30.10.24 Flashcards

1
Q

Bildung

A

• Gebildet ist, wer:
• in ständiger Bemühung lebt, sich selbst, die Gesellschaft und die Welt zu verstehen
• und gemäß diesem Verständnis handelt.
• Fokus auf:
• Einsicht und Verständnis
• Erhellung des Bewusstseins (Anlehnung an den Bildungsbegriff der europäischen Geistesgeschichte)
• Erhellung des Bewusstseins = neuer Begriff für Aufklärung
• Wichtig: Bildung ist nicht nur rational/intellektuell, sondern betrifft den ganzen Menschen (nicht nur den Kopf).

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2
Q

Aneignung

A

Aneignung = individuell-spezifische, biographisch geprägte Sinn- und Erfahrungsstrukturierung (Übersetzung von Welt).
• Unterscheidung zum Lernen:
• Lernen = Prozess einer relativ dauerhaften, beobachtbaren Verhaltensänderung.
• Aneignungsprozesse:
• Voraussetzung für Lernprozesse, können Lernen beinhalten.
• Lernen ist nur eine spezielle Form der Aneignung.
• Kategorisch ist der Begriff Aneignung umfassender als Lernen.

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3
Q

Lernen

A

• Relativ dauerhafte Veränderung von Verhaltensmöglichkeiten durch Erfahrungen.
• Wichtige psychologische Ansätze:
• Behaviorismus: Lernen durch Reiz-Reaktions-Muster (z.B. „Pawlowscher Hund“).
• Kognitivismus: Lernen als Aneignung kognitiver Strukturen und Schemata.
• Expertiseforschung: Entwicklung von Expertise durch gezielte Übung.
• Konstruktivismus: Wissen wird aktiv konstruiert und nicht passiv aufgenommen.
• These in der konstruktivistischen Erwachsenenbildung:
• „Erwachsene sind lernfähig, aber unbelehrbar.“ – Horst Siebert.
• Bedeutung: Erwachsene lernen aktiv und selbstgesteuert, anstatt Inhalte passiv aufzunehmen.
• Kritik am „Lehr-Lern-Kurzschluss“ (Klaus Holzkamp):
• Lernprozesse sollten nicht nur durch Belehrung erfolgen, sondern durch aktive Auseinandersetzung und Erfahrung.
• Hinweis: Pädagogik muss oft technologische und methodische Defizite aufholen.

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4
Q

Wissensbildung und Expertise

A

• Wissensbildung basiert auf der nervalen Kodierung und Speicherung von Information.
• Umfassendes, sachgerechtes Wissen:
• Ermöglicht zielgerichtetes Handeln.
• Hilft bei der schnellen Bewältigung von Aufgaben und Problemen.
• Expertise (hohe Sachkenntnis) ist Schlüssel für exzellente Leistungen.
• Wissen ist formbar:
• Kann auf vielfältige Weise gefördert und unterstützt werden.
• Denken und Problemlösen sind nur begrenzt allgemein trainierbar; Wissen hingegen ist gezielt erlernbar.

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5
Q

Kompetenzen

A

• Kompetenzen umfassen:
• Kognitive Fähigkeiten und Fertigkeiten zur Lösung spezifischer Probleme.
• Motivationale, volitionale und soziale Bereitschaften und Fähigkeiten.
• Ziel:
• Anwendung der Problemlösungen in verschiedenen Situationen.
• Erfolgreiche und verantwortungsvolle Nutzung der erworbenen Fähigkeiten.

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6
Q

COACTIV-Kompetenzmodell

A
  • ist ein Rahmenmodell, das in der Bildungsforschung entwickelt wurde, um die Kompetenzen von Lehrkräften zu analysieren und besser zu verstehen
  • entstand im Rahmen der COACTIV-Studie („Cognitive Activation in the Classroom“), die Anfang der 2000er Jahre unter Leitung von Prof. Dr. Jürgen Baumert durchgeführt wurde → Studie untersuchte, welche Kompetenzen Lehrkräfte benötigen, um den Unterricht kognitiv anspruchsvoll und effektiv zu gestalten.
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7
Q
  1. Professionelle Kompetenz Lehrender
A

Definition: Die professionelle Kompetenz umfasst alle relevanten Wissensbestände und Fähigkeiten, die eine Lehrkraft für die erfolgreiche Gestaltung des Unterrichts benötigt. Diese Kompetenzen setzen sich aus verschiedenen Wissensformen und persönlichen Merkmalen zusammen.
• Komponenten: Hierzu gehören das Professionswissen (Fachwissen, fachdidaktisches Wissen, pädagogisch-psychologisches Wissen) sowie Überzeugungen, motivationale Orientierungen und Selbstregulation.

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8
Q

Zusammenspiel der Kompetenzbereiche

A

Das COACTIV-Modell betont, dass diese Kompetenzbereiche miteinander verbunden und voneinander abhängig sind. So hängt beispielsweise der Erfolg des fachdidaktischen Wissens oft von einem starken Fachwissen ab. Ebenso ist das pädagogische Wissen wichtig, um das fachdidaktische Wissen effektiv umzusetzen. Die Überzeugungen und die Motivation der Lehrkräfte beeinflussen

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9
Q

Konkrete Anwendung des COACTIV-Kompetenzmodells

A

Einige konkrete Anwendungen des Modells umfassen:

•	Fortbildungen und Trainings für Lehrkräfte: Fortbildungen können sich auf spezifische Bereiche wie Fachdidaktik oder pädagogisches Wissen konzentrieren.
•	Reflexionsinstrument für Lehrkräfte: Lehrkräfte können das Modell nutzen, um ihre eigenen Stärken und Schwächen zu analysieren und gezielt an der Weiterentwicklung einzelner Kompetenzbereiche zu arbeiten.
•	Forschung und Bildungsentwicklung: Das Modell dient als Grundlage, um die Qualität von Lehrerbildungsprogrammen zu evaluieren und gezielte Verbesserungen vorzunehmen.
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10
Q
  1. Professionswissen
A

Definition: Professionswissen ist das fachspezifische und pädagogische Wissen, das Lehrkräfte benötigen, um ihren Unterricht kompetent zu gestalten.
• Unterkategorien:
• Fachwissen (Content Knowledge - CK):
• Umfasst tiefgehendes Wissen im Fachbereich der Lehrkraft, z. B. Mathematik, Biologie usw.
• Ist die Basis dafür, dass Lehrkräfte den Lernstoff korrekt und umfassend vermitteln können.
• Fachdidaktisches Wissen (Pedagogical Content Knowledge - PCK):
• Bezieht sich auf das Wissen darüber, wie man das Fachwissen so vermittelt, dass Schüler es verstehen.
• Einschließlich der Methoden und Strategien, um den Lernstoff für unterschiedliche Schülergruppen verständlich zu machen.
• Pädagogisch-psychologisches Wissen (PPK):
• Allgemeines Wissen über Unterrichtsgestaltung, Lernprozesse und die Förderung der Motivation.
• Unabhängig vom spezifischen Fach und notwendig für ein positives Lernklima und die effektive Förderung aller Schüler.

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11
Q
  1. Organisationswissen
A

Definition: Wissen darüber, wie man eine Klasse und den Unterricht strukturiert und organisiert.
• Bedeutung: Lehrkräfte müssen nicht nur den Lernstoff vermitteln, sondern auch den Unterrichtsablauf und die Klassenstruktur effizient organisieren. Dies umfasst Zeitmanagement, Ressourcenverteilung und Klassenführung.

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12
Q
  1. Beratungswissen
A

Definition: Wissen, das notwendig ist, um Schüler und Eltern in Bildungs- und Erziehungsfragen zu beraten.
• Bedeutung: Lehrkräfte stehen oft vor der Herausforderung, Schülern bei persönlichen und akademischen Problemen zu helfen und Eltern über den Lernstand und die Entwicklung ihrer Kinder zu informieren.

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13
Q
  1. Überzeugungen
A

Definition: Überzeugungen sind grundlegende Annahmen und Einstellungen, die Lehrkräfte über das Lehren und Lernen haben.
• Beispiele: Eine Lehrkraft könnte die Überzeugung haben, dass alle Schüler das Potenzial haben, erfolgreich zu lernen, oder dass Fehler wichtig für den Lernprozess sind.
• Einfluss auf den Unterricht: Diese Überzeugungen wirken sich auf die Unterrichtsmethoden und das Verhalten der Lehrkraft aus. Sie beeinflussen, wie Lehrer auf Schüler reagieren und wie sie Herausforderungen im Unterricht angehen.

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14
Q
  1. Motivationale Orientierungen
A

Definition: Bezieht sich auf die Motivation und das Engagement der Lehrkraft, ihren Beruf erfolgreich und engagiert auszuüben.
• Beispiele:
• Intrinsische Motivation: Der Wunsch, Schüler zu fördern und Freude am Lehren zu haben.
• Berufliche Ziele: Streben nach persönlicher Weiterentwicklung und Zufriedenheit im Beruf.
• Bedeutung: Motivierte Lehrkräfte sind eher bereit, zusätzliche Anstrengungen für die Förderung der Schüler zu unternehmen und sich weiterzubilden.

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15
Q
  1. Selbstregulation
A

Definition: Die Fähigkeit der Lehrkraft, das eigene Verhalten und die eigene Entwicklung zu reflektieren und anzupassen.
• Beispiele:
• Selbstreflexion: Überdenken, was im Unterricht gut funktioniert hat und was verbessert werden könnte.
• Anpassung der Unterrichtsmethoden und Lernstrategien an neue Anforderungen oder Probleme.
• Bedeutung: Selbstregulierte Lehrkräfte entwickeln sich kontinuierlich weiter und passen ihren Unterricht an die Bedürfnisse der Schüler an.

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