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Bei der Durchführung von Meta-Analysen gibt es das Problem der inhaltlichen Vergleichbarkeit. Was ist damit gemeint und nennen sie 2 Strategien.
“Inhaltliche Vergleichbarkeit”
- In der Metaanalyse werden Studien mit unterschiedlichen Fragestellungen/Designs verwendet, daher ist nicht gesichert, ob sie dasselbe Konstrukt messen, ob die Stichproben vergleichbar sind oder auch ob das Gemessen auf gleicher Weise operationalisiert wurde.
Strategien
- Explikation der Fragestellung
- Explikation der relevanten Konstrukte und ihrer möglichen Operationalisierungen
- Dokumentation von Ausschlusskriterien (Erscheinungsjahr,Publikationssprache)
- Dokumentation der Kriterien für die Kodierung relevanter Studienmerkmale
- Prüfung der Objektivität der Kodierung
Beim narrativen Review kommt es zum Problem der unsystematischen Auswahl von Primärstudien. Erklären Sie dieses und nennen Sie Strategien dagegen.
“Die Primärstudien werden nach ‘subjektiv-beeinflussten’ und untransparenten Auswahlkriterien des Reviewers allein ausgewählt, dass somit keine objektive Bewertung des Reviews möglich wird. Es kommt zusätzlich beim ‘vote-countin’ (signi vs. n.s. - höchste Anzahl gewinnt) zum Informationsverlust.
Strategien:
- Explikation der Fragestellung
- Dokumentation von Auswahlkriterien (Erscheinungsjahr,Publikationssprache)
- Dokumentation der Kriterien für die Kodierung relevanter Studienmerkmale
- Prüfung der Objektivität der Kodierung
Außerdem gibt es bei Metaanalysen das Problem der unterschiedlichen Qualität von Primärstudien. Nennen Sie 2 Strategien dagegen.
“Studienqualität”
- Keine Einheitlichkeit von methodischen Werkzeugen/Auswertungen in den Studien: Unzureichende oder variierende methodische Qualität der Primärstudien
Strategien:
- Definition von Mindestanforderungen
- Kodierung von methodischen Merkmalen und a-posteri-Kontrolle
- Quantifizierung der Studienqualität und a-priori-Gewichtung (z.B. in Stufen)
Beim Lernen gibt es konkrete und abstrakte idiosynkratrische Assoziationen. Was ist damit gemeint? Erläutern sie zudem, warum die Arbeit in einer Lerngruppe für die Assoziationsbildung günstiger ist als ein Lehrvortrag.
- > Lernen als aktiver Prozess
- > viele Assoziationen, aktive eigene Interpretation von Info und Schlussfolgerung (statt passiver Konsumierung)
–> Lerngruppe: Kinder haben unterschiedliche Erlebniswelten, dadurch neue Assoziationen, Eigenverantwortlichkeit trainieren, verbessert Lernmotivation, Paraphrasieren hilft zur verbesserten Verknüpfung, besserer Lernleistung
Nennen Sie 2 moderierende Variablen für die Wirksamkeit von positiver Bestrafung.
- Verfügbarkeit von erwünschten (verstärkten) Verhaltensalternativen
- Kontinuität von positiver Bestrafung (stärker als intermittierend)
- Motivation für/gegen unerwünschtes Verhalten
- Strafhärte, Strafwahrscheinlichkeit, Strafgeschwindigkeit (Abschreckungsdoktrin)
- Stabilität des bestraften Verhaltens
Bandura - Nennen Sie zwei Eigenschaften des Beobachters, die auf der Ebene der Aufmerksamkeitsprozesse/Verhaltensproduktion/Speicherung von Bedeutung sind? Welche Bedeutung haben die?
I) Aufmerksamkeit
> Beobachter: Wahrnehmungskapazität, kognitive Fähigkeiten/Schemabildung, Erregungsniveau
→ Kann der Beobachter der Beobachter das modellierte Verhalten überhaupt schon kognitiv umsetzen, um dieses nachahmen zu können, besteht genügend Reiz/Erregung/Aufmerksamkeit, um die Bedeutung der Modellierten erfassen zu können?
> Modelleigenschaften: Geschlecht, Alter, Status, Kompetenz
II) Speicherung
> Beobachter: kognitive Fähigkeiten/Fertigkeiten
> Situation/Verhalten: symbolische Kodierbarkeit, kognitive Wdlbarkeit
> Beobachter: kognitive Strukturen und Fähigkeiten → Kurzzeitgedächtnis? LZG?
II) Verhaltensproduktion
> Beobachter: körperliche und spezielle Fähigkeiten
→ Ist der Beobachter (fein-)motorisch und körperlich in der Lage das Modellverhalten zu reproduzieren?
> Situation/Verhalten: kognitive Repräsentation (Fingerspiel), Verhaltensfeedback, Beobachtung der Verhaltensaktivierung (bei Modellen), Abstimmung von Verhaltenskomponenten (la-O-la-Welle)
3 Alternativen zur positiven Bestrafung nennen, um unerwünschtes Verhalten zu verringern.
> Veränderung der verstärkenden situativen Bedingungen
Abwarten, Ignorieren
Sättigung
Entzug von Privilegien, Auszeiten (neg. Bestrafung)
Was sind die derivative und die korrelative Subsumtion nach Ausubel? Nennen Sie je ein Beispiel.
a) derivative Subsumtion: neuer Begriff ist eine Ableitung einer allgemeinen Form, z.B. Quadrat ist eine spezielle Form eines Rechtecks, ODER Dackel als Spezialform des Hundes
b) korrelative Subsumtion: neuer Begriff ist Erweiterung/Ausarbeitung/Modifizierung eines vorher gelernten Begriffs, z.B. Blindenhund als Sonderform eines “normalen” Hundes mit erweiterten/zusätzlichen Eigenschaften
In Wittrocks Modell des generativen Lernens sollen beim Lernen konkrete oder abstrakte idiosynkratische Assoziationen erzeugt werden. Was ist damit gemeint? Erläutern Sie außerdem, warum die Arbeit in einer Lerngruppe für die Assoziationsbildung günstiger ist?
> Beim generativen Lernen werden Informationen nicht passiv konsumiert, sondern durch einen aktiven Prozess des Erzeugens von Assoziationen zwischen Reiz- und Gedächtnisinformationen erlernt.
Beim verstehenden Lernen generiert das Individuum aus Informationen bedeutungsvolle Zusammenhänge aufgrund seiner Erfahrungen, Fähigkeiten und seines Vorwissens.
Das Generieren von Beziehungen und Konstruieren von Bedeutungen zwischen neuen Informationen und bereits vorhandenem Hintergrundwissen stehen im Vordergrund.
Die Qualität/Anzahl dieser Assoziationen bestimmt den Verbleib der neuen Informationen im LZG (Schaffung v. Relevanten Gedächtnisspuren).
–> Die in Lerngruppen angewendete Paraphrase regt das Individuum an neue Verbindungen/Assoziationen zu bilden und somit verbesserte Lernleistung zu erzielen. Zudem ist das (Vor-)Wissen anderer und deren Assoziationen hilfreich
Ausubel spricht von sinnvollem Lernen als inhaltlich und zufallsfrei - was ist damit gemeint?
I) Inhaltlich: sinngemäß, nicht wortwörtlich auswendig lernen
II) zufallsfrei: Auf bisheriges Wissen bezogenes Lernen (Subsumtion, überordnende Beziehung, kombinatorisches Lernen)
Bei Bruner gibt es das Überlagerungsmodell. Welcher Form würde dies bei den zufallsfreien Beziehungen von Ausubel entsprechen (oder ähnlich zu dem sein)?
Übergeordnete Beziehung: Aus einzelnen Begriffen werden Grundprinzipien für eine allgemeine Idee abgeleitet (induktive Methode)
(Blütenaufbau einer Blume = Grundprinzip des Blütenaufbaus aller Blumen)
Grenzen sie das Modell des Vergessens von Ausubel von der Spurenzerfalltheorie ab.
“Spurenzerfall bedeutet, dass Gedächtnisspuren( also Inhalte) mit der Zeit verfallen und verschwinden, wenn sie nicht genutzt bzw. abgerufen werden. Das heißt der Faktor des Vergessens ist die Zeit. Bei Ausubel ist der Faktor des Vergessens die Trennbarkeit von Konzept und Komponenten.
Wenn du zum Beispiel 300 Rosenarten lernen sollst, die aber alle ganz ähnlich sind und ähnlich aussehen, dann laufen die bei dir eher unter dem Konzept ““Rose””. Du kannst dir nur schwer jede einzelne Art merken. Je mehr dazu kommen, desto weniger prägant bleibt jede einzelne in deinem Kopf. Sie sind nicht klar trennbar für dich. Du kannst dir aber gut merken, was eine Rose im Vergleich zu einer Tulpe ist, weil sie sich prägant unterscheiden. Vielleicht geht es tatsächlich auch ein bisschen um die Menge an Komponenten. 3 Rosenarten könntest du noch gut auseinderhalten.”
Beim Erwerb von Begriffen gibt es das Überlagerungsmodell. Erklären Sie und nennen Sie ein Beispiel.
Überlagerungsmodell: Bei einer Klasse von Objekten treten allmählich die kritischen Attribute (verwendeten Eigenschaften der Kategorie) hervor, die irrelevanten zurück. Bsp.: Lehrer bringt Blume(n) mit, um den Aufbau der Blüte zu erarbeiten (hervor treten Blüteneigenschaften aller Blumen, zurück treten Blumensorte, Farbe, Größe dieser einzelnen Blume). Induktives Vorgehen: Vom Einzelnen zum Allgemeinen
Modell der Hypothesenprüfung: Hypothesen aufstellen und prüfen. Deduktives Vorgehen: vom Allgemeinen zum Besonderen.
Beim metakognitiven Lernen gibt es die prozedurale Komponente. Erklären sie diese und erläutern sie, warum diese Komponente in einer Lerngruppe gefördert wird.
- deklaratives metakognitives Wissen → operiert auf Weltwissen/erfahrungsbegründeten Wissen und Vielzahl kognitiver Aufgaben, Ziele, Handlungen, Erfahrungen
- Wissen über Natur der Infoverarbeitung, über Lernaufgaben und ihre speziellen Anforderungen, kognitive Strategien( Elaboration, Wdhlstrategie, Organisationsstrategie..), Situationen, in denen erworbenes Wissen Anwendung findet, über Lernaufgabe vermittelte Ziele - prozedurales metakognitives Wissen → zur Regelung und Kontrolle der kognitiven Prozesse:
- Prozesse des Metaverstehens (Selbsteinschätzung eigener Kompetenzen, Pausen zur Prüfung der Lernfortschritte, Regelung der Aktivierung von Vorwissen)
→ Lerngruppe: Selbsteinschätzung eigener und fremder Kompetenzen > Vergleichsmöglichkeit i. d Lerngruppe
- der Vorhersage (Abschätzung der erforderlichen Ressourcen → Wo liegen Schwächen/Stärken? Was muss näher besprochen werden?)
- der Planung (Einteilung von Teilzielen, Pausenregelung)
- der Überwachung, Prüfung und Bewertung (Feststellung einer kognitiven Überlastung, kritische Analyse abgeschlossener Episoden, Auswertung der gemachten Erfahrung, Regulation emotionaler Zustände)
–> Oder: Abgucken was die anderen besser machen, Arbeitsschritte verbalisieren/absprechen, eigene/fremde Prozesse überwachen (liege ich zurück/bin ich gut in der Zeit?), Rückmeldung der anderen, Planung
Bei der Beurteilung von Trainingsprogrammen unterscheidet man die Wirkungsintensität und Wirkungsextensität. Erklären sie diese und begründen sie, warum diese konkurrierend sind.
Wirkungsintensität beschreibt, dass man einen Lerninhalt sehr genau lernt und er daher schwer auf andere Themen übertragen werden kann. Lernt man jedoch wirkungsextensiv, so lernt man oberflächlich, jedoch mit der einfachen Möglichkeit einer Übertragung. Die Begriffe sind gegenläufig – es kann nicht gleichzeitig intensiv und oberflächlich gelernt werden.
Intensität: je allgemeiner die im Programm vermittelten Inhalte sind, desto geringere Wirkungen sind zu erwarten.
Extensität: je bereichsspezifischer Inhalte sind, desto schmaler ist der Wirkungsbereich.
–> antiproportionaler Zusammenhang: je allgemeiner die Inhalte, desto kleiner die Intensität, je bereichsspezifischer, desto kleiner die Extensität