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Grundbauplan
Angenommener Merkmalskomplex des letzten gemeinsamen Vorfahren (“hypothetischer Vorfahre”) eines Taxons.
Phylotypus
Ontogenetisches Stadium maximaler Ähnlichkeit aller Subtaxa eines Taxons (oder Phylums = Tierstamm); z.B. Fischstadium der Vertebrata.
Dictyosom
Stapel von Zisternen (membranumschlossener Hohlräume), daraus besteht der Golgi-Apparat, Merkmal der eukaryotischen Zelle.
Metazoa
Vielzellige Tiere
Unikonta
Eukaryonta mit primär einer Geißel: Amöben, Tiere, Pilze, Animalia z.T. Reduktionen (z.B. Amöben); Spermium der Metazoa als erhaltenes Unikontenmerkmal; Monophylie weitgehens akzeptiert.
Bikonta
Eukaryonta mit primär zwei Geißeln: Wimpertierchen (Ciliaten), Rot-, Braun-, Kieselalgen, Landpflanzen, Phylogenie v.a. der einzelnen Taxa weitgehend unklar.
Gemmulae (lat. für “kleine Knospe”)
Brutknospen bei Süßwasserschwämmen, sowie bei einigen marinen Schwämmen des Küstengebietes.
Protonephridien
Acoelomate Bilateria (inkl. acoelomate Larven coelomater Gruppen, z.B. Mollusken, Anneliden); Filtrationsprinzip: Unterdruck durch Cilienschlag.
Metanephridien
Coelomate Bilateria; Filtrationsprinzip: Überdruck durch Muskelaktivität.
Aber: z.T. ontogenetischer Übergang Protonephridium-Metanephridium (z.B. Mollusca!)
Malpighische Gefäße
(Insekten, Arachniden) Sonderform, Sekretionsnephridien Lage: Übergang Mittel- zu Enddarm
Funktionsprinzip: aktives Sezernieren der Sekrete via Membrantransport aus Mixocoel in Malpighische Röhren; Reabsorption in Rektalpapillen des Enddarms.
Protostomia
Gastroneuralia
Nervensysteme der Protostomia
(von komplex zu ursprünglich):
- weitere Zentralisation des gesamten NS (einige Arthropoda, Tintenfische)
- fortschreitende Konzentration im Cerebral- und Vetralbereich inkl. Reduktion der Anzahl der Längsstränge ( Annelida, viele Arthropoda)
- Tetraneurie, sukzessive Konzentration des Gehirns ( Mollusca)
- Orthogon- und Gehirnbildung (z.B. Plathelminten)
- Nervennetz (Plexus), kein Gehirn (Cnidaria, z.T. Acoelomorpha; Urbilaterie?)
Nervensysteme der Bilateria
Protostomia
Paariges Cerebralganglion und Schlundring; NS mesenchymal Orthogon: paarige Längsstränge, Querverbindungen (Kommissuren) i.d.R. subepidermal, zunehmendnach ventral verlagert.
Chordata (Notoneuralia)
Cerebralganglion, KEIN Schlundring; NS mit Epithelcharakter, KEIN Orthogon: dorsaler Nervenstrang (Neurulation).
Hypothesen zur Evolution des dorsalen und ventralen NS aus einem Nervennetz
- Zentralisierung des NS 2x unabhängig (dorsal und ventral).
- Zentralisation des NS nur 1x mit anschließender Verlagerung nach dorsal bei den Chordata (Inversionshypothese).
Pax-6
“Mastergen” der Lichtrezeption; KEIN Argument für Homologie auf Organebene!
Lakunen
Intrazelluläre Spalträume, die bei offenem Kreislaufsystem die rudimentären Arterien/Venen verbinden.
Offenes Kreislaufsystem
z.B. Insekten, fast alle Mollusken.
Geschlossenens Kreislaufsystem
Anneliden, Wirbeltiere
Tracheen
- versorgen jede einzelne Zelle (O2-Zu, CO2-Abfuhr)
- ectodermal, werden gehäutet, verschließbar (Stigmen)
Spiralfurchung
Blastomeren auf “Lücke” (“pendelnde Schrägfurchung”), 45° Drehung, determiniert: typisch für Spiralia.
- oft verbunden mit Kreuzbildung (Mollusken-, Annelidenkreuz etc.) und apikalen Rosettenzellen: hoch konserviert oder plastisch? Phylogenetische Bedeutung?
- früh determiniert; cell lineage tracing mittels Blastomer-Injektion
Radiärfurchung
Blastomeren exakt übereinander, regulativ
Typisch für Deuterostomia, Cnidaria (Nesseltiere), Lophophorata (Kranzfühler), Phoronida (Hufeisenwürmer) und Brachiopoda (Armfüßer).
Bilaterie Entwicklung
- indirekte Entwicklung (Larven immer mit spezifischen Larvenmerkmalen) via Metamorphose (Lophotrochozoa (Teil der Urmünder), Echinodermata (Stachelhäuter), Crustacea (Krebstiere), viele Insekten).
- direkte Entwicklung (Chordata (Wirbeltiere), Nematoda (Fadenwürmer), einige Plathelminthes (Plattwürmer), Cephalopoda (Kopffüßer)).
- Spiralia/Lophotrochozoa: “Trochophora-artige” Larven (mit Cilien).
z. T. multiple Duplikationen der Hox-Gene bei Deuterostomia und bilatereria.
Articulata-Theorie
(alt) alle segmentierten Tiere nah verwandt (Annelida, Arthropoda); Lophophoraten nah verwandt mit Deuterostomia
- ersetzt durch Lophotrochozoa-Ecdysozoa-Theorie
Lophotrochozoa-Ecdysozoa-Konzept
Protostomia=Lophotrochozoa+Ecdysozoa
- basiert auf molekularen Daten (urspr. 18S rDNA)
- Lophophorata (Tentaculata) Teil der Protostomia.
- Annelida und Arthropoda keine Schwestergruppe.
- Segmentierung in Anneliden und Arthropoden homolog und in anderen Gruppen verloren gegangen.
ODER
- Segmentierung in Anneliden und Arthropoden nicht homolog, unabhängig in beiden Gruppen entstanden.
Lophotrochozoa
Gruppe mit bewimperter, Trochophora-artiger Larve im Lebenszyklus: Spiralia+”Lophophorata”.
Ecdysozoa
Gruppen mit gehäuteter Chitincuticula, besitzen einen komplexen, hormonell gesteuerten Häutungsmechanismus.
Rhabditen
Stäbchenförmige Sekretzellen in Epidermis zur Feindabwehr bei Rhabditophora (Platheminthes).
Lophophor
Tentakelapparat (Filtrationsorgan) bei “Lophophorata” (= “Tentaculata”=Tentakelträger), After steht außerhalb des Lophophors.
Uncini
Borsten
Carapax
Harte Schale
Hemimetabole Entwicklung
Schaben, Heuschrecken, Wanzen
- “kontinuierliche Larvalentwicklung”, frühe Larvenstadien ähneln bereits Imago.
- Ähnlichkeit nimmt mit jeder Häutung zu.
Holometabole Entwicklung
Käfer, Schmetterlinge, Hautflügler, Fliegen, etc.
- Trennung von letztem Larven- und Imaginalstadium durch Puppenstadium:
- drastische Umgestaltung des Larvenkörpers
- Auflösung der Larvalorgane, Imaginalorgane entstehen aus Imaginalscheiben
- oft Betonung des Larvalstadiums, Imago nur als kurzlebiges Fortpflanzungs-/ Verbreitingsstadium, z.T. ohne Nahrungsaufnahme, Verlust von Mundwerkzeugen, etc.
Funktionen der Coelomocyten-Amoebocyten des Immunsystems bei Borstenwürmern
- Speicher für Glycogen und Lipide
- Harnstoffproduzenten (= Exkretion)
- Immunabwehr
- Phagocytose
- Haemoglobinproduktion
Metagenese
Wechsel zwischen ungeschlechtlicher und zweigeschlechtlicher Fortpflanzung.
Heterogonie
Wechsel zwischen eingeschlechtlicher (Parenthogenese) und zweigeschlechtlicher Fortpflanzung.
Eutelie
Zellkonstanz, biologisches Phänomen, dass manche Organismen oder Organe eine genau definierte, feste Anzahl an Zellen besitzen, z.B. Nematoda, niedriges Regenerationsvermögen.
Captacula
Fangfäden bei Scaphopoda.
Torsion bei Mollusken
Drehung des Kopfes um 180° relativ zur Mantelhöhle.
Amiktisch (von grich. amiktos=sich nicht vermischend)
Bezeichnung für Weibchen, die sich über mehrer Generationen parthenogenetisch (eingeschlechtlich) fortpflanzen; tritt z.B. bei den Monogononta (Rädertiere) zur raschen Besiedelung von Biotopen mit günstigen Lebensbedingungen auf.
Epitokie
Mit Geschlechtszellen gefülltes Hinterende der Männschen und Weibchen löst sich vom Vorderende und schwimmt an die Meeresoberfläche, wo es nach kurzem Schwärmen unter Freisetzung der Eier/Spermien zerfällt. Das Vorderende des Tieres bleibt im Korallenriff und regeneriert ein neues Hinternede für eine weitere Fortpflanzung.
Mixonephridien
Nephridien, die sowohl zu Ausleitung der Exkretionsprodukte als auch der Gameten dienen.
Ommatidium
Eizelauge eines Facettenauges.
Exkretion bei Mollusken
Via Podocyten von Herzwand in Pericardhöhle. (Herzbeutel)
Tetraneurie
Organismus besitzt vier Längsnerven, bei Mollusca.
Marsupium
Brutkammer der Peracardia (Ranzenkrebse).
Cercarie
Entwicklungsstadium parasitischer Saugwürmer.
Operculum (lat. “Deckelchen”)
Horniger oder kalkiger Deckel, den Schnecken aus der Gruppe der Vorderkiemer an der Oberseite ihres Fußes tragen. Damit wird die Mündung des Gehäuses verschlossen, wenn das Teir sich zur Ruhe (Austrocknen des Gewässers) oder bei Gefahr darin zurückgezogen hat.
Telson
Der letzte, den After tragende Körperabschnitt der Arthropoden.
Cheliceren
Kieferfühler, erstes Beinpaar der Chelicerata.
Pedipalpen
Kiefertaster, zweites Extremitätenpaar der Chelicerata.
Strobilation
Art der asexuellen Fortpflanzung durch spontane Abschnürung in Körpersegmente, Scyphozoa.
Schizocoelie
Entstehung des 3. Keimblatts bei Protostomiern.