43 DEU ÜSB - Sprachliches und fachliches Lernen im Fachunterricht mit DAZ (Geigenfeind) Flashcards
Muttersprache
- Sprache, die wir (meist in familiärem Kontext) von Geburt an lernen
- emotionale Dimension (Sprache- Identität) -> Bezeichnung Erstsprache berücksichtigt dies nicht
- Kritik: “Mutter”sprache -> nicht nur die Mutter prägt die Sprache
Erstsprache
- erste Sprache die man lernt (etwas technisch u. in Bezug zur Zeit)
- Verwendung wissenschaftlicher & psycholinguistischer Literatur
- Mutter- u. Erstsprache -> inkonsequent bei der Unterscheidung
Erstspracherwerb
kann - monolingual oder - bilingual erfolgen
bilingualer Erstspracherwerb
Überbegriff für Zweisprachigkeit
balancierte, dominante, Semilingualismus
Zweisprachigkeit
balancierte, dominante, Semilingualismus
= gleichzeitige Aneignung zweier Sprachen und beginn mit der Geburt bis zu dem Alter von 3 Jahren
- balancierte Zweisprachigkeit = Erst- u. Zweisprachigkeit werden altersgemäß beherrscht
- dominante Zweisprachigkeit = nur Erstsprache wird altersgemäß beherrscht
- Semilingualismus = (Halbsprachigkeit) weder Erst-/ Zweitsprache altersgemäß beherrscht
Zweitsprache (L2/ second language)
- Oberbegriff für alle Sprachaneignungen nach der Erstsprache
- Aneignungsprozess in Lebenssituationen
Zweitsprachenerwerb
- Aneignung findet in Lebenssituationen statt, in denen die Zweitsprache das zentrale Kommunikationsmittel ist (Sprachunterricht, Aufenthalt in einem Land der Zielsprache, …)
Zweitspracherwerb von SuS mit DAZ
=> vermischte Prozesse aus 1) ungesteuertem Erwerb (Pausen, Alltag)
und
2) gesteuertem Lernen (Schulunterricht)
(- 0-3: Erstsprachenerwerb u. Zweisprachigkeit)
- 3-6: frühkindlicher Zweitspracherwerb (ZE)
- 6-12: spätkindl. ZE
- > 12: erw. ZE
Lateralisierung
- bezeichnet man die Aufteilung von Prozessen auf die rechte und linke Gehirnhälfte
- Ausbildung der Gehirnhälften
gesteuert und ungesteuerter (Zweit-) Spracherwerb
(Zweit-) Spracherwerb
- gesteuert (unnatürlich) (= Lernen): z.B. gezieltes Lernen in nicht zielsprachlicher Umgebung
z. B. Fremdsprachen in der Schule - geringer Input; zeitlich begrenzt - ungesteuert (natürlich) (= Erwerben): z.B. Immigranten ohne Sprachkenntnisse erlernen die Sprache im Alltag/ Beruf
Submersion
= die Unterrichtssituation, in der Kinder in ihrer Erstsprache gemeinsam mit Kindern anderer Erstsprachen unterrichtet werden.
- kulturelle und sprachliche Erwartungen sind unterschiedlich
- beeinträchtigte Kommunikation birgt die Gefahr eines Kurzschlusses -> sprach bedingt mangelnde Kompetenz wird auf Intellekt und schulische Begabung projiziert
Immersion
Eintauchen in eine andere Sprache (nichtdeutscher Sprache), sofern die Erstsprache ausreichend in Familie und Gesellschaft gestärkt wird (zusätzlicher Sprachunterricht in der Erstsprache)
Residenzpflicht f. Asylbewerber
- eingeführt 1981
- schränkt die Bewegungsfreiheit der Asylbewerber drastisch ein
- in DE seit 2015 auf drei Monate begrenzt
- Betroffene dürfen sich nur in diesem Aufenthaltsbereich bewegen (Bundesländer legen die Bereiche fest)
Sprachliche Register (Sprachregister)
- keine selbstständige Sprachen, sondern Varianten einer Sprache
- werden entsprechend der Kommunikationssituation und/ einer Gruppe von Sprachbenutzern bewusst/ unbewusst verwendet
- Beispiele: Alltags-, Bildungs- und Jugendsprache
- erfüllen spezifische Funktionen und werden nur in spezifischen Situationen verwendet u. toleriert (Jugendsprache unter Jugendlichen)
Interjektion
Wortebene der Alltagssprache
- wortähnliche Lautäußerung, mit der Empfindungen oder Aufforderungen ausgedrückt oder Laute nachgeahmt werden; Ausrufewort, Empfindungswort
- z. B. oh, pfui, pst, muh
Alltagssprache
- für alltägliche, eher informelle Zwecke (Smalltalk, Einkaufen, …)
- Sprechsituationen sind vertraut, es wird vorwiegend über Persönliches gesprochen (emotionsgeladen, subjektiv)
- meist spontan -> unstrukturiert, grammatisch u. syntaktisch unvollständig, unpräzise
Transkription
= die Verschriftung von Gesprächen nach bestimmten Regeln zum Zwecke der wissenschaftlichen Analyse.
- Phänomene der Mündlichkeit (wie „Ins-Wort-Fallen“, Verschleifungen, Auslassungen, Intonation, Lautstärke etc.) in einer systematischen Art und Weise zu berücksichtigen
- Präzision einerseits und Übersichtlichkeit („Lesbarkeit“) andererseits widerstreitende Anforderungen
Pronomen
Pronomen sind entweder Stellvertreter oder Begleiter des Substantivs. Begleiter des Substantivs sind außerdem die Artikel. Begleiter des Substantivs kommen nie allein im Satz vor; sie sind (notwendiger) Teil der Substantivgruppe.
Stellvertreter des Substantivs sind in der Regel Satzglieder, d. h. selbstständige Teile des Satzes. Sie vertreten ein Substantiv bzw. eine ganze Substantivgruppe.
Stellvertreter des Substantivs sind die meisten Pronomen, Pronomen = für ein Nomen (Substantiv), daher auch die Bezeichnung Fürwort.
Pronomen werden nach ihrer Bedeutung in sieben Gruppen eingeteilt.
Pronomen - 7 Gruppen
- Personalpronomen: ich, du, er, sie, es, wir, ihr, sie
- Reflexivpronomen: mich, mir, dich, dir, sich, uns, euch (rückbezügliche Fürwörter)
- Possessivpronomen: mein, dein, sein, unser, euer, ihr (besitzanzeigend)
- Demonstrativpronomen: der, dieser, jener, derjenige, derselbe (hinweisendes Fürwort)
- Indefinitpronomen: man, jemand, niemand, jeder, alle, etwas, nichts (unbestimmtes Pronomen)
- Interrogativpronomen: wer?, was?, welcher?, was für ein? (Wort, das in einem Fragesatz die Rolle eines Pronomens spielt)
- Relativpronomen: der, welcher, wer, was (leitet Relativsatz ein u markiert Satztyp; Funktion einer Substantivgruppe, dient also als Subjekt oder Objekt im Relativsatz)
Bildungssprache
Sprachlichregister
- eignet sich für abstrakte/ komplexe Sachverhalte
- im schulischen und akademischen Bereich zu finden
- größere Herausforderung an Kommunikationspartner (als die Alltagssprache)
- Kommunikation ist “kontextENTbunden”
- Wörter könnten auch durch einfachere, wenig spezifischere ersetzt werden (Bsp.: abwandern -> weggehen)
kontextentbundene Kommunikation
zwei Faktoren:
1) Kommunikationspartner agieren getrennt voneinander -> schriftliche K. - Autor u. Leser zeitlich u. räumlich getrennt
2) der in der Rede stehende Gegenstand ist nicht unmittelbar präsent (Heuschreckenplage in Afrika) bzw. abstrakt (Logarithmen, Gerechtigkeit, …)
=> die Möglichkeit der Zeigegesten entfällt -> Wörter mir großem Bedeutungsumfang müssen daher vermieden und durch Wörter mit engem ersetzt werden
Problem: Komplexität der Lesbarkeit aufgrund der Wortlängen wird erschwert, wie auch die semantische Entschlüsselung
Hoax
Jux, Scherz, Schabernack; auch Schwindel) wird heute meist eine Falschmeldung bezeichnet
Präpositionen
- Wort, das Wörter zueinander in Beziehung setzt und ein bestimmtes (räumliches, zeitliches o. ä.) Verhältnis angibt
- Verhältniswort (z. B. an, auf, bei, für, wegen, zu)
Präpositionen helfen,
- einen Platz oder Raum zu beschreiben: auf, unter, bei, von, in …
- einen genauen Zeitpunkt oder einen Zeitraum zu beschreiben: bis, seit, ab, während, jetzt …
- eine Beziehungen zu beschreiben: außer, gegen, wider, für, mit …
- Eine Präposition kann sich mit einem Artikel zu einem neuen Wort vereinigen. Bsp.: auf das Klettergerüst → aufs Klettergerüst, unter dem Bett → unterm Bett
- Präpositionen können einem Artikel vorangehen:
an, auf, bei, durch, für, hinter, in, über, um, unter, von, vor, zu
Schul- / Unterrichtssprache
Sprachregister
- aus der soz. wissenschaftlichen Richtung
- didaktische Zwecke
- sprachbezogene Verhaltenserwartungen
(z. B.: in ganzen Sätzen antworten; Bedeutung der Operatoren (beschreiben, erörtern, erläutern, analysieren, interpretieren) kennen und anwenden können
Kommunikative Situation:
1) konzeptionelle Schriftlichkeit
2) konzeptionelle Mündlichkeit
1) Emotionale Nähe/ Distanz: Konzeptionelle Mündlichkeit