Phosphorylierung so wertvoll?
    • reversiebles Anfügen negativer Ladungen -> neue elektronische Wechselwirkung
    • Phosphatgruppe kann drei oder mehr H-Brücken bilden
    • große freie Enthalpie der Phosphorylierung (ermöglicht Zustandsänderungen von Proteinen)
    • Verwendung von ATP
    • dank Enzymkatalyse kann Phophorylierungsstatus eines Proteins rasch geändert werden -> An und Abschlaten der Proteinaktivität

*Erfolgt an Hydroxylgruppen -> Säure + Alohol = Ester

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26
Q

Multiprotein-Komplexe und SH2/SH3-Domänen

A
  • Beispiel für Ausbildung eines Multiproteinkomplexes beim EGF-Rezeptor (=HER beim Menschen)
    1. Liegand (EGF) bindet an EGF-Rezeptor -> EGF-Rezeptor dimerisiert
    2. Autophosphorylierung der Tyrosinreste des Rezeptors
    3. SH2-Domäne von Grb2 (-> Adapterprotein) bindet an phosphoryliertes Tyrosin und die 3 C-terminal gelegene Aminosäure
    4. SHR bindet an Prolinreiche Sequenz (d.h. andere Adapterseite für das Protein)
    5. Grb2 fungiert nun als Adapterprotein -> sorgt für vorübergehende Ausbildung von Multiproteinkomplexen
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27
Q

Schaltproteine

A
  • können zwischen zwei Zuständen (aktivierte/inaktivierte Konfirmation) wechseln, die nachgeordnete Signalprozesse steuern
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28
Q

Second-messenger

A

First messenger (Ligand) führt zur Signalinduzierten Freisetzung oder Erzeugung des Second-messengers

  • können sich durch Diffusion bewegen
  • starke Amplifikation des Signals
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29
Q

Cross-talk

A

=Signalnetzwerk

Gesamtheit aller Signalwege in einem Zelltyp

Interaktion zwischen verschiedenen Transkriptionsfaktoren ermöglichen Regulation der transkriptionellen Aktivität

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30
Q

Wachtumsfaktoren

A
  • Polypeptide als Monomere oder Dimer
  • stimuliert Zellproliferation
  • kontrolliert Eintritt der ruhenden Zelle in den Zellzyklus (G0->G1) oder den Verbleib der proliferierenden Zelle im Zellzyklus
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31
Q

Wachstumsfaktorenrezeptor

A

Rezeptor-Tyrosinkinase:

  • EGF-Rezeptor (=HER beim Menschen)
  • PDGF-Rezeptor: besitzt mehrere phosphorylierte Tyrosinreste als Andockstelle für verschiedene Proteine mit SH2-Domänen

Cytokinrezeptor: Aktivierung wie Rez.-Tyr., nur cytoplasmatische Tyrosinkinase ist assoziiert

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32
Q

RAS-RAF-MAPK-Signalweg

A
  • Rezeptor-Tyrosinkinase (EGF-Rezeptor) aktiviert den Signalweg
    • EGF -> EGF-Rezeptor -> Ausbildung eines EGFR-GRB2-SOS-RAS-Komplexes
  • RAS: Schaltprotein im GTPase-Zyklus
    • SOS bindet als (GEF*) am Ras (mit GDP) -> GDP wird zu GTP ausgetauscht => Signal AN
    • Ras (mit GTP) bindet GAP*1, dieses unterschützt Hydrolisierung des gebundenen GTP->GDP => Signal AUS
      • SOS und GAP gehen nach Ausführung ihrer Funktion vom Ras ab
  • Signal AN: Ras-GTP aktiviert physikalisch den RAF-MEK-MAPK-Signalweg (jeweils eine phosphorylierung)
    • RAF: MAP-K-K-K
    • MEK: MAP-K-K
    • MAPK: MAP-K
  • =>Effekt in der Zelle Proliferation

*Guanin-Exchange-Factor

*1GTPase Activation Protein

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33
Q

JAK-STAT-Signalweg

A

= JANUS-Kinase - Signal Transducer and Activator of Transcription

  • Cytokinrezeptor aktiviert Signalweg
    • Cytokin -> Cytokinrezeptor -> ligandeninduzierte Rezeptordimerisierung -> Transaktivierung der gebundenen JAK => Phosphorylierung der Tyrosinreste
  • STAT bindet mit SH2-Domäne an tyrosinphosphorylierten Rezeptor
  • JAK phosphoryliert einen Tyrosinrest in die STATs
  • zwei STATS dimerisiern und bilden als STAT-TF an spezifische SNA-Regulatorsequenzen
34
Q

Phosphatidylinositol-3-Kinase (PI3K) /AKT

A
  • Rezeptor-Tyrosinkinase aktiviert Signalweg
  • Autophosphorylierung und Dimerisierung des Rezeptors -> Phosphorylierung und Aktivierung von PI3K
  • PI3K phosphoryliert Membranlipid PIP2 zu PIP3
  • PIP3 aktiviert Akt (Proteinkinase B) (-> Protoonkogen)
  • Funktionen von Akt:
    • Phosphorylierung von Bad -> Hemmung der Apoptose
    • Aktivierung von Transkriptionsfaktoren (TOR)
    • Proliferation gefördert
35
Q

Eukaryotischer Zellzyklus

A
  • M-Phase:
    • Trennung der Chromatiden
    • Kernteilung (Mitose)
    • Zellteilung (Cytokinese)
  • G1 = Gap
    • Proteinsynthese und Zellwachstum
    • Entscheidung ob: Zellteilung, Go-Phase oder Differenzierung
  • S-Phase = DNA-Synthese
  • G2 =Gap
36
Q

Zellzyklus-Regulation

Beispiel G1-Restriktionspunkt

A

durch Cyclin/CDK* Komplex

  • Cycline werden unterschiedlich in den Zellzyklusphasen exprimiert
  • Cycline binden an die CDK und aktivieren diesr

G1-Restriktionspunkt:

Wachstumsfaktoren (durch RAS-MAPK-Signaling) -> D-Typ-Cycline -> Aktivieren D/CDK4

D/CDK4 phosphoryliert pRb*1 und entfernt es so vom Transkriptionsfaktor E2F -> Transkription kann fortgesetzt werden

*Cyclin-abhängige Kinase

*1Retinoblastom-Protein

37
Q

p53-Protein

A

Tumorsupressor („Wächter des Genoms“)

  • wird bei einem DNA-Schaden phosphoryliert (-> aktiviert) -> p53 kann jetzt nicht mehr durch die Mdm2-Ubiquitin-Ligase ubiquitiniert* werden -> p53↑
  • p53 ist ein TF -> Synthese des CDK-Inhibitors p21
    • d.h. bei DNA-Schäden -> p21↑ -> E/CDK2-Kinase gehemmt -> Beginn Replikation gestoppt
    • p53 kann auch die Transkription von proapoptotischen Protein BAX aktiviert
  • Mutation/deletion des p53-Gens in ca. 50% der menschlichen Tumore

*Ubiquitinierung von p53 sorgt für den Abbau von p53 durch das Proteasom

38
Q

Apoptose

A

=> es entsteht keine Entzündung (Nekrose mit Entzündung, da sich Membran auflöst)

  • programmierter Zelltod der Einergie verbraucht
  • findet in physiologischen(z.B. T-Zell-Differenzierung) und pathologischen Situationen statt

Extrinsischer Weg (Fas-Ligand, Zytokine (z.B. TNFalpha))

  • Fas-Ligand -> Fas-Rezeptor -> Bildung eines Gerüstes aus FADD und Procaspase 8 (=Todesdomäne) -> Freisetzung von Caspase 8 (limitierte Proteolyse weiterer Procaspasen -> Caspasen)
    • C_asp_asen: Cystenin-Proteasen die Proteine hinter einem Aspartat-Rest spalten
    • Effektorcaspasen:
      • PARP: DNA-Reperatur
      • CAD: Caspase-aktivierten DNAse (Schneidet an Linker-DNA)

Intrinsischer Weg

Apoptotische Signale (Bax/Bid) -> destabilisieren Mitochondirenmembran -> Freisetzung von Cytochrom c

  • Cyt c bindet an APAF-1 -> proteolyse Procaspase 9
  • Caspase 9 aktiviert Effektorcaspasen (s.o.)
39
Q

BCL2-Familie

A

=Bcl-Proteine sind eine Familie von Regulatorproteinen für die Apoptose

proapoptotisch:

  • Bax: Transkription durch p53 induziert
  • Bid: Aktivierung nach enzymatischer Spaltung von Caspase 8
  • Bad: Inaktivierung durch phosphorylierung durch die Akt-Kinase
  • Noxa, Puma: Transkription durch p53 induziert

antiapoptotisch: *
* BCL2: Transkription in hohenMengen in bestimmten Lymphomen als Folge einer chromosomalen Translokation

*gewährleisten Intigrität der Mitochondrienmembran -> d.h. Verhindert Freisetzung von Cytochrom c, indem sie an Bax und Bad bindun und diese hemmen Poren in der Membran zu binden

40
Q

Second messenger: cAMP

A

cAMP (cyklisches-AMP)

  • αUE des G-Protein-gekoppelten Rezeptors aktiviert (Gs) oder hemmt (Gi) die Adenylatcyclase (ATP -> cAMP [-2Pi])
  • cAMP vermittelt Wirkung über PKA
    • 4xcAMP binden an regulatorische UE der PKA -> setzten katalytische UE frei

Adenosin -> Nukleosid

41
Q

Second messenger: cGMP, NO

A

cyklisches GMP

  • Aktivierung der synthetisierung durch Ligand (z.B. ANP*), welcher an membrangebundene Guanylatcyclase bindet
  • oder Aktivierung einer löslichen Guanylatcyclase durch NO

cGMP -> aktiviert PKG

  • Guanosion -> Nukleosid

*Atriales natriuretisches Peptid

42
Q

Second messenger: DAG und IP3

A

Diacylglycerin und IP3 (Inositol-1,4,5-Tris-Phosphat)

  • Phospholipase C bildet DAG und IP3
    • DAG und Calcium aktivieren PKC
    • IP3 setzt Ca2+ aus ER frei
43
Q

Second messenger: PIP3

A

PIP3 (Phosphatidyl-Inositol-3,4,5-Tris-Phosphat

wird von der PI3-Kinase synthetisiert z.B. im PI3K/Akt-Signalweg

  • PIP3 aktiviert Akt (Proteinkinase B) (-> Protoonkogen)

Funktionen von Akt:

  • Phosphorylierung von Bad -> Hemmung der Apoptose
  • Aktivierung von Transkriptionsfaktoren (TOR)
  • Proliferation gefördert
44
Q

Molekulare Subtypen des Mammakarzinoms

A
  • Grundlage der Einteilung ist das Vorhandensein oder Fehlen bestimmter Rezeptoren beim Mammakarzinom
  • Aufteilung in Gruppen aufgrund der Rezeptoren ist für die Therapieentscheidung relevant

Gruppen:

  • Hormonrezeptor positiv
    • Luminal A (ER+/PR+/HER2-)
      • geringe Proliferationsrate
      • geringe Rückfallrate
    • Luminal B (ER+/PR+/HER2-)
      • hohe Proliferationsrate
      • hohe Rückfallrate
  • HER2 positiv
    • (ER+/PR+/HER2+)
    • (ER-/PR-/HER2+)
  • Triple negativ (TNBC) = schlechte Prognose
    • ​(ER-/PR-/HER2-)

ER: Östrogenrezeptor

PR: Progesteronrezeptor

HER2: humaner EGF-Rezeptor Typ 2

45
Q

Endokrine Therapie des Mammakarzinoms

A

=ohne Chemotherapie

ER und PR sind nukleäre Hormonrezeptoren

  1. Östrogen-Hemmstoff (Tamoxifen)
    • hemmt die Dimerisierung des Östrogens durch Hsp90 in der Zelle => Östrogen kann nicht mehr an TF binden
  2. Aromatase-Hemmer (Letrozol)
    • Steroidale Aromatasehemmer
      • Funktion Aromatase: Testosteron -> Östradiol
    • Hemmt nicht die Aromatase im Ovar (größter Östrogenproduzent), sondern in den übrigen Körperzellen
      • d.h. erst nach Menopause oder Entfernung der Eierstöcke eingesetzt
    • vor allem bei fortgeschrittenem Brustkrebs
46
Q

Chemotherapie bei Mammakarzinom (Was macht Chemo?, Texane)

A

Adjuvant (AT, =unterstützend) / im Anschluss zur Endokrinen Therapie

Chemotheapie mit Zytostatikern verhindert Zellteilungsfähigkeit -> dh. auch von gesunden Zellen.

Texane (…-taxel) -> hemmen Mitose

47
Q

Eigenschaften von Krebszellen

A
  • autonomes Wachstum + starke Proliferation
  • vermehrte Aufnahme von Hexosen
  • proteolytische Auflösung benachbarter Gewebegrenzen
  • Migration
  • Verlust Zelltyp-spezifischer Eigenschaften und Expression von Merkmalen embryologischer Zellen
  • Hemmung dex Immunsystems
48
Q

Klassifizierung von Tumoren nach Ort

A

Karzinom: Transformation epithelialer Zellen

Sarkom: Transmormation mesenchymaler Zellen

Lymphom/Leukämie: Transformation lymphatischer bzw. blutbildender Zellen

49
Q

Kanzerogene (Substanzen/Faktoren, Wirkung)

A

=Mutagene

Substanzen/Faktoren, die die Inzidenz maligner Tumore erhöhen (Kanzerogene: + Beispiel)

  • Chemische Kanzerogene: Benzol: Asbest
  • Physikalische Kanzerogene
    • externe: ionisierende Strahlen
    • intern: radioaktive Stoffe
  • Biologische Kanzerogene
    • DNA-Viren: Hep B
    • humane Papillomaviren: HPV-16
    • RNA-Viren: humanes Immunodefizitvirus (HIV)

Wirkung

  • Mutation der DNA (mutagen) führt zur:
    • Aktivierung von Onkogenen (Ras)
    • Inaktivierung von Tumorsuppressorgenen (p53, Rb)
  • Keine Mutationen in der DNA (nicht mutagen)
    • Tumorpromotoren: Phorbolester, Entzündungsfaktoren (TNFα), Viren (Hep B)
50
Q

Ames Test

A

Nachweis mutagener Substanzen (Bewertung der Mutagenität)

  • Bakterium mit einem defektem Gen, sodass es selbst kein, dass für das Wachstum benötigte, Histidin herstellen kann
  • Bakterium wird mit der vermutet mutagenen Substanz auf Histidin freie Agarplatte aufgetragen
    • Bakterienkolonie wächst -> es hat eine Rückmutation stattgefunden -> mutagene Substanz
    • Bakterienkolonie wächst nicht -> keine mutagene Substanz
51
Q

Aktivierung von Protoonkogenen zu Onkogenen

A

Mutationen führen zur Aktivierung von Onkogenen und zur Inaktivierung von Tumorsuppressorgenen

  • Onkogene: (Beispiel Ras-Onkogen* in Bild)
    • entstehen durch Mutation aus Proto-Onkogenen, die in normalen Zellen Wachstum und Apoptose regulieren
    • die Mutation in Onkogenen ist dominant
  • Tumorsupressorgene:
    • regulieren Wachstum und Apoptose, kontrollieren aber noch zusätzlich die genomische stabilität der Zelle
    • die Mutation im Tumorsupressorgen ist rezessiv

*Missens-Mutation im Ras-Gen: pGly12Val -> Hemmung der Hydrolyse von Ras-GTP -> Ras-GDP

52
Q

Inaktivierung von Tumorsuppressorgenen (p53, Rb)

A

p53 (bei Genmutation)

  • eigentlich bei DNA-Schaden:
    • p53 phosphoryliert (keine Phosphorylierung)
    • Synthese von p21
    • p21 inhibiert: CDK2+CyclinE und CDK4+CyclinD
    • G1-Arretierung

Rb (Retinoblastom-Gen)

  • Deletion im Chromosom 13q
  • Verlust eines Tumorsupressor-Gens
  • Rb ist an der Regulation des Zellzyklus durch Wachstumsfaktoren beteiligt:
    • Rb muss erst durch Wachstumsfaktor CDK4 phosphoryliert werden, damit TF und E2F die für die S-Phase wichtigen Gene aktiviert
    • wenn Rb mutiert -> E2F kann die ganze Zeit die Gene aktivieren
  • Pathogenese des Retinoblastoms -> “Two-Hit-Hypothese” (rezessiv -> d.h. Mutation auf beiden Rb1-Genen notwendig)
    • Heriditäres Retinoblastom:
      1. Mutation in Keimbahn (meist De-novo, selten vererbt) -> alle somatischen Zellen weisen Mutation auf
      2. Mutationsereignis (zufällig) in Retina => Ausbruch
    • Sporadisches Retinoblastom: Initial beide Allele intakt
      • zwei (zufällige) Mutationsereignisse in einer retinalen Zelle notwendig
53
Q

Merhschrittprozess der Tumorentstehung beim Coloncarcinom

A

Stufe 1: APC -> unterstützt Hyperproliferation des Epithels

Stufe 2: Mutation K-RAS -> Proliferation

Stufe 3: dcc -> Zellädhäsionsproteine (delted in colon carcinoma)

Stufe 4: Mutation p53

54
Q

Virale Onkogenese (Persistenz,Latenz, HPV-E6, HPV-E7)

A
  • ca 15% aller humanen Tumorerkrankungen werden durch Virusinfektionen verursacht
  • beim Mensch führt virale Infektion nicht sofort zur Tumorentstehung -> erst nach einer Latenzzeit
  • Auswirkung von Virusinfektionen auf die Zelle
    • Zerstörung der Zelle (Nekrose/Apoptose)
    • chronisch persistierende Virusinfektion (Persistenz)
      • Zellen überleben und produzieren kontinuierlich geringe Mengen an Viren
    • latente Infektion (Latzenz)
      * Zellen überleben produzieren aber keine Zellen
  • HPV-E6: bindet an p53, sodass es im Proteasomen abgebaut wird
  • HPV-E7 hemmt die Funktion des Tumorsuppresorgens Rb
55
Q

Tumorpromotoren

A
  • Substanzen, die die Tumorentstheung verstärken oder beschleunigen z.B. TPA
56
Q

Bildgebende Verfahren zur Tumordiagnostik

A
  • Endoskopie
  • MRT
  • PET (Positronen-Emissions-Tomographie) -> Aufnahme von 5-Fluoro-D-Glucose -> Lokalisation von erhöhtem Glucoseverbrauch
  • CT
57
Q

“personalisierte” Tumortherapie (Zielgerichtete Tumortherapie)

A

Identifizierung des aktiven Onkogens oder inaktivierten Tumorsuppresorgens

  • Hemmung des Onkogen-kodierten Proteins mittels eines spezifischen Hemmstoffes
  • Ersatz des Tumorsuppressorgens (Gentherapie)
58
Q

Somatisch erworbene Mutation

A
  • zwischen 6 und 7 aufeinanderfolgende Mutationen sind für die Entsthung einer Krebszelle nötig
  • Mutationen im Proto-Onkogen -> wirken auf zellulärer Ebene dominant
  • Mutationen im Tumorsuppressorgen -> wirken auf zellulärer Ebende rezessiv

BCRA1 / BCRA2

  • sind an der DNA-Reperatur beteilig
  • bei Mutation -> hohes Erkrankungsrisiko für Brustkrebs und oder Eierstockkrebs
  • familiäre Tumorerkrankung folgen phänotypisch einem autosomal-dominanten Erbgang mit unvollständiger Penetranz*, sind auf zellulärer Ebene aber rezessiv => “Two-Hit”-Hypothese

*gibt an, bei wieviel % der heterozygoten Anlagenträger sich die Krankheit manifestiert

59
Q

Hyperparathyreoidismus (primär, sekundär)

A
  • Überfunktion der Nebenschilddrüse mit vermehrter Bildung von PTH (Parathormon)
    • primärer Hyperparathyreoidismus
      • bei Adenom der Parathyreoidea oder multiplen endokrinen Neoplasie (MEN)
      • Symptome:
        • Osteodystrophia fibrosa generalisata (Störung des Calcium-Phosphat-Stoffwechsels und Auftreten multiples Knochenzysten)
        • Nierensteine (Ausfall von Ca3(PO4)2)
    • sekundärer Hyperparathyreoidismus
      • reaktive Überproduktion von Parathormon bei erniedrigtem Ca2+-Spiegel im Blut (Hypocalcämie)
      • Ursachen:
        • Niereninsuffizienz
        • Calciummangel
        • Vitamin-D-Mangel
        • Resorptionsstörung
      • Symptome: Normo- oder Hypocalcämie
60
Q

hormonelle Regulationder Calcium-Homöostase

A

PTH (Parathormon)

direkte Wirkung:

  • Knochen: Aktivierung der Osteoklasten (über Rank↑ von Osteoblasten) -> Knochenabbau↑ -> Ca2+
  • Niere: Expression des Calciumkanal (TRPV5)↑ -> tubuläre Ca2+-Rückresorption↑->Ca2+
  • Niere: Suppresion des Na+/PO43--Cotransporters -> tubuläre Phosphat​-Rückresorption↓-> im Plasma PO43-

indirekte Wirkung:

  • Niere: Anregung 1-α-Hydroxylase -> Calcitriol -> Aufnahme von Ca2+ und PO43- aus dem Duodenum -> Ca2+

Calcitonin

  • Knochen: Hemmung der Osteoklasten -> Knochenabbau↓ -> Ca2+
61
Q

Biosynthese von Parathormon und Calcitonin

A

Parathormon: Synthese in Epithelkörperchen der Parathyreoideae

Calcitonin: Bildung in den C-Zellen der Thyreoidea

62
Q

Synthese Calcitriol im Körper

A
  • Synthese aus Provitamin D3 (7-Dehydrocholisterin)
  1. UV-Licht spaltet Ring B des 7-Dehydrocholisterin => Cholecalciferol (Prävitamin D3)
  2. Hydroxylierung des Cholecalciferols => 1,25 Dihydroxycholecalciferol (Calcitriol)
    1. Leber: 25-Hydroxylierung (Transport von 25-Hydroxycholecaliferol in die Niere mittels Vitamin-D-bindendes-Protein (DBP))
    2. Niere: 1α-Hydroxylierung (Anregung durch PTH)
63
Q

Molekulare Mechanismen von Calciriol vermittelten Ca2+-Resorption im Darm

A
  • Calcitriol -> lipophiles Hormon -> wirkt direkt an TF -> Nucleärer Hormonrezeptor (Rezeptor im Cytoplasma und transloziert nach Bindung in den Kern)
  • Vitamin D3-Rezeptor: Liganden-induzierter Transkriptionsaktivator mit Zink-Finger-Motiv
    • bildet mit Retinoid-X-Rezeptor (RXR) ein Heterodimer um an Vitamin-D-response-Elemente zu binden und die Transkription von Calbindin und Ca2+-Kanal TPRV6-Genen zu aktivieren
      • Calbindin: Calciumionen-bindendes-Protein (z.B. im Darm oder Niere)
      • TPRV6: für tubuläre Rückresorption von Ca2+ aus dem Darm
64
Q

Hormone (Hormonarten)

A
  • biochemische Botenstoffe, die im Organismus die Kommunikation zwischen Zellen und Organen vermitteln
    • glanduläre Hormone
      • synthese in endokrinen Drüsen
      • Sezernierung ins Blut
      • Transport zu den Zielzellen
    • Gewebshormone (Mediatoren)
      • Synthese in verstreut liegenden Zellen
      • meist parakrine Wirkung
      • Beispiel:
        • Amine (Seotonin, Histamin)
        • Kinine (Bradykinin)
        • Eikosanoide (Prostaglandin, Leukotriene)
        • Gastrointestinale Hormone (Gastrin, Sekretin)
    • Zytokine
      • Bildung in unterschiedlichen Zelltypen
      • Regulation von Wachstum, Differenzierung, Entzündungsvorgängen und immunologischen Prozessen
      • Beispiel: Wachstumsfaktoren, IL, Interferon, Chemokine
65
Q

Woraus werden Hormone hergstellt?

A
  • AS-Derivate
    • Katecholamine
    • Schilddrüsenhormone
  • Peptid-/Proteohormone
    • Parathormon
    • Insulin, Glucagon
  • Gase
    • NO
  • Cholisterin-Derivate
    • Steroidhormone
    • Vitamin-D, Mineralocorticoide
  • Fettsäure-Derivate
    • Eicosanoide
    • Leukotriene
66
Q

Funktion von Hormonen

A
  • Wachstum und Differenzierung
  • Schnelle Regulation des Stoffwechsels
  • Verdauung und Resorption
  • Stoffwechsel von Calcium und Phosphat
  • Wasser- und Elektrolythaushalt
67
Q

Biosynthese der Schilddrüsenhormone

A

Schilddrüsenhormone: T3 (Trijodthyronin), T4 (Tetrajodthyronin, Thyroxin)

Synthese in Folikeln der Schilddrüse

  1. Jodid-Aufnahme aus dem Blut (Na+/I--Symporter) und Transport in Follikellumen
  2. Oxidation zum Jodonium-Ion durch TPO (thyreoidale Peroxidase)
  3. Einbau in Tyrosyl-Rest des Thyreoglobulin
  4. Intramolekulare Kopplung mit Monojodtyronsin (MIT) und/oder Dijodthyrosin (DIT)
    • Jod+MIT+DIT= T3
    • Jod+DIT+DIT= T4
    • Jod+DIT+MIT= rT3
  5. Abbau des Thyreoglobulin im Phagolysosom
  6. Freisetzung von T3 und T4

T3-Neogenese: T4 wird in der Leber durch 5’-Mono-Dejodase in T3 umgewandelt (T3: hat höhere biologische Aktivität)

T3 wie Vitamin D3 mit RXR und T3-Rezeptor als TF für Schlüsselenzyme

68
Q

Wirkung der Schilddrüsenhormone

A
  • Intermediärstoffwechsel:
    • Aktivierung der Glucogeogenese, Glycogenolyse, Lipolyse
    • Bereitstellung von Glucose und Fettsäurem
  • Thermogenese:
    • Genexpression der Na+/K+-ATPase wird verstärkt
  • Wachstum und Differenzierung:
    • Stimmulation der Expression von Wachstumsfaktoren
    • Schlüsselfunktion bei der Hirnentwicklung des Neugeborenen
  • Proteinbiosynthese:
    • Stimulation des Transports von Aminosäuren in die Zelle
  • Herzmuskel:
    • erhöht die Kontraktilität
    • positiv chronotroper Effekt (Zunahme an beta1-adrenergen Rezeptoren)
69
Q

Erkrankung der Schilddrüse

A

Hyperthyreose

  • Immun-Hyperthyreose (Morbus Basedow)
    • Autoantikörper gegen TSH-Rezeptor (Wirken wie TSH* selbst) -> Synthese T3↑ + T4↑
  • Schliddrüsenautonomie
    • Mutation im TSH-Rezeptor -> vermehrte Synthese T3↑ + T4↑
  • Symptome: Hyperaktivität, Hitzeintoleranz, Tachykardie, Gewichtsverlust, Ophthalmopathie (=Glotzaugen)

*Thyreoidea-stimulierendes Hormon

Hypothyreose

  • Angeborene Hypothyreose
    • Störung auf hypothalamischer (TRH+), hypophysärer (TSH) oder Schilddrüsenebene
    • T3↓ und T4↓ (Therapie Substitution von T4)
    • Minderwuchs und gestige Retardierung des Neugeborenen
  • Sporadische Hypothyreose
    • meist eine Immun-Hypothyreose (Hashimoto-Thyreoiditis)
    • Autoantikörper, z.B. gegen Thyreoglobulin oder Thyreoperoxidase
    • Zerstörung der Schilddrüsenfoliker -> T3↓ und T4↓
  • Jodmangel
    • T3↓ und T4↓
    • vermehrte Sekretion von TSH
      • führt über die proliferative Wirkung zur Kropfbildung (Struma)
    • Therapie: Jod und Schilddrüsenhormone, Schilddrüsen-OP, Radiojod-Therapie
70
Q

Biosynthese der Steroidhormone der Nebennierenrinde

A
  • Hypothalamus1-Hypophysen2-Nebennieren3-Achse:
    • CRH1 -> ACTH2 -> Aldosteron3, Cortisol3, Testosteron3 (Aus NNR kaum biologisch wirksam)
      • Aldosteron (Mineralocorticoid) -> Wasser- und Salzhaushalt
      • Cortisol (Glucocorticoid) -> Mobilisierung der Energiereserven
      • Testosteron (Androgene) -> Entwicklung der Sexualhormone

2Hypophysen-Vorderlappen

3Nebennierenrinde

71
Q

Cushing-Syndrom (Morbus Cushing)

A
  • Adenom der Hypophyse -> ACTH-Produktion↑ -> Überproduktion von Cortisol
  • Symptome: Salz- und Wasser-Retention -> Hypertone und Ödeme
72
Q

Synthese von Pregnenolon aus Cholisterin

A

ACTH bindet an Gαs-Rezeptor und führt so zur Umwandlung von Cholisterin in Pregnenolon (Vorprodukt von Mineralocorticoiden, Glucocorticoiden, Androgenen)

73
Q

Cortisol (metabolische Effekte, molekularer Wirkmechanismus, anti-inflammatorische Wirkung)

A

Cortisol nicht Cortison ist die biologisch aktive Form

  • metabolische Effeke
    • Glucogeogenese ↑
    • Glykogenolyse ↑
    • Aufnahme Glucose in Muskel ↓
    • => Glucose im Blut ↑
  • molekulare Ebene:
    • Cortisol diffundiert duch die Zellmembran -> Cortisol bindet (an Glucocorticoidrezeptor (und dimerisiert diesen)
      • Glucocorticoidrezeptor war vorher an Hsp90 gebunden, welches nun abdissoziiert
    • aktivierter Glucocorticoidrezeptor bindet im Zellkern an spezifische DNA-Sequenz (sog. Glucocorticoid-response-Element)
    • mit Hilfe Coaktivatoren dadurch => Transkription↑
  • anti-inflammatorische Wirkung (gerade bei supraphysiologischer Konzentration)
    • unterdrückt immunologische und entzündliche Vorgänge
      • Cortisol hemmt:
        • Produktion von Zytokinen
        • Bewegung von Leukozyten im entzündeten Gewebe
        • die Zahl von Lymphozyten in der Zirkulation
74
Q

Katecholamine (Biosynthese, Biologische Wirkung)

A

Biosynthese

  • Biogene Amine: Dopamin, Noradrenalin, Adrenalin
  • Synthese in chromaffinen Zellen des Nebennierenmarks
  • Aminosäuren: aus Phenylalamin -> Tyrosin -> Dopamin -> Noradrenalin -> Adrenalin

Biologische Wirkung

  • pleiotrope Wirkung* durch unterschiedliche Rezeptor-Expression
  • positiv Inotropie
  • Vasodilatation coronaren Blutgefäße
  • Vasokonstriktion in peripheren Gewebe (nicht in Skelettmuskulatur)
  • Mobilisierung zellulärer Energiespeicher (Glucogenolyse und Lipolyse ↑)
  • Hemmung der Insulinsekretion

* auf unterschiedliche Zellen unterschiedliche Wirkung

75
Q

Stickstoffmonooxid (NO) (Synthese, Funktion)

cGMP-Phosphodiesterase

A

Synthese

  • in den Endothelzellen -> von Nitroxido-Synthase (NOS) nach Zellaktivierung synthetisiert

Funktion

  • Regulation des Blutdrucks
    • NO aktiviert Guanylatcyclase GTP -> cGMP↑
    • cGMP aktiviert Proteinkinase G (PKG)
    • PKG phosphoryliert und aktiviert Ca2+-ATPase in Plasmamembran -> [Ca2+]i
    • => Vasodilatation

cGMP-Phosphodiesterase baut cGMP langsam zu 5’-GMP -> unterbricht Kette <- Viagra hemmt cGMP-Phosphodiesterase

76
Q

Sexualhormone (Welche Zelltypen sind beteiligt?, Hormongruppen und Wirkprofil, Hypothalamus-Hypophysen-Gonasden-Achse

A

Welche Zellen sind beteiligt?

  • Ovar
    • Theazelle: Androstendion1, Testosteron1
    • Granulosazelle: Östradiol2
    • Lutealzelle: Progesteron3
  • Testes
    • Leydigzelle: Testosteron1
  • NNR:
    • Corticalzelle: Dehydroepiandrosteron1

Hormongruppen und Wirkprofil

  • Androgen1
  • Östrogen2
  • Gestagen3

Hypothalamus-Hypophysen-Gonaden-Achse

  • Hypothalamus: Gonadotropin-releasing Hormon (GnRH)
  • Hypophysenvorderlappen: Gonadotropine:
    • Luteinisierendes Hormon (LH)
    • Folikerstimulierendes Hormon (FSH)
  • Hoden/Ovarien:
    • LH: Androgen-Produktion (Leydigzelle, Thekazelle)
    • FSH: Spermatogenese (FSH+Testosteron), Folikelreifung
  • negative Rückkopplung durch Testosteron, Östrogen und Inhibin
77
Q

Testosteron (Transport, Funktion)

A

die adrenalen Steroide werden in drei Zonen der NNR synthetisiert

  • Transport
    • 54% an Albumin
    • 44% an SHBG
    • 2% frei im Plasma

Synthese: Siehe Δ4- und Δ5-Syntheseweg

Funktionen:

  • Wachstum und Differenzierung männlicher Fortpflanzungsorgane: Prostata, Samenleiter, Penis
  • Ausbildung sekundärer Geschlechtsmerkmale Pubertät
  • Für normale Spermatogenese erforderlich
  • Steigerung der Libido und Potenz
  • Muskel- und Skelettwachstum (anabole Wirkung)
  • Stimulation der Produktion von Erythropoetin
78
Q

Östradiol (Synthese, Funktionen)

A

Synthese

  1. LH bindet an LHR in Thekazelle und aktiviert dadurch Adenylatcyclase
  2. Adenylatcyclase: ATP -> cAMP↑ -> PKA↑ -> aktiviert StAR-Protein*
  3. StAR transportiert Cholisterin in Mitochondrium, wo es zu Pregnenolon und anschließend im Zytoplasma zu Adrostendion umgebaut wird
  4. Adrostendion diffundiert in die Granulosazellen
  • in der Granulosazelle:
    1. Aromatisierung (P450-Aromatase) des A-Rings von Adrostedion -> Östron
    2. Östron wird durch Dyhydrogenase => Östradiol

*Cholesterin-Transport von der äußeren Membran von Mitochondrien in die innere Mitochondrien-Membran

Funktionen

  • Ausbildung der sekundären Geschlechtsmerkmale in der Pubertät
  • Aufbau des Endometriums im Uterus
  • Erhöhung der Sekretbildung in der Vagina und Zervix
  • Erhöhung der Kontraktilität der Eileiter
  • Steigerung der Libido
  • Ausbildung der Milchdrüsen
  • Erhalt der Knochendicht
79
Q

Progesteron

A
  • Bildung im Menstruationszyklus nach der Ovulation
  • Wachstum des Unterus
  • Umwandlung des Endometriums vom Proliferations- und Sekretionsstadium -> Vorbereitung der Nidation*
  • Hemmung der Ovulation
  • Hemmung der Sekretion von LH -> negatives Feedback auf Hypophyse

*Sicheinbetten eines befruchteten Eis im Endometrium

80
Q

Δ4- und Δ5-Syntheseweg

A

Δ5-Syntheseweg: Adrogensynthese in Gonaden (-> Leydingzelle)

Δ4-Syntheseweg: Gastagen- und Östrogensynthese im Ovar (-> Thekazelle)

unterschied:

17α-Hydroxypregnenolon: Doppelbindung im B-Ring

17α-Hydroxyprogesteron: Doppelbindung im A-Ring

81
Q

Signaltransduktion der Sexualhormon-Rezeptoren

Woher kommt spezifische Wirkung derSteroidhormone?

A
  • Steroidhormon bindet an Steroidhormonrezeptor (HSP* dissoziiert)
  • 2 Substrate und 1 Substratrezeptor translozieren in den Zellkern

*Hitze-Schock-Protein

Woher?

Durch verschiedene HRE´s (Hormone-Response-Element) in den Promotoren verschiedener Zielgene

82
Q

Antikörper gegen HER2-Rezeptor-Expression

A

Trastuzumab (Herzeptin)

  • Wirkung wahr. durch Antikörper-abhängige Zellvermittelte Zytoxizität (ADCC) -> AK (Herzeptin) bindet Antigerne -> Herzeptin wird von NK-Zellen erkannt und Zelle getötet

Lapatinib

  • Tyrosinkinase-Inhibitor -> Hemmt Weiterleitung von Signalen des EGF-R & HER2