2. Semester Lernfragen Flashcards

1
Q

Was ist mit den Definitionskriterien von Arbeit (Bamberg et al., 2011) gemeint?

A
  1. Zielgerichtetheit und 2.Bewusstheit: Arbeitshandeln resultiert aus der Bildung eines Ziels und der bewussten Ausrichtung der Handlung auf dieses Ziel.
  2. Gebrauchswert schaffend: Durch Arbeit entstehen zumeist Gegenstände, die man gebrauchen kann (auch Bildung, Gesundheit…)
  3. Gesellschaftliche Determinierung: Arbeit abhängig von dem gesellschaftlichen Kontext, in dem ich meine Arbeit verrichte (Technologie etc.)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Beschreiben Sie verschiedene Menschenbilder und schildern Sie die damit verbundenen Konsequenzen (a) für die betriebliche Organisation, (b) für die arbeitspsychologische Forschung

A

„Economic Man”
Mensch sei ausschließlich über Kontrolle und extrinsische Belohnung, also materielle Anreize, zur Leistung zu motivieren, strebt grundsätzlich an, sich vor der Arbeit zu drücken, wenn er keinen Nutzen für sich sieht
- Betriebliche Organisation durch strikte Kontrolle, klare Arbeitsanweisungen und starre Hierarchien
- Koppelung von Entlohnung an Leistung (Akkordlohn)
„Social Man”
Mensch hat neben materiellen auch soziale Bedürfnisse - etwa nach Austausch und Anerkennung -, deren Erfüllung sich in der Arbeitsleistung niederschlägt
- Forschung zu Gestaltung der sozialen Beziehungen am Arbeitsplatz (Gruppen, Führungsverhalten)
- Konsequenzen für die Arbeitsorganisation: Mitarbeiterorientierte Führung, Gruppenstrukturen, Pausenräume
„Self-Actualizing Man”
Bedürfnis nach Selbstverwirklichung und sinnvoller Tätigkeit
- Menschengerechte Gestaltung der Arbeitsaufgaben
- Humanisierung der Arbeit: Forschungsprogramm der Bundesregierung zur Schaffung persönlichkeitsförderlicher Arbeitsbedingungen
„Complex Man”
Menschen haben sehr unterschiedliche Bedürfnisse hinsichtlich ihrer Arbeit, die sich über die Lebensspanne verändern können
- Folgerung: Individualisierung von Arbeitstätigkeiten
- Möglichkeit der flexiblen Anpassung betrieblicher Organisation an unterschiedliche und sich verändernde Bedürfnisse
- Aktuelle Themen: altersgerechte Arbeit, Vereinbarkeit von Beruf und Familie

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

Was versteht man unter dem Hawthorne-Effekt?

A

Der Hawthorne-Effekt kann bei gruppenbasierten Beobachtungsstudien auftreten. Demnach ändern Teilnehmer ihr natürliches Verhalten, weil sie wissen, dass sie an einer Studie teilnehmen und unter Beobachtung stehen. Dies kann zu einer falschen Einschätzung führen, z. B. der Wirksamkeit einer Intervention oder eines Arzneimittels.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Worin unterscheidet sich das Modell der Laufbahnentwicklung von Super von dem Berufswahlmodell von Holland?

A

Berufswahlmodel (Holland):

Annahme:

  • Interessen sind Ausdruck von Persönlichkeit
  • Personen und berufliche Umwelten lassen sich entsprechend der Dimensionen einordnen
  • Personen streben nach einer ihrer Persönlichkeits- bzw. Interessensorientierungen entsprechenden Umwelt
  • Passunf zwischen Individuum und Umwelt beeinflusst Arbeitszufriedenheit, beruflichen Erfolg und Stabilität der Karriereentwicklung

R (realistic):
der realistische Typ;
handwerklich-technische Tätigkeiten;
arbeitet gerne mit Werkzeugen u. Maschinen; Berufe: Schlosser, Bauingenieur

I (investigative):
der forschende Typ;
geistige oder naturwissenschaftliche Probleme;
analytisches und methodisches Vorgehen;
Berufe: Wissenschaftler

A (artist):
der künstlerische Typ;
expressive, gestalterische und kreative Tätigkeiten;
Berufe: Goldschmied, Musiker

S (social:
der soziale Typ;
hilft gerne anderen Personen und favorisiert Situationen, die durch soziale Interaktion gekennzeichnet sind;
Berufe: Barkeeper, Krankenschwester

E (enterprising):
der unternehmerische Typ;
ausgeprägte Führungsmotivation, Tätigkeiten in wirtschaftlichen oder d´finanziellen Bereichen;
Berufe: Vertreter, Manager

C (conventional):
der konventionelle Typ;
ordnende und veraltende Tätigkeiten;
Berufe: Buchhalter, Jurist

Laufbahnentwicklung (Super):

1) Personen unterscheiden sich (Fähigkeiten, Fertigkeiten, Interessen)
2) Jeder Beruf erfordert bestimmte Fähigkeiten, Interessen, Traits
3) Aufgrund dieser Charakteristika ist man für bestimmte Berufe gut geeignet
4) Berufswahl ist ein kontinuierlicher Prozess (Präferenzen, Kompetenzen, Lebens- und Arbeitssituation und damit auch das Selbstkonzept ändern sich mit der Zeit durch Erfahrungen)

5) Prozess von 4) sind 5 Lebensphasen:
1. Wachstum
2. Exploration
3. Verfestigung
4. Erhalt
5. Abbau

6) Einflussfaktoren für Berufslaufbahn:
1. sozioökonomische Bedingungen
2. mentale Fähigkeiten
3. Persönlichkeitsmerkmale
4. Möglichkeiten

7) der Prozess der Beruflichen Entwicklung kann unterstützt werden

8) berufliche Entwicklung = Entwicklung eines Selbstkonzepts
- Prozess, bei dem ein Kompromiss zwischen personalen Voraussetzungen, gegebenen Möglichkeiten und antizipativer Einschätzung der Resultate

9) Kompromissbildung = Rollenspiel, dass auf unterschiedlichen Bühnen statt findet - reales Leben und Phantasie
10) Arbeits- und Lebenszufriedenheit ist davon abhängig inwiefern Individuen über Tätigkeiten verfügen, die ihren Fähigkeiten, Werten, Interessen und Persönlichkeitseigenschaften entsprechen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Worauf führen Sie geschlechtstypische Differenzen bei der Berufswahl zurück?

A

Geschlechtstypische Berufswahl erfolgt weniger aufgrund von Unterschieden in Werten, sondern vor allem aufgrund geschlechtstypisch differierender Pläne bzw. Verhaltensabsichten. Diese Pläne spiegeln die Möglichkeiten und Anforderungen wider, mit denen sich die Geschlechtsgruppen konfrontiert sehen, und stellen somit eine Reflexion der gesellschaftlichen Arbeitsteilung dar. Daher ist es nicht verwunderlich, dass sich die Pläne von weiblichen Jugendlichen oder jungen Erwachsenen bedeutend häufiger auf Familien- oder Reproduktionsarbeit beziehen als die von männlichen Jugendlichen bzw. jungen Erwachsenen.

Vertikale Segregation: (“Glass Ceiling Effect”)
= Frauen sind mit zunehmender Hierarchiestufe immer seltener vertreten

Horizontale Segregation:
= Frauen üben auch auf gleicher Hierarchiestufe weniger anspruchsvolle Aufgaben aus

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Was sind Charakteristika der proteischen Laufbahnentwicklung?

A

• Selbstbestimmung und Anpassungsfähigkeit durch Identität und persönliche Werte

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Wie kann durch psychologisches Wissen der Prozess der Berufswahl unterstützt werden?

A

Die Inhalte von laufbahnbezogenen Interventionen beziehen sich auf die Vermittlung von:
• Kenntnissen über die Arbeitswelt: z.B. Berufe, Handlungsfelder und Möglichkeiten in den verschiedenen Berufen, berufliche Anforderungen, Organisationen, Branchen, Entwicklung der Arbeit;
• Kenntnissen über die eigene Person: z. B. Fähigkeiten, Kompetenzen, Interessen, Haltungen, Einstellungen, persönliche Ziele, Karriereerwartungen, Entwicklungsperspektiven;
• Kenntnissen und Kompetenzen hinsichtlich laufbahnbezogenem Verhalten: z. B. Vorgehen bei der Informationssuche, Kontaktaufnahme mit Firmen, Bewerbung, Netzwerken.
• Entwicklung von Selbstwirksamkeit unterstützen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

Wie können durch psychologisches Wissen geschlechtstypische Differenzen bei der Berufswahl reduziert werden?

A

In Untersuchungen zeigt sich, dass die Entwicklung technischer Interessen bei Mädchen positiv durch die Ermöglichung entsprechender Handlungserfahrungen beeinflusst wird. Zur Reduktion geschlechtstypischer Berufswahl sollten demnach vielfältige Möglichkeiten der Erfahrung, einschließlich Rückmeldung bei der Tätigkeit, geboten werden. Hierbei spielt die Realisierung von vollständigen Aufgaben eine zentrale Rolle

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

Welche Methoden können allgemein bei Anforderungsanalysen unterschieden werden?

A

Erfahrungsgeleitet-intuitive Methode („Ich mach das schon seit 20 Jahren….”)
Arbeitsplatzanalytisch-empirische Methode (Methode der Wahl, Einzelne Aufgaben werden systematisch analysiert (Fragebogen, Beobachtung, Interview) –> man bekommt ein sehr differenziertes Bild der Tätigkeit einer Person)
Personenbezogen-empirische Methode (Analyse der Stelleninhaber: Welche Eigenschaften (Persönlichkeit, Fähigkeit, Fertigkeit) haben Personen, die diese Position erfolgreich und zufrieden ausüben?)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Beschreiben Sie die Methode der Kritischen Ereignisse! Was sind kritische Ereignisse im Studium?

A
  • Interviews mit Experten (Arbeitsplatzinhaber, Vorgesetzte, …):Nennung erfolgskritischer Situationen
  • Zweiter Schritt: Sammlung konkreter Verhaltensweisen für diese Situationen
  • Drittens: Qualitative oder quantitative Gruppierung der Verhaltensweisen in übergeordnete Eigenschaften
  • Ein kritisches Ereignis ist eine Situation, in der effektives oder ineffektives Verhalten zum Erfolg bzw. Misserfolg der betroffenen Person beiträgt.

im Studium: Vorträge halten, Klausuren schreiben etc.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

Welche Gütekriterien sollten für die Auswahl von Verfahren zur Eignungsdiagnostik herangezogen werden?

A
• Objektiv, Reliabel, Valide
• Ökonomisch
- Kurze Durchführungszeit
- Wenig Material verbraucht
- Einfach zu handhaben
- Als Gruppentest durchführbar
- Schnell und bequem ausführbar
• Nützlich
- Etwas misst, was gebraucht wird
- Durch keinen ökonomischeren Test ersetzt werden kann
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

Beschreiben Sie das Zusammenwirkung aus Basis-, Selektionsrate, der Validität von Verfahren und der Trefferquote.

A

Je höher die Validität des Verfahrens, desto höher die Trefferquote in Abhängigkeit zur Basis- und Selektionsrate

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

Wie lassen sich Verfahren der Personalauswahl klassifizieren (Trimodales Modell)?

A
A - Leistungstests
- Allgemeine Kognitive Fähigkeiten (Intelligenz)
- Spezifische kognitive Fähigkeiten(Wissenstests, Aufmerksamkeit / Konzentration)
B - Persönlichkeitstests
- Big - Five Modell der Persönlichkeit
- Integrity-Tests
- Spezifische Persönlichkeitsmerkmale
C - Motivation und Interessen
- Leistungsmotivation 
- Interessen

• Eigenschafts- oder Konstruktansatz:
- Erklärung des Berufserfolgs aufgrund stabiler Eigenschaften
• Tests
- Erhoben werden die Eigenschaften durch Tests:
Fähigkeitstests
Persönlichkeitstests
Interessentests
• Validitätslogik: Konstrukt
- Validiert wird das Erhebungsverfahren mittels der
- Konstruktvalidität:
• Misst das Instrument das Konstrukt, was es messen soll?
- Validierung durch Korrelation mit anderen Instrumenten, die das selbe messen und etwas, das eigentlich nicht gemessen werden soll.
Konvergente und diskriminante Validität

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

Beschreiben Sie die Phasen des Multimodalen Interviews.

A
  1. Gesprächsbeginn
    - Kurze informelle Unterhaltung. Bemühen um angenehme und offene Atmosphäre. Skizzieren des Verfahrensablaufe. Keine Beurteilung.
  2. Selbstvorstellung des Bewerbers
    - Der Bewerber sprich einige Minuten über seinen persönlichen und beruflichen Hintergrund, seine derzeitige Situation und seine Erwartungen für die Zukunft. Sein Verhalten wird in Hinblick auf anforderungsbezogene Urteilsdimensionen eingestuft.
  3. Freies Gespräch
    - Der Interviewer stellt offene Fragen in Anknüpfung an Selbstvorstellung und Bewerbungsunterlagen.
  4. Berufsorientierung und Berufswahl
    - Es werden standardisierte Fragen zu Berufswahl, Berufsinteressen, Organisationswahl und Bewerbung, bei Berufserfahrenen auch zu Fachwissen gestellt. Auswertung basiert auf verhaltensverankerten Skalen.
  5. Biografiebezogene Fragen
    - Biografiebezogene Fragen werden aus der Anforderungsanalyse abgeleitet oder aus biografischen Fragebögen. Auswertung basiert auf verhaltensverankerten Skalen.
    - Zielen auf vergangenes Verhalten und Erfahrungen ab
  6. Realistische Tätigkeitsinformation
    - Der Interviewer gibt dem Bewerber ausgewogenen, bedarfsgerechte Informationen über Tätigkeit, Arbeitsplatz und Unternehmen. Überleitung zu situativen Fragen. Keine Beurteilung.
  7. Situative Fragen
    - Auf Critical Incident-Basis konstruierte Fragen werden zu erfolgskritischen Situationen gestellt und die Antworten auf verhaltensverankerten Skalen beurteilt.
    - Zielen auf hypothetisches Verhalten in besonderer Situation ab
  8. Gesprächsabschluss
    - Fragen des Bewerbers werden beantwortet. Das weitere Vorgehen wird besprochen. Gegebenenfalls werden bereits Vereinbarungen getroffen.
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
15
Q

Nutzt das MMI die Vorteile und reduzierte es die Nachteile des ‚normalen’ Interviews?

A

Vorteile:

  • Anforderungsanalyse
  • Keine Erhebung von Informationen im Interview, die bereits vorliegen oder anders zuverlässiger zu erheben sind (z. B. die Schulnoten)
  • Strukturierung (keine Vollstandardisierung)
  • Prüfung der Fragen und Dimensionen nach psychometrischen Prinzipien möglich (Schwierigkeit, Trennschärfe, evtl. faktorenanalytische Gruppenbildung)
  • Übernahme bereits validierte Bestandteile möglich (beispielsweise Fragen aus biographischen Fragebögen)
  • Anreicherung durch Komponenten aus simulationsbezogenen Verfahren, z.B. Kurzvortrag
  • Verwendung geprüfter und verankerter (vorzugsweise verhaltensverankerter) Skalen zur Eindrucksbeurteilung und Antwortbewertung
  • Trennung von Informationssammlung und Entscheidung
  • Gewichtung - und Entscheidungsprozesse anhand psychometrischer Prinzipien (Gewichtung von Komponenten nach bekanntem Forschungsstand oder geschätzter Validität)
  • Doppelbesetzung der Interviewer- bzw. Beurteiler (bei geringer Objektivität)
  • Vorbereitung der Interviewer durch Training
  • Validierung des Interviews (z.B. an Berufserfolg)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
16
Q

Für welche Zwecke werden Assessment Center eingesetzt?

A
  • Beurteilung und Auswahl von Personal für mittlere und hochrangige Führungspositionen
  • Langfristige Personalbedarfsplanung durch gründliche Auswahl
  • Potentialerfassung und -einschätzung für Personalentwicklung
  • Aufzeigen langfristiger Entwicklungsperspektiven
  • Ermittlung von Aus- und Weiterbildungsbedarf
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
17
Q

Nennen Sie Qualitätsstandards für Assessment Center!

A
  1. Anforderungsorientierung (spezielle Anforderungsanalyse)
  2. Verhaltensorientierung (beobachtbares Verhalten als Basis)
  3. Prinzip der kontrollierten Subjektivität (Beobachtertraining)
  4. Simulationsprinzip (Wirklichkeitsnähe)
  5. Transparenzprinzip (maximale Chance für jeden TN)
  6. Individualitätsprinzip
  7. Systemprinzip (Einbettung in das Gesamtkonzept des Unternehmens)
  8. Lernorientierung des Verfahrens selbst (fortlaufende Evaluation)
  9. Organisierte Prozesssteuerung (Moderator)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
18
Q

Welche Kriterien für Erfolg finden Sie besonders wichtig, warum?

A

Subjektive Bewertungen: Zufriedenheit mit dem Verlauf der eigenen Karriere oder Zufriedenheit mit dem eigenen Arbeitsplatz -> Steigerung der Lebensqualität

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
19
Q

Welche Kritikpunkte sehen Sie an Assessment Centern?

A

• Aufwand-Nutzen-Verhältnis?
• Schwierigkeit der professionellen Beobachtung
- Großteil der Beobachter sind nicht Psychologen
- Hohe Auftretenswahrscheinlichkeit von Beobachterfehlern (konvergente/diskriminante Validität) - trotzdem Unterschätzung dieser

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
20
Q

Welche Regulationsebenen können nach Hacker unterschieden werden? Warum ist diese Unterscheidung wichtig?

A
Sensumotorische Ebene
- automatisierte Handlungen
- Nicht bewusstseinsfähig
-> alttägliche Tätigkeiten
Ebene der flexiblen Handlungsmuster 
- Schemata
- Bewusstseinsfähig aber nicht bewusstseinspflichtig
-> Tanzen an die Situation mit neuem Tanzpartner anpassen
Intellektuelle Ebene
- Bewusste Problemanalyse 
- Bewusstseinspflichtig
-> Lernplan erstellen, Leistungssport einüben

z.B.: Wichtig, um Arten der Unterbrechung gewichten zu können, z.B. sind diese auf der sensumotorischen Ebene kein Problem, aber auf der intellektuellen Ebene (Schreiben einer Hausarbeit) schon, weil Ideen/Formulierungen verloren gehen könnten.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
21
Q

Was ist der Unterschied zwischen hierarchischer und sequenzieller Vollständigkeit?

A
• Sequentielle Vollständigkeit:
- Beinhaltet alle Phasen des Handlungsprozesses
• Hierarchische Vollständigkeit: 
- Wird auf allen Ebenen ausgeführt
-> - Sensumotorische Ebene
- Ebene der flexiblen Handlungsmuster
- Intellektuelle Ebene
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
22
Q

Warum ist Vollständigkeit wichtig?

A
  • Krankenstandshäufigkeit- und dauer, sowie gesundheitliche Beschwerden steigen, wenn man lediglich Teilhandlungen auszuführen hat
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
23
Q

Welche Beschränkungen und Kritikpunkte der HRT sehen Sie?

A
Kritik
Rationales Modell
Zielunklarheit?
Rolle von Emotionen?
Arbeitsgruppen: Kooperative Regulation des Arbeitshandelns
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
24
Q

Welche Implikationen hat die HRT für Interventionen (Arbeitsgestaltung/Weiterbildung)?

A

.. hohen Regulationsanforderungen/ Entscheidungsspielräumen führen zu
- Personalen Ressourcen (Selbstwirksamkeit, aktiveres Freizeitverhalten, Arbeitsmotivation, - zufriedenheit)

… Zusatzbelastungen durch Regulationsprobleme
- Psychosomatische Beschwerden, stärkere Gereiztheit, Deprimiertheit, Chronische Krankheiten wie Bluthochdruck, Rheuma, etc.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
25
Q

Erklären Sie den Unterschied zwischen Verhaltens- und Verhältnisprävention

A

Verhaltensprävention setzt am Menschen an und nicht an den Veränderungen der Umgebungsbedingungen. Ziel der A&O ist es aber nicht die Menschen zu verändern, auf dass sie sich optimal an die Bedingungen anpassen, sondern angenehmere Bedingungen zu schaffen.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
26
Q

Nennen Sie zwei personenbezogene Stressmodelle! Warum kann man sie personenbezogen nennen?

A
  • Transaktionales Stressmodell
  • Belastungs-Beanspruchungs-Modell

Da es die Person mit ihrem subjektiven Belastungempfinden in den Fokus rückt

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
27
Q

Wo setzen personenbezogene Interventionen bei Stress an?

A
  • Stärkung der Stressresistenz von Personen
    -> Fitnessübungen, Sport, Gesunde Ernährung, Gesundheitsbezogene Verhaltensweisen
  • Kognitive Umstrukturierungen zur Veränderung von Bewertungsprozessen und personalen Ressourcen
    Vermittlung von Bewältigungsstrategien (Coping) zum Umgang mit Stress bei der Arbeit
    -> Stressmanagement, Entspannungstraining
    Training von Kompetenzen zur Vermeidung von Stress
  • Kompetenztrainings
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
28
Q

Erläutern Sie das Job-Demand-Control-Model! Was ist unter dem motivationalen und dem Health-Impairment Path im JDR Model gemeint?

A

JDC sagt vorher, dass..
….Personen mit high demands and low control eine schlechtere Gesundheit haben
….das Verfügen über Kontrolle (Handlungsspielräume) die negativen Auswirkungen auf Gesundheit abpuffert (Moderationseffekt)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
29
Q

Wie wird Stress arbeitspsychologisch definiert?

A

Ungleichgewichtszustand zwischen den
Anforderungen der Umwelt (hier den
Arbeitsanforderungen) und den allgemeinen persönlichen Leistungsvoraussetzungen oder -möglichkeiten
unter der Voraussetzung, dass dieses Ungleichgewicht als persönlich bedeutsam wahrgenommen und als unangenehm erlebt wird.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
30
Q

Was sind die Symptome von Burnout?

A
  1. Emotionale Erschöpfung, d.h. das Gefühl zunehmend emotional ausgelaugt zu sein
  2. reduzierte Leistungsfähigkeit: das Gefühl, Aufgaben nicht erfolgreich zu bewältigen und geringe berufliche Befriedungung zu erfahren
  3. Depersonalisation im Sinne einer negativen und zynischen Einstellung gegenüber anderen
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
31
Q

Was ist der Unterschied zwischen Anforderungen und Stressoren? Wie nennt Hacker die beiden Konzepte in der Handlungsregulationstheorie?

A

Stressoren
Auslöser von Stress
Individuell verschieden
Faktoren, die mit hoher Wahrscheinlichkeit Stress auslösen
Relevante Faktoren
Dauer
Intensität
Kontrollierbarkeit
Persönliche Bedeutsamkeit
Bsp.: 1. Life events (kritische Lebensereignisse)
z.B. Verlust des Arbeitsplatzes, Trennung, Verlust von Angehörigen / Freunden…
Lange Zeit im Fokus der Stressforschung
2. „daily hassles”
• alltägliche Ärgernisse (Zeitung geklaut, Verspätungen, Papierstau im Drucker, aus Adobe Connect rausgeflogen…)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
32
Q

Sollte man Challenge Stressoren erhöhen? Begründen Sie Ihre Antwort! Was denken Sie passiert, wenn man Challenge Stressoren kurzfristig und langfristig erhöht (in Bezug auf Leistung und Gesundheit)?

A

Challenge Stressoren beinhalten auch Ressourcen; sie erhöhen die Motivation und Leistung, sind aber auch beanspruchend (z.B. Zeitdruck).
- Erlebnis etwas geschafft zu haben (Mastery)
- Persönliches Wachstum
- Erreichen zukünftiger Ziele
Kurzfristig können sie hilfreich sein, um die Leistung zu erhöhen, sofern der Zeitdruck legitim und bewältigbar ist, langfristig sind sie aber belastend für die Gesundheit und verringert die Motivation, da es sich schließlich um Stress handelt

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
33
Q

Verknüpfen Sie die Begriffe Belastung und Beanspruchung mit Stressoren und Strain! Was ist was?

A

Psychische Belastungen
• Die Gesamtheit aller erfassbaren Einflüsse, die von außen auf den Menschen zukommen und psychisch auf ihn einwirken.
Psychische Beanspruchung
• Die unmittelbare (nicht die langfristige) Auswirkung psychischer Belastung im Individuum in Abhängigkeit von seinen jeweiligen überdauernden und augenblicklichen Voraussetzungen, einschließlich der individuellen Bewältigungsstrategien.
- In Abhängigkeit von der Person kann praktisch alles zum Stressor werden
- hohe “Strain”-Ausprägung im Job kann unter Umständen positiv sein, wenn genügend eigene Entscheidungskraft vorhanden

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
34
Q

Welche Phasen lassen sich in einer Arbeitsanalyse unterscheiden?

A
Orientierungsphase
Überblicksphase
Phase der Hypothesenbildung
Analysephase
Rückmeldungsphase
Erarbeitung von Gestaltungsvorschlägen
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
35
Q

Wodurch unterscheidet sich ein personenbezogenes von einem bedingungsbezogenen Verfahren?

A

Verfahren mit
bedingungsbezogener Perspektive
richten Aufmerksamkeit auf Merkmale der Arbeit, die vom jeweiligen Individuum unabhängig sind (z.B. Handlungsspielraum)
-> Konzept des “geübten Arbeitenden”
Verfahren mit
personenbezogener Perspektive
erfassen interindividuelle Besonderheiten bei der Wahrnehmung, Interpretation und Ausführung der Arbeit

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
36
Q

Welche theoretischen Zugänge gibt es für Arbeitsanalysen?

A
  • Verhaltensorientierte Verfahren
  • Motivationspsychologisch orientierte Verfahren
  • Verfahren auf Grundlage des soziotechnischen Systemansatzes
  • Handlungstheoretisch orientierte Verfahren
  • Stresstheoretisch orientierte Verfahren
37
Q

Wann würden Sie ein standardisiertes, wann ein unstandardisiertes Verfahren anwenden?

A

unstandardisiertes Verfahren in der Orientierungsphase, bevor Hypothesen generiert werden

38
Q

Was kann man im Rahmen einer Arbeitsgestaltung alles verändern?

A
Arbeitsumgebung
Arbeitsmittel / Arbeitsplatz
Arbeitsablauf / Arbeitsorganisation
„Rahmenbedingungen":
- Arbeitszeit, Entlohnung, Vertrag
• Aufgabe
39
Q

Welche Wirkungen erhofft man sich von Job Rotation und Job-Enlargement?

A

Verminderung von einseitiger körperlicher Belastung und Monotonie

40
Q

Was passiert bei Job-Enlargement und Job Enrichment. Was führt zu vollständigeren Aufgaben?

A

Job Enlargement
• Erweiterung der Tätigkeit auf horizontaler Ebene (zusätzliche Aufgaben des gleichen Anspruchsniveaus)
Job Enrichment
• Andere Aufgaben auf höherem Anspruchsniveau kommen hinzu
• Erweiterung der Verantwortung und der
• Entscheidungsfreiheit
• Aufgabe wird vollständiger!
Teilautonome Arbeitsgruppe -> vollständig
Übergabe größerer Aufgabenzusammenhänge an Gruppen. Die Arbeitsgruppe kann die ihr zugewiesenen Bereich wenig beeinflussen, deshalb teilautonom, dafür kann sie innerhalb des Bereiches alle Entscheidungen selbst treffen, deshalb teilautonom

41
Q

Warum werden bei job rotation und job enrichment noch keine vollständigen Aufgaben erreicht?

A

Da sich das Aufgabenspektrum immer noch auf einzelne Aufgaben begrenzt und keine ganzheitliche Tätigkeitsausübung umfasst

42
Q

Nennen Sie mögliche Vor- und Nachteile des Berliner und des Düsseldorfer Modells zur Gestaltung von Gesundheitszirkeln?

A

Gesundheitszirkel – Berliner Modell
Gesundheitszirkel als Organisations- und Personalentwicklung
Kommunikation als zentrales Element
Gruppen eher homogen besetzt, mit Moderator
(eher) Verhaltensorientiert – wobei die gemeinsame Arbeitim Gesundheitszirkel bereitsals eine wichtige Intervention verstanden wird (Selbstwirksam- keit, Partizipation, Empowerment)
Gesundheitszirkel – Düsseldorfer Modell
Verhältnisorientiertheit: Der Zirkel darf das Verhalten der Mitarbeiter am Arbeitsplatz insofern einbeziehen, wenn es zur Gesundheitsprävention dienen kann.
heterogene Gruppen: Im Projektteam sollen Vertreter aller Ebenen, die vom Thema Gesundheit betroffen sind, mitwirken können.
Beschäftigtenorientierung: Die Mitarbeiter des Betriebes sind direkt von Gesundheitsförderung betroffen und kennen am ehesten die Problemfelder der Firma. Deshalb sollte ihrer Perspektive eine besondere Bedeutung zukommen.
thematische Offenheit: Im Zirkel können grundsätzlich alle Aspekte eingebracht werden, die sich inhaltlich auf Gesundheit am Arbeitsplatz beziehen.
Zielorientiertheit: Im Mittelpunkt der Arbeit des Zirkels stehen nicht nur mögliche Mängel am Beschäftigungsort, sondern vor allem Lösungsansätze, um eben diese Probleme beheben zu können. Entscheidungen zu Maßnahmen werden im Team vorbereitet.
Regelorientiertheit: Für alle Teilnehmer des Zirkels gelten bestimmte Verhaltensregeln. Beispielsweise sind alle Mitglieder gleichberechtigt und dürfen stets ausreden.
Konsensorientiertheit: Gemeinsam soll zu einer Lösung gefunden werden, die geeignet ist, präventive Gesundheits- förderung zu leisten.
Moderierte Gruppen: Ein Moderator leitet die Diskussionen im Zirkelteam

43
Q

Was versteht man unter Verhaltens-, was unter Verhältnisprävention?

A

Verhaltens- vs. Verhältnisprävention
Verhaltensprävention: Erhöhung von personenbezogenen Ressourcen und Stärkung von Bewältigungsmöglichkeiten
-> z.B. durch Trainings/Stressmanagement
Verhältnisprävention: Reduktion von arbeitsbedingten Stressoren und Erhöhung von arbeitsbezogenen Ressourcen
-> Arbeitsgestaltung

44
Q

Welche Schlussfolgerungen ergeben sich aus Inhaltstheorien und Prozesstheorien für Maßnahmen zur Erhöhung der Motivation?

A
  1. INHALTSTHEORIEN
    zeigen, welche Motive Menschen zu best. Handlungen bewegen -> Klassifizierung der menschlichen Bedürfnisse
    Individuum = Objekt, das auf Bedürfnisse und Umweltreize reagiert
  2. PROZESSTHEORIEN
    Beschreibung der Dynamik der Motivation
    (kognitive Vorgänge)
    Individuum = Subjekt, das aufgrund von Erwartungen über Anstrengungs-Ergebnis-Verknüpfungen Entscheidungen trifft
45
Q

Welche Prozesse und Einflussfaktoren sind bei der Berufswahl von Bedeutung?

A

Welche Prozesse und Einflussfaktoren sind bei der Berufswahl von Bedeutung?
Zwei zentrale Wirkmechanismen:
1) Selektion
2) Sozialisation

Zwei Arten von Einflussfaktoren:

1) Personenbezogene Merkmale
2) Bedingungsbezogene Merkmale

Berufswahl als..

1) Zurodnung:
- Kombi. externen u. interner Restriktionen
- extern: Arbeitsmarktlage, Bewertung durch andere
- intern: Selbstkonzept, Selbstwirksamkeitserwartung

2) Entwicklungsprozess:
- Berufswünsche mit zunehmenden Altern immer realistischer
- vom “Traumberuf” Anpassung an “das Mögliche”
- Sozialisations- und Selektionsprozesse

3) Problemlöseprozess:
- Orientierung, Exploration, Lösungsfindung, Entscheidung, Evaluation
- Abwägung von individuellen Vorausetzungen und äußeren Möglichkeiten
- Selbstselektion durch die Beteiligten

4) Explorationsprozess:
- Sammlung interner und externer Info.
- Güte der Berufswahl abhängig von:
1. Intervalle Exploration ( Reflexion der eigenen Interessen)
2. Externe Exploration ( Gespräche mit anderen)
3. Planfülle der Exploration ( Systematik und Zielgerichtetheit bei Infosuche)

46
Q

Benennen Sie wesentliche Merkmale des Handelns.

A

1) Zielgerichtetheit:
- ein Ziel entsteht durch die beseitigung der Diskrepanz zwischen Ist- und Soll-Zustand
- ein Ziel ist die mit der Absicht der Realisierung verknüpfte Vorwegnahme des Ergebnisses
- die Handlung beginnt mit der Feststellung einer Diskrepanz und endet damit, dass diese nicht mehr vorhanden ist
- angestrebtes Handlungsergebnis wird mental vorweg genommen und dient so der Regulation des Handelns

2) Bewusstheit:
- Soll-Zustand wird bereits vor der Tätigkeit antizipiert
- Handeln kann über das Ziel seiner Handlung Auskunft geben
- Handeln ist nicht beuwusstseinspflichtig sondern bewusstseinsfähig

3) Gegenständlichkeit:
- “Handeln ist gegenständlich, da es sich auf etwas richtet. Die Umwelt, andere, aber auch die eigene Person werden verändert. Fernen ist das Handeln durch die Umwelt und durch die anderen bestimmt.”

4) Gesellschaftliche Eingebundenheit:
- Gesellschaftlich-technologische Entwicklungen prägen die Bedingungen, unter denen Handeln stattfinden kann
Handlungen entstehen erst im Zuge gesell. Entwicklungen

5) Soziale Eingebundenheit:
- Handeln findet in sozialen Bezügen statt und stellt soziale Bezüge her
- Soziale Bezüge als Gegenstand der Handlungsregulation

47
Q

Inhalts- vs. Prozesstheorien

A
  1. INHALTSTHEORIEN
    • zeigen, welche Motive Menschen zu best. Handlungen bewegen Klassifizierung der menschlichen Bedürfnisse
    • Individuum = Objekt, das auf Bedürfnisse und Umweltreize reagiert
  2. PROZESSTHEORIEN
    • Beschreibung der Dynamik der Motivation
    (kognitive Vorgänge)
    • Individuum = Subjekt, das aufgrund von Erwartungen über Anstrengungs-Ergebnis- Verknüpfungen Entscheidungen trifft
48
Q

VIE - Theorie Vroom

A

Nach Vrooms Erwartungstheorie würde ein/e MA motiviert sein, wenn er/sie
1. Diese Ziele und Ergebnisse als positiv-attraktiv für sich empfindet (
2. Eine hohe Wahrscheinlichkeit darin sieht, dass gute Arbeitsleistung zu erwünschten
Valenz)
Handlungsfolgen und persönlichen Zielen führt (
3. Eine hohe Wahrscheinlichkeit darin sieht, dass seine / ihre persönlichen
Bemühungen auch zu hoher Arbeitsleistung führen werden (
Erwartung)

Motivation = Summe Valenz x Instrumentalist x Erwartung

49
Q

Flow, welche Merkmale muss eine Aufgabe haben, damit Flow entsteht?

A

„Klare Ziele, überdurchschnittliche Anforderungen, abgestimmt auf die eigenen Fähigkeiten, und eindeutige Rückmeldungen tragen zusammen dazu bei, dass eine Person in ihrer Aktivität aufgeht. … [Dabei] ergibt sich eine große innere Klarheit, und unser Bewusstsein ist logisch stimmig und ziel-gerichtet. Dies ist der geordnete Bewusstseinszustand, den wir Flow genannt haben.“

50
Q

Welche Arbeitsmerkmale sind nach dem Modell von Hackman & Oldham motivationsförderlich?

A

Motivierungspotential der Arbeit =

(Anforderungsvielfalt + Ganzheitlichkeit + Bedeutung) x Autonomie x Rückmeldung

51
Q

Wie kann man die postaktionale Phase (die Bewertung der Handlung im Sinne Heckhausens) im arbeitspsychologischen Kontext positiv beeinflussen?

A

Bewerten, postaktionale Phase

-In der letzten Phase erfolgt die Bewertung anhand eines Soll-Ist-Vergleichs. Wie erfolgreich waren Sie, konnten die Motive umgesetzt werden? Hier wird festgestellt, welche Handlungsschritte sich gelohnt haben. Ebenso wird im Falle eines Misserfolges analysiert, ob an einigen Punkten nachgebessert werden muss. Das Ergebnis wirkt sich auf zukünftige Entscheidungen aus.

52
Q

Erläutern Sie das Konzept der Arbeitszufriedenheit nach Bruggemann und was daraus folgt!

A
Bruggemann unterscheidet sechs verschiedene Formen der Arbeitszufriedenheit bzw. Arbeitsunzufriedenheit:
progressive,
stabilisierte,
resignative Arbeitszufriedenheit, 
Pseudo-Arbeitszufriedenheit, 
fixierte und 
konstruktive Arbeitsunzufriedenheit. 
Welche dieser Formen auftritt, ist zunächst von einem individuellen Vergleich zwischen den eigenen Bedürfnissen und Erwartungen einerseits (= SOLL) und den Möglichkeiten ihrer Realisierung in der jeweiligen Arbeit andererseits (= IST) abhängig. Je nach Ausgang des SOLL-IST-Vergleichs und der danach folgenden Reaktion des Anspruchsniveaus ergeben sich dann die unterschiedlichen Formen der Arbeitszufriedenheit bzw. -unzufriedenheit.
53
Q

Was ist mit Motivation durch Arbeitsgestaltung zu verstehen. Nennen Sie ein Beispiel?

A

Anforderungsvielfalt: Sind die Aufgaben abwechslungsreich und herausfordernd? Oder sind sie monoton und zu einfach?
Aufbau der Aufgabe: Haben Aufgaben einen klaren Anfang, Mittelteil und Ende? Ohne einen solchen klar definierten Aufbau ist es schwierig, das befriedigende Gefühl eines erreichten Ziels zu empfinden.
Bedeutung der Aufgabe: Ist die Aufgabe des Mitarbeiters bedeutsam?
Autonomie: Können die Mitarbeiter selbst entscheiden, wie sie eine Aufgabe bewältigen?
Feedback: Erhalten die Mitarbeiter Feedback zu ihrer Leistung?

54
Q

Welche Schlussfolgerungen ergeben sich aus Inhaltstheorien und Prozesstheorien für Maßnahmen zur Erhöhung der Motivation?

A

Prozess:
Die Entstehung von Motivation für eine bestimmte Handlung lässt sich voraussagen, wenn bestimmte Faktoren bekannt sind.

Gewünschte Handlungen, hohe Leistungen und Motivation von Mitarbeitern sind zu erwarten, wenn sie eine hohe Wahrscheinlichkeit sehen (hohe Erwartungen), dass:

  • ihre persönlichen Bemühungen (Handlungen) zu hoher Arbeitsleistung/ Ergebnisse führen
  • gute Arbeitsleistung/Ergebnisse zu erwünschten persönlichen Zielen/ Ergebnissen führt (hohe Valenz besitzen)

Inhaltstheorie: Menschen handeln, um grundlegende Motive zu befriedigen. Motive bestimmen über die Valenzen der Handlungsergebnisse und Handlungsfolgen
Kombination mit Prozesstheorien: Menschen handeln, um grundlegende Motive zu befriedigen. Motive bestimmen über die Valenzen der Handlungsergebnisse und Handlungsfolgen

55
Q

Motivation durch Ziele
Die Zielsetzungstheorie
Welche Aspekte betont die Zielsetzungstheorie?

A

Merkmale der Ziele:
• Schwierigkeit
• Präzision

Moderatoren
• Zielcommitment
• Feedback
• Aufgabenkomplexität

führen zu:

Ziele ...
• geben dem Arbeitsverhalten eine Richtung
• fördern die Intensität
• wirken sich auf die Ausdauer der
Mitarbeiter aus
• Tragen zur Entwicklung von
aufgabenspezifischen Strategien

führt zu:

Arbeitsleistung

56
Q

Definieren Sie Emotionsarbeit und überlegen Sie, in welchen Berufen dies besonders gefordert wird.

A

• definiert als die bezahlte Arbeit, bei der

  • eine Regulation der eigenen Gefühle erforderlich ist,
  • um nach außen in Mimik, Stimme und Gestik ein bestimmtes Gefühl zum Ausdruck zu bringen,
  • unabhängig davon, ob dies mit den inneren Empfindungen übereinstimmt oder nicht (Hochschild, 1990)
57
Q

Was bedeutet emotionale Dissonanz und welche Befunde gibt es dazu?

A

Emotionale Dissonanz wird als eine Form von Rollenkonflikt angesehen und erzeugt einen Spannungszustand und sollte sich demnach negativ auf das Befinden, aber auch auf die Motivation und letztlich die Leistung auswirken (Hülsheger & Schewe, 2011; Zapf, 2002). Gemäß dem Modell von Rubin et al. (2005) ist emotionale Dissonanz eine notwendige Voraussetzung für Emotionsarbeit, da emotionale Dissonanz den Einsatz von Strategien der Emotionsregulation motiviert.

Emotionale Dissonanz ist ein Begriff aus der Psychologie (Emotionsarbeit) und besagt, dass Emotionen anders gefühlt werden als sie im Zusammenhang mit Arbeitsbedingungen dargestellt werden sollten (Zapf, 2002). Negative Auswirkungen von emotionaler Dissonanz können z.B. emotionale Erschöpfung, Depersonalisation (Paskvan, 2011) Stress und Burnout hervorrufen.

-> Diskrepanz zwischen gezeigten und tatsächlich empfundenen Emotion
(-> Stressor und Prädiktor für Burnout)
-Emotionsarbeit hat positive und negative Folgen

58
Q

Nennen Sie die drei Strategien zur Regulation von Emotionen.

A
  1. Automatische Emotionsregulation
    Regulation auf der Ebene der Sensumotorik
    -> geforderte Emotionen stellen sich von selbst ein

2.Surface acting
Regulation auf den Ebenen der flexiblen Handlungsmuster (Schemata)
-> durch Mimik, Gestik, Stimme geforderte Emotion vorspielen und unerwünschte, tatsächlich empfundene, Emotionen unterdrücken
-> Folge: Dienstleister verhält sich entsprechend der Display Rules und versteckt eigenes Gefühl

  1. Deep acting
    Regulation auf der intellektuellen Ebene
    -> Versuch, durch kognitive Prozesse die geforderten Emotionen Tatschlich zu empfinden
    -> Folge: Dienstleister zeigt authentische Emotion
59
Q

Erläutern sie die an der HRT orientierte Sichtweise von der Emotionsarbeit.

A

-Nicht Hfgk. von Emotionsarbeit allein ist relevant, sondern Zusammenspiel von
Anforderungen (Ausdruck best. Gefühle, Sensitivitätsanforderungen..)
Möglichkeiten (IA Spielraum..)
Regulationsproblem (Emotion Rule Dissonanz)

  1. Automatische Emotionsregulation
    Regulation auf der Ebene der Sensumotorik

2.Surface acting
Regulation auf den Ebenen der flexiblen Handlungsmuster (Schemata)

  1. Deep acting
    Regulation auf der intellektuellen Ebene
60
Q

Was ist der Unterschied zwischen Emotions- und Gefühlsarbeit?

A

Zunächst soll auf den Begriff der Gefühlsarbeit[2] eingegangen werden. Unter diesem Terminus bezeichnet man den Versuch, auf den emotionalen Zustand des Gegenübers einzuwirken, um ein erwünschtes Ziel, also einen bestimmten Gefühlszustand, beim Klienten zu erreichen (vgl. Giesenbauer / Glaser 2006: 61). Demnach ist Gefühlsarbeit diejenige Arbeit, die „speziell unter Berücksichtigung der Antworten der bearbeiteten Person oder Personen geleistet wird und die im Dienst des Hauptarbeitsverlaufs erfolgt“ (Strauss et al. 1980: 629). Sie ist somit unweigerlicher Bestandteil in „jeder Art von Arbeit, bei der das bearbeitete Objekt lebend, empfindungsfähig, reagierend ist“

Das zentrale Bestimmungsstück von Emotionsarbeit ist das Zeigen eines bestimmten Emotionsausdrucks (bzw. das Unterdrücken inadäquater Emotionen) im Rahmen perso- nenbezogener Tätigkeiten, d. h. Interaktionen mit Dritten (Kunden, Klienten, Patienten). Dabei werden im vorliegenden Review neben den Kernfacetten Surface Acting (Anpas- sung des Emotionsausdrucks), Deep Acting (Veränderung des emotionalen Erlebens) und emotionale Dissonanz (Diskrepanz zwischen gefordertem Emotionsausdruck und dem tatsächlichen emotionalen Erleben) auch Darstellungsregeln und weitere bedingungsbe- zogene Aspekte von Emotionsarbeit berücksichtigt.

61
Q

Welche Modellvorstellungen über mögliche Beziehungen zwischen Arbeitstätigkeiten und Freizeitverhalten gibt es?

A

Neutralitätshypothese
– Kein Zusammenhang zwischen Arbeit und Freizeit
Kompensationshypothese
– Ausgleichende Wirkung zwischen Arbeit und Freizeit
Kongruenzhypothese
– Übereinstimmungen zwischen Arbeit und Freizeit sind auf Drittvariablen Zurückzuführen
Generalisationshypothese (spill over)
– Arbeit beeinflusst Freizeit oder Freizeit beeinflusst Arbeit
Interaktion
– Arbeit und Freizeit beeinflussen sich gegenseitig

Neutralitätshypothese: Erlebens- und Verhaltensweisen in Arbeit und Freizeit hängen nicht miteinander zusammen =>Mensch als Chamäleon, der sich von einem Berufsmenschen in einen Freizeitmenschen verwandeln kannKompensationshypothese: Erlebens- und Verhaltensweisen in der Arbeitstätigkeit beeinflussen das Erleben und Verhalten in der Freizeit oder umgekehrt, wobei eine ausgleichende Wirkung angenommen wird =>wenn ich einen bewegungsarmen Job habe, treibe ich in der Freizeit umso mehr Sport
Generalisationshypothese: Erlebens- und Verhaltensweisen in der Arbeitstätigkeit beeinflussen das Erleben und Verhalten in der Freizeit oder umgekehrt, wobei eine verstärkende Wirkung angenommen wird =>was ich in dem einen Bereich lerne, wende ich auf den anderen Bereich an Interaktionshypothese: Erlebens- und Verhaltensweisen in der Arbeitstätigkeit beeinflussen das Erleben und Verhalten in der Freizeit und umgekehrt Kongruenzhypothese: Die Gemeinsamkeiten, die Erlebens- und Verhaltensweisen in Arbeit und Freizeit aufweisen, sind auf Drittvariablen zurückzuführen

62
Q

Was versteht man unter Work-Family-Conflict und unter Work-Family-Facilitation? Welche Klassifikationsmöglichkeiten für die Ursachen der Konflikte gibt es?

A

Negativbeziehungen zwischen Beruf und Familie: Work-Family-Conflict (WFC) >Konflikt zwischen Beruf und Familie, bei dem die Erfüllung der Rollenanforderungen im einen Bereich die Rollenerfüllung in einem anderen Lebensbereich erschwert (Interrollenkonflikt)>dieser Konflikt stellt die negative Seite der Work-Life-Balance dar >Konflikte werden nach ihrer Wirkrichtung klassifiziert >auf der einen Seite können sich berufliche Anforderungen auf das Familienleben auswirken >familiäre Anforderungen können sich auch negativ auf den Beruf auswirken >Konflikte werden auch nach verschiedenen Dimensionen unterschieden, diesich auf unterschiedliche Ursachen für Konflikte beziehen=>zeitbasierte Konflikte, beanspruchungsbasierte Konflikte, verhaltensbasierte Konflikte

> Work-Family-Facilitation befasst sich mit den positiven Aspekten der Wechselwirkung zwischen Beruf und Familie >positives Erleben in dem einen Lebensbereich wird erleichtert durch Fähigkeiten und Erfahrungen aus einem anderen Lebensbereich >positiver Transfer von Fähigkeiten, Kompetenzen und Erfahrungen >Unterscheidung zwischen einer affektiven (Transfer von positiver Stimmung) und einer instrumentellen (Transfer von Kompetenzen) Form der Bereicherung

63
Q

Work-Family-Balance
Beurteilen Sie mögliche Angebote eines Betriebes zur Vereinbarkeit daraufhin, ob mit ihnen Balance hergestellt werden kann. Erläutern Sie dabei Ihre Definition von Balance.

A

Was versteht man unter Work-Family-Balance und welche Dimensionen werden unterschieden>was heißt es, eine balancierte Lebensweise zu führen>häufig wird unter Balance das Fehlen von Interrollenkonflikten zwischen den beiden Lebensdomänen verstanden >andere verstehen unter Balance, wenn ein Individuum mit beiden Bereichen zufrieden ist

Welche Maßnahmen ergreifen Unternehmen zur Unterstützung der Work-Life-Balance ihrer Mitarbeiter>Betriebskindergärten>Sportangebote >Teilzeitmodelle für Eltern, flexible Arbeitszeiten >Mobilitätsunterstützung>Schulungen zum Stressmanagement

Definitionen von Balance:
• Fehlen von Interrollenkonflikten?
• Gleichwertigkeit der Lebensbereiche?
• Individuelle Zufriedenheit und Leistungsfähigkeit
• Nicht nur Abwesenheit von Konflikten, sondern gegenseitige Bereicherung (Frone, 2003)

64
Q

Was sind Organisationen und warum werden sie gebildet?

A
Eine Organisation ist..
ein soziales Gebilde
welches dauerhaft ein Ziel verfolgt und
eine formale Struktur aufweist,
mit deren Hilfe Aktivitäten der Mitglieder auf das verfolgte Ziel ausgerichtet werden sollen (Kieser & Walgenbach, 2007)

Organisationen werden gebildet, um Aufgaben gemeinschaftlich zu bewältigen,
weil sie nur kollektiv erfüllbar sind oder so wirksamer oder wirtschaftlicher zu lösen sind

65
Q

Wie ist Partizipation definiert? Welche Ebenen können Unterschieden werden?

A

„Partizipation sei die Gesamtheit der Formen, d. h. direkte (unmittelbar persönliche) oder indirekte (mittelbar über Vertreter oder Institutionen), und Intensitäten, d.h. von geringfügigen bis umfassenden, mit denen Individuen, Gruppen, Kollektive durch selbstbestimmte Wahl möglicher Handlungen ihre Interessen sichern“
Verwandte Konzepte
• Handlungsspielraum/ Kontrolle • Selbstorganisation
• Mitbestimmung
• Industrielle Demokratie

Arbeitsplatz: Handlungsspielraum, Freiheitsgrade, Kontrolle
Gruppe: Qualitätszirkel, betriebliche Problemlösegruppen, Gesundheitszirkel, Projektgruppen, Teilautonome Arbeitsgruppen
Abteilungen: Partizipatives Management Betrieb/Unternehmen: Industrielle Demokratie Konzern: Konzern-, Betriebsrat, Aufsichtsrat
Kunde: Partizipative Produktentwicklung

66
Q

Was besagt der kognitive / was der motivationale Erklärungsansatz zur Wirkung von Partizipation?

A

Kognitiver Erkärungsansatz:
Bei partizipativen Strukturen
• werden mehr Informationen ausgetauscht
• Entwicklung eines gründlicheren Problemverständnisses
• Entscheidungen besser da Mitarbeiter ihr eigenes Wissen/Erfahrungen einzubringen können
• Umsetzung von Entscheidung wird verbessert
• Erweiterung der Qualifikation
-> Partizipation wirkt sich direkt auf die Produktivität aus (Zufriedenheit ist Nebenprodukt)

Motivationaler/Affektiver Erklärungsansatz
• durch Partizipation werden Bedürfnisse höherer Ordnung befriedigt (z.B. Autonomie, Selbstbestimmung, Anerkennung, Gleichberechtigung)
• Förderung von Kooperationsbereitschaft, Anwachsen von Motivation und Reduktion von Widerstand
• Partizipation hat v.a. bei jenen positive Auswirkungen, wo Bedürfnisse nicht durch andere Aspekte der Arbeit befriedigt werden
-> Partizipation wirkt sich zunächst auf die Zufriedenheit und Motivation aus, als Folge dann auf die Produktivität aus

67
Q

Welche Nachteile kann Partizipation haben?

A
  • Zeitaufwand eventuell höher
  • Dominanz einer oder weniger Personen möglich
  • Druck zur Konformität, Gruppen Denken Phänomen
  • Risikobereitschaft möglicherweise extrem
  • Verantwortungsdiffusion
68
Q

Was ist Organisationale Demokratie?

A
  • Teilhabe nicht nur an operativen Entscheidungen sondern auch an taktischen und strategischen Unternehmensentscheidungen
  • Förderung des unternehmerischen Denkens und Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit
  • Förderung humanistisch motivierter Ziele (Persönlichkeitsentwicklung)
  • Förderung wirtschafts- und gesellschaftspolitischer Ziele
69
Q

Welche drei Fairnessdimensionen/facetten können unterschieden werden?

A
  • Distributive Fairness: Einschätzung der Fairness von “Outcomes” (faire Verteilung von Resssourcen)
  • Prozedurale Fairness: Einschätzung ob der Entscheidungsprozess fair ist (Verfahrens Prozesse)
  • Interaktionale Fairness: Einschätzung ob Führungskräfte Mitarbeiter respektvoll/fair behandeln (zwischenmenschliche Interaktion)
70
Q

Warum ist Fairness von so großer Relevanz?

A

-Instrumentalitätsannahme
• Gerechtigkeit ist relevant um unsere Eigeninteressen durchzusetzen
• in sozialen Tauschprozessen den bestmöglichen individuellen Gewinn zu erzielen
• Geht langfristig nur über Kooperation
• Grundannahme: rational handelnder Mensch (Ökonomische Rationalität, Sullivan, 1989; Kontroll Model,Thibaut & Walker, 1975)
– Kontrollstreben und Maximierung eigener Vorteile
• Kontrolle über Entscheidungen
• Kontrolle über Prozesse

-Relationaler Ansatz
• Streben nach positiver sozialer Identität als Mitglied einer Gruppe
• Faire Behandlung signalisiert  respektiertes Mitglied der Gemeinschaft
• Fairness = Grundbaustein kooperativen Handelns

-Deontologischer Ansatz
• Gerechtigkeit geht über ökonomische oder soziale kognitive Prozesse hinaus und basiert auf abstrakten moralischen Prinzipien
• Erweiterung der “should” Komponente der Fairness Theory
• Gerechtigkeit ist selbst Zweck und nicht nur Mittel zum Zweck – wir verurteilen andere, die wir als unfair wahrnehmen, auch wenn wir nicht selbst betroffen sind

71
Q

Wie lassen sich Fairnessurteile erklären?

A

(1) Soziale Austauschtheorien
Gleichgewicht zwischen Tauschgütern:
• Psychologischer Vertrag • Gratifikationskrise
• Equity Theory

(2) Fairness-Theorie
Drei Bewertungsprozesse,
um eine Situation als unfair zu erleben:
1) Ungünstiger Zustand (Wahrgenommene / antizipierte Alternativen wären besser
gewesen) –
would
2) Verantwortliche/r (Accountability!) hätte anders handeln können –
3) Die Benachteiligung wird als Verletzung ethischer / moralischer Normen
zwischenmenschlichen Umgangs aufgefasst. Verantwortliche/r hätte anders
handeln sollen -

(3) Kognitive Referenz-Theorie
 Bedeutsamer Zielzustand wird antizipiert
 Verhalten anderer/eigenes Ergebnis weicht von diesem Zustand ab  Ein anderer (der erwartete) Ergebniszustand wäre möglich gewesen
 Unfairness & negative Emotionen (Ärger) werden erlebt

“Fairnessurteile entstehen also aus einem Ungleichgewicht zwischen antizipierten Zielen und Ergebnissen und/oder aus dem Ungleichgewicht zwischen erbrachten und erhaltenen Leistungen im Vergleich mit Anderen, wobei die Verantwortung zumindest zum Teil bei anderen Personen gesehen wird. Dabei sind nicht nur die individuellen Ergebnisse relevant, sondern vor allem auch wie diese zustande gekommen sind.”

72
Q

Wie kann eine Fairnesseinschätzung unter Verwendung der Equity-Theory beeinflusst werden?

A

Durch sozialen Vergleich wird eingeschätzt ob Behandlung fair ist.
Situation wird als fair erlebt, wenn Verhältnis zwischen ihren Beitrag und Ergebnis mit jenem Verhältnis einer anderen Person übereinstimmt

73
Q

Welche Regeln gibt es zur fairen Gestaltung von Prozessen?

A

Konsistenz der verwendeten Regeln über Zeit und verschiedene Autoritäten

Unterdrückung von einseitigen Urteilen / ignorieren egoistischer Interessen

Genauigkeit der Entscheidung durch Berücksichtigung aller Informationen

Korrekturmöglichkeiten der Entscheidung

Repräsentativität der Entscheidung

Ethische Verträglichkeit der Entscheidung

74
Q

Nennen Sie eine Definition von Führung.

A

Führung ist die bewusste und zielbezogene Einflussnahme auf Menschen (von Rosenstiel, 2003)
Ziel- und ergebnisorientierte, wechselseitige und aktivierende soziale Beeinflussung zur Erfüllung gemeinsamer Aufgaben in und mit einer strukturierten Arbeitssituation (Wunderer, 2001)

75
Q

Wodurch ist Mitarbeiterorientierung und Aufgabenorientierung gekennzeichnet? Mit welchen Erfolgskriterien hängen diese Führungsstile zusammen?

A
  1. Michigan Studies:

Unterscheidung zwischen:

  • Mitarbeiterorientierung (Achtung, Offenheit, Freundlichkeit, Mitsprache, Sorge für den Mitarbeiter)
  • Aufgabenorientierung (Klärung von Zielen, Strukturierung von Arbeitsprozessen, Kontrolle, Aktivierung)
  • partizipativ: führt eher Gruppen als Einzelne
  • Annahme: bipolare Dimension
  1. Ohio States Studies:
  • Unterscheidung: Mitarbeiter- und Aufgabenorientierung
  • Annahme: zwei unabhängige Dimensionen

Empirische Befunde:

  • Mitarbeiter- und Aufgabenorientierung sind nicht unabhängig, sondern leicht positiv korreliert
  • Mitarbeiterorientierung zeigt einen höheren Zusammenhang mit Zufriedenheits- und Motivationsindikatoren

Fazit:

  • kein Stil ist dem anderen überlegen
  • Stile schließen einander nicht aus
76
Q

Erläutern Sie eine Kontigenztheorie!

A

Der Führungsstil kann von den persönlichen Eigenschaften nicht komplett getrennt werden, da Persönlichkeit stark mit Führungsfähigkeit zusammenhängt. Dies hat letztlich zur Folge, dass eine Führungskraft im Modell Fiedlers nur schwer für neue Situationen ausgebildet werden kann. Vielmehr legt Fiedlers Modell nahe, die entsprechende Situation so lange zu verändern, bis sie auf die jeweilige Führungskraft und deren Führungsstileigenschaften passt. Hierfür hat sich die Kurzformel „engineer the job“ herausgebildet.

Fiedler betrachtet zwei interagierende Faktoren: Den „Führungsstil“ und die „Günstigkeit der Situation“. Letztere ist abhängig von drei Variablen: der Führer-Mitarbeiter-Beziehung, der „Aufgabenstruktur“ und der „Positionsmacht des Führers“. Diese Variablen werden miteinander kombiniert, wodurch sich insgesamt acht mögliche Situationen ergeben. Anhand des zuvor ermittelten LPC-Wertes (least preferred co-worker), lässt sich jetzt in jeder Situation der Grad der Aufgabenorientierung (niedriger LPC-Wert) oder der Mitarbeiterorientierung (hoher LPC-Wert) bestimmen. Je nach Situation korreliert die Gruppenleistung entweder positiv oder negativ mit dem LPC-Wert.

Durch empirische Untersuchungen konnte Fiedler feststellen, dass in besonders günstigen und in besonders ungünstigen Führungssituationen ein aufgabenorientierter Führungsstil zu höherem Erfolg führt, während sich in Situationen mittlerer Günstigkeit der personenorientierte Führungsstil besser eigne.

situative Führungstheorie

Messwert last perfered coworker: LPC
LPC niedrig: aufgabenorientiert
LPC hoch: personenorientiert

Darstellung günstiger, mittlegünstiger und ungünstiger Situationen durch Dimensionen:
Positionsmacht
Aufgabenstruktur
Führer-Geführten-Beziehung

Fazit aus Studie: hoher LPC-Wert v.a. bei mittlerer Günstigkeit vorteilhaft. Situation soll Führungsstil angepasst werde

77
Q

Was versteht man unter „glas ceiling“?

A

Geschlechtsspezifische Aspekte von Führung

• Frauen nach wie vor in (v.a. höheren) Führungspositionen unterrepräsentiert (Glass ceiling Phänomen)

78
Q

Was kennzeichnet „abusive supervision“?

A

Abusive Supervision: Feindseliges Führungsverhalten gegenüber dem Mitarbeiter
(Tepper, 2000)
• Abusive supervision scale: Mein Vorgesetzter…
– macht sich über mich lustig.
– erniedrigt mich vor anderen.
– erinnert mich an vergangene Fehler und Misserfolge.
– bricht seine/ihre Versprechen.
– gibt anderen gegenüber negative Kommentare über mich ab.
– sagt mir, dass ich unfähig sei.
– lügt mich an.

Empirische Befunde
(Metaanalyse, Schilling & Schyns, 2012)
Abusive Supervision zeigt
• positive Zusammenhänge mit Kündigungsabsicht und Stress sowie
• negative Zusammenhänge mit Arbeitszufriedenheit und Wohlbefinden.
• Der Zusammenhang mit individueller Leistung ist geringer, aber ebenfalls negativ.
Weiterer Befund (siehe Tepper, 2007)
• Trickling down effect: Erlebte Unfairness wird weitergegeben

79
Q

Führen Frauen anders als Männer?

A
  • Frauen nach wie vor vor allem in höheren Führungspositionen unterrepräsentiert (glass ceiling Phänomen)
  • Frauen führen tendenziell partizipativer und demokratischer als Männer
  • Frauen führen transformationaler als Männer (geringe Unterschiede)
  • Frauen führen etwas gesundheitsförderlicher als Männer
80
Q

Auf welche Art und Weise kann sich Führung auf die Gesundheit auswirken?

A
  • hohe subjektive Bedeutung von Führung für Beschäftigte

- schlechte Führung als einer der relevantesten Faktoren für Fehlbeanspruchungen, bis hin zu Herzerkrankungen

81
Q

Was ist das übergeordnete Ziel von PE-Maßnahmen?

A

Passung von Person und Tätigkeit über Veränderung der Mitarbeiter („Person Job Fit”)

  • aus Sicht der Person und aus Sicht der Organisation
  • erweitert: Passung zwischen Person und Organisation (bzw Team, Abteilung,…)
82
Q

Was ist Personalentwicklung im allgemeinen? Worin unterscheidet sie sich von Arbeitsgestaltungsmaßnahmen?

A

Personalentwicklung bezeichnet die systematische Durchführung von personen-stellen-, und arbeitsplatzbezogenen Maßnahmen zur Förderung der beruflichen Qualifikationen der Mitarbeiter .

Es geht nicht nur um den einzelnen Menschen und seine Qualifikationen, sondern um das Aggregat Personal.

83
Q

Was sind die Gründe für einen PE-Bedarf?

A
  • Einarbeitung neuer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen
  • Aufstiegsqualifizierung
  • Qualifizierungsbedarf durch Organisationsveränderung
  • Veränderung der Organisationsziele
  • Veränderung der Organisationskultur
  • Veränderung der Organisationsstruktur
  • Neuverteilung von Entscheidungskompetenzen bzw. Aufgaben
  • Technische Veränderungen
  • Soziale Veränderungen
  • Umsetzungen (Notwendig durch Kündigung, Berentung, Krankheit….)
84
Q

Welche Möglichkeiten der Bedarfsanalyse gibt es?

A

Frage:
Welche Qualifikationen sind aktuell oder in Zukunft bei welchen Personen nicht in ausreichendem Maße vorhanden und welche Maßnahmen sind geeignet, um diese Defizite zu beheben?

Verschiedene Ebenen:
—Organisationsanalyse
- Aufgabenanalyse
- Personenanalyse)

Bedarfsanalyse – Organisationsanalyse
• In welchen Bereiche muss Personalentwicklung betrieben werden?
– Welche strategischen Ziele verfolgt ein Unternehmen? (z.B. technologische Neuerungen; Neuorientierung in Richtung Kundenorientierung)
– Demografische Struktur
• Methoden:
– Dokumentenanalysen
– Interviews mit Führungskräften
– Analyse von Kennzahlen
– Mitarbeiter- und Kundenbefragungen
85
Q

Wie kann man den Transfer von PE-Maßnahmen fördern?

A

Nicht nur Erwerb von Qualifikationen, sondern auch Sicherstellung von deren Anwendung im Arbeitsalltag!

  • Machin: nur etwa 10% des in PE- Maßnahmen gelernten wird auch tatsächlich im Job genutzt (pessimistisch geschätzt)
  • Ziel aller Maßnahmen muss sein, möglichst viel des in der einen Intervention Gelernten auf die eigene Arbeit (und auf zukünftige) Arbeiten zu übertragen
  • insbesondere bei Off the Job Maßnahmen: Transfer des Gelernten in die Alltagspraxis problematisch

Transferlücke:
Transferförderliche Aspekte
Der Person:
- intelligent, gewissenhaft, motiviert

Des Arbeitsumfeldes:

  • Unterstützung durch Vorgesetzte und Kollegen
  • Transferklima: Anerkennung des Gelernten und Unterstützung durch Kollegen und FK
  • Teilnahme der Vorgesetzten an der Maßnahme

Der Intervention:

  • Übung
  • Setzen von Zielen
  • Erhöhung der Selbstwirksamkeit
  • Einsatz von Selbstmanagementtechniken
  • Realitätsnähe
  • Nachschulungen
  • Umsetzungsbegleitung
  • Kollegiales Coaching
  • Supervisionsmodelle
86
Q

Nach welchen Evaluationskriterien kann man PE-Maßnahmen evaluieren?

A

Summative Evaluation (Ergebnisevaluation):

Überprüfung, in welchem Ausmaß die Ziele einer PE Maßnahme erreicht wurden

Formative Evaluation (Prozessevaluation):

  • Generierung von Ideen, was man tun kann, um die Intervention zu optimieren
  • während des Prozesses: Informationen über Teilerfolge erheben —> fortlaufende Anpassung/ Verbesserung der Intervention

Evaluationskriterien:

  • ausgehend von Bedarfsanalyse und den daraufhin formulierten Zielen
  • Differenzierung und Vermeidung von Kontamination
  1. Reaktion
  2. Lernen
  3. Verhalten
  4. Resultate
87
Q

Evaluations Design

A
  • Ergänzung durch Wartekontrollgruppendesigns
  • in der Praxis häufig keine Randomisierung möglich (Quasi-experimentelles Design)
  • häufig auch Gardenie Kontrollgruppe (Retest- Effekte, Hawthorne Effekt)
88
Q

Evaluationshindernisse

A

Auftraggeber/ Unternehmensleistung:

  • fehlendes Interesse (unzureichende Problemkenntnis, PE als Belohnungsmaßnahme, Gießkannenprinzip)
  • unzureichende Vorgaben (zB keine klaren Zielkriterien)
  • Ressourcenbeschränkung (Zeit- und Personalmangel, hoher Aufwand)

Auftragnehmer (externe Personalberatung):

  • keine Ressourcen
  • kein Interesse aus Angst vor negativen Befunden

Evaluator:

  • Informationsdefizite (Ziele, Kriterien,..)
  • methodische Defizite (fehlende praxisnahe Instrumente)
  • Wissensdefizite (mangelndes Evaluations Know- How)

Teilnehmer/In