Altfragen Flashcards
Bei der Durchführung von Meta-Analysen stellt sich das Problem der inhaltlichen
Vergleichbarkeit. Was ist damit gemeint und welche Strategien zur Behebung des Problems kennen Sie (Nennen Sie 2)? (3Pkt.)
-> Integration von Studien mit unterschiedlichen Fragestellungen/Designs
- > Behebungsstrategien:
- Explikation der Fragestellung
- Explikation der relevanten Konstrukte & ihrer mögl. Operationalisierungen
- Dokumentation v. Ausschlusskriterien
Bei der Durchführung einer Meta-Analyse ist das Problem der Repräsentativität der Primärstudien zu beachten. Was ist damit gemeint und nennen Sie drei Strategien, um dem entgegen zu wirken?
-> zurückzuführen auf Identifizierungsfehler, Selektionseffekte durch Publikationsverzerrungen/aufgrund fehlender Angaben
- > Behebungsstrategien:
- Einsatz multipler Suchstrategien
- Kontrolle von Publikationsverzerrungen
- Reanalyse der Primärdaten
- Rückfragen bei den Autoren
Beim narrativen Review kommt es zum Problem der unsystematischen Auswahl von Primärstudien. Erklären Sie dieses und nennen Sie Strategien dagegen.
- > unsystematische/untransparante Auswahl durch Reviewer:
- > selektive Verwendung von Literatur
- z.B. Bevorzugung eigener Populationen
- signifikante Studienergebnisse bevorzugt
-> Strategien:
- Einsatz multipler Suchstrategien
- Kontrolle von Publikationsverzerrungen
(“fail-safe-N” - Berechnung, grafische Analyse)
Außerdem gibt es bei Metaanalysen das Problem der unterschiedlichen Qualität von Primärstudien. Was ist damit gemeint? Nennen Sie 2 Strategien dagegen.
-> unzureichende oder variierende methodische Qualität von Primärstudien
- > Behebungsstrategien:
1) Definition von Mindestanforderungen
3) Kodierung von methodischen Merkmalen & a - posteri Kontrolle
3) Quantifizierung der Studienqualität & a priori - Gewichtung
Nennen Sie 2 moderierende Variablen für die Wirksamkeit von positiver Bestrafung.
- > Stabilität des unerwünschten Verhaltens
- > Verfügbarkeit erwünschter (verstärkter) Verhaltensweisen
- > zeitliche Nähe
3 Alternativen zur positiven Bestrafung nennen, um unerwünschtes Verhalten zu verringern.
- > neg. Bestrafung (Entzug von positiven Reizen)
- > Ignorieren, Abwarten
- > Sättigen
Eigenschaften des Beobachters spielen in Banduras sozial-kognitiver Lerntheorie auf allen vier Ebenen des Modells eine Rolle. Welche Bedeutung haben die Eigenschaften des Beobachters auf der Ebene der Aufmerksamkeitsprozesse und der Verhaltensproduktion. (2 Pkt.)
> Eigenschaften des Beobachters:
–> Aufmerksamkeit:
Wahrnehmungskapazität, kogn. Fähigkeiten/ Schemabildung, Erregungsniveau
- -> Speicherung:
kogn. Fähigkeiten, kogn. Strukturen
–> Verhaltensproduktion:
körperliche Fertigkeiten, spezielle Fertigkeiten
–> Motivation & Verhaltenssteuerung: Verstärkerpräferenz, internale Standards, Neutralisierung, Präferenz soz. Vergleichsprozesse
> Situation/Verhalten:
–> Aufmerksamkeit:
Neuigkeit, Komplexität, Bedeutung, Wahrnehmungsbed.
- -> Speicherung:
symb. Kodierbarkeit, kogn. Organisierbarkeit, kogn. Wdhl.barkeit - -> Verhaltensproduktion:
kogn. Repräsentation, Verhaltensfeedback, Beobachtung der Verhaltensaktivierung, Abstimmung von Verhaltenskomponenten
–> Motivation & Verhaltenssteuerung:
externe Verstärker, stellvertretende Verstärker, Selbstbelohnung, Selbstwertsteigerung
> Modell
–> Aufmerksamkeit:
Geschlecht, Alter, Status, allg. Ähnlichkeit
vier Ebenen des Modells bzgl. Banduras sozial-kognitiver Lerntheorie
1) Aufmerksamkeit
2) Speicherung
3) Verhaltensproduktion
4) Motivation & Verhaltenssteuerung
In Wittrocks Modell des generativen Lernens sollen beim Lernen konkrete oder abstrakte idiosynkratische Assoziationen erzeugt werden. Was ist damit gemeint? Erläutern Sie außerdem, warum die Arbeit in einer Lerngruppe für die Assoziationsbildung günstiger sein kann als ein Lehrvortrag. (3Pkt.)
-> Lernen = aktives Generieren von Bedeutung (kein passiver Infokonsum):
-> Erzeugung spezifischer eigentümlicher Verknüpfungen/Assoziationen zwischen Reiz und Gedächtnisinformationen
- das Individuum generiert aus Informationen bedeutungsvolle Zusammenhänge basierend auf seinen Erfahrungen, Fähigkeiten und seinem Vorwissens.
> Generieren von Beziehungen & Konstruieren von Bedeutungen zwischen neuen Informationen und bereits vorhandenem Hintergrundwissen im Vordergrund
-> Lerngruppen:
- Förderung des aktiven Lernprozesses
- Austausch unterschiedlicher Interpretationen
- Unterschiede bzgl. des vorhandenen Vorwissens
- unterschiedliche Erfahrungswelten, verschiedene Perspektiven
> bereichernd bzgl. d. Bildung v indukt. Schlussfolgerungen
- Förderung der Lernmotivation
Ausubel spricht von unterordnenden zufallsfreien Beziehungen und unterscheidet derivative und korrelative Subsumtion. Was meint er damit? Jeweils ein Beispiel nennen. (3Pkt.)
Subsumtion:
- Unterordnung von neuen Lerninhalten in bereits bestehende Konzepte
- deriativ:
der neue Begriff bezieht sich auf eine Spezialform einer allgemeineren Form, das Beispiel einer allgemeineren Idee
–> Dackel als “spezielle Form/Rasse” eines Hundes - korrelativ:
der neue Begriff ist Erweiterung/Ausarbeitung/Modifizierung eines vorher gelernten Begriffs, die Ausarbeitung einer allgemeinen Idee mit neuen Elementen
–> Hund -> Blindenhund (Ausarbeitung, neue Eigenschaften dazu)
Ausubel spricht von sinnvollem Lernen als inhaltlich und zufallsfrei - was ist damit gemeint?
- > “… symbolisch ausgedrückte Vorstellungen werden zufallsfrei & inhaltlich (nicht wörtlich) bezogen auf das, was der Lernende bereits weiß, nämlich auf einige bestehende relevante Aspekte seiner Wissensstruktur.”
- > inhaltlich: sinngemäß, nicht wortwörtlich
- > zufallsfrei: auf bisheriges Wissen bezogenes Lernen [untergeordnete Beziehung herstellen (Subsumption), übergeordnete Beziehung herstellen, kombinatorisches Lernen]
–> nach diesen zwei Attributen sollen neue Lerninhalte mit bereits vorhandenem Wissen in Beziehung gesetzt werden
Beim Erwerb von Begriffen gibt es das Überlagerungsmodell. Erklären Sie und nennen Sie ein Beispiel. Erläutern Sie anhand des Beispiels.
- > bei einer Klasse von Objekten treten allmählich die kritischen Attribute hervor, die irrelevanten zurück
- > induktive Methode: vom Einzelnen zum Allgemeinen
- > Beispiel: (Blütenaufbau einer Blume = Grundprinzip des Blütenaufbaus aller Blumen)
Bei Bruner gibt es das Überlagerungsmodell. Welcher Form würde dies bei den zufallsfreien Beziehungen von Ausubel entsprechen (oder ähnlich zu dem sein)?
-> überordnende Beziehung:
» aus einzelnen Begriffen werden Grundprinzipien für eine allgemeine Idee abgeleitet
-> INDUTIVES Vorgehen
Grenzen sie das Modell des Vergessens von Ausubel von der Spurenzerfalltheorie ab.
- > Modell des Vergessens: Faktor für das Vergessen ist hier die Trennbarkeit zwischen Konzept und einzelner Komponente -> einzelne Komponenten werden vergessen, nur das übergeordnete Konzept bleibt im Gedächtnis, sofern sie nicht klar vom Konzept trennbar sind
- > Spurenzerfalltheorie: Faktor für das Vergessen ist hier die seit dem Lernen verstrichene Zeit. –> die Stärke einer Gedächtnisspur verfällt mit der Zeit, sofern sie nicht abgerufen wird, bis sie sich irgendwann vollständig aufgelöst hat.
Im Modell des Metakognitiven Lernens werden die deklarative und die prozedurale Komponente unterschieden. Die prozedurale (bzw. deklarative) Komponente erklären und erläutern wie das Lernen in einer Lerngruppe die Komponente fördern kann. (4Pkt.)
prozedurale Komponente: zuständig für Regelung & Kontrolle kogn. Prozesse
1) Prozesse des Metaverstehens (Selbsteinschätzung d. Kompetenzen, Pausen zur Prüfung des Lernfortschrittes, Aktivierung von Vorwissen)
2) Vorhersage
(Abschätzung der erforderlichen Ressourcen)
3) Planung
(Teilziele, Pausenregelung)
4) Überwachung, Prüfung, Bewertung (Regulation emotionaler Zustände, Feststellung kognitiver Überlastung, krit. Analyse abgeschlossener Episoden, Auswertung gemachter Erfahrungen)
–> Lerngruppe: Schaffung von Vergleichsmöglichkeiten bzgl. des Lernfortschrittes, erleichtert Selbsteinschätzung der Kompetenzen im Verhältnis zu anderen Gruppenmitgliedern, Austausch ermöglicht Abschätzung erforderlicher Ressourcen)
deklarative Komponente: deklaratives (metakognitives) Wissen
- > operiert auf dem Weltwissen bzw. erfahrungsbegründeten Wissen
- > Bezug auf Vielzahl kogn. Aufgaben/Ziele/Handlungen/Erfahrungen
- > Bsp: Wissen über Natur der Informationsverarbeitung, Wissen über Lernaufgaben, Wissen über kogn. Strategien [z.B. Wiederholungsstrategie], Wissen über unterschiedliche Typen von Lernaufgaben
- > Lerngruppe: Wissensaustausch -> Summation des vorhandenen Wissens der einzelnen Gruppenmitglieder, Austausch verschiedener kogn. Strategien etc.