3 - Der Neurotische Konflikt, Teil I Flashcards

1
Q

Der KONFLIKT

A
  • Triebimpuls bedroht Kontrollinstanz
  • Abwehr = Verdrängung
  • Symptom: Kompromiss Triebwunsch und Abwehr
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Trauma - einmalige oder kumulative, überwältigende Erfahrung, die sich: (3)

A

a) in der Kindheit negativ auf die psychische Entwicklung auswirkt (vgl. komplexe Traumafolgestörung) –> höhere Verletzlichkeit
b) im Erwachsenenalter zum Einbruch von traumatischen Erinnerungen bei erhaltener Ichstruktur führt (= Posttraumatische Belastungsstörung)
c) Kombination

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

Trauma Abwehr und Folgen

A

A: Spaltung/Dissoziation
F: Einschränkungen und Entwicklungsverzögerungen bei kognitiven und sozioemotionalen Kompetenzen (Selbstschutz)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Studien - Hysterie und Abwehrneuropsychosen

A
  • Widerstand gegen Erinnerungen = Abwehr
  • Abwehr Hauptmechanismus bei Entstehung neurotischer Erkrankungen
  • Neurotische Symptom = Kompromiss zw. zwei Vorstellungsgruppen, die sich als zwei im entgegengesetzten Sinne wirkende Kräfte verhalten.
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Der Neurotische Konflikt - Grundannahme

A
  • Unbewusste Konflikt durch infant. Psychosexualität
  • Entwicklungsaufgaben = spez. Entwicklungskonflikte
  • Verdrängt/nicht gelost = Latent (ubw. aktiv)
  • Spätere Belastungssituationen können ubw. Konflikt triggern
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Metaphysiologie des Konflikts (2 Ebenen)

A
  • Topische Ebene - Instanzenkonflikt
  • Ökonomish-dynamische Ebene - Triebkonflikt
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Topische Ebene - Instanzenkonflikt

A

Konflikt zwischen Systemen (Ubw-Bw) oder Instanzen (Ich- Es-Überich).

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

Ökonomish-dynamische Ebene - Triebkonflikt

A

Konflikt zwischen verschiedenen Trieben (Selbsterhaltungs- vs. Sexualtriebe; narzisstische vs. objektbezogene Triebe; Lebens- vs. Todestriebe).

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

Neurotischem Konflikt liegt zugrunde:

A
  • Ambivalenz von Wünschen und Anforderungen des Gewissens, und des idealen Selbst
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Neurotischer Konflikt wird es erst, wenn:

A

alle Versuche der Konfliktbewältigung gescheitert sind.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

Wie äußern sich neurotische Konflikte

A

In Symptomen: Angst, Hemmung, Zwang, Depression und Körpersymptomen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

Bewusste Vorstellung = … + …

A

Sachvorstellung plus zugehörige Wortvorstellung

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

Körper-Symptom

A
  • Ausdruck einer überstarken (unbewussten) Erregung z.B. Spannungskopfweh („Abfuhr“)
  • Abwehr einer unerträglichen Vorstellung, z.B. psychogene Sehstörung
  • Kompromiss zwischen Wunsch und Abwehr („Bremse“)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

Konversionssymptom

A
  • körperliche Darstellung einer unbewussten (verdrängten) Phantasie
  • (Kompromiss zwischen Wunsch & Abwehr)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
15
Q

Fähigkeit zur Konversion durch:

A

Interaktion: Körper + Seele

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
16
Q

Psychotherapie (Tiefenpsychologie /Psychoanalyse) - Ziel

A

Erkundung (z.B. via Assoziation) und Deutung der Konflikte, d.h. der Wünsche und warum diese abgewehrt werden.

17
Q

Beispiel für Konversion: Erektile Dysfunktion

A
  • sexueller Wunsch (inzestuöse)
  • Konflikt zwischen Überich („Normvorstellungen“) und Es („Trieb“)
  • Körperliche Kompromissbildung, Symbolisierung, Erzählung mit körperlichen Mitteln: z.b. Erektile Dysfunktion
18
Q

Orale Ebene: Bedeutung

A
  • Erogenität der Mundzone – Haut und Schleimhäute.
  • Lustgewinn durch Saugen - Beißen - Sättigung.
  • Wohlbefinden v.a. in der Interaktion mit dem Pflegeobjekt möglich – hohe Abhängigkeit.
  • Selbst-Objekt-Trennung unscharf - nicht etabliert.
  • Erfahrung, etwas zu bekommen.
19
Q

Orale Ebene: Anfang von…

A
  • Kognitive Entwicklung; Greifen, in Mund stecken, Begreifen
  • Narzisstische Spiegelung - Glanz im Auge der Mutter (jemand freut sich)
  • Mentalisierung durch Spiegelung affektiver Prozesse
  • Primäre Bindung
20
Q

Orale Ebene: Entwicklung von…

A
  • Urvertrauen/Urmisstrauen
  • Umgang mit der Empfindlichkeit / Feinfühligkeit des Säuglings
  • Angemessene Frustrationen – Wechsel Versagung /Befriedigung (Frustspanne am Anfang kurz)
  • Wenn Bedürfnisse erfüllt sind –> Mutter wird zu Objekt
21
Q

Oralität (2 Arten)

A

a) Vorambivalent/autoerotisch (Saugen)
b) Oral-sadistisch (beißen / einverleiben)

22
Q

Orale Ebene: Beispiel Depression - Depressiver Grundkonflikt

A
  • Wunsch symbiotische Verschmelzung mit Liebesobjekt vs. Wut auf Objekt (oder Selbst) weil es nicht immer zur Verfügung steht
  • Angst vor Liebesverlust (passiv erlitten) und andererseits Angst vor phantasierter Objektzerstörung (aktiv durchgeführt) - Paradox, Liebesobjekt bedroht
23
Q

Orale Ebene: Beispiel Depression - Passiver Modus

A
  • Regressive orale Fixierung
  • Brauch Liebe, Trost, Unterstützung, du gibst mir zu wenig
  • Hängt Dingen nach, die man nicht bekommen
  • Konflikt: Wunsch nach Versorgung/Geborgenheit (Abhängigkeit) vs. Frustrationswut
  • Orale Wünsche voller Gier, übermäßig und unerfüllbar (ursprünglichen Mangel überdecken)
  • Tendenz: Suchtverhalten, Alkohol, Tabletten, ED
24
Q

Orale Ebene: Beispiel Depression - Aktiver Modus

A
  • Konflikt: Autarkie vs. Versorgungswünschen
  • im Kontakt selbstgenügsam und anspruchslos, und unterstützen gerne Andere
  • Stolz auf Haltung aber Bitterkeit/Enttäuschung an elterlichen Objekt
  • eigenen Ansprüche werden an den Anderen abgetreten und auf altruistisch verschobene Weise erfüllt
  • Unbewusste Sehnsucht = orale Totalversorgung
25
Q

Anale Ebene: Bedeutung

A
  • Lustvolle Reizung der Schleimhaut der Analzone.
  • Entwicklung der Schließmuskelkontrolle. Kontrolle über Behalten und Hergeben, Festhalten und Loslassen.
  • Autonomie vs Objektabhängigkeit - Auftreten aggressiver Impulse
  • Beginn der Selbst-Objekt-Trennung.
  • Entleerung des Darminhaltes vs Lust am Zurückhalten der Fäkalien
26
Q

Anale Ebene: Entwicklung von…

A
  • Motorik - Entfernung vom Primärobjekt möglich
  • Das begehrte Objekt (Mutter) wird als Gegenstand des Besitzes aufgefasst und mit der primitivsten Form des Besitzes, dem Kot gleichgesetzt.
    – a) konservativ: Behalten und Beherrschen des Objekts (= Kot)
    – b) destruktiv: Ausstoßen und Vernichten des Objekts (=Kot)
  • z.b. anale Reaktion auf Verlust – Obstipation oder Diarrhoe - Abwehr oder Bekräftigung des Verlustes.
  • Kot als frühe Form eines Geschenkes.
27
Q

Anale Ebene: Charaktertyp der analen Struktur

A

Ordentlichkeit, Sauberkeit, Trotz, Hartnäckigkeit, Sparsamkeit. Erfolgreich in leistungsorientierter Kultur

28
Q

Anale Ebene: Beispiel Zwang

A
  • Der anale Konflikt besteht zwischen Behalten und Hergeben: Festhalten / Liebe vs. Ausscheiden / Hass.
  • Ängste sind bedingt durch Schuldgefühle und Gewissensängste.
  • Wenn „Nein“ des Kindes (seine Grenzen) nicht respektiert werden, lehnt es sich innerlich auf. Die Wut wird jedoch aus Angst (vor Objektverlust) zurückgehalten.
  • Zwänge lenken von ursprünglichen Ängsten und Gefühlen (Wut) ab und helfen diese zu beherrschen.
  • „Ich bin schmutzig (z.B. dreckige, schmutzige Gedanken) — das ist schlecht, peinlich.“
  • Affekt wird auf eine vom Konflikt entfernte Vorstellung verschoben.
  • Bei klassischer Zwangsneurose besteht eine Kompromissbildung zwischen anal-sadistischen Ansprüchen und Überich-Anforderungen.
  • Reinlichkeitsdrang und Ordnungsliebe als Reaktionsbildung gegen koprophile Tendenzen. Diese stammt aus verdrängten analerotischen Antrieben.
  • Mitwirken sadistischer Triebkräfte: Im Ordnungszwang des Neurotikers steckt eine Form der Herrschsucht.
  • Hinweise auf analen Sadismus in Sprache: Jemanden „zusammenscheißen“. Gebiete vom Feinde „säubern“. Schützengräben werden „aufgeräumt“.
29
Q

Typische Abwehrformen bei Zwangsstörungen (4)

A
  • Reaktionsbildung
  • Ungeschehenmachen
  • Isolieren
  • Sublimieren
30
Q

Abwehrformen bei Zwangsstörungen: Reaktionsbildung

A

Verhaltensweise oder Gewohnheit die eine entgegengesetzte Bedeutung zum verdrängten Wunsch hat und als Reaktion auf diesen gebildet wird. (z.B. Scham, die sich gegen exhibitionistische Tendenzen richtet). Aus Lust am Schmutz wird Ekel. Sog. libidinöse Gegenbesetzung.

31
Q

Abwehrformen bei Zwangsstörungen: Ungeschehenmachen

A
  • „Das Subjekt bemüht sich, so zu tun, als ob Gedanken, Worte, Gesten, abgelaufene Handlungen nicht geschehen wären; hierfür benutzt es einen Gedanken oder ein Verhalten, die eine entgegengesetzte Richtung haben.“
  • Magische Handlungen, Zwangsrituale.
  • Zweizeitige Zwangshandlung: Eine Handlung wird durch eine zweite Handlung aufgehoben oder rückgängig gemacht.
  • Die Bedeutung oder Konsequenz eines Verhaltens muss vermindert oder aufgehoben werden.
  • Ambivalenz in Kindern - schlagen und dann streicheln,
  • Erwachsen: moral - Wut schlecht also viel machen damit Leute mich gern haben
32
Q

Abwehrformen bei Zwangsstörungen: Isolieren

A
  • Ein Gedanke oder ein Verhalten / Affekt wird „isoliert“ indem die Verbindung mit anderen Gedanken (vgl. affektive Assoziationskette) unterbrochen wird.
  • Typische Isolierungsvorgänge sind Pausen im Gedankenablauf, Formeln und Rituale. Verbot der Berührung.
33
Q

Abwehrformen bei Zwangsstörungen: Sublimieren

A

Triebhafte Impulse werden auf kulturell akzeptable Ziele (Ordnung, Sparsamkeit) umgelenkt.