Abfall als Multikomponentensystem Flashcards

1
Q

Erläutern Sie die Besonderheiten, die Abfälle grundlegend von anderen Stoffströmen in der Volkswirtschaft unterscheiden!

A

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Q

Welche verschiedenen Zielstellungen können für die Beschreibung von Abfällen zugrunde liegen?

A

Zielstellungen für Beschreibung:
A. Umweltverträglichkeit
(Einhaltung von Parametern gesetzlicher Bestimmungen

Anhänge AbfAblV Zuordnungskriterien zu Deponieklassen und Entsorgungsanlagen)

B. Abfallwirtschaftliche Bilanzierung

(Standardisierte Herangehensweisen Gewährleistung der Vergleichbarkeit

RL Abfallsortierung Sachsen)

C. Dimensionierung von Anlagen

(Auslegungsparameter für konkrete Technologie (Sortieranlage, Verbrennung usw.))

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3
Q

Wie lassen sich Abfälle hinsichtlich ihrer grundlegenden Eigenschaften unterteilen?

A

A. chemische Eigenschaften
1. Summenparameter
(Heizwert, Glühverlust, [TOX], [AOX], Elementarzusammensetzung)

  1. stoffgruppenspezifische Parameter
    ([Heizwert], [Glühverlust], Gärtest (GB 21), AT 4, andere Schadstoffe
    (Phenole, Zyanide))
  2. stoffspezifische Parameter
    (Konzentrationen
    Metalle (Schwermetalle) [andere Schadstoffe
    (Phenole, Zyanide)])
B. physikalische Eigenschaften
1. haufwerksbezogene Parameter 
(Druck- und Scherfestigkeit
Schüttdichte Verdichtbarkeit
Durchströmwiderstand Porosität
Mischgüte Wasseraufnahmevermögen)
  1. partikelbezogene Parameter
    (Partikelgröße
    Größenverteilung Partikelform
    Dichtespektrum)
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4
Q

Warum lassen sich besonders gemischte Abfälle nicht mit „klassischen“ Methoden wie andere Stoffsysteme beschreiben?

A

Mischabfälle können entsprechend ihren Anfallbedingungen verschiedenste Stoffgruppen enthalten. Jede Stoff- gruppe kann ein eigenes Teilegrößen- und Teileformspektrum auf. Zwischen den Stoffgruppen können Wechsel- beziehungen auftreten. Auch Mischabfälle sind in stabil und nicht stabil zu unterteilen. Als reaktive Komponente spielen auch hier (vor allem leichtabbaubare) biogene Stoffe in der Praxis die größte Rolle. Durch den unvermeid- lichen biologischen Abbau kommt es zu Eigenschaftsveränderungen. Die Anwendung klassischer Methoden der Charakterisierung ist bei Mischabfällen bis auf integrale Parameter (siehe 2.4) kaum noch möglich.

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5
Q

Mit welchen Parametern kann ein Stoffsystem “Abfall” beschrieben werden?

A
  1. Mischungszustand
    Stoffliche Zusammensetzung
    - Mengenanteile der Komponenten* - Mengenanteile der Phasen
    (Packungsdichte, Porosität) Homogenität (Mischgüte)
    (Rieselfähigkeit, Agglomerationszustand)
  2. Granulometrischer Zustand
    (Merkmale der dispersen Phase)
  3. Thermodynamischer Zustand
    (Dichte, Temp., Druck)
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6
Q

Welche Eigenschaften von Abfällen können eine repräsentative Probenahme so schwierig machen?

A
  1. Inhomogenität
  2. Wie die Oberfläche aussieht
  3. die Vielfalt von Abfall
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7
Q

Was ist bei der Bestimmung von Abfalleigenschaften entsprechend gesetzlicher Vorschriften auf der einen und der Bestimmung von technologierelevanten Parametern zu beachten?

A

?

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8
Q

Beschreiben Sie den Ablauf einer Sortieranalyse!

A

ABB 2.11 - ABLAUF EINER SORTIERANALYSE

Eine typische Vorgehensweise zur Eigenschaftsermittlung bei Mischabfällen wie kommunaler Restabfall ist die Methode „Sortieranalyse“, die in Abb. 2.11 dargestellt ist. Auf Basis der Regeln erfolgt eine Probenahme in einem definierten Einzugsgebiet (Citylage, Großwohnanlage, Eigenheimgebiet…).

Diese Probe wird nach Größenbereichen gesiebt, die sich für die Anreicherung bestimmter Stoffgruppen als gün- stig erwiesen haben. Oft wird an dieser Stelle ein Fehler gemacht, dessen Auswirkung dann nicht mehr exakt verfolgt werden kann. Wegen praktischer Probleme erfolgt auch bei nassem Abfall meist keine dynamische Trocknung, so dass bei der Siebung undefiniert Feinanteil in andere Fraktionen gelangt.

Die Feingutfraktion (0-8 mm) wird meist nur gewogen, steht aber auch für weitere Analysen zur Verfügung. im Bedarfsfall kann auch die Mittelfraktion (8-40 mm) händisch sortiert werden. Die Grobfraktion (>40mm) wir in jedem Fall sortiert. Sortierziele sind nativ-organische Bestandteile, Kunststoffe, Verpackungen usw. (Fraktionen A bis N). Daraus lassen sich eine Vielzahl von qualitativen (Trenndisziplin) und quantita- tiven (Gradienten) Ergebnissen ableiten.

Auf der Basis solcher Untersuchungen werden Abfallbilanzen erstellt, wie sie für das Beispiel Dresden am Ende des Textskriptes im Kapitel 1 dargestellt sind.

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