Additive Fertigung Flashcards
Konstruktionsrichtlinien FDM
Wandstärke
Bei der Konstruktion muss die Austragsbreite des abgelegten Strangs beachtet werden Austragsbreite entspricht meist Düsendurchmesser Achtung! Einstellung im Slicer Wandstärke sollte ein Vielfaches der Austragsbreite sein Andernfalls entstehen Lücken oder Füllstrukturen zwischen Strängen Zu geringe Wandstärken können nicht abgebildet werden
Konstruktionsrichtlinien FDM
Überhänge
Grundsätzlich kann bei plastifizierenden Verfahren nur kann Material abgelegt werden, wenn sich auf der vorherigen Schicht bereits Material befindet Ausnahmen: Überhänge Bridging Faustregel: Überhänge bis 45° sind fertigbar Je nach Maschine, Material und Parametern sind größere Winkel möglich Hierzu Testbauteil fertigen Zu große Überhänge müssen über Stützstrukturen (Support) abgestützt werden
Konstruktionsrichtlinien FDM
Bridging
Auf gleicher Höhe kann ein Spalt über einen geringen Weg überbrückt werden Die maximal mögliche Brückenlänge hängt von Material, Bauteilkühlung, Druckgeschwindigkeit und Extrusionstemperatur ab Die maximal mögliche Brückenlänge kann über Testbauteile ermittelt werden Bridging ist nur bei einer gerade Verbindung von Punkt zu Punkt möglich Radien bspw. nicht möglich
Konstruktionsrichtlinien FDM
Stützstrukturen
Sollte die gewünschte Geometrie weder durch Überhänge noch durch Bridging fertigbar sein, können Stützstrukturen eingesetzt werden Stützstrukturen sollten nach Möglichkeit vermieden werden Zusätzlicher Materialaustrag erhöht Kosten, verlängert Fertigungsdauer Zusätzlicher Arbeitsschritt Stützstrukturen müssen entfernt werden Verringerung der Oberflächenqualität Anbindung an Bauteil sichtbar Wenn Stützstrukturen nicht vermieden werden können, sollten sie minimiert werden Zu hohe Stützstrukturen neigen dazu, sich abzulösen oder umzufallen
Konstruktionsrichtlinien FDM
Ausrichtung des Bauteils
Durch korrekte Ausrichtung des Bauteils auf dem
Druckbett lässt sich häufig der Großteil der
Stützstrukturen vermeiden
Bei der Ausrichtung spielen jedoch noch mehr
Faktoren eine Rolle
Z.B. Krafteinleitung in Bauteil
Konstruktionsrichtlinien FDM
Stufeneffekt
Durch Schichtbauweise entsteht Stufeneffekt bei Steigungen Abhängig von Höhe der Schichten Wirkt sich negativ auf Funktionsflächen, Maßhaltigkeit und Optik des Bauteils aus
Verfahrensabauf
CAD Daten
CAM Daten STL Format
CAM Daten Slicen
Produktion
Nachbearbeitung
Montage
Fertigteil / Fertige Baugruppe
Was für Slicer Profile gibt es?
Maschinenprofile
Einmal pro Maschine
Materialprofile
Einmal pro Material
Druckprofile
Einmal pro Druckauftrag
Was ist ein Slicer?
Software zur Erzeugung des G-Codes Legt Prozessparameter zur Fertigung fest Input: STL-Datei, Maschineninformationen In der Regel sind Slicer Verfahrensabhängig Slicer für das FDM-Verfahren sind im Regelfall mit allen FDM-Maschinen kompatibel
Was wird im Maschinenprofil eingestellt:
Maximale Geschwindigkeiten und Beschleunigungen der Maschine
Werden nicht durch andere Werte überschrieben
Maximale Geschwindigkeiten (1. Abl. des Weges)
Maximale Beschleunigungen (2. Abl. des Weges)
Maximaler Ruck (eigentlich 3. Abl. des Weges)
Angaben zum verbauten Werkzeug - Notwendig zur Berechnung des Austrags
Düsendurchmesser
Retraction: Abbau des Drucks in der Düse durch
Zurückziehen des Filaments - Verhindert ungewolltes Austreten von Kunststoff
Was wird im Materialprofil eingestellt?
Durchmesser: Üblicherweise 1,75 mm oder 2,85 mm
Besser: nachmessen!
Extrusion Multiplier: Wird nach der Berechnung des Materialaustrags mit diesem multipliziert - Bei korrekt
kalibrierter Maschine genau 1
Temperaturen des Hotends und des Heizbettes - Materialabhängig
Bauteilkühlung zur Beschleunigung der Erstarrung
Kühlung fördert Formtreue, aber auch Bauteilverzug
Geschwindigkeiten sind Materialabhängig
Um Ablösen des Bauteils zu vermeiden, sollten die ersten Schichten nicht gekühlt werden
Minimale Schichtzeit garantiert das Erstarren der letzten Schicht
Was wird im Druckprofil eingestellt?
Grundsätzliche Angaben zum Druckauftrag
Schichthöhe: Teilw. abhängig von Düsendurchmesser
Beeinflusst Oberflächenqualität, Fertigungszeit
Anzahl Konturen, Deck- und Bodenschichten
Position der Naht: (Zufällig, Nah, Ausgerichtet, Hinten)
Bauteile werden im Regelfall nicht massiv hergestellt
Füllstruktur spart Material, Fertigungszeit und Gewicht
Art und Menge der FüllstrukturZusätzliche Konturen,
die um das Bauteil
herum erzeugt werden
Skirt: Eine oder mehrere Konturen, die das Bauteil nicht
berühren - Dient der Füllung der
Düse mit Material
Brim: Eine oder mehrere Konturen, die das Bauteil berühren - Dient der Steigerung der Haftung bei
geringer Grundfläche des Bauteils
Stützstruktur zum Abstützen von anderweitig nicht fertigbaren Überhängen
Stützstruktur: Basierend auf maximal möglichem Überhangswinkel automatisch generierbar
Raft: X Schichten aus dichter Stützstruktur - Verbessert Haftung bei unebenem Untergrund und Minimiert
Warping
Geschwindigkeiten der Achsen
Geschwindigkeiten beim Austragen von Kunststoff: Unterteilt nach zu fertigendem Merkmal
Geschwindigkeit bei reine Verfahrwegen
Geschwindigkeit der ersten Schicht: Geringere Geschwindigkeit begünstigt Haftung
Weitere Einstellungen zur feineren Abstimmung des Profils
Extrusionsbreite: Entspricht grundsätzlich dem
Düsendurchmesser
Kann zur Füllung kleiner Lücken minimal verringert werden
Kann erhöht werden
Überlappung zwischen Konturen u. Füllstruktur: Sorgt für optimale Verbindung und dichte Deckschichten
Verwendete Materialien
Folie, Platte, Pulver, Monofilament, Granulat, Flüssigkeit