3 - Der Neurotische Konflikt, Teil I Flashcards
Der KONFLIKT
- Triebimpuls bedroht Kontrollinstanz
- Abwehr = Verdrängung
- Symptom: Kompromiss Triebwunsch und Abwehr
Trauma - einmalige oder kumulative, überwältigende Erfahrung, die sich: (3)
a) in der Kindheit negativ auf die psychische Entwicklung auswirkt (vgl. komplexe Traumafolgestörung) –> höhere Verletzlichkeit
b) im Erwachsenenalter zum Einbruch von traumatischen Erinnerungen bei erhaltener Ichstruktur führt (= Posttraumatische Belastungsstörung)
c) Kombination
Trauma Abwehr und Folgen
A: Spaltung/Dissoziation
F: Einschränkungen und Entwicklungsverzögerungen bei kognitiven und sozioemotionalen Kompetenzen (Selbstschutz)
Studien - Hysterie und Abwehrneuropsychosen
- Widerstand gegen Erinnerungen = Abwehr
- Abwehr Hauptmechanismus bei Entstehung neurotischer Erkrankungen
- Neurotische Symptom = Kompromiss zw. zwei Vorstellungsgruppen, die sich als zwei im entgegengesetzten Sinne wirkende Kräfte verhalten.
Der Neurotische Konflikt - Grundannahme
- Unbewusste Konflikt durch infant. Psychosexualität
- Entwicklungsaufgaben = spez. Entwicklungskonflikte
- Verdrängt/nicht gelost = Latent (ubw. aktiv)
- Spätere Belastungssituationen können ubw. Konflikt triggern
Metaphysiologie des Konflikts (2 Ebenen)
- Topische Ebene - Instanzenkonflikt
- Ökonomish-dynamische Ebene - Triebkonflikt
Topische Ebene - Instanzenkonflikt
Konflikt zwischen Systemen (Ubw-Bw) oder Instanzen (Ich- Es-Überich).
Ökonomish-dynamische Ebene - Triebkonflikt
Konflikt zwischen verschiedenen Trieben (Selbsterhaltungs- vs. Sexualtriebe; narzisstische vs. objektbezogene Triebe; Lebens- vs. Todestriebe).
Neurotischem Konflikt liegt zugrunde:
- Ambivalenz von Wünschen und Anforderungen des Gewissens, und des idealen Selbst
Neurotischer Konflikt wird es erst, wenn:
alle Versuche der Konfliktbewältigung gescheitert sind.
Wie äußern sich neurotische Konflikte
In Symptomen: Angst, Hemmung, Zwang, Depression und Körpersymptomen
Bewusste Vorstellung = … + …
Sachvorstellung plus zugehörige Wortvorstellung
Körper-Symptom
- Ausdruck einer überstarken (unbewussten) Erregung z.B. Spannungskopfweh („Abfuhr“)
- Abwehr einer unerträglichen Vorstellung, z.B. psychogene Sehstörung
- Kompromiss zwischen Wunsch und Abwehr („Bremse“)
Konversionssymptom
- körperliche Darstellung einer unbewussten (verdrängten) Phantasie
- (Kompromiss zwischen Wunsch & Abwehr)
Fähigkeit zur Konversion durch:
Interaktion: Körper + Seele
Psychotherapie (Tiefenpsychologie /Psychoanalyse) - Ziel
Erkundung (z.B. via Assoziation) und Deutung der Konflikte, d.h. der Wünsche und warum diese abgewehrt werden.
Beispiel für Konversion: Erektile Dysfunktion
- sexueller Wunsch (inzestuöse)
- Konflikt zwischen Überich („Normvorstellungen“) und Es („Trieb“)
- Körperliche Kompromissbildung, Symbolisierung, Erzählung mit körperlichen Mitteln: z.b. Erektile Dysfunktion
Orale Ebene: Bedeutung
- Erogenität der Mundzone – Haut und Schleimhäute.
- Lustgewinn durch Saugen - Beißen - Sättigung.
- Wohlbefinden v.a. in der Interaktion mit dem Pflegeobjekt möglich – hohe Abhängigkeit.
- Selbst-Objekt-Trennung unscharf - nicht etabliert.
- Erfahrung, etwas zu bekommen.
Orale Ebene: Anfang von…
- Kognitive Entwicklung; Greifen, in Mund stecken, Begreifen
- Narzisstische Spiegelung - Glanz im Auge der Mutter (jemand freut sich)
- Mentalisierung durch Spiegelung affektiver Prozesse
- Primäre Bindung
Orale Ebene: Entwicklung von…
- Urvertrauen/Urmisstrauen
- Umgang mit der Empfindlichkeit / Feinfühligkeit des Säuglings
- Angemessene Frustrationen – Wechsel Versagung /Befriedigung (Frustspanne am Anfang kurz)
- Wenn Bedürfnisse erfüllt sind –> Mutter wird zu Objekt
Oralität (2 Arten)
a) Vorambivalent/autoerotisch (Saugen)
b) Oral-sadistisch (beißen / einverleiben)
Orale Ebene: Beispiel Depression - Depressiver Grundkonflikt
- Wunsch symbiotische Verschmelzung mit Liebesobjekt vs. Wut auf Objekt (oder Selbst) weil es nicht immer zur Verfügung steht
- Angst vor Liebesverlust (passiv erlitten) und andererseits Angst vor phantasierter Objektzerstörung (aktiv durchgeführt) - Paradox, Liebesobjekt bedroht
Orale Ebene: Beispiel Depression - Passiver Modus
- Regressive orale Fixierung
- Brauch Liebe, Trost, Unterstützung, du gibst mir zu wenig
- Hängt Dingen nach, die man nicht bekommen
- Konflikt: Wunsch nach Versorgung/Geborgenheit (Abhängigkeit) vs. Frustrationswut
- Orale Wünsche voller Gier, übermäßig und unerfüllbar (ursprünglichen Mangel überdecken)
- Tendenz: Suchtverhalten, Alkohol, Tabletten, ED
Orale Ebene: Beispiel Depression - Aktiver Modus
- Konflikt: Autarkie vs. Versorgungswünschen
- im Kontakt selbstgenügsam und anspruchslos, und unterstützen gerne Andere
- Stolz auf Haltung aber Bitterkeit/Enttäuschung an elterlichen Objekt
- eigenen Ansprüche werden an den Anderen abgetreten und auf altruistisch verschobene Weise erfüllt
- Unbewusste Sehnsucht = orale Totalversorgung