20 SPO (Neuberger) Flashcards
Bewegungsökonomie
- Merkmal von Bewegungshandlungen, das die Wirtschaftlichkeit des Energieeinsatzes kennzeichnet
- Verhältnis der erzielten Leistung zum biochemischen, physiologischen und mechanischen Energieaufwand
- (Ökonomie = sparsamer Gebrauch/Umgang von/mit etwas; die Struktur der Wirtschaft eines Gebietes)
Energiestoffwechsel
- zur Energieaufnahme müssen dem Körper organische Substanzen zugeführt werden -> verwertbare Energie (Energiestoffwechsel)
- Energielieferanten = Makronährstoffe: Kohlenhydr., Fette und Proteine
- > werden im Körper oxidiert = Energiegewinnung
- ca. 60% in Wärme umgewandelt (Körpertemp. Aufrechterh.)
- restl. Energie -> gespeichert in Form v. ATP = als Energiequelle für zahlreiche Stoffwechselvorgänge
- Energiefreisetzung = Spaltung von ATP in ADP und freies Phosphat
- ATP ist begrenzt -> versch. Formen der Energiegewinnung/ ATP-Resynthese (an-/ aerob)
Prozesse zur Energiebereitstellung
körperliche Aktivität: Muskeln benötigen speziellen Energieträger -> Adenosintriphosphat, kurz ATP
Je nach Dauer und Intensität - verschiedene Phasen der Energiebereitstellung
- Phase: anaerob-alaktazid (ATP & Kreatin (=CP)) => 6-9 sec.
- Phase: anaerob-laktazid (Glykolyse b. Sauerstoffmangel) => bis 45 sec.
- Phase: aerob (Glykolyse + Sauerstoff -> *Kohlenhydrate) => 45 sec. - 90 min.
- Phase: aerobe Phase: (Lipolyse + Betaoxidation -> *Fettreserven) => > 90 min.
*[Energiequelle: Kohlenhydrate = kostet den Körper weniger Energie; Fett = mehr Energie nötig]
Energiebereitstellung
= Energiestoffwechsel
Arten der Energiebereitstellung
differenzieren nach:
1) Energieträgern:
Kreatinphosphat, Kohlenhydrate, Fette oder Eiweiße
2) Stoffwechselwegen:
anaerob alactacid (ohne Lactat), anaerob lactacid (mit Lactat) oder aerob (oxidativ)
aerober Stoffwechsel
= mit Sauerstoff
- wenn beim Verbrennen von Kohlenhydraten und Fetten Sauerstoff verbraucht wird
- Energiegewinnung im Körper bei ausreichend vorhandenem Sauerstoff
- bei niedriger Trainingsintensität (langsamem Schwimmen etc.) -> S-Fasern bzw. roten Muskelfasern
- Muskelfasern kontrahieren recht langsam -> Bewegungen mit geringem Kraftaufwand u. hoher Wiederholungsfrequenz (3- u. 4. Phase der Energiebereitstellung LZA)
Enzyme
in der lebenden Zelle gebildete organische Verbindungen, die den Stoffwechsel des Organismus steuern
(Meisten Enzyme => Proteine)
Mitochondrien
= Kraftwerk der Zelle
- Bezeichnung entstammt ihrer wichtigen Funktion, nämlich der Produktion von Adenosintriphosphat (ATP) -> Energieträger für alle Zellen
- Mitochondrien besitzen eine eigene DNA
- vermehren sich unabhängig von ihrer Mutterzelle
Hämoglobin
der Eisenhaltige Proteinkomplex, der als Blutfarbstoff in den roten Blutkörperchen enthalten ist, Sauerstoff bindet und diesen im Blutkreislauf transportiert.
anaerobe Schwelle / Laktatschwelle
= Laktatschwelle / aerobe-anaerobe Schwelle
- bezeichnet die höchstmögliche Belastungsintensität
- gerade noch unter Gleichgewichtszustandes zw. Bildung u. Abbau (Verstoffwechselung) von Laktat
- > maximale Laktat-Steady-State (MLSS), Aspekt der Trainingssteuerung
- Intensität knapp unterhalb dieses Grenzwertes = hoher Effekt d. Ausdauertrainings
Diffusionskapazität DLCO
Fähigkeit der Lunge zum Gasaustausch -> Sauerstoffaufnahme und Kohlendioxid Abgabe
Sauerstoff wird in die kleinen arteriellen Blutgefäße aufgenommen und Kohlendioxid aus den venösen Blutgefäßen in die Lungenbläschen und dann in die Ausatemluft abgegeben.
Herzminutenvolumen
das Blutvolumen, welches das Herz pro Minute in den Kreislauf pumpt. Es ist ein Maß für die Herzleistung.
arteriovenöse Sauerstoffdifferenz
die Differenz im Sauerstoffgehalt des Blutes in den Lungenarterien (= venöses Mischblut) und im arteriellen Blut.
maximale Sauerstoffaufnahme (VO2max)
das maximale Transportvermögen von Sauerstoff aus der Atemluft in die Arbeitsmuskulatur.
Sie ist das Maß für
1. die Sauerstoff-Zufuhr (Atmung)
2. den Sauerstoff-Transport (Herz-Kreislauf-System)
3. die Sauerstoff-Verwertung (Muskelzelle) im Ausbelastungszustand des Organismus
(sog. Sauerstoff-Kette: Ventilation (Atmung), dem Blutkreislauf und dem aeroben Muskelstoffwechsel, der in den Mitochondrien abläuft)
VO2max. = AVDO2max (arteriovenöse Sauerstoffdifferenz) * HMVmax. (Herzminutenvolumen)
drei Schritte der Sauerstoffkette
Sauerstoff-Zufuhr — Sauerstoff-Transport — Sauerstoff-Verwertung
Arterien
Blutgefäße die vom Herz in den Körper weg führen -> sauerstoffreiches Blut, hell und knallrot
Venen
Blutgefäße die vom Körper zurück zum Herzen führen -> sauerstoffarmes Blut, dunkelrot (Blutspende)
Blutgefäße
(Hin)Hauptschlagader (Aorta) -> zweigen dicke Hauptäste ab -> Zweigen sich in kleinere Blutgefäße auf (Arteriolen) -> am Ende Haargefäße /= Kapillaren
Kapillarnetz: gibt Sauerstoff in die Zellen und das Gewebe ab
(Zurück)Ansammlung von Kapillaren zu größeren Gefäßen -> Venolen -> münden in größere Venen -> über obere / untere Hohlvene (Vena cava) zurück zum Herzen
Muskelpumpe/ Venenpumpe
- wird die Unterstützung des Blutkreislaufs durch die Bewegungen der Muskeln bezeichnet.
- An- und Entspannen der Muskeln bei der
- > Venen in der Tiefe der Muskeln werden komprimiert -> verbesserter Rückfluss des Blutes
Kapillaren
geben Sauerstoff in die Zellen und das Gewebe ab
Steady State
(Stetiger/ beständiger Zustand)
= Fließgleichgewicht
trotz dauernder Energiezufuhr und -abfuhr bestehendes Gleichgewicht
Atmung und Stoffwechsel sind während der Belastung im Gleichgewicht
Aerobe Schwelle (AS)
= minimales Laktatäquivalent / Basislaktat
- die niedrigste Belastungsintensität, bei der die Muskulatur über einen längeren Zeitraum nicht mehr rein aerob arbeitet und so ein Anstieg des Laktat-Wertes im Blut gegenüber dem Ruhewert gemessen werden kann
drei Grundmethoden der Belastung (Ausdauer)
- Dauermethode (DM) - Verbesserung der aeroben Ausdauer
- Wiederholungsmethode (WM)
- Intervallmethode (IM)
Merkmale der Belastung einer
1) einzelnen Trainingseinheit
2) längerfristig (Wochen, Monate/ Jahre)
1) - Reizstärke - Reizdauer - Reizumfang - Reizdichte => bedingen sich gegenseitig
2) Trainingshäufigkeit entscheidend
Dauermethode (Ausdauertraining)
- Max. Reizdicht (ununterbrochene Belastung)
- sehr hoher Reizdauer (Dauer)
- sehr hoher Reizumfang (Wiederholungen/ Distanz)
- geringer - mittlerer Reizstärke (Intensität)
Wiederholungsmethode
- Max. Reizstärke (Intensität)
- sehr kurzer Reizdauer (Dauer)
- sehr geringer Reizumfang (Wiederholungen, Distanz, Gesamtlast)
- sehr geringe Reizdichte (echte Erholungspausen)
Intervallmethode - Merkmale
- geplanter Wechsel von Belastungs- und Pausenintervallen
- unvollständige („lohnende“) Erholungspausen
- „lohnende Pause„
- „echte/ vollständige Pause“
- „lohnende Pause„ = 1/3 bis 2/3 zur vollständigen Erholung erforderliche Zeit (Max. 2 Minuten, längstens bis Puls auf 120-130 gesunken ist)
- „echte/ vollständige Pause“ = bis eine vollständige Erholung erreicht ist und das gesamte Funktionssystem auf Vorbelastungsausgangsniveau zurückkehrt
Ausdauer
Psychische und physische Ermüdungswiderstandsfähigkeit
& Erholungsfähigkeit der SportlerInnen
Herz-Kreislauf-System (zentrale Funktionen)
Gleichgewicht des Sauerstoffbedarfs und dem -Angebot aufrechterhalten
Vegetatives Nervensystem
steuert viele lebenswichtige Körperfunktionen. Dazu gehören zum Beispiel die Atmung, Verdauung und der Stoffwechsel.
Es handelt sich hierbei um Abläufe, die man nicht mit dem Willen steuern kann.
Schnelligkeitsausdauer
= die Widerstandsfähigkeit gegenüber des ermüdungsbedingten Geschwindigkeitsabfalls „zyklischer“ Bewegungen
Kraftschnelligkeitsausdauer
= die Widerstandsfähigkeit gegenüber des ermüdungsbedingten Geschwindigkeitsabfalls „azyklischer“ Bewegungen
Carpenter-Effekt
Jede Handlung, die du dir intensiv vorstellst, führt zu Reaktionen in deinem Körper bzw. in den Muskeln deines Körpers. (Betrachten eines Boxkampfes zucken auch mal die eigenen Fäuste mit)
-> nützlich für Sportler für das Training von Bewegungsabläufen.
(3 elementare) Schnelligkeitsfaktoren
- Reaktionsschnelligkeit -> Fähigkeit auf ein Signal innerhalb kürzester Zeit mit zuvor bestimmter Aktion zu antworten (Einfach-/ Wahlreaktion)
- Bewegungsschnelligkeit (azyklisch) -> eine isolierte motorische Aktion mit ausgelegtem Ausgangs- und Endpunkt innerhalb kürzester Zeit auszuführen
- Bewegungsfrequenz (zyklisch)/ zyklische Schnelligkeit -> maximal mögliche Anzahl strukturgleicher Bewegungen in einer festgelegten Zeiteinheit definiert (Schritte/ Sekunde)