70 DEU ÜSB - Unterricht in Deutsch als Zweitsprache und sprachliches Lernen in allen Fächern Flashcards

1
Q

aphoristisch

A

geistreich; prägnant (formuliert); kurz und treffend

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2
Q

Kompositum

A
  • ein zusammengesetztes Wort
    (zwei oder mehr lexikalische Morpheme)
  • Bsp.: Tellerrand, Teekanne, Komponistenkacke
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3
Q

Partizipialattribut / Partizipattribut

A
  • eine Partizipialkonstruktion bestehend aus einem Partizip und gegebenenfalls einer Erweiterung
  • Partizipialattribute und stehen wie Adjektive vor dem Substantiv. Sie werden natürlich genau wie Adjektive dekliniert.
  • Der lächelnde Mann, der gesuchte Verbrecher, die folgenden Sätze, die vergessene Uhr
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4
Q

Partizip

A

Verbform, die eine Mittelstellung zwischen Verb und Adjektiv einnimmt; Mittelwort
-> auch Verbaladjektive genannt

  • Partizip Präsens bildet man aus dem Infinitiv und d.
    wartend, suchend, folgend usw.
  • Partizip Perfekt bildet man aus dem Partizip des Verbs.
    gekauft, gesucht, erklärt usw.
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5
Q

Bildungssprache - Funktionen

A

Funktionen:

  • als Medium v. Wissenstransfer (kommunikative F.)
  • Werkzeug des Denkens (Epistemische F.)
  • als Eintritts- und Visitenkarte (Sozialsymbolische F.)
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6
Q

Konzeptuelle Schriftlichkeit (Koch/ Oesterreicher)

A

1) Konzeption: mündlich = Sprache der Nähe
- Medium phonisch: Persönliches Gespr.;
Telefongespr. mit Freunden
- Medium grafisch: Schreiben im Tagebuch, Chatten

2) Konzeption: schriftlich = Sprache der Distanz
- Medium: phonisch: Vorlesung, Vorstellungsgespräch
- Medium grafisch: Verwaltungsvorschrift, Leitartikel

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7
Q

Doppelrolle von Sprache im Unterricht

A
  1. Medium
    +
  2. Lerngegenstand
    => Sprache im Unterricht
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8
Q

Durchgängige Sprachbildung (Forderung)

A
  1. fachübergreifend
  2. schulstufenübergreifend
  3. Sprachsozialisatorische Dimension ( Familie, Peergroup, Kindergarten, Schule, Medien, …)
  4. Interlinguale Dimension (Mehrsprachigkeit als Ressource nutzen)
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9
Q

Register

A

Varietäten, die vorrangig durch die Anwendungssituation (Diasystem) bestimmt werden

Varietäten, die:
(- durch die Nutzer)
- von ihrer Nutzung
geprägt sind

Form abhängig vom

  • Feld des Diskurses (z.B. Politik, …)
  • Tenor ( soz. Befindlichkeit u. Konstellation der Beteiligten)
  • Mode (Medialität u. Konzeptionalität der Äußerung -> gesprochen/ geschrieben)
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10
Q

Varietäten- Diasystem

A
  • Linguistik umfasst eine Anzahl an Varietäten
    Werden von außersprachlichen Faktoren bestimmt:
  • Zeit
  • Situation
  • Ort
  • soziale Gruppe

Häufig aus einem Kompositum der Sprache: Behördensprache, Gesetzessprache, Jugendsprache, …

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11
Q

Alltagssprache

A
  • stark konzeptionell mündlich geprägt
  • zeitliche&/ räumliche Nähe der Interagierenden und gem. Bezugsrahmen
  • oft unvollständige Sätze, werden durch Deiktika (da, hier, …) und Gesten wie zeigen, unterstützt
  • Merkmale: Emotionalität u. subjektive Bewertung, ausdrucksstarke u. bildreiche Begriffe
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12
Q

Terminus (plural Termini)

A

festgelegte Bezeichnung, Fachausdruck

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13
Q

assimilieren

A

(sich) angleichen, anpassen

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14
Q

epistemologisch

A

wissenschafts-, erkenntnistheoretisch

ein epistemischer Sachverhalt ist dem Erkenntnisgewinn eines Menschen konkret zuträglich

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15
Q

Syntax

A

Lehre vom Bau des Satzes als Teilgebiet der Grammatik; Satzlehre

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16
Q

Lexik

A

Wortschatz einer Sprache

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17
Q

Semantik

A

Bedeutung, Inhalt (eines Wortes, Satzes oder Textes)

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18
Q

Segmentierung

A

Zerlegung einer komplexen sprachlichen Einheit in einzelne Segmente

Synonyme: Aufteilung, Einteilung, Gliederung, Teilung

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19
Q

Konjunktiv

A

Möglichkeitsform (z. B. sie sagte, sie sei krank; wenn er Zeit hätte, käme er noch)

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20
Q

Konstitution

A
  • allgemeine, besonders körperliche Verfassung

- Verfassung; Satzung (Gebrauch Politik)

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21
Q

scaffolding (n. Gibbons)

A

‚Scaffolding‘ engl. = ‚Gerüst‘.
Durch das Vorgeben sprachlicher Gerüste kann man einem weniger kompetenten Sprecher helfen, etwas sprachlich auszudrücken, was er alleine noch nicht bewältigen könnte

Scaffolding-Konzept umfasst vier „Bausteine”: (1) Material-/ Bedarfsanalyse,
(2) Lernstandsanalyse,
(3) Unterrichtsplanung,
(4) Unterrichtsinteraktion
1-3 = „Makro-Scaffolding” -> vorherige Planung, Rahmenbildung für 4 = „Mikro-Scaffolding“ -> spontane, nicht planbare Unterrichtsinteraktion

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22
Q

Perzeptionen

A

(lateinisch perceptio von percipere „erfassen, ergreifen, wahrnehmen“) wird bezeichnet

  • einerseits: Gesamtheit der Vorgänge der Wahrnehmung,
  • andererseits: der Inhalt der Wahrnehmung selbst.
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23
Q

rekurrent

A

gleichartige sprachliche Ausdrücke, Elemente oder Formen im Verlauf eines Textes mehrfach wiederholend, auf Rekursivität beruhend

Beispiele:
Die »bleiche Schwester«, »der Schwester Schatten«

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24
Q

Perzeptionen

A
  • primär unbewusste Prozesse individueller Informations- und Wahrnehmungsverarbeitung, die im Bewusstsein Vorstellungsbilder (images) von Wahrgenommenem der Wirklichkeit entstehen lassen.
  • selektiv-subjektive Bestandsaufnahmen der Umwelt
  • nicht nur die Ergebnisse, sondern auch die Prozesse = Perzeptionen
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25
Q

Lemma

pl. Lemmata

A

Grundform eines Wortes (also die Form, unter der man ein Wort im Lexikon sucht)

  • Bsp.: Das Lemma, unter dem man die Wortform „Lemmata“ findet, lautet „Lemma“ :P
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26
Q

Lexeme

A

(im engeren Sinne)
die Bedeutungseinheit eines Wortparadigmas

  • Bsp.: “sing”
    (ich) sing e, (du) sing st, (er) sing t, (wir) sing en, (ihr) sing t, (sie) sing en -> 4 verschiedene Wortformen, 6 syntaktische Wörter, 1 Lexem
  • Flexion und Syntax der Wortformen spielen für das Lexem keine Rolle
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27
Q

Endung
-philie

-phobie

A

Substantive mit der Endung -philie
-> Vorliebe oder Neigung insbesondere eines Menschen zu einer bestimmten Gattung von Objekten oder Personen.

Das Gegenstück „-phobie“, also eine Abneigung gegen das Betreffende

Beispiele:
Fremdenfreundlichkeit (Xenophilie)

Fremdenfeindlichkeit (Xenophobie)

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28
Q

Kollokation

A

(v. lat. collocatio „Stellung, Anordnung“)
(Linguistik) das gehäufte benachbarte Auftreten von Wörtern, wie auch immer ihr gemeinsames Auftreten zunächst begründbar sein mag.

Beispiele: Buch – dick, Tag – hell, Jesus – Christentum, Katze – miauen

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29
Q

Chunks

A
  • Wahrnehmungs- und Gedächtniseinheiten haben
  • als Einheiten memoriert und ganzheitlich abgespeichert
  • nicht bei jedem Einsatz neu gebildet werden müssen – damit wird das Arbeitsgedächtnis entlastet, und Lernende können sich leichter auf Inhalte konzentrieren
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30
Q

Konditionalsatz

A
  • Ein Bedingungssatz (= Konditionalsatz) ist ein Nebensatz, der mit “falls”, “sofern”, oder “wenn” eingeleitet wird
  • Der Nebensatz formuliert die Bedingung, die erfüllt sein muss, damit die Folge, die im Hauptsatz angegeben wird, realisiert werden kann.
  • Bedingungssätze können nicht in der Vergangenheit stehen!
  • Bsp.:
    Wann ärgern Sie sich?
    Ich ärgere mich, [wenn sich meine Mitarbeiter verspäten.]
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31
Q

Scaffolding

A
  • wörtlich “Baugerüst”
  • bringt ein wesentlicher Aspekt der didaktischen Konzeption zum Ausdruck
  • Scaffolding ist eine temporäre und zielgerichtete Unterstützung,
    1) die entsprechend des individuellen Bedarfs der Lernenden aufgebaut,
    2) bzw. bei entsprechenden Lernfortschritten wieder abgebaut wird.
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32
Q

Scaffolding - Prinzipien

A
  • Umgang mit sprachl. Heterogenität
  • Verknüpfung von sprachl. u. fachl. Lernen
  • Lernen als Prozess sozialer Interaktion (Doppelfunktion der Sprache: Werkzeug 1) der Kommunikation 2) des Denkens => erst indem Gedanken gedanklich gefasst werden, lassen sie sich austauschen)
  • Duale Progression Sprache/ Inhalt
    (v. Alltags- zu zunehmend Fach- und Bildungssprache; andererseits v. konkreten Erfahrungen zu abstrakten inhaltl. Konzepten; Nähe - DIstanz)
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33
Q

Scaffolding - Struktur

A

Merkmale:

  • planerische Ebene = Makro-Scaffolding: genaue Kenntnisse der individuellen Erwerbsstände (Material-/ Bedarfsanalyse)
    -> sprachliche Anforderungen des Unterrichts müssen damit abzugleichen (Lernstandsanalyse)
    und dementsprechend entsteht die Planung d. Unterrichts (U.-Planung)
- Durchführungs-Ebene = Mikro-Scaffolding:
sprachsensible Unterrichtskommunikation (U.-Interaktion)
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34
Q

Kohärenz

A

oder kohärent (von lateinisch cohaerere „zusammenhängen“) steht für:

Kohärenz (Linguistik), sinnbildender Zusammenhang der Wörter in einem Text

35
Q

Negation

A
  • ist Ablehnung, Verneinung oder Aufhebung;
  • verneint werden können zum Beispiel Aussagen, abgelehnt werden können zum Beispiel moralische Werte, aufgehoben werden können zum Beispiel Konventionen
36
Q

Rezeption

A

verstehende Aufnahme eines Kunstwerks, Textes durch den Betrachtenden, Lesenden oder Hörenden

37
Q

Orthografie

A

= Rechtschreibung
ist die allgemein übliche Schreibweise der Wörter einer Sprache in der verwendeten Schrift. Eine davon abweichende Schreibung wird allgemein als Rechtschreibfehler bezeichnet.

38
Q

Graphem

A

= die kleinste grafische Einheit eines Schriftsystems oder eines schrift­ähnlichen Zeichensystems. In der Regel handelt es sich hierbei um einen einzelnen Buchstaben oder um ein Schriftzeichen.

(- Mehrere Grapheme, die innerhalb eines Schriftsystems die gleiche Funktion erfüllen bzw. die gleiche Bedeutung haben und einander ersetzen können, bezeichnet man als Allographe. -> gebräuchliche »ö« früher die Gestalt »oe«, »oͤ« oder »o̎«. Es könnte außerdem wie »ō», »õ» oder »ő« aussehen, in anderen Sprachen auch wie »œ» oder »ø»)

39
Q

Allograph

A
Beispiele:
Typogra"ph"ie -> Pypogr"f"ie
oe -> ö
a -> kursives "a"
ß -> ss
- eine von mehreren möglichen Formen eines bestimmten Schriftzeichens, unterschiedliche bzw. alternative Schreibweisen desselben Phonems oder die unterschiedlichen Schreibweisen sprachlicher Ausdrücke.
  • das Graphem »ö« mehrere Allographe zusammen. Beispielsweise hatte das heute gebräuchliche »ö« früher die Gestalt »oe«, »oͤ« oder »o̎«. Es könnte außerdem wie »ō», »õ» oder »ő« aussehen, in anderen Sprachen auch wie »œ» oder »ø».
40
Q

Typografie

A
  • im ursprünglichen Sinne der Renaissance sämtliche Bereiche der »Buchdruckerkunst«
  • heute nicht mehr mit Buchdruck in Verbindung gebracht

Heute:
- Wissen über Betrachtungs- und Lesegewohnheiten;
die Lehre von der ästhetischen, künstlerischen und funktionalen Gestaltung von Buchstaben, Satzzeichen, Sonderzeichen und Schriften
- Schriften sichtbar und den Anforderungen entsprechend optimal lesbar oder verständlich zu machen
- usw.

41
Q

Phonem

A

kleinste bedeutungsunterscheidende sprachliche Einheit (z. B. b in »Bein« im Unterschied zu p in »Pein«)

  • Beispiele: „Katze“/„Tatze“; „Lamm“/„lahm“; „Beet“/„Bett“, „rasten“ (kurzes a)/„rasten“ (langes a).
  • phōnḗ, deutsch ‚Laut‘, ‚Ton‘, ‚Stimme‘, ‚Sprache‘) ist die abstrakte Klasse aller Laute (Phone), die in einer gesprochenen Sprache die gleiche bedeutungsunterscheidende (distinktive) Funktion haben.
42
Q

orthografisch

Orthographie

A

rechtschreiblich; die Rechtschreibung betreffend
-> orthografische Fehler = Rechtschreibfehler

(Rechtschreibung)

43
Q

Phonologie

Teilgebiet der Sprachwissenschaften

A
  • phōnḗ, deutsch ‚Laut‘, ‚Ton‘, ‚Stimme‘, ‚Sprache‘ und λόγος lógos, deutsch ‚Lehre‘)
  • Funktion der Laute für das Sprachsystem der einzelnen Sprachen. Sie stellt somit einen Teilbereich der Grammatik dar, betrachtet die Sprachlaute also auf einer abstrakteren Ebene.

(-abzugrenzen von der Phonetik, die eher konkreten Eigenschaften der Sprachlaute untersucht – ihre akustische Beschaffenheit, Artikulation und Wahrnehmung)

44
Q

Materialanalyse - Makro-Scaffolding

A
  • Ziel: Ermittlung von sprachlichen Anforderungen/ Hürden in Texten, Aufgaben, Materialien
  • Analyse auf Wort-, Satz- und Textebene
  • Ermittlung neu einzuführender Textsorten
  • Unterscheidung von rezeptiven und produktiven Anforderungen
45
Q

1) rezeptive
oder
2) produktive

Sprachkompetenz

A

1) lesen und hören (rezeptiv)
= [nur] aufnehmend, empfangend; empfänglich
2) sprechen und schreiben (produktiv)
= schöpferisch

46
Q

Fehleranalyse

n. Corder

A

Fehler

  • liefern Infos über die Lernsprache u. deren Abweichung von der Zielsprache
  • sind Indikatoren (keine Defizite!) für Erwerbsstände u. Prozesse
  • sind Ausgangspunkt für Sprachförderung
47
Q

Parataxe

Parataktische Satzanordnung

A

gleichrangige Aneinanderreihung von Hauptsätzen (selbstständige Sätze)

  • oder gleichrangige Reihung von Wortgruppen
  • Aufzählungscharakter
  • durch Konjunktionen wie und, oder, aber oder durch Satzzeichen wie Komma, Gedankenstrich, Semikolon oder einem Punkt voneinander getrennt
  • Das Gegenteil -> Hypotaxe.
48
Q

Hypotaxe

A
  • Gegenstück zur Parataxe
  • Vorsilbe hypo
    besagt, dass sich zahlreiche Nebensätze dem Hauptsatz unterordnen und sich vermehrt verschachteln
  • denn, weil oder dass -> leiten typischerweise Nebensatz ein
49
Q

lexikalisch

A

-> Wortschatz

die Untersuchung von isolierten Wörtern ohne Berücksichtigung des Textzusammenhangs betreffend

50
Q

Beschreibung von Fehlern

  • 3 Bereiche
  • 4 Arten

(Fehleranalyse n. Corder)

A

3 Bereiche:
1) phonologisch -> gesprochen
Aussprache, Klang, Laute (medial mündlich) /
orthografisch -> geschrieben
Rechtschreibung (medial schriftlich) (z.B. Groß- & Kleinschreibung)

2) grammatisch
3) lexikalisch -> isolierte Wortbetrachtung nicht aber Textzusammenhang (z.B. Genusfehler -> immer lexikalisch)

4 Arten:

1) Weglassung
2) Hinzufügung
3) Selektion -> Auswahl der sprachl. Mittel
4) Anordnung (Bsp.: Maschinebohr -> grammatisch)

51
Q

grammatisch

A

-> morphologische und syntaktische Phänomene

52
Q

Semantik

Kategorie

A

bezieht sich auf den Wortschatz und die Bedeutungsebene von Wörtern

53
Q

Morphologie

Kategorie der Grammatik

A

Teildisziplin, deren Untersuchungsobjekt das Wort als größte
und das Morphem als kleinste Einheit ist.
Sie untersucht die Struktur von Wörtern, deren Aufbau und Regularitäten des Aufbaus.

54
Q

Deklination

A
  • Flexion (des Substantivs, Adjektivs, Pronomens und Numerales)
  • beschreibt formal die Regeln, nach denen bestimmte Wortarten (vor allem Substantive, Pronomen, Adjektive und Artikel) gemäß den grammatischen Kategorien Kasus (Fall), Numerus (Zahl) und Genus (Geschlecht) ihre Form verändern
55
Q

Sequenzierung

Makro-Scaffolding: Planung von sprachsensiblem Unterricht

A

1) Vorwissen aktivieren:
- Erfahrungskontexte “anzapfen” oder schaffen
- Versprachlichung: Alltagssprache

2) Fachsprache einführen
- Input Fachsprache
- Verknüpfung mit Erfahrungskontexten
- Versprachlichung: mode continuum

3) Vertiefung/ Anwendung:
- erste Verschriftlichungen
- Anwendungs des fachsprachl. Inputs
- Versprachlichung: mode continuum

4) Begegnung Fachtext:
- Verstehen des Fachtextes
- Informationsentnahme
- Transformation
- Transfer

56
Q

Pronomen

A

= Fürwort
vertritt ein Nomen oder bestimmt es näher
(z. B. er, mein, welcher)

57
Q

Salienz

A

(=Auffälligkeit) bedeutet in der Psychologie, dass ein Reiz (z. B. ein Objekt oder eine Person) aus seinem Kontext hervorgehoben und dadurch dem Bewusstsein leichter zugänglich ist als ein nicht-salienter Reiz.

  • Linuistik: Eigenschaft (von sprachlichen Einheiten oder Merkmalen.) gut und leicht wahrnehmbar zu sein.
58
Q

Diasystem

A

SPRACHWISSENSCHAFT

[übergeordnetes] System, in dem verschiedene Systeme in Abhängigkeit voneinander funktionieren

59
Q

IRF (= Initiation, Response, Feedback)

Mikro-Scaffolding

A

Initiation, Response, Feedback
(übersetzt: Initiierung, Antwort, Feedback)
= typisches Sequenzmuster für Unterrichtsinteraktion

  1. Initiierung: LK : “known answer question” -> enge Fragestellung: -kein Wissensgewinn, sondern Wissensüberprüfung
    - nur eine mögliche Antwort -> kaum Interaktion
  2. Antwort:
    SuS: Ein-Wort-Äußerung -> aufgrund enger Fragestellung
  3. Feedback:
    LK: Bestätigung:
    - thematische Entfaltung blockiert
    - Rederecht bei LK
  • > IRF ist nicht pe se kommunikativ oder didaktisch fragwürdig
  • > die interaktionale Ausgestaltung der lehrerseitigen Redezüge ist entscheidend
    1) Cued elicitation (mit Hinweisen hervorrufen)
    2) Increasing prospectiveness (Potenzial erwartbarer Äußerungen erweitern)
60
Q

elizitieren

A

= etwas hervorzubringen oder aufzudecken, jemandem etwas zu entlocken oder per Logik zu einer Schlussfolgerung zu gelangen

61
Q

elizitieren

A

= etwas hervorzubringen oder aufzudecken, jemandem etwas zu entlocken oder per Logik zu einer Schlussfolgerung zu gelangen

  • Bsp.: Schüler/in gibt eine unpräzise Antwort in alltagssprachlicher Form
  • > LK elizitiert durch gezieltes Nachfragen den gesuchten Fachbegriff
62
Q

Variation des IRF-Musters:

1) Cued elicitation
2) Increasing prospectiveness

(Mikro-Scaffolding)

A

1) Cued elicitation (mit Hinweisen hervorrufen)
- Elizitierungsziele: Wissensüberprüfung, meist Ein-Wort-Äußerungen
- hohe Vorhersehbarkeit der Antwort
- Funktionen: Unterrichtsdiskurs in Gang halten u. steuern; Rekurs (Bezug) auf vorangegangene Inhalte u. sprachl. Mittel; breite Beteiligung ermöglichen; Einbeziehung sprachlich weniger kompetenter SuS

2) Increasing prospectiveness (Potenzial erwartbarer Äußerungen erweitern)
Elizitierungsziele: erweiterte Äußerungen/ Sprachhandlungen (Erklären, Begründen, …);

  • niedrige Vorhersehbarkeit der Antw.

Funktionen: Ausdehnung der schülerseitigen Beiträge; lautes Reflektieren des Denkens und Verstehens; ausgedehnte Interaktion

63
Q

Mode-Shifting:

A

Verschieben des Registers (=mode)

  • > Duale Progression
    1) zunehmende Verschiebung der Äußerungen von Alltags- zur Bildungssprachlichkeit -> “mode (= Register) continuum”
    2) fachliche Ebene: von praktischem/ handlungsbasiertem zum theoretischen Lernen
  • didaktische Funktionen des mode-shifting:
    1) Aufgreifen und Reformulieren schülerseitiger Äußerungen
    2) Sprache und Sprachgebrauch zum Gesprächsgegenstand machen
    3) Erinnern und zur Anwendung aufforderun
    4) Fachliteratur entschlüsseln und in Alltagssprache “übersetzen”
64
Q

Mode-Shifting:

A

Verschieben des Registers (=mode)

  • > Duale Progression
    1) zunehmende Verschiebung der Äußerungen von Alltags- zur Bildungssprachlichkeit -> “mode (= Register) continuum”
    2) fachliche Ebene: von praktischem/ handlungsbasiertem zum theoretischen Lernen
  • didaktische Funktionen des mode-shifting:
    1) Aufgreifen und Reformulieren schülerseitiger Äußerungen
    2) Sprache und Sprachgebrauch zum Gesprächsgegenstand machen
    3) Erinnern und zur Anwendung auffordern
    4) Fachliteratur entschlüsseln und in Alltagssprache “übersetzen”
65
Q

Gesprächsanalyse

A
  • Gespräche verlaufen geordnet; in einer zeitlichen Folge von Redezügen (Sequenzen) v. min. 2 Beteiligten
  • Sprecherwechsel
  • Verlauf wird durch Gesprächspartner organisiert u. ausgehandelt
  • Abweichungen von den Ordnungen sind kommunikativ bedeutsam
66
Q

Gesprächsanalyse - Methodik

A

Methodik: Ausgangspunkt: “natürliche Gespräche” -> Aufzeichnung u. Transkription (“Zeitlupe”) -> Analyse -> Identifikation von Mustern
- empirisch datengeleitet; qualitative Aussagen; interdisziplinär nutzbar (Soziologie, Psychologie, Linguistik, (Zweit-)Sprachdidaktik)

67
Q

Gesprächsanalyse - Kernfelder

A

Kernfelder:

  • Organisation von Redezügen (turns): Turnkonstruktion
  • Organisation von Sprecherwechseln (turn-taking)
  • Sequenzielle Organisation/ Ablauf
  • Organisation von Reparaturen (= Missverständnisse)
  • > Gespräche als soziale Interaktion
68
Q

Turn - Turnkonstruktion

Gesprächsanalyse

A

Turn:

  • Redezug, -beitrag
  • Endet mit dem Sprecherwechsel
  • kann (an syntaktischen Abschlusspunkten) mit neuen TKE verlängert werden
  • besteht aus min. einer TKE

Turnkonstruktionseinheit:
- TKE= Bausteine für Redezüge (Turns)
- kann mit syntaktischem Abschlusspunkt enden oder verlängert werden
- bildet für sich eine Einheit, die kommunikativ Sinn ergibt
nicht mit einem Satz gleichzusetzen (keine syntaktisch vollständige Einheit)
[TKE] -> is ok, wenn ich schreibe? Ja. [weils ein bisschen schneller geht]? Ja.
-> nicht zwingend notwendige Info; Vorhersehbarkeit der TKE

69
Q

Sprecherwechsel

Gesprächsanalyse

A

Sprecherwechsel
- in zeitlicher Abfolge (Sequenzialität)
- wiederholend
- Überschneidungen und Stille wird vermieden -> nahtloser Anschluss
- turn-allocation component: Wissen um die lokalen “Verteilungsregeln” des Rederechts
(Turnübergabe an relevantem/ möglichen Bereich)

  • ungerichtete Frage
  • > Alltag: Selbstwahl (normal);
  • > Unterricht: Rederechtszuteilung nach Bewerbungen um Rederecht
  • gerichtete Frage
  • > Fremdwahl (z.B. Unterricht)
70
Q

Sequenzielle Organisation

Gesprächsanalyse

A
  • Typische Paarsequenzen: Frage-Antwort; Angebot-Annahme; Gruß-Gegengruß
    1. Paarteil macht 2. Paarteil erwartbar u. prognostizierbar -> konditionelle Relevanz
  • > Reaktion wird interpretiert
  • > Ausbleiben/ Abweichung ist bedeutungsvoll (= dispräferierte Reaktion)
  • typ. Unterricht: IRF (= Initiation, Response, Feedback)

*dispräferiert (gesprächsstrukturelle Bedeutung) -> Verzögerung -> sprachliche Abschwächung, Erklärung -> erhöhter kommunikativer Aufwand

71
Q

Reparatur und Korrektur

Gesprächsanalyse

A

Reparatur:

  • nötig bei Problemen des Sprechens, Verstehens oder Hörens
  • eingeschobene Sequenz, die das eigentliche Gespräch aussetzt, bis gegenseitiges Verstehen und Erkennen/ Nachvollzug (Intersubjektivität) (wieder-) hergestellt ist

1) Problemquelle
2) Reparatur-Initiierung
3) Durchführung

2 Rollen: Verursacherin der Problemquelle u. Gesprächspartnerin -> Selbst-/Fremdreparatur
2 Handlungen: Initiierung u. Durchführung der Korrektur -> Verursacherin / Gesprächspartnerin

72
Q

4 Typen der Bedeutungsdarstellung/ -explikation

Mikro-Scaffolding - Gesprächsanalyse

A

Nennung:

1) von Beispielen
2) eines bedeutungsgleichen Ausdrucks
3) eines übergeordneten Begriff u. unterscheidender Merkmale
4) wesentlicher Merkmale

73
Q

Flexions-/ Wortparadigma

A

Flexionsparadigma (auch: Wortparadigma) umfasst alle möglichen Wortformen eines Lexems.

- Bsp.: Lexem Baum besitzt ein Flexionsparadigma mit acht Wortformen:
Baum	Bäume
Baumes	Bäume
Baum	Bäumen
Baum	Bäume
74
Q

indefinite Begleiter/Artikel - Verwendungsfunktion

A

-> ein/ eine

Markierung

  • von Zählbarkeit
  • eines Elements (einer Gattung) von vielen
  • von etwas Neuem/ eines neuen Gesprächsgegenstand
  • von Genug, Numerus, Kasus (syntaktische Ebene)
75
Q

Zusammenspiel von Mikro- und Makro-Scaffolding

Zusammenfassung

A

1) Makro-Ebene => Aufgabendesign
- macht bestimmte Sprachhandlungen zur Bearbeitung von Inhalten relevant
- Gelegenheiten zu Aushandlungen/ Anwendung der Sprachhandlungen angelegt
- Passgenaue Unterstützung/ sprachliche Mittel

2) Mikro-Ebene => Interaktion
- gezielte Anknüpfung an bereits Gelerntes
- in der Aushandlung: Gelegenheiten zur anlassbezogenen Fokussierung von Form und Inhalt
- Sprachliche Probleme werden anlassbezogen und anhand schülerseitiger Äußerungen behandelt

76
Q

1) Schulsprache

2) Bildungssprache

A

2) Bildungssprache

77
Q

Nominalisierungen

A

= Substantivierung

dient dazu, ein Wort zu einem Nomen , also einem Namenwort umzuformen. Das kannst du mit Verben, Adjektiven und weiteren Wortarten machen.
- enthält ein Text davon viele, so ist er im Nominalstil verfasst worden

lachen -> das Lachen
verwalten -> Verwaltung
vorlegen -> Vorlage
feststellen -> Feststellung

78
Q

Morphem

A
  • die kleinste Spracheinheit, die eine konstante Bedeutung oder grammatische Funktion hat. Solche kleinste Einheiten sind oft als Bestandteile im Inneren von Wörtern anzutreffen
  • Ein Wort kann zerlegbar und somit aus mehreren Morphemen zusammengesetzt sein, aber ein unzerlegbares Wort stellt zugleich auch ein einziges Morphem dar.
  • Beispiel: geschrieben ⟨Ti·sche⟩ und gesprochen /’tıʃə/, aus zwei Morphemen aufgebaut: {tisch}{-e}; dabei ist {tisch} der Wortstamm mit der Bedeutung ‚Möbel mit Platte und Beinen‘ und {-e} ist die Endung mit der Funktion ‚Mehrzahl‘, [PLURAL].
  • Ein Morphem hat auf der Inhaltsseite definitionsgemäß immer eine Bedeutung oder grammatische Funktion.
  • Morphem ist nicht identisch mit der Silbe: Beispiele
    „Segler“
    Sprechsilben: „Seg-ler“
    Morpheme: „Segl-er“
    „zerlegen“
    Sprechsilben: „zer-le-gen“
    Morpheme: „zer-leg-en“
79
Q

Scheinbar paradoxe Attribuierungen

A

Bsp.:

das ermäßigte erhöhte Beförderungsentgelt

80
Q

1) Inhaltswörter -

2) Funktionswörter

A

1) Inhaltswörter
- Nomen, Verben und Adjektive

2) Funktionswörter (= die „kleinen“ Wörter eines Satzes)
- Präpositionen, Konjunktionen, Pronomen etc.
- Bindemittel des Satzes und unerlässlich -> verbinden Inhaltswörter miteinander u. generieren Bedeutung

81
Q

Lern- und/ Sprachsatndsanalyse

Makro-Scaffolding

A

Was kann der/ die Lernende schon?
Welche Anteile der sprachlichen Bearbeitung kann er/sie (noch) nicht alleine leisten?
Wobei braucht er/sie sprachliche Unterstützung?

82
Q

Lern- und/ Sprachsatndsanalyse - Methoden

Makro-Scaffolding

A

1) standardisierte und 2) informelle Testverfahren

1) VERA 3; IGLU; VERA8; PISA
2) Lernkarten (Beobachtungen aus mündlichen Äußerungen/ schriftlichen Schülertexten - fortlaufend; Profilanalyse (Grießhaber); Profilanalyse (Diehl); C-Test; Fehleranalyse (Corder)

83
Q

Erklärung von Fehlern

Fehleranalyse n. Corder

A

1) Transfer-Fehler
Übertragung von Regeln aus der L1 auf L2. (münden nicht immer in negativem Transfer)

2) Übergeneralisierungen
bzw. analoge Fehler: Regeln bekannt, werden aber falsch angewendet