Anästesie Flashcards
Welche medizinischen Aufgaben sind Aufgaben der Anästesie? (Was ist Anästesie?)
- Anästesie
- Narkose
- Analgesie
- Perioperative Medizin
- Betreuung von Patienten vor, während und nach chirurgischen Eingriffen
Was bedeutet der Begriff Anästhesie?
“ohne Gefühl, gefühllos”, (schlafen?)
Was bedeutet der Begriff Narkose?
Lähmung, Erstarrung
Was bedeutet der Begriff Analgesie?
schmerzfreiheit
Verschiedene Arten der Anästhesie bzw. Betäubung
- Lokalanästhesie (“lokale Vereisung”)
- Regionalanästhesie
- > dazu zählen:
- Spinal- (und/oder) Epiduralanästhesie (“Kreuzstich”)
- Plexusanästhesie
- > dazu zählen:
- Allgemeinanästhesie (“Vollnarkose”)
Was gehört zur perioperativen Medizin?
- präoperativ: Vorbereitung (Allergie? schonmal op?
klären) - intraoperativ: Narkose, Überwachung der
Vitalfunktionen, Bluttransfusion - postoperativ: Nachbetreuung, Atmung-/
Kreislaufüberwachung, Schmerztherapie, ICU
Aufgaben präoperative Anästhesie
- Einschätzung d. körperlichen Zustandes
- Narkoserisiko
- Auswahl d. Narkoseverfahrens
- Aufklärung (was gemacht wird)
- Verminderung der Angst
- Prämedikation
Aufgaben intraoperative Anästhesie
- Allgemein-/ Regionalanästhesie
- Überwachung d. Vitalfunktionen (Atmung,
Herz-/Kreislauf, Gehirn (Narkosetiefe)) - Flüssigkeits-, Elektrolyttherapie
- Bluttransfusion
- Gerinnungstherapie
Aufgaben postoperative Anästhesie
- Überwachung d. Vitalfunktionen
- Rückbildung d. Anästhesie (ansprechbar, kann alles
bewegen (Spinalanästh.)) - Kontrolle der Drainagen, OP-Wunde
- Flüssigkeits-, Blutersatz
- Schmerztherapie
- Intensivmedizin
Dringlichkeit d. OP
- vital indizierte OP: binnen Minuten
- dringliche OP: binnen Stunden
- geplante OP: binnen Tagen
- elektive OP: binnen Wochen/Monaten
je höher Dringlichkeit, desto geringer Möglichkeiten zur Optimierung d. Zustandes d. Patienten (also höheres Risiko)
Prämedikationsvisite was gehört dazu?
- Anästhesierelevante Anamnese
- Einschätzen d. Allgemeinzustandes (…)
- Beurteilung von Befunden
- Abschätzen des Anästhesierisikos (ASA)
- Auswahl des Anästhesieerfahrens
- Aufklärung und Einwilligung
- Verminderung von Angst
- Prämedikation und eventuelle Zusatzuntersuchungen
ASA-Klassifikationsschema
ASA I-V; zur Klassifikation von Risiko; Gruppe sagt etwas über perioperative Mortalität an (bis zum 7. postop. Tag) I: 0,1% II: 0,5% III: 4,4% IV: 23,5% V: 50,8%
Ziele der Allgemeinanästhesie und Welche Medis verwendet werden für Erreichung
- Schlaf
- > durch Hypnotika (Sedativa, Hypnotika, Anästhetika) - Schmerzfreiheit
- > durch Analgetika (Opiate) - Gute Operationsbedingungen
- > durch Muskelrelaxantien
Unterschiedliche Arten von Anästhetika und Beispielmedikatmente
- Intravenöse Anästhetika:
- Benzodiazepine
- Barbiturate
- Propofol
- Etomidat
- Ketamin - Inhalationsanästhetika
- Isofluran
- Sevofluran
- Desfluran
- Lachgas
Wirkungen von Intravenösen und Inhalationsanästhetika
Dämpfen
- ZNS >> Schlaf, "Koma" - Herz/Kreislauf >> RR sinkt (Blutdruck), HF sinkt - Atmung >> Atemdepression (also AF sinkt)
Wirkungen von Benzodiazepinen
- sedierend
- hypnotisch
- anxiolytisch (nehmen Angst)
- amnestisch (Erinnerung schwindet)
- antikonvulsiv (krampflösend)
- muskelrelaxierend
Wirkungsmechanismus von Benzodiazepinen
Verstärken physiologische Hemmungsmechanismen über Interaktion mit GABA-Rezeptor
- > 20-30%ige Rezeptorbesetzung»_space; Anxiolyse (Angst)
- > 30-50%ige Rezeptorbesetzung»_space;Sedierung (schläft, aber ansprechbar)
- > 60%ige Rezeptorbesetzung»_space; Bewusstseinsverlust
Weitere Effekte von Benzodiazepinen 1
- Atemdepression aber nicht zentral, sondern peripher bedingt (Tonussenkung der Zungengrundmuskulatur)
- > also Zunge rutscht rein
Weitere Effekte von Benzodiazepinen 2
Vermindern Tonus der quergestreiften Muskulatur durch Hemmung polysynaptischer Rückenmarksreflexe (zentrale Myotonolyse)
Anwendungen von Benzodiazepinen
- Prämedikation
- Ideal für Vorbereitung
- Erwachsene ca 70 kg: 1h präop. 7,5 mg Dormicum
p.o. (in den Mund)
- Kinder: 0,5-1 mg/kg Dormicum rectal - Einleitung der Anästhesie
- Sedierung während Regionalanästhesie, diagnostischen
Eingriffen,.. - Midazolam (Dormicum ®)
- 0,05-0,1 mg/kg KG i.v. sedierend
- ab 0,15 mg/kg KG i.v.»_space; hypnotisch
Gefahren von Benzodazepinen
- Nebenwirkungen
- Atemdepression
- paradoxe Wirkung - Antagonist: Flumazenil (Anexate ®)
- Eliminationshalbwertszeit:
(- <5 h (kurz): Midazolam (Dormicum ®)
- 5-24 h (mittel): Flunitrazepam (Rohypnol ®)
- >24 h (lang): Diazepam (Gewacalm ®, Valium ®))
Flumazenil
- Benzodiazepin-antagonist:
- initial 0,2 mg i.., bei Bedarf alle 60 sec 0,1 mg
repetitiv; (max. 3 mg)
- Wirkungseintritt: 1-3 min
- Kurze Wirkdauer (Plasmahalbwertszeit: 1h)
- Cave: “rebound”-Effekt
- Antagonisiert auch paradoxe
Benzodiazepinwirkung
Propofol
- Wirkungseintritt: 15-45 sec
- Dauer der hypnotischen Wirkung: 5-10 min
- Im wesentlichen hepatisch (Leber), aber auch
extrahepatisch metabolisiert (abgebaut) > kurze
Eliminations-HWZ - Eliminations-HWZ: ca. 1h
- Kein Antagonist
- Diprivan ®: 2 mg/kg i.v.
Propofol Effekte auf Gehirn, Atmung und Herz-Kreislauf
Gehirn: Propfol supprimiert (hemmt) (neo)kortikale
Aktivität
- ohne wesentlichen Einfluss auf tiefere Hirnanteile,
überwiegend telenzephale Wirkung
- CMRO2 sinkt (zerebrale Sauerstpffumsatz, Abbau
von Sauerstoff), CBF sinkt (zerebraler Blutfluss)
Respiration
- Zentrale Atemdepression
- Ventilatorische Antwort auf CO2 und O2 vermindert
Herz-Kreislauf:
- Negativ inotrop
- Vasodilatation
- RR sinkt, HZV sinkt
Ketamin I
- Anästhetikum
- Steht chemisch den Halluzinogenen (Phencyclidin, LSD)
nahe - Nichtkompetitiver NMDA-Rezeptorantagonist
- S(+)-Ketamin
Nichtkompetitiver Antagonist, Bezug Ketamin
Ein nichtkompetitiver Antagonist ist eine Substanz, die in der Lage ist, Bindung eines Agonisten an einen Rezeptor zu hemmen, ohne dass diese Substanz durch den Agonisten verdrängt werden kann.
Ketamin blockiert nicht die Bindungsstelle für den physiologischen Agonisten Glutamat, sondern die Kanalpore selbst.
Ketamin II und III
- Reduziert Schmerzwarnehmung vor allem in tiefen
thalamischen Hirnschichten - Dissoziative Anästhesie
- Vorgabe von Benzodiazepinen empfohlen
- Atemdepression nur gering
- Sympathicusaktivität steigt (HF steigt, RR steigt)
Etomidat
- Imidazolderivat
- Dosis 0,3 mg/kg
- rascher Wirkungseintritt, kurze Wirkdauer
- Metabolisierung in der Leber
Etomidat Wirkungen ZNS
ZNS
- Hypnose, Reduktion von CBF (cerebr. Blutfl.), ICP, CMRO2, IOP
- Myoklonismen
ICP = Druck innerhalb des Schädels (intrakranieller Druc)
IOP = Augeninnendruck (intraocular pressure)
CMRO2= zerebraler Sauerstoffumsatz
Myoklonismen: Bewegungsstörung, Krampf
Etomidat Wirkungen Respiratorisch
- minimalen Einfluss auf die Ventilation
- CO2 responiveness < Barbiturate
Reaktionsfähigkeit, Reaktion=responsiveness
Etomidat Wirkungen Cardiovasculär (Gefäßsystem, Herz)
- Hämodynamische Stabilität
- kein Einfluss auf: HF, MAP, …
Hämodynamik = Strömungsmechanik d. Blutes und sie beeinflussende Kräfte
Etomidat Wirkungen Endokrin und andere
Endokrine Effekte: Unterdrückund der Kortisolsynthese (Supression der NNR) bei Langzeitgabe
Andere: Lokaler Injektionsschmerz
Indikationen für Etomidat
wann eingesetzt
- Narkoseeinleitung und Sedierung wenn
hämodynamische und respiratorische Stabilität
erwünscht ist
- Cardiovaskuläre Erkrankungen
- Herz-OP
- Schock - Kontraindiziert als Langzeitsedativum auf
Intensivstation (mit Nebenw. NNR-Insuffizienz)
Inhalationsanästhetika
über Lunge aufgenommen und abgeatmet
I. Volatile Inhalationsanästhetika
- Leicht flüchtige Flüssigkeiten mit Siedepunkt
knapp oberhalb der Raumtemperatur
(dampfförmige Anästhetika)
- Sevofluran, Isofluran, Desfluran, (Halothan)
II. Gase
- Lachgas (N2O, Stickoxydul), (Xenon)
Analgetika
- Opioide (Analgetika vom Typ des Morphins)
- Morphin
- Fentanyl, Sufentanil, Alfentanil, Remifentanil
- Piritramid, Tramadol, Meperidin - Nichtopioid-Analgetika (NSAR)
- ASS, Diclofenac, Metamizol, Paracetamol
Opioide rezeptorspezifische Wirkungen
- Analgesie
- Atemderession
- Hyppotonie
- Euphorie
- Abhängigkeit
- Sedierung
- Dysphorie
Opioide rezeptorunabhängige Wirkungen
- Histaminfreisetzung
- Juckreiz
- Emesis
Opiatwirkungen auf das ZNS
- sedativ, hypnotisch
- Atemderession
- antitussiv
- Analgesie
- emetisch
- Miosis
- Toleranz und Sucht
Opiatwirkungen auf Magen-Darm
- Magen: Pylorukonstriktion
- Darm: Obstipation
- Gallenblase: Kontraktion der Blasenmuskulatur und des Sphinkter Oddi (Gallenkolik)
Opiatwirkungen auf Uerteren, Harnblase
- Harnverhaltung
Opiatwirkungen auf Herz/Kreislaufsystem
- gering
- HF-Abnahme, RR-Abfall
- Histaminfreisetzung
Partielle Antagonisten (vll Agonisten statt Antagonisten gemeint?)
- Buprenorphin, Nalbuphin, Pentazosin
- Agonist und Antagonist am Opioidrezeptor
- Unterschied zu reinen Agonisten in intrinsischer Aktivität, Affinität, Selektivität
- Wirken partiell agonistisch am my-Rezeptor und rein agonistisch am k- und sigma-Rezeptor
- Ceiling Effekt ab bestimmter Dosis, Wirkung kan dann nicht mehr gesteigert werden
- Partielle (Ant-)Agonisten haben hohe bis sehr hohe Affinität zu k-Rezeptoren, an denen sie rein agonistisch wirken. Hierauf beruht der Großteil ihrer analgetischen Wirkung aber auch die i.Vgl. zu reinen Agonisten starke Sedierung
Atemdepression (von Opioiden?)
- Anästhetika, Benzodiazepine verstärken die atemdepressive Wirkung der Opiate
- Sedierung, Somnolenz
- Bradypnoe - Kommandoatmung - Apnoe
-Bradypnoe: verringerte Atemfrequenz (AF<8-10/min)
- Kommandoatmung: nur durch Stimuli induzierbare
Atemtätigkeit
- keine Dyspnoe (erschwerte Atemtätigkeit)
- Apnoe: Atemstillstand - PaO2 sinkt, PaCO2 steigt
Naloxon (Narcanti®)
- reiner Antagonist
- Dosierung von Narcanti® (0,4mg/Amp)
- initial 1 mykrog/kg
- 0,04-0,08 mg fraktioniert i.v. - Wirkungseintritt: 1-2min
- Atemdepression, Sedierung, Analgesie innerhalb
von 1-2 min aufgehoben
- akuter Opioidentzug
- Kardiovaskuläre (Blutkreisluf) Reaktionen:
HF steigt, Blutdruck steigt - Wirkungsdauer: 30 min
- Cave: Opioid-“rebound”
Muskelrelaxanzien
- Depolarisierende/Nichtdepolarisierende
- Bewirken eine selektiv-reversible schlaffe Lähmung der
Skelettmuskulatur - Lähmung der Atemmuskulatur
- Möglichkeit zur Beatmung muss gegeben sein
- Dürfen nur in Narkose verabreicht werden
- Angriffspunkt: motorische Endplatte
Succinylcholin
Succinylcholin: - Depolarisierendes Muskelrelaxans - Lysthenon® - Faszikulationen - Ind.: Lleuseinleitung, Blitzintubation (Pat. mit vollen Magen, Ileus,...) - Intubationsdosis: 1 mg/kg KG - rascher Wirkungseintritt (30-60 sec) - sehr kurze Wirkungsdauer (5-10 min) - DUR25: ca 5 min - gefährliche Nebenwirkungen (Herzrythmusstörungen, Hyperkaliämie)
Nichdepolarisierendes und depolarisierendes Meskelrelaxans Wirkungsmechanismus
Wirken auf ACh Rezeptor
- nichtdepolarisierendes Muskelrelaxans blockiert den
Rezeptor
- depolarisierendes Muskelrelaxans depolarisiert den
Rezeptor, ist z.B. Succinylcholin
Succinylcholin Nebenwirkungen
- Herzrhythmusstörungen
(Sinusbradykardie, ventrikuläre Arrhythmien) - Hyperkaliämie
(Besonders nach Muskelschäden»_space; Proliferation
extrasynaptischer Rezeptoren»_space; massive K+ Freisetzung
aus Muskel) - Muskelschmerzen
- Bradykardie
- Maligne Hyperthermie
Kontraindikationen von Succinylcholin
- atypische PChE
- maligne Hyperthermie
- Verbrennung
- Polytrauma
- neuromuskuläre Erkrankungen
(Apoplex, SHT, Querschnitt, Myotonien) - Primäre Myopathien
- Neuronale Denervationen, die zu sekundärer
Muskelatrophie führen (Querschnittsyndrom,
Verbrennung III) - langdauernde Immobilisierung (Intensivpatient)
Nichtdepolarisierende Muskelrelaxantien
- Anlagerung an postsynaptischen nikotinergen
Rezeptor, ohne Depolarisation auszulösen
(Nichtdepolarisationsblock) - Kompetitive Antagonisten gegenüber ACh
- Um die Neuromuskuläre Übertragung messbar zu
beeinträchtigen, müssen 75% der Rezeptoren im
Bereich der Endplatte von einem Muskelrelaxans
besetzt sein. Erst ab diesem Zeitpunkt entwickelt sich
klinisch das Bild der Muskellähmung - Gefahr: Postoperativ ist neuromuskuläre Funktion
gerade wieder voll erholt, es sind aber noch 75% der
Rezeptoren blockiert. Geringe zusätzliche
Beeinträchtigungen (z.B. Medikamente) können dann
schnell eine erneute Muskelschwäche provozieren und
die Atmung verschlechtern
Nichtdepolarisierende Muskelrelaxantien
- Pancuronium (Pavulon®)
- Vecuronium (Norcuron®)
- Rocuronium (Esmeron®)
- Atracurium (Tracrium®)
- Cis-Atracurium (Nimbex®)
- Mivacurium (Mivacron®)
Sugammadex
Das freie Muskelrelaxans wird enkapsuliert
Komplikationen der Allgemeinanästhesie
- PONV (postop. Übelkeit)
- Zahnschäden
- Allergische Reaktionen
- Maligne Hyperthermie
- Herz-, Kreislaufprobleme, RR-Abfall
- Atemwegsproblem - ITN schwierig - Hypoxie -
ZNS-Schäden - Pulmonale Komplikationen
- Aspiration
- Awareness - intraoperative Wachheit
Maligne Hyperthermie
Stoffwechselentgleisung in der Skelettmuskulatur Verursachte Symptomatik: - Muskelstarre - Herzrasen - erhöhte Produktion von CO2 - Temperaturerhöhung - Übersäuerung des Körpers - Stoffwechsel- und Organversagen - Tod
Maligne Hyperthermie Therapie
- Sofortige Unterbrechung der Narkosemittel-Zufuhr
(Succinylcholin, Inhalationsanästhetika) - Behandlung mit dem Wirkstoff Dantrolen
(hemmt Calciumfreisetzung aus dem
sarkoplasmatischen Retikulum)
Einschätzen der Intubationsbedingungen
- Anomalien, Mißbildungen, Raumforderungen, frühere
Operationen u. Bestrahlungen in Gesichts-Hals-Bereich!! - Mundöffnung (normal > 4 cm) !!
- Größe und Beweglichkeit der Zunge !!
- Zahnstatus (Cave: lockere Schneidezähne)
- Mento-thyroidaler Abstand (Patil-Test) !!
- Mallampati-Klasse !!
- HWS- Beweglichkeit !!
- Kehlkopfverschieblichkeit
- Struma
- Sprechqualität (»Stimmbandfunktion,
Rekurrensparese) - Stridor
- Tracheadeviation/-Stenose»_space; Röbi
BURP-Manöver
B = backward U = upward R = rightward P = pressure
Monitoting während der Anästhesie
- Vitalparameter
- Atmung/Beatmung
- (Nervenstimulator)
Monitoting während der Anästhesie Vitalparameter
- EKG
- RR
- Pulsoxymeter
- Körpertemperatur
- Stethoskop
Monitoting während der Anästhesie Atmung/Beatmung
- inspirative O2-Konzentration
- Et CO2
- Atemzugvolumen
- Atemwegsdrucke
- Inhalationsanästhesiekonzentration
Volumentherapie
Richtschnur für das Ausmaß der Volumensubstitution:
- Erfahrung des Anwenders
- gemessener und geschätzter Blutdruck
- Blutverlust
- Herzfrequenz
- Blutdruck
- Urinausscheidung
Intrazellularraum 40% (28 l)
Extrazellularraum 20% (14 l)
davon 15% interstirieller Raum (11 l)
5% intravasaler Raum (3 l)
(beim Erwachsenen 70 kg KG, ca 60% Wasser (42 l)
87,105
Spinalanästhesie Epiduralanästhesie Vergleich Punktionsstelle, Technik, Injektionsort, Menge des Lokalanästhtikums (LA?)
Punktionsstelle:
Spinal: lumbal Epidural: zervikal, thorakal, lumbal, kaudal
Technik:
Spinal: einfach Epidural: schwierig
Injektionsort:
Spinal: Subarachnoidalraum Epidural: Epiduralraum
Menge des Lokalanästhtikums: (LA?)
Spinal: gering Epidural: groß
Spinalanästhesie Epiduralanästhesie Vergleich Wirkungseintritt, Ausbreitung, Qualität der Anästhesie
Wirkungseintritt:
Spinal: sofort Epidural: verzögert
Ausbreitung:
Spinal: gut steuerbar Epidural: schlechter steuerbar
Qualität der Anästhesie:
Spinal: sehr gut Epidural: abgeschwächt
Spinalanästhesie Epiduralanästhesie Vergleich Motorische Blockade, Toxische Reaktionen, Postpunktionelle Kopfschmerzen
Motorische Blockade:
Spinal: sehr gut Epidural: abgeschwächt
Toxische Reaktionen:
Spinal: unwahrscheinlich Epidural: möglich
Postpunktionelle Kopfschmerzen:
Spinal: 0,5-25% Epidural: keine
Vorbereitung zur Narkoseeinleitung
Vorbereitung zur Narkoseeinleitung:
Bereitstellen/Überprüfen des Anästhesiezubehörs
- Narkosegerät
(O2-Zufuhr, Funktions-/Dichtigkeitsüberprüfung)
- Masken, Guedel-, Wendel-Tuben, Ambu-Beutel
- Intubationsbesteck, Endotracheltuben
- Absauggerät
- Monitoring
- Narkosemedikamente
- Notfallmedikamente, -zubehör
O2-Zufuhr
O2-Zufuhr:
- Immer bei Atemnot
- Bei Absinken der aO2Sät%
Aspirationsgefahr
Aspirationsgefahr
- Notfall: Pat. ist nicht nüchtern -> Nahrungskarenz < 6h
- Trauma
- Ileus
- verzögerte Magenentleerung
- Schwangerschaft
Narkosestadien
Narkosestadien: Gilt nur für unprämedizierte spontan atmende Patienten in Äthernarkose (nach Guedel) - Stadium I: Amnesie & Analgesie - Stadium II: Erregung (Exzitation) - Stadium III: chirurgische Toleranz - Stadium IV: Vergiftung
Einteilungskriterien für Narkosestadien
Einteilungskriterien für Narkosestadien:
- Atmung
- Augenbewegungen
- Pupillen
- Reflektivität
Narkosestadium I
I. Amnesie & Analgesie
- Beginn: mit Zufuhr des Anästhetikums
- Patient noch ansprechbar
- tolerantere Einstellung gegenüber Schmerzen
- Ende: mit Erlöschen des Bewusstseins
Narkosestadium II
II. Exzitation (Erregung)
- Erregung und unfreiwillige Muskelbewegungen
entweder minimal oder sehr stark
- Atmung unregelmäßig, durch äußere Reize beeinflusst
- Exzitationsstadium ist unerwünscht»_space; Narkose vertiefen
Narkosestadium III
III. Toleranz (Ende Stadium II bis Aufhören d.
Spontanatmung
Planum 1: Atmung tief, regelmäßig, automatisch; Augen
wandern
Planum 2: Atmung weniger tief, Augen wandern nicht mehr;
Pupillen etwas erweitert
Planum 3: Pupillen noch weiter, Pupillenreaktion auf Licht
aufgehoben
Planum 4: Pupillen nahezu maximal dilatiert, Muskeltonus
schlaff
Narkosestadium IV
IV. Vergiftung
- Stillstand der Atmung
- Zusammenbruch der Herz-/Kreislauffunktion
- Pupillen maximal weit, reagieren nicht auf Licht
Beurteilung der Narkosetiefe heute
- Herzfrequenz
- Blutdruck
- Pupillenweite
- Schwitzen
- Muskeltonus, Atmung, Abwehrbewegungen (ungültig nei Verwendung von Muskerelaxanzien
Aufwachraum
In der unmittelbaren postoperativen Phase wird das Leben des Patienten durch zahlreiche anästhesie- und operationsbedingte Komplikationen gefährdet, so dass während dieses Zeitraums eine sorgfältige Überwachung durch geschultes Personal in einer speziellen Aufwachzone (AWR) erforderlich ist
Postoperative Frühkomplikationen
- Atemstörungen
- Störungen der Herz-Kreislauffunktion
- Nachblutung
- Unterkühlung, Muskelzittern, Hyperthermie
- Flüssigkeits- und Elektrolytstörungen
- Oligurie
- Verzögertes Erwachen
- Agitiertheit
- Übelkeit, Erbrechen
- Schmerzen
Postoperative Frükomplikationen Text
In der frühen postoperativen Phase ist das Leben der Patienten vor allem durch Störungen der Atmung und der Herz-Kreislauf-Funktion bedroht
Atemstörungen (postoperativ)
- Verlegung der Atemwege
- Hyperventilation (PaCO2 > 45 mmHg)
- Hypoxie (PaO2 sinkt)»_space; alle Pat. im AWR erhalten O2
Verlegung der Atemwege (Atemstörungen)
- Zurücksinken der Zunge»_space; Esmarch-Handgriff,
Guedel-/Wendl-Tubus - Laryngospasmus
Hyperventilation (Atemstörungen)
- PaCO2 > 45 mmHg
- zentrale Atemdepression durch Opiate
- Überhang an Muskelrelaxanzien
- Beeinträchtigung der Ventilation durch Übergewicht,
Schmerzen
Hypoxie (Atemstörungen)
- PaO2 sinkt»_space; Alle Pat. im AWR erhalten O2
- Hyperventilation
- Intrapulmonaler Rechts-Links-Shunt, z.B. Atelektasen
- Pneumothorax
- Lungenödem
- Lungenembolie
Störungen der Herz-Kreislauf-Funktion (postoperativ)
- Hypotension
- Hypertension
- Herzrhythmusstörungen
- Herzinsuffizienz
Hypotension (Störungen der Herz-Kreislauf-Funktion postoperativ)
- Hypovolämie (RR sinkt, HF steigt, ZVD sinkt,
Urinausscheidung sinkt) - Herzinsuffizienz
- Sepsis
Hypertension (Störungen der Herz-Kreislauf-Funktion postoperativ)
- Schmerzen
- Vorbestehende Hypertonie
- Volle Harnblase
- Hyperkapnie
Herzrhythmusstörungen (Störungen der Herz-Kreislauf-Funktion postoperativ)
- Hypoxie, Hyperkapnie, Azidose, Elektrolytstörungen
[K+] - Präexistente Herzerkrankung
Übelkeit & Erbrechen
- sehr häufiges Problem im AWR ca. 30%
- Ursachen:
- Erhöhtes Magensaftvolumen z.B. durch Angst
- Aufblähen des Magens bei Maskenbeatmung
- Opiate, Lachgas, Isofluran
- Operationsart: Strabismus, Mittelohr,
intraabdominell, gynäkologisch
- RR-Abfall (Spinalanästhesie, Blutverlust)
- Schmerzen - Therapie:
- Prävention: Gute Anästhesie !!
- Ausreichende Flüssigkeitsgabe
- Schmerztherapie (Cave: Opiate)
- Antiemetika
Untersuchung um PONV (Übelkeit nach OP) zu verhindern
- Kein Unterschied zw. Ondansetron, Dexamethason,
Droperidol - Kein Unterschied zw. Volatilen Anästhetika (Isofluran,
Sevofluran, Desfluran) - Kein Unterschied zw. 80% O2+Nitrogen vs.
30%O2+Nitrogen - Droperidol ineffektiv bei Männern
Prophylaxe: - Dexamethason 4 mg innerhalb von 20 min. nach
Anästhesiebeginn - Droperidol 1,25 mg innerhalb von 20 min nach
Anästhesiebeginn - Ondansetron 4 mg 20 min vor OP Ende
Verringerung Risiko PONV bei verschiedenen Medikamenten
Ondansetron -26% Dexamethasone -26% Droperidol -25% Propofol -19% Nitrogen -12% Remifentanil 5%
Störungen des Bewusstseins
Agitation (Unruhe, Erregungszustände, "Durchgangssyndrom") - Medikamente - Hypoxie, Hyperkapnie, Azidose, Elektrolytstörungen - RR-Abfall/Anstieg - Schmerzen, Angst - Harnverhaltung Verzögertes Erwachen - Anästhetika-Überhang - Hyperkapnie - Hypoglykämie - zerebrale Störungen (Hirnblutung, Schlaganfall, zentral anticholinerges Syndrom)
Temperaturstörungen
- Hypothermie
- Muskelzittern
- Hyperthermie
Hyperthermie (Temperaturstörungen)
- Anästhetikawirkung
- intraoperative Wärmeverluste über Wundfläche
- Therapie: Aktives Wärmen (Bair Hugger®)
Muskelzittern (Temperaturstörungen)
- O2-Verbrauch steigt > besonders unerwünscht bei
Herzkranken - Patienten empfinden es als sehr unangenehm
- Therapie: Alodan®, Nubain®
Hyperthermie (Temperaturstörungen)
- Infektionen
- SIRS
- Maligne Hyperthermie
A Postanesthetic Recovery Score
Beurteilt wird: - Hautfarbe - Atmung - Zirkulation - Bewusstsein - Aktivität je nachdem wie der Parameter beurteilt wird, gibt es verschiedene Punkte. Je höher die Punkteanzahl desto eher ist der Patient erholt
Verlegung auf Station
- klares Bewusstsein, orientiert
- ausreichende Schutzreflexe (Airway)
- ausreichende Spontanatmung
- stabile Herz-Kreislauf-Funktion
- keine chirurgischen Komplikationen (Blutung)
- bei Spinal-/Epiduralanästhesie: Rückkehr von Sensorik
und Motorik
Schmerz
- Ist ein unangenehmes Sinnes- und Gefühlserlebnis in
Verbindung mit einer tatsächlichen oder potentiellen
Gewebeschädigung - Ist immer subjektiv und wird als körperliches Phänomen
erlebt, ist somit nicht lediglich ein sensorischer
Wahrnehmungsprozess - Akuter Schmerz ist physiologisch, er informiert über
schädigende Einflüsse (Warnfunktion) - Akuter Schmerz beruht auf der Stimulation des
nozizeptiven Systems durch eine Noxe, d.h. durch
Verletzung/Erkrankung der Haut, tiefer somatischer
Strukturen oder der Eingeweide, aber auch durch
abnorme Funktion von Muskeln oder Eingeweiden, die
nicht zur Gewebeschädigung - Pathologisch ist der Schmerz nur dann, wenn er ohne
äußere Noxe in neuralen Strukturen entsteht
Schmerzqualitäten
I. Somatischer Schmerz
1. Oberflächenschmerz: entsteht in der Haut, als
“hell” empfunden, gut lokalisierbar
2. Tiefenschmerz: entsteht in Muskeln, Gelenken,
Knochen, als “dumpf” empfunden, schlecht zu
lokalisieren
II. Viszeraler Schmerz (Eingeweideschmerz)
- bei rascher Dehnung der glatten Muskulatur der
Hohlorgane und bei krampfartigen Kontraktionen
- tief, dumpf, ziehend, drückend
- werden oft nicht nur im betroffenen inneren Organ
empfunden, sondern auch in oberflächlichen
entfernten Körperregionen
Einteilung und Funktion von Nervenfasern
myelinisiert, Durchmesser, Leitungsgeschw., Funktion
myelinisiert, Durchmesser, Leitungsgeschw., Funktion
A:
alpha Fasern: myelinisiert, 12-20 mykrometer,
70-120 m/sec, Motorik, Propriozeption
beta Fasern: myelinisiert, 5-12 mykrom., 30-70 m/sec,
Motorik, Berührung, Druck
gamma Fasern: myelinisiert, 5-12 mykrom., 30-70 m/sec,
Muskeltonus, Propriozeption
delta Fasern: myelinisiert, 1-4 mykrom., 12-30 m/sec,
Schmerz, Temperatur
B: myelinisiert, 1-3 mykrom., 15 m/sec, Präganglionäre
sympath. Funktionen
C: nicht myelinisiert, 0,5-1 mykrom., 1,2 m/sec, Schmerz,
Temperatur, postganglionäre sympathische
Funktionen
Nozizeption allgemein
- Der Schmerz gilt als eigenständige Empfindung für
deren Entstehung spezielle Sensoren (Nozizeptoren),
Leitungsbahnen und Zentren vorhanden sind. - Die von den Nozizeptoren aktivierten neuralen
Strukturen werden als nozizeptives System bezeichnet - Nozizeption ist die Aufnahme, Weiterleitung und
zentralnervöse Verarbeitung von noxischen Signalen.
Hierbei handelt es sich um objektivierbare neuronale
Prozesse, von denen die subjektive Empfindung
“Schmerz” abgegrenzt werden kann
Nozizeptoren und verschiedene Arten
Nozizeptoren, freie Membranstrukturen, deren afferente Fasern zu den dünnen myelinisierten A-delta-Fasern u. den unmyelinisierten C-Fasern gehören
1. Mechanosensible Nozizeptoren
werden durch starke mechanische Reize, vor
allem mit spitzen Objekten wie Nadeln aktiviert
2. Thermosensible Nozizeptoren
reagieren nur bei Erhitzung der Haut auf über 45°C
3. Polymodale Nozizeptoren
sprechen aus mehrere Reizarten - mechan.,
thermische, chemische - an, wenn diese eine
gewebeschädigende Intensität erreichen
Schmerzbahn
- Schmerzhafte Impulse über A-delte und C-Fasern zum
Rückenmark (Hinterhorn) - Im Hinterhorn beginnt die Vorderseitenstrangbahn, sie
steigt zum Hirnstamm auf und vereinigt sich mit
nozizeptiven Afferenzen aus dem Kopfbereich und zieht
zum Thalamus und zur Formatio reticularis - Von Thalamus und Formatio reticularis beginnen
Projektionen in die Großhirnrinde - (Durch Stimulation des aufsteigenden retikulären
Aktivierungssystems beeinflusst der Schmerz den
Wachheitsgrad)
Endogene Schmerzkontrollsysteme
Der Körper verfügt über absteigende Kontrollsysteme der Nozizeption, die eine Aktivitätsminderung zentraler nozizeptiver Systeme bewirken und auf diese Weise den Schmerz dämpfen
Postoperativer Schmerz
- Operation > Schädigung/Zerstörung von Gewebe >
direkte Reizung der Nozizeptoren und Verletzung von
Nervenfasern > Impulse über A-delta- und C-Fasern ins
Rückenmark > Weiterleitung > Schmerz - Postoperativ kommt es zu einer Erregung von
Nozizeptoren durch schmerzauslösende Substanzen
aus dem Wundgebiet, Druck des Gewebeödems und zu
einer Spontanaktivität regenerierender
Nozizeptorenaxone
Intrathorakale/intraabdominale Eingriffe postoperativer Schmerz
Intrathorakale/intraabdominale Eingriffe postoperativer Schmerz:
- somatische Schmerzen:
bestehen aus Oberflächenschmerz durch
Verletzung der Haut (“hell” oder “scharf”, lokalisiert)
und Tiefenschmerz durch Verletzung von Faszien,
Muskulatur (“dumpf”, diffus)
- viszerale Schmerzen:
durch das Trauma an den Eingeweiden (“dumpf”,
diffus)
Gelenkoperationen postoperativer Schmerz
starker somatischer Tiefenschmerz
Postoperativer Schmerz III
- Herz-Kreislauf-Funktion
-RR steigt, HF steigt (Aktivierung des
Sympathikoadrenergen Systems - Neuroendokrine Reaktionen
-Hyperglykämie - Atmung
- Schonatmung, ungenügendes Aushusten >
Atelektase, Pneumonie, Hypoxie) - Gastrointestinaltrakt
- Übelkeit, Erbrechen
- Verminderte Motilität, Ileus - Urogenitalsystem
- Harnverhaltung
Analgetika mit antipyretischer Wirkung
- Substanzen: ASS (Aspirin®), Paracetamol (Mexalen®),
Diclofenac (Voltaren®), Metazimol (Novalgin®) - Wirkung: Hemmen Prostaglandinsysteme; durch
Gewebsschädigung wird Prostaglandin E
gebildet, das die Empfindlichkeit der
Nozizeptoren steigert - Nebenwirkungen:
- Magen-Darm-Trakt: “Magenschmerzen”,
Blutungen
- Blutgerinnung: beeinträchtigt
- Nierenfunktionsstörungen bei
prädisponierten Pat.
- Allergische Reaktionen