2. Semester Flashcards

1
Q

Themen der Arbeitspsychologie

A
  • Arbeit und Gesundheit
  • Führung
  • Arbeitsgestaltung
  • Arbeitsanalyse
  • Organisationsentwicklung
  • Personalauswahl, P-entwicklung
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2
Q

Humankriterien

A
  • Ausführbarkeit
  • Schädigungslosigkeit
  • Beeinträchtigungsfreiheit
  • Persönlichkeitförderlich
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3
Q

Humanisierung des Arbeitslebens

A
  • Analyse von Arbeitsbedingungen
  • Schaffung von persönlichkeitsförderlichen Bedingungen - Förderung von:
  • Qualifikation
  • Selbstbewusstsein
  • Kritischem Engagement - Demokratisierung
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4
Q

Was sind die Definitionskriterien von Arbeit? (Bamberg, 2011)

A
  1. Zielgerichtetheit
  2. Bewusstheit
  3. Gebrauchswert schaffend
  4. Gesellschaftliche Determinierung
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5
Q

Wofür steht die Arbeit (interpersonell)?

A
  • Quelle der Identität
  • Sinnstiftung
  • Gefühl, gebraucht zu werden
  • Persönlichkeitsentwicklung
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6
Q

Wie sah die technologische Entwicklung der Arbeit aus?

A
  1. Agrarrevolution (Herausbildung des Arbeitsprozesses, einfache handwerkliche Produktion)
  2. industrielle Revolution (Manufaktur, mechanisierte Produktion)
  3. wissenschaftlich - technische Revolution (automatisierte Produktion, Mikroelektronik)
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7
Q

Wie sah Arbeit im Zeichen manueller Art aus? (Mittelalter)

A
  • Handwerker und Bauern als Eigentümer ihrer Geräte und Produktionsmittel (nur für einige)
  • eher geringe Investitionen
  • geringere Abhängigkeit von Maschine (Maschinentakt), Organisationsform (Koordination mit anderen Arbeiten) weniger zentral
  • Erwerbsarbeit und Reproduktionsarbeit an einem Ort
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8
Q

Wie sah Arbeit im Zuge der Industrialisierung aus?

A
  • große, teure, standortgebundene Maschinen (Einheit von Besitz und Bedienung immer seltener, abhängige Beschäftigung statt Handwerkertum)
  • Konzentration der Arbeit vieler an einem Ort (Strike Organisationsformen, Trennung von Erwerb- und Reproduktionsarbeit)
  • möglichst gute Auslastung der Maschinen gefragt (Nacht- und Schichtarbeit, Anpassung an Maschinentakt, zentrale Planung durch Besitzer, Ausführung durch Beschäftigte, Trennung von Kopf- und Handarbeit)
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9
Q

Was sind die Dimensionen der Arbeitsteilung? (Industrialisierung)

A
  • Trennung von Besitz und Bedienung (Verkauf der Arbeitskraft an kapitalskräftige Besitzer der Produktionsmittel, Entscheidungen über die Art der Nutzung und die Bedienung der Produktionsmittel liegen nicht mehr in einer Hand)
  • Trennung von Hand- und Kopfarbeit (Spezialisierung von Arbeitsprozessen, ganzheitliche vs arbeitsteilige Arbeitsprozesse, Monotonie und einseitige Belastung, Disuse Hypothese
  • Trennung von Erwebs- und Reproduktionsarbeit (räumliche und zeitliche Trennung, Vereinbarkeitsproblematik)
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10
Q

Was sind die Folgen der Arbeitsteilung?

A
  • Beschränkung der Entscheidungsspielräume über das Was, Wie, Wann, Wo der Erwerbsarbeit
  • Intensivierung der Arbeit durch Technologie
  • weniger abwechslungsreiche Tätigkeit (Variabilität)
  • Gefahr des Verlustes geistiger Fähigkeiten (Disuse)
  • Arbeitsaufgaben mit geringen Qualifizierungsanforderungen
  • Dehumanisierung der Arbeit durch Reduzierung der Denkanforderungen (—> Aufgabe der A und O Psychologie)
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11
Q

Was sind weitere Formen der Arbeitsteilung?

A
  • Verteilung der Arbeit zwischen den Geschlechtern
  • Verteilung der Arbeit zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft
  • Verteilung der Arbeit zwischen den Nationen
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12
Q

Was wird als geschlechtstypische Arbeitsteilung bezeichnet?

A
  • Frauen leisten mehr unbezahlte Arbeit (v.a. Reproduktionsarbeit)
  • geschlechtstypische Berufswahl: Krankenpfleger/in, Erzieher/in, Florist/in vs Pilot/in, Ingenieur/in
  • Frauen sind mit zunehmender Hierarchiestufe immer seltener vertreten (—>”vertikale Segregation”, „Glass Ceiling Effect”)
  • Frauen üben auch auf gleicher Hierarchiestufe weniger anspruchsvolle Aufgaben aus —> „horizontale Segregation”
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13
Q

Was bedeutet der Begriff Economic Man?

A
  • Menschen sind verantwortungsscheu und nur durch materielle Anreize und Kontrolle zu motivieren
  • betriebliche Organisation durch strikte Kontrolle, klare Arbeitsanweisungen und starre Hierarchien
  • Koppelung von Entlohnung an Leistung (Akkordlohn)
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14
Q

Was sind beim Economic Man Kontrolle und Anreize?

A
  • wissenschaftliche Betriebsführung (Taylor):

Ziel: Effizienzsteigerung und dadurch hohe Löhne und niedrige Preise („herzliches Einvernehmen” zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern)

  • Auswahl und Schulung der besten Arbeitskräfte
  • Finden des „One best way”
  • Mensch wird optimal in das technische System eingepasst
  • Fordismus (Ford):
  • Typisierung der Produkte
  • Mechanisierung und Fließfertigung in der Produktion
  • Eignungsuntersuchungen
  • Verbot von Gewerkschaften im Betrieb
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15
Q

Was sind die Hawthorne Studien?

A
  • mehrere Studien in Fabriken in Chicago
  • Befund: Veränderung der Beleuchtung führt zu Produktionssteigerung
  • Schlussfolgerung: Effekte der sozialen Situation (Hawthorne Effekt): Anwesenheit der Forscher, Gesprächskontakte mit Vorgesetzten, Kolleginnen, informelle Beziehungen in Experimentalgruppen führten zu höherer Motivation und Leistung
    —> Human Relations Ansatz („Social Man”)
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16
Q

Was ist der Social Man?

A
  • soziale Beziehungen am Arbeitsplatz sind bedeutsam für die Arbeitsleistung
  • Mensch hat neben der Befriedigung materieller Bedürfnisse auch soziale Bedürfnisse (zB Austausch und Anerkennung), deren Erfüllung sich auf die Arbeitsleistung niederschlägt
  • Forschung zur Gestaltung der sozialen Beziehungen am Arbeitsplazz (Gruppen, Führungsverhalten)

—> Konsequenzen für die Arbeitsorganisation: mitarbeiterorientierte Führung, Gruppenstrukturen, Pausenräume

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17
Q

Was ist der Self-actualizing Man?

A
  • Gestaltung der Arbeit
  • Humans-Relations-Ansatz: stellt Fließarbeit und tayloristische Arbeitsteilung grunsätzlich nicht in Frage
  • 1950: Bedürfnis nach Selbstverwirklichung und sinnvoller Tätigkeit —> menschengerechte Gestaltung der Arbeitsaufgaben
  • Humanisierung der Arbeit: Forschungsprogramm der Bundesregierung 1970
  • Vertreter: Maslow (Bedürfnispyramide), Herzberg (Zweifaktorentheorie), McGregor (Theorie X/Y), Argyris
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18
Q

Was ist der Complex Man?

A
  • jeder ist anders, jeder hat andere Bedürfnisse hinsichtlich der Arbeit, können sich über Lebensspanne verändern (zB Familienplanung)
    —> Folgerung: Individualisierung von Arbeitstätigkeiten: Möglichkeit der flexiblen Anapssung betrieblicher Organisationen an unterschiedliche und sich verändernde Bedürfnisse
    —> aktuelle Themen: altersgerechte Arbeit, Vereinbarkeit von Beruf und Familie
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19
Q

Was gibt es für Menschenbilder?

A
  • economic man
  • selfactualizing man
  • complex man
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20
Q

Was gibt es für Gestaltungskonzepte?

A
  • tayloristische Rationalisierung
  • human Relations
  • Aufgabenerweiterung
  • Individualisierungskonzepte
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21
Q

Was gibt es für Organisationsstrukturen?

A
  • zentral/bürokratisch, auf Einzelbasis
  • zentral/bürokratisch, auf Gruppenbasis
  • dezentral/flach, auf Einzel- oder Gruppenbasis
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22
Q

Was gibt es für Bewertungskriterien?

A
  • Wirtschaftlichkeit, Schädigungsfreiheit
  • Zufriedenheit, psychosoziales Wohlbefinden
  • Persönlichkeitsförderlich
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23
Q

Worauf bezieht sich die schöne, neue Arbeitswelt?

A
  • schneller Verfall erworbenen Wissens/ ständige Lernanforderungen
  • Verdichtung der Arbeitstages
  • Aufhebung der Grenzen zwischen Arbeit und Nichtarbeit (zeitlich/örtlich durch zB Medien)
  • mehr Eigenverantwortung möglich und nötig
  • Flexibilisierung - für wen? (ZB Kinder aus Kita abholen, ist Flexibilisierung praktischer für Arbeitsgeber oder -nehmer?)
  • Patchworkbiografien als Normalmodell
  • global vernetzt arbeiten - diverse, virtuelle Teams

—> kritische Bewertung der Veränderungen der Arbeitswelt:

—> Analyse des Wandels im Hinblick auf Humankriterien
—> Warnung vor Fehlentwicklungen
—> Beitrag zum gesellschaftlichen und politischen Diskurs
—> Mitgestaltung des Wandels

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24
Q

Worauf wirkt sich das Organisationsverständnis aus?

A
  • technisches System
  • soziales System
  • soziotechnisches System
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25
Q

Was gibt des für theoretische Modelle zur Berufswahl und Laufbahn?

A
  1. differential-psychologisch: Berufswahlmodell bzw. Hexagonal-Modell beruflicher Interessen von John L. Holland (1997):
  • Passung zwischen Individuum und Umwelt
  • Typisierung nach sechs Interessentypen
  1. entwicklungspsychologisch: Modell der Laufbahnentwicklung von Donald Super (1953, 1957):
  • Entwicklung eines Selbstkonzeptes
  • Berufswahl als kontinuierlicher Prozess (5 Phasen)
  1. handlungspsychologisch: Modell der Lebensplanung in Beruf und Privatleben von Andrea Abele (2002,2003):
    - personenbezogene und umweltbezogene Einflussfaktoren
  2. sozial-kognitive Laufbahntheorie von Lent, Brown & Hackett (1994):
  • Selbstwirksamkeitserwartungen
  • Konsequenz - & Erwartungshaltungen
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26
Q

Was ist das Hexagonale Modell beruflicher Interessen nach Holland (auch RIASEC)?

A
  • sechs für die Berufswahl wichtige Persönlichkeits- bzw. Interessentinnen, die in Rein- aber auch in Mischformen auftreten können
  • Berufe können hinsichtlich sechs Typen klassifiziert werden:
  1. realistic(handwerklich-technisch, Arbeit mit Händen und Werkzeugen)
  2. conventional (ordnen-verwaltend —> verwaltende Bürotätigkeiten, Arbeit mit Zahlen, klare Regeln)
  3. enterprising (führend verkaufend —> Tätigkeiten im wirtschaftlichen/finanziellen Bereich, Leiten&Organisieren, andere motivieren und führen)
  4. investigative (untersuchend-forschend —> analytisches und methodisches Vorgehen, geistige/naturwissenschaftliche Problemstellungen)
  5. artistic (künstlerisch-kreativ —> expressive, gestalterische und kreative Tätigkeiten)
  6. social (erziehend, pflegend—> erziehen, lehren, pflegen) die
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27
Q

Was ist das Modell der Laufbahnentwicklung (Super)?

A
  • Personen unterscheiden sich in ihren Fähigkeiten, Interessen, in ihrer Persönlichkeit
  • jeder Beruf erfordert bestimmte Fähigkeiten, Interessen,..
  • aufgrund dieser Charakteristika sind sie für bestimmte Berufe gut geeignet
  • Berufswahl ist ein kontinuierlicher Prozess; berufliche Präferenzen und Kompetenzen, Lebens- und Arbeitssituationen von Personen und damit ihr Selbstkonzept ändern sich im Laufe der Zeit
    —> dieser Prozess kann in 5 Lebensphasen beschrieben werden:
    Wachstum, Exploration, Verfestigung, Erhalt, Abbau
  • Berufslaufbahn wird beeinflusst durch sozioökonomische Bedingungen, mentale Fähigkeiten, Persönlichkeitsmerkmale und Möglichkeiten
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28
Q

Wovon sind Arbeits- und Lebenszufriedenheit abhängig?

A
  • inwieweit Individuen über ihren Fähigkeiten, Werten, Interessen und Traits entsprechende Tätigkeitsfelder verfügen
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29
Q

Welche Stufen der Laufbahnentwicklung gibt es laut Super?

A
  1. Stufe des Wachstums (bis 14 Jahre):
    Periode der allgemeinen physischen und geistigen Entwicklung
  2. Stufe der Exploration (15 - 25 Jahre):
    Periode der Exploration verschiedenster beruflicher Bedingungen
  3. Stufe der beruflichen Festlegung (25 - 44 Jahre):
    Streben des Individuums nach einer Dauerstellung
  4. Stufe der beruflichen Festigung (45 - 65 Jahre):
    Fortdauer der Betätigung in einem gewählten Beruf
  5. Stufe des beruflichen Abbaus (65 - ? Jahre)
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30
Q

Was ist das Modell der Lebensplanung (Abele)?

A
  • berufliche Entwicklung und Lebensplanung hängen ab von zwei großen Feldern:
    1. Personenveriablen, Eigenschaften, Motive, Fähigkeiten, Fertigkeiten, soziodemographische Variablen (insbesondere. Geschlecht)
    2. für Zielerreichung förderliche und hinderliche Bedingungen im beruflichen und privaten Umfeld (Ziele/Erwartungen, Handeln)
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31
Q

Sozial-kognitive Laufbahntheorie nach Lent

A

Zentrale Variablen des Modells
-Selbstwirksamketserwartung
Kann ich das tun? 
Glaube daran, inwieweit man dazu in der Lage ist, bestimmte Handlungen auszuführen oder Verhaltensweisen zu zeigen 
Veränderbar & spezifisch 
Kein 1-zu-1-Zusammenhang mit (objektiv messbaren) Fähigkeiten 
Zusammenhang mit z.B. persönlichen Erfahrungen, Erfahrungen anderer, soziale Überredung, physiologischen und emotionalen Zuständen 
-Ergebniserwartung
Was passiert, wenn ich es tue? (c.f. Vroom, 1964) 
Bei unklarem Zusammenhang zu Ergebnissen, Selbstwirksamkeit entscheidend 
Negative Ergebnisse, Selbstwirksamkeit 
-Persönliche Ziele
Was will ich erreichen? 
Intention eine Handlung auszuführen (Studieren; Choice Goals) oder eine Leistung zu erreichen (Bachelornote; Performance Goals) 
Hilft dabei ein Feedback zu bekommen  Effekt auf Selbstwirksamkeitserwartung und Ergebniserwartung 
Aber auch Ziele werden der persönlichen SWE und EE angepasst

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32
Q

Was umfassen die persönlichen Ziele?

A
  • was will ich erreichen?
  • Intention, eine Handlung auszuführen oder eine Leistung zu erreichen
  • hilft dabei, Feedback zu bekommen —> Effekt auf Selbstwirksamkeitserwartung und Ergebniserwartung
  • auch Ziele werden der persönlichen SWE und EE angepasst
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33
Q

Was sind die zwei zentralen Wirkmechanismen?

A
  1. Selektion:
  • Selbstselektion
  • Fremdselektion
  1. Sozialisation:
  • vorberufliche Sozialisation (in Familie und Schule, Abschluss durch Berufswahl)
  • Sozialisation für den Beruf (in der Berufsausbildung)
  • Sozialisation durch den Beruf (geschieht im weiteren beruflichen Handeln durch die Arbeitstätigkeit und -Organisation, wie zB in der Uni)
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34
Q

Welche Prozesse löst die Berufswahl aus?

A

Berufswahl als
-Zuordnung (=> interne & externe Barrieren) 
-Entwicklungsprozess 
-Problemlöseprozess (Orientierung, Exploration, Lösungsfindung, Entscheidung, Evaluation) 
-Explorationsprozess (internal, external, Planfülle)

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35
Q

Was gibt es für drei Aspekte der Exploration?

A

3 Aspekte der Exploration:
-Internale Exploration (Interessen, Fähigkeiten, Erfahrungen) 
-externale Exploration (Gespräche, Broschüren lesen, Besuche in Firmen) 
-Planfülle der Exploration (Systematik und Zielgerichtetheit bei der Informationssuche)

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36
Q

Wie haben sich die Erwerbsbiographien gewandelt?

A
  • früher:
  • Aufstieg auf die Karriereleiter/Senoritätsprinzip
  • vertikale Verbesserungen in Status, Gehalt, Macht
  • Arbeitsplatzsicherheit, Loyalität, Arbeitgeber trägt Verantwortung für die Qualifikation
  • heute:
  • viele horizontale Wechsel
  • Eigenverantwortung für Beschäftigungsfähigkeit auf dem Arbeitsmarkt
  • Patchwork-Biographie
  • Organisationsstrukturen ändern sich alle 1-2 Jahre: Veränderung als Konstante
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37
Q

Was gibt es für moderne Laufbahnmodelle?

A

1.proteisches Laufbahnmodell:

  • Verschiebung der Verantwortung über die Karriereentwicklung von der Organisation auf die Person
  • eigene Laufbahn wird vom Individuum und nicht der Organisation gelenkt
  • Mensch: hohe Anpassungsfähigkeit und Verständnis von sich selbst; übernimmt Verantwortung für die eigene Laufbahn, gestaltet diese autonom nach eigenen Interessen und Werten
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38
Q

Warum wird die Berufswahl oft als Explorationsprozess angesehen?

A
  1. Vermittlung von Kenntnissen:
    - über die Arbeitswelt: zB Berufe, Handlungsfelder und Möglichkeiten in den versch. Berufen, Anforderungen, Organisationen, Branchen, Entwicklung der Arbeit
    - über die eigene Person: zB Fähigkeiten, Kompetenzen, Interessen, Haltungen, persönliche Ziele, Karriereerwartungen,…
    - Kenntnisse und Kompetenzen hinsichtlich laufbahnbezogenem Verhalten (zB Vorgehen bei Informationssuche, Kontaktaufnahme mit Firmen,…)
  2. Abbau von Barrieren
  3. Aufbau von Selbstwirksamkeitserwartung
  4. über aktuelle Trends informieren: Eigenverantwortung -, initiative, lebenslanges Lernen, vermehrt Brüche, Umorientierungsphasen
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39
Q

Was sind die Prämissen bei der Berufsauswahl?

A
  1. Berufliche Tätigkeiten werden von verschiedenen Personen unterschiedlich erfolgreich ausgeführt
  2. Es gibt Merkmale von Personen, die dies erklären und bezüglich derer sich die Personen unterscheiden
  3. Die relevanten Merkmale sind zumindestens partiell konstant, bzw ihre Variabilität ist prognostizierbar (keine Einstellungdiagnostik, wenn die Fähigkeiten/Merkmale der Personen stark variieren)
  4. Der Organisation oder dem. Organisationstypen könnte hierbei eine Moderatorrolle zukommen
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40
Q

Welche drei Passungen gibt es zwischen Tätigkeit und Person?

A
  1. Anforderungen - Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kenntnisse
  2. Befriedigungspotential - Interessen, Bedürfnisse und Werthaltungen
  3. Veränderung - Entwicklungspotential und allgemein erfolgsrelevante Merkmale
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41
Q

Was können Tätigkeitsmerkmale bei der Arbeit sein?

A
  • tätigkeitsspezifische Anforderungen
  • tätigkeitsübergreifende Anforderungen
  • Befriedigungspotenzial
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42
Q

Was können personale Zielgrößen sein?

A
  • Eignung
  • Entwicklung
  • Erfolgskriterien
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43
Q

Wofür gibt es die Arbeits- und Anforderungsanalyse?

A

Arbeitssituation (zB Arbeitsablaufoptimierung)

  1. Ermittlung von Qualifikationserfordernissen (zB Aufbau von Schulungseinheiten)
  2. Personalauswahl (zB Arbeitsplatzbewertung, Personalauswahl und -Platzierung)
  3. Vergleich von Arbeitstätigkeiten (zB zur Klassifikation von Berufen, Berufsberatung, Vergleich von Positionen)
  4. Technikfolgenabschätzung (zB Folgen des Bildschirmeinsatzes)
  5. Arbeits- und Gesundheitsschutz/ Gesundheitsförderung (zB Unfallverhütung, Vermeidung von berufsbedingten Erkrankungen)
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44
Q

Was ist die erfahrungsgeleitet-intuitive Methode?

A

„Ich mach das schon seit 20 Jahren so, hat immer geklappt”

  • in der Praxis werden nicht selten aus dem Bauch heraus unspezifische Stellenanforderungen formuliert: flexibel, teamfähig, Organisationstalent,…

—> Vorteile: Zeitersparnis, geringe Kosten, hohe Plausibilität

—> Nachteile: unsystematisch, Einfluss von Stereotypen, fehlerhafte Kausalannahmen

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45
Q

Was ist die arbeitsplatzanalytisch-empirische Methode?

A
  • erfolgt meist nach erfahrungsgeleitet-intuitiver Methode
  • einzelne Aufgaben werden systematisch analysiert (Fragebogen, Beobachtung, Interviews),.. —> man bekommt ein sehr differenziertes Bild der Tätigkeit einer Person

—> Nachteil:

  • bei vielen verschiedenen Tätigkeiten
  • man abstrahiert das gewonnene Wissen auf notwendige Eigenschaften der Person
  • gutes Reflexionsvermögen des Analytikers nötig

—> Vorteil: Verhältnis zwischen Aufwand und Qualität des Ergebnisses

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46
Q

Was ist die personenbezogen- empirische Methode?

A
Analyse der Stelleninhaber:
Welche Eigenschaften (Persönlichkeit, Fähigkeit, Fertigkeit) haben Personen, die diese Position erfolgreich und zufrieden ausüben?
  • eine größere Stichprobe von Arbeitsplatzinhabern wird einer differenzierten Diagnostik unterzogen; anschließend werden die Ergebnisse in Beziehung zu Kriterien der beruflichen Leistung gesetzt

—> Vorteil: erfolgskritische Eigenschaften werden direkt ermittelt, sogar eine Gewichtung ist möglich

—> Nachteil: erfordert eine diagnostische/ statistische Ausbildung und Zugang zu ausreichend großen Stichproben - daher in der Praxis kaum verwendet

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47
Q

Was macht einen guten Test aus?

A
  • objektiv, reliabel, valide
  • ökonomisch:
  • kurze Durchführungszeit
  • wenig Material verbrauchend
  • einfach zu handhaben
  • als Gruppentest durchführbar
  • schnell und bequem ausführbar
  • nützlich:
  • etwas messen, was gebraucht wird
  • durch keinen ökonomischen Test ersetzbar
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48
Q

Was bezeichnet die Basis-, was die Selektionsrate?

A

Selektionsrate:

Quote der Individuen, die aus der Bewerbergruppe als Akzeptierte ausgewählt werden

Basisrate:

Quote der Individuen, die ohne Gebrauch von Selektionsstrategien erfolgreich wären

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49
Q

Trimodales Modell der Eignungsdiagnostik: Was ist der Eigenschafts- oder Konstruktansatz?

A
  • Erklärung des Berufserfolg aufgrund stabiler Eigenschaften
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50
Q

Was wird in Tests im Trimodalen Modell erhoben?

A
  • Fähigkeitstests
  • Persönlichkeitstests
  • Interessentests
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51
Q

Was ist die Validitätslogik im Trimodalen Modell in Bezug auf das Konstrukt?

A

Validiert wird das Erhebungsverfahren mittels der Konstruktvalidität:

  • misst das Instrument das Konstrukt, was es messen soll?
  • zB misst der Interessentest das Interesse oder die Fähigkeit, sozial erwünscht zu antworten? Misst der Leseverständnistest die sprachlichen Fähigkeiten oder die Gewissenhaftigkeit, mit der der Test durchgeführt wurde?
  • Validierung durch Korrelation mit anderen Instrumenten, die dasselbe messen und etwas, das eigentlich nicht gemessen werden soll —> Konvergente und diskriminante Validität
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52
Q

Was ist der Biografische Ansatz (ergebnisorientiert) im Trimodalen Modell?

A
  • vergangenes Verhalten ermöglicht die Prognose zukünftigen Verhaltens
  • „Beschreiben Sie eine konkrete Situation, in der Sie schon einmal im Team gearbeitet haben. Gab es Probleme? Woran lag es? Wie haben Sie es gelöst?”
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Perfectly
53
Q

Was ist der Simulationsansatz im Trimodalen Modell?

A
  • erfolgsrelevantes, berufsbezogenes Verhalten wird abgebildet

Simulation: (zukünftiges) Verhalten wird simuliert

  • Arbeitsprobe
  • Computergestützte Simulation
  • Situational Judgement Test

ZB: Lesen und Verstehen wissenschaftlicher Texte
- Abstract lesen und zusammenfassen

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54
Q

Was ist das Bewerbungsgespräch?

A
  • die am häufigsten verwendete Methode der Personalauswahl (persönliches Gespräch)
  • hohe Akzeptanz sowohl bei Anwender als auch Bewerber
  • allerdings besitzen unstrukturierte Interviews eine geringe Objektivität, eine geringe Inter-Rater- Übereinstimmung (Reliabilität) und eine geringe Validität

—> Nachteile:

  • relevante Gesprächsbereiche werden nicht vollständig abgedeckt
  • Form der Frage beeinflusst die erhaltene Antwort
  • Einstellung des Interviewers beeinflusst seine Interpretation der Antwort
  • negative Information hat stärkeren Einfluss als positive
  • im unstrukturierten Interview treffen Interviewer ihre Entscheidung zu einem sehr frühen Zeitpunkt
  • äußere Erscheinung, Gesichtsausdruck und Benehmen eines Bewerbers spielen wahrscheinlich eine größere Rolle als das, was er sagt
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55
Q

Was ist das Multimodale Interview (MMI)?

A
  • Instrument der Personalauswahl

Einstellungsinterview:

  • Gesprächssituation zwischen zwei oder mehreren Personen:
  • Repräsentanten der auswählenden Organisation einerseits
  • Stellenbewerbern andererseits
  • Gelegenheit zum Austausch:
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Perfectly
56
Q

Wie ist ein MMI aufgebaut?

A
  1. Gesprächsbeginn:
    - kurze, informelle Unterhaltung, Bemühen um angenehme und offene Atmosphäre, Skizzieren des Verfahrenablaufes, keine Beurteilung
  2. Selbstvorstellung des Bewerbers:
    - Bewerber spricht einige Minuten über seinen persönlichen und beruflichen Hintergrund, seine derzeitige Situation und seine Erwartungen an die Zukunft. Sein Verhalten wird im Hinblick auf anforderungsbezogene Urteilsdimensionen eingestuft.
  3. Freies Gespräch:
    - der Interviewer stellt offene Fragen in Anknüpfung an Selbstvorstellung und Bewerbungsunterlagen
  4. Berufsorientierung und Berufswahl:
    - standardisierte Fragen zu Berufswahl, Berufsinteressen, Organisationswahl und Bewerbung, bei Berufserfahrenen auch zu Fachwissen
  5. Biografiebezogene Fragen:
  • werden aus der Anforderungsanalyse abgeleitet oder aus biografischen Fragebögen, Auswertung basiert auf verhaltensverankerten Skalen
  • zielen auf vergangenes Verhalten und Erfahrungen ab
  1. realistische Tätigkeitsinformation:
    - Interviewer gibt dem Bewerber ausgewogene, bedarfsgerechte Informationen über Tätigkeit, Arbeitsplatz und Unternehmen. Überleitung zu situativen Fragen, keine Beurteilung.
  2. situative Fragen:
  • Fragen zu erfolgskritischen Situationen und die Antworten basierend auf verhaltensverankerten Skalen werden beurteilt
  • zielen auf hypothetisches Verhalten in besonderer Situation ab
  1. Gesprächsabschluss:
    - Fragen des Bewerbers werden beantwortet. Das weitere Vorgehen wird besprochen. Gegebenfalls werden weitere Vereinbarungen getroffen.
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57
Q

Was könnten biografiebezogene Fragen zur Teamfähigkeit sein?

A
  • welche Erfahrungen haben Sie mit Gruppenarbeit gemacht? Sind in der Gruppenarbeit auch mal Probleme und Meinungsverschiedenheiten aufgetreten?
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58
Q

Was sind Vorteile des MMI?

A
  1. Anforderungsanalyse
  2. keine Erhebung von Informationen im Interview, die bereits vorliegen oder anders zuverlässiger zu erleben sind (zB die Schulnoten)
  3. Strukturierung (keine Vollstandardisierung)
  4. Prüfung der Fragen und Dimensionen nach psychopathischen Prinzipien möglich (Schwierigkeit, Trennschärfe,..)
  5. Übernahme bereits validierter Bestandteile möglich (bspw. Fragen aus biographischen Fragebögen)
  6. Verwendung geprüfter und verankerter Skalen zur Eindrucksbeurteilung und Antwortbewertung
  7. Trennung von Informationssammlung und Entscheidung
  8. Gewichtung und Entscheidungsprozesse anhand psychometrischer Prinzipien
  9. Doppelbesetzung der Interviewer - bzw. Beurteiler
  10. Vorbereitung der Interviewer durch Training
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59
Q

Was ist die Validitätslogik in Bezug auf den Inhalt?

A
  • Ausmaß, in dem das Instrument den Gegenstandsbereich abdeckt, auf den es sich bezieht
  • werden in der Simulation alle wichtigen Tätigkeiten der zukünftigen Arbeit geprüft?
  • zB Konfliktverhalten: es wird geprüft, wie sich die Person in Konfliktsituationen mit Gleichaltrigen und Führungskräften, Einzelpersonen und Gruppen verhält
  • Validierung durch Expertenrating
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60
Q

Was ist die Biografie im Trimodalen Modell?

A

Man schaut sich die Ergebnisse der bisherigen Biografie an (und will damit die Ergebnisse der zukünftigen Biografie vorhersagen)

  • biografisches Interview
  • biografischer Fragebogen
  • Zeugnisse
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61
Q

Was ist die Validitätslogik in Bezug auf das Kriterium?

A
  • die Ergebnisse des Instrumentes werden in Beziehung zu Erfolgsvariablen gesetzt
  • kann das Erhebungsverfahren den Berufserfolg vorhersagen?
  • wird sich eine Person, die sich in bisherigen Teams gut eingefügt hat, auch in unser Team gut einfügen?
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62
Q

Was wird als Ressource bezeichnet?

A
  • Objekte: Status oder physische Eigenschaften
    (ZB Haus vs. Villa)
  • Zustand: verheiratet sein, unbefristeter Vertrag,…
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63
Q

Was kann Stress in Bezug auf Ressourcen verursachen?

A
  • tatsächlicher oder antizipierter Verlust von Ressourcen oder ein fehlender Wiederaufbau von Ressourcen

—> Reaktion darauf:

  • Wiedererlangung von Ressourcen
  • Neubewertung
    A) der stressigen Situation: als Chance sehen
    B) der verlorenen oder gefährdeten Ressource als garnicht so wertvoll
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64
Q

Was sind Grundprinzipien bei der Neubwertung von Stressoren?

A
  1. primacy of loss: beeinträchtigender, eine Resspurce zu verlieren, als es auf aufbauend ist, eine neue Ressource zu gewinnen
  2. ressource invest: Menschen setzen Ressourcen ein, um sich vor Ressourcenverlust zu schützen, sich davon zu erholen oder um weitere zu erlangen
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65
Q

Was sind Schlüsse aus diesen Grundprinzipien?

A
  1. Individuen mit mehr Ressourcen sind besser dazu in der Lage, weitere zu gewinnen (Gewinnspirale)
  2. Individuen mit weniger Ressourcen stehen in größerer Gefahr, weitere Ressourcen zu verlieren (Verlustspirale)
  3. Ressourcenverlust führt zu weiterem Ressourcenverlust
  4. Ressourcengewinn führt zu weiterem Ressourcengewinn
  5. ein Fehlen an Ressourcen führt zu einer verteidigenden Grundhaltung, um bestehende Ressourcen zu erhalten
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66
Q

Was ist die Arbeitsanalyse?

A
  • Vielzahl von empirischen Aktivitäten
  • die in systematischer Form Informationen über die Interaktion von Menschen und Arbeit gewinnen
  • um daraus Lösungen für interessierende Problemstellungen ableiten zu können
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67
Q

Wofür braucht man die Arbeitsanalyse?

A
  1. Verbesserung der Arbeitssituation
    (ZB Arbeits- und Organisationsgestaltung, Optimierung von Schnittstellen, Arbeitsabläufen, Motivationspotentialen)
  2. Ermittlung von Qualifikationserfordernissen
    (ZB Aufbau von Trainings-, Schulungs- und Ausbildungseinheiten)
  3. Personalauswahl
    (ZB Arbeitsplatzbewertung)
  4. Vergleich von Arbeitstätigkeiten
    (ZB Klassifikation von Berufen, Berufsberatung, Vergleich von Positionen)
  5. Technikfolgenabschätzung
    (ZB Folgen des Bildschirmeinsatzes oder neuer Produktionstechniken)
  6. Arbeits- und Gesundheitsschutz/Gesundheitsförderung
    (ZB Unfallverhütung, Vermeidung von berufsbedingten Erkrankungen)
68
Q

Was ist Kerngegenstand der Arbeitsanalyse?

A

Arbeitstätigkeit mit dem zugrunde liegenden Arbeitsauftrag sowie den Erfüllungsaufträgen-bzw Umgebungsbedingungen

  • Arbeitsaufträge (—> Arbeitsaufgabe)
  • Rollen
  • Erfüllungsbedingungen
  • Arbeitsteilung
  • Arbeitsabläufe
  • Einfluss externer Systeme
  • Normen, Werte
69
Q

Wie sieht der Ablauf einer Arbeitsanalyse aus?

A
  1. Orientierungsphase
  2. Überblicksphase
  3. Phase der Hypothesenbildung
  4. Analysephase
  5. Rückmeldephase
  6. Erarbeitung von Gestaltungsvorschlägen
70
Q

Wen muss ich mit einbeziehen, damit die Analyse Reibungsverlust und erfolgreich verlaufen kann?

A
  • Führungskräfte
  • Management
  • Betriebsrat
  • Personalabteilung
  • Beschäftigte
  • VIP?
71
Q

Wie unterscheiden sich Verfahren und Methode der psychologischen Arbeitsanalyse?

A
  • Erhebungsmethode
  • Grad der Standardisierung
  • Bedingungs- oder eine personenbezogene Perspektive
  • theoretischer Hintergrund
72
Q

Was gibt es für Erhebungsmethoden?

A
  • Selbsteinschätzungsmethoden, wie Fragebogen und Interviews („subjektive” Daten)
  • beurteilungsorientierte Verfahren mittels moderierter Gruppenanalyse („subjektiv”)
  • Beobachtungen und Beobachtungsinterviews („objektive” Daten)
  • physikalische, physiologische Messmethoden („objektiv”)
73
Q

Was sind Methoden in der Standardisierung?

A
  1. unstandardisiert:
  • Arbeitsplatzbeschreibungen
  • freie Berichte der Beschäftigten
  • vorhandene Aufzeichnungen im Betrieb
  • Dokumentenanalyse
  1. teilsstandardisiert:
  • Arbeitstagebuch
  • Begehung mit Protokollbogen
  • teilstrukturierte Interviews
  • critial incident technique
  1. standardisiert:
  • systematische Beobachtungen
  • Fragebögen
  • physiologische Messungen
74
Q

Was sind Verfahren in der Perspektive?

A
  1. Verfahren mit bedingungsbezogener Perspektive:

Richten Aufmerksamkeit auf Merkmale der Arbeit, die vom jeweiligen Individuum unabhängig sind (zB Handlungsspielraum)

—> „Konzept des geübten Arbeitenden”

  1. Verfahren mit personenbezogener Perspektive

Erfassen interindividuelle Besonderheiten bei der Wahrnehmung, Interpretation und Ausführung der Arbeit

75
Q

Was sind Verfahren nach dem theoretischen Hintergrund?

A
  • bestimmt den Blickwinkel/Fokus, sowie die Ebene der Analyse (zB Arbeitsaufgabe, Organisationseinheiten, Gesamtorganisation)
  1. verhaltensorientierte Verfahren
  2. motivationspsychologisch orientierte Verfahren
  3. Verfahren auf Grundlage des soziotechnischen Systemansatzes
  4. Handlungstheoretisch orientierte Verfahren
  5. stresstheoretisch orientierte Verfahren
76
Q

Was rückt durch die zunehmende Flexibilisierung von Beschäftigungsverhältnissen in den Fokus?

A
  • Arbeitsplatzunsicherheit
  • Gestaltung der Arbeitsbeziehung (psychologischer Vertrag)
  • Gratifikationskrisen
77
Q

Wofür steht die Arbeitsgestaltung?

A
  • systematische Veränderung technischer, organisatorischer und (oder) sozialer Arbeitsbedingungen
  • mit dem Ziel, diese an die Leistungsvorraussetzungen des arbeitenden Menschen anzupassen
  • sodass sie an der Erhaltung und Entwicklung der Persönlichkeit sowie der Gesundheit der arbeitenden Menschen im Rahmen effizienter und produktiver Arbeitsprozesse dienen
78
Q

Was sind Ansatzpunkte der Arbeitsgestaltung?

A

Arbeitsumgebung:

  • können je nach Ausprägung massive Stressoren darstellen (Lärm, Hitze, etc)
  • positive Umweltbedingungen wie gutes Licht, gutes Raumklima, verbessern die Leistungsfähigkeit

Arbeitsmittel/ Arbeitsplatz:

Organisatorische Rahmenbedingungen:

  • beinhalten Arbeitszeit, Entlohnung, soziale Beziehungen im Arbeitsfeld etc.
  • empirische Belege für Wirkung auf die Gesundheit
  • werden auch durch die Aufgabengestaltung beeinflusst (zB Veränderung der sozialen Interaktionen durch Einführung von regelmäßigen Meetings)

Arbeitsablauf/ Arbeitsorganisation
Rahmenbedingungen: Arbeitszeit, Entlohnung, Vertrag

Arbeitsaufgabe:

  • Ausgangspunkt psychologischer Arbeitsgestaltung
  • geht um die inhaltliche Gestaltung der Arbeitsaufgabe
  • je nach Zielrichtung und theoretischer Fundierung unterschiedliche Gestaltungskriterien: zB Gesundheit, Motivation, Persönlichkeitsförderung, etc.
79
Q

Was sind Job Rotation und Job Enlargement und Job Enrichment?

A

Job Rotation:

  • Rotation von Arbeitsplätzen, die aus jeweils einer Teiltätigkeit bestehen

Job Enlargement:

  • Erweiterung der Tätigkeit auf horizontaler Ebene

Job Enrichment:

  • andere Aufgaben auf höherem Anspruchsniveau kommen hinzu
  • Erweiterung der Verantwortung und der Entscheidungsfreiheit
  • Aufgabe wird vollständiger
80
Q

Was ist eine teilautonome Arbeitsgruppe?

A
  • Übergabe größerer Aufgabenzusammenhänge an Gruppen
  • die Arbeitsgruppe kann die ihr zugewiesenen Bereich wenig beeinflussen (deswegen teilautonom), dafür kann sie innerhalb des Bereiches alle Entscheidungen selbst treffen, deswegen teilautonom

ZB eine Gruppe baut ein ganzes Auto, plant Urlaube, etc

—> fördert Entwicklungspotential

81
Q

Was ist das Ziel von Job Enrichment?

A
  • vollständigere Aufgaben: schaffen Lernmöglichkeiten bei der Arbeit und erhöhen die Arbeitszufriedenheit und Leistung
  • Handlungsspielräume ermöglichen Beschäftigten, ihre individuellen Fähigkeiten anzuwenden und weiterzuentwickeln
  • in der Folge reagieren diese schneller auf Fehler und antizipieren technische Probleme
82
Q

Was sind Gebiete des Düsseldorfer Modells?

A
  1. Verhältnisorientiert:
    der Zirkel darf das Verhalten der Mitarbeiter am Arbeitsplatz insofern einbeziehen, wenn es zur Gesundheitsprävention dienen kann
  2. heterogene Gruppen:
    im Projektteam sollen Vertreter aller Ebenen, die vom Thema Gesundheit betroffen sind, mitwirken können
  3. Beschäftigtenorientierung:
    die Mitarbeiter des Betriebes sind direkt von Gesundheitsförderung betroffen und kennen am ehesten die Problemfelder der Firma, deshalb sollte ihrer Perspektive eine besondere Bedeutung zukommen
  4. thematische Offenheit:
    im Zirkel können grunsätzlich alle Aspekte eingebracht werden, die sich inhaltlich auf Gesundheit am Arbeitsplatz beziehen
  5. Zielorientierheit:
    im Mittelpunkt der Arbeit des Zirkels stehen nicht nur mögliche Mängel am Beschäftigungsort, sondern vor allem Lösungsansätze, um diese Probleme beheben zu können. Entscheidungen zu Maßnahmen werden im Team vorbereitet.
  6. Regelorientierheit:
    Für alle Teilnehmer des Zirkels gelten bestimmte Verhaltensregeln. Beispielsweise sind alle Mitglieder gleichberechtigt und dürfen stets ausreden.
  7. Konsentorientierheit:
    Gemeinsam soll zu einer Lösung gefunden werden, die geeignet ist, präventive Gesundheitsförderung zu leisten
83
Q

Was ist der Unterschied zwischen Verhaltensprävention und Verhältnisprävention?

A

Verhaltensprävention:
Erhöhung von personenbezogenen Ressourcen und Stärkung von Bewältigungsmöglichkeiten (zB durch Stressmanagement/Training)

Verhältnisprävention:

Reduktion von Arbeitsbedingungen Stressoren und Erhöhung von Arbeitsbedingungen Ressourcen —> Arbeitsgestaltung

84
Q

Wo ist psychologisches Wissen gefragt?

A
  1. Arbeitsanalyse/Mitarbeiterbefragungen:
    Testtheorie, Diagnostik, Theoretische Grundlagen, methodisches Wissen zu Stress, Gesundheit
  2. Arbeitsgestaltung:
    Theoretische Modelle, Partizipatives Vorgehen
  3. gesundheitsförderliche Führung:
    Führungstheorien, social-kognitive Lerntheorien
  4. Gesundheitskompetenz:
    Stressmanagement, Verhaltensmodelle (Gesundheitspsychologie), PE
  5. Unternehmenskultur:
    Organisationsänderungen Gerechtigkeit, Vertrauen, psychologischer Vertrag, Organisationsänderungen Unterstützung, Partizipation, OE
85
Q

Was ist Motivation?

A

Psychologische Definition:
Motivation: (momentane) Gerichtetheit auf ein Handlungsziel (Heckhausen 1989) Motivation erklärt die Richtung, Intensität und Ausdauer menschlichen Verhaltens (vgl. Nerdinger et al. 2011)
-Warum führen wir eine bestimmte Handlung aus (und nicht eine andere)? 
-> Richtung
-Welche Faktoren beeinflussen unsere Einsatzbereitschaft und unser Verhalten bei Widerständen ? -> Intensität und Ausdauer

86
Q

Intrinsische vs. Extrinsische Motivation

A

Intrinsische Motivation: durch die Sache / Tätigkeit selber
-Identifikation mit der Handlung/Handlungsziel 
-Spaß an der Tätigkeit 

Extrinsische Motivation: Merkmale außerhalb der Tätigkeit 
-Anreize durch Belohnung, Anerkennung, Sicherheit etc. 
-Achtung: Korrumpierungseffekt!

87
Q

Externale - internale Regulation des Verhaltens

A

Extrinsisch – intrinsisch als Kontinuum (Ryan et al. 1996)
– External regulation: Verhalten, das durch externale Kontingenzen gesteuert wird 
– Introjected regulation: Verhalten, bei dem Druck oder Vorgaben von außen übernommen wurden – Identified regulation: Verhalten, bei dem externale Normen und Werte akzeptiert wurden 
– Integrated regulation: Verhalten, bei dem externale Normen und Werte in das internale System übernommen wurden
 Zunehmende Autonomie und Kontrolle

88
Q

Inhalts- vs. Prozesstheorien

A
  1. INHALTSTHEORIEN
    - zeigen, welche Motive Menschen zu best. Handlungen bewegen Klassifizierung der menschlichen Bedürfnisse 
-Individuum = Objekt, das auf Bedürfnisse und Umweltreize reagiert 

  2. PROZESSTHEORIEN
    - Beschreibung der Dynamik der Motivation (kognitive Vorgänge) 
-Individuum = Subjekt, das aufgrund von Erwartungen über Anstrengungs-Ergebnis- Verknüpfungen Entscheidungen trifft 

89
Q

Drei zentrale Motive nach McClelland?

A

Leistungsmotiv
-Bedürfnis Ziele zu erreichen, etwas zu vollbringen, Schwierigkeiten zu überwinden, körperliche/geistige Stärke zu erlangen

Machtmotiv
-Bedürfnis nach Macht, andere zu beeinflussen, zu überzeugen, auch zu kontrollieren. Bedürfnis des Aufbaus und der Sicherung der eigenen Autorität; Meinungsbildend zu wirken …

Anschlussmotiv
-Bedürfnis nach Zugehörigkeit, nach einer Gruppe, gute zwischenmenschliche Beziehungen zu pflegen; anerkannt zu sein

90
Q

Maslow‘sche Bedürfnispyramide

A
  1. Selbstverwirklichung
  2. Ich Bedürfnisse (Anerkennung, Geltung)
  3. Soziale Bedürfnisse (Freundschaft, Liebe, Gruppenzugehörigkeit)
  4. Sicherheitsbedürfnisse (Materielle und berufliche Sicherheit(Wohnen,Arbeit)
  5. Grundbedürfnisse (Essen, Schlafen, Trinken)

Theorie…
Defizit- vs. Wachstumsmotive (Werden Defizit / Mangelbedürfnisse befriedigt kommt es zur Sättigung – nicht bei Wachstumsmotiven) Präpotenz-Hypothese / Satisfaktions-Progressions-Hypothese (Bedürfnisse jeder höheren Ebene werden erst aktualisiert, wenn Ebene darunter befriedigt)
Frustrations-Regressions-Hypothese (Werden Bedürfnisse höherer Ordnung nicht erfüllt – zurückfallen auf untere Ebene)
und Evidenz?
 Fünf Faktoren nicht bestätigt 
 Kein Zusammenhang zwischen der Nicht-Erfüllung eines Bedürfnisses 
und dessen Wichtigkeit 

 Befriedigtes Bedürfnis wird nicht weniger wichtig, nächst höheres Bedürfnis steigt nicht in Wichtigkeit

91
Q

Was ist der Korrumpierungseffekt?

A

Wenn zu einer intrinsischen Motivation ein extrinsischer Anreiz zugefügt wird (zB Belohnung), kommt es zu einer Verringerung der intrinsischen Motivation.

—> Belohnung hat korrumpierende Wirkung, man sieht sich selbst nicht mehr als Ursprung der Handlung an

92
Q

Wie kann die Motivation laut der Erwartungs x Wert Theorie beeinflusst werden?

A
  1. individuelle Valenz berücksichtigen:
    Den persönlichen Wert von erfolgreichem Arbeiten mit dem Mitarbeiter klären
  2. Instrumentalität herstellen:
    eindeutig definiere, wie Erfolg und Valenz miteinander gekoppelt sind
  3. Erwartung objektivieren: klar benennen, was Erfolg ausmacht, für den Erfolg nötige Ressourcen bereitstellen, Zwischenstände objektiv zurückmelden, Erfolgserlebnisse
93
Q

Wie würde eine Mitarbeiterin nach Vrooms Erwartungstheorie motiviert sein?

A
  1. diese Ziele und Ergebnisse als positiv attraktiv für sich empfindet (Valenz)
  2. eine hohe Wahrscheinlichkeit darin sieht, dass gute Arbeitsleistung zu erwünschten Handlungsfolgen und persönlichen Zielen führt (Instrumentalität)
  3. eine hohe WA darin sieht, dass ihre persönlichen Bemühungen auch zu hoher Arbeitsleistung führen werden (Erwartung)
94
Q

Was können Motivationsstrategien sein?

A
  1. Management by objectives (MBO)

Gemeinsames Setzen von SMART Zielen:
Spezifisch, Messbar, Anfordernd, Relevant, Time Frame

  1. Empowerment/ Intrapeneuership

Systematische Erweiterung der Mitspracherechte von MA, die zu Mitunternehmern gemacht werden

  1. Job enrichment/ Job enlargement

Enrichment bedeutet v.a. Quantitativ mehr Arbeit, enlargement zielt auf Ausbau der Kompetenzen —> intrinsische Motivation

  1. Corporate Culture

Zielt auf Anschlussmotivation

95
Q

Was ist Job Crafting?

A
  • Prozess, in dem Arbeitende ihre Arbeitsbedingungen mitgestalten
  • auf eigene Faust den Person (eigene Bedürfnisse)-Job-Fit erhöhen
96
Q

Welche drei Formen von Job Crafting gibt es nach Dutton?

A
  1. task crafting
    Anzahl oder Typ der Job Tasks verändern
  2. cognitive crafting
    Die kognitiven Sicht auf den Job verändern
  3. relational crafting
    Die Quantität oder den Typ der Interaktionen auf der Arbeit verändern
97
Q

Welche drei Formen des Job Crafting gibt es nach Tims&Bakker?

A
  1. reducing demands
    „ich sage nein, ich versuche, weniger emotional stressige Arbeit zu verüben”
  2. increasing resources
    „Ich benutze meine Flexibilität”
  • structural resources
  • social resources
  1. increasing challenges
    „Ich frage nach mehr Verantwortung, ich frage meinen Aufseher nach Feedback, ich frage meine Kollegen nach Unterstützung”
98
Q

Wie ist der Ablauf von Job Crafting - Arbeitsgestaltung von unten nach Tims&Bakker?

A

-Job Crafting als spontane Arbeitsgestaltung von unten (Tims & Bakker, 2010) 
-Einsetzbar als partizipative Arbeitsgestaltungsmethode 
-Methode anwendbar auf Individuen oder auf Gruppen

Ablauf:
1. Allgemeine Analyse der eigenen Arbeitssituation 
2. Formulierung eines Veränderungswunsches 
3. Analyse der zu verändernden Arbeitssituation 
4. Erstellung eines Handlungsplans zur gezielten Veränderungen von Belastungen und Ressourcen

99
Q

Was gibt es für 5 formale Strukturdimensionen?

A
  1. Spezialisierung
  2. Koordination
  3. Konfiguration
  4. Delegation
  5. Formalisierung
100
Q

Was ist Spezialisierung?

A

Spezialisierung/ Arbeitsbildung nach Funktionen, Objekten, Produkten oder Regionen

101
Q

Was ist Koordination?

A

Koordination durch:

  • Rollenstandardisierung (zB Chirurg, OP- Schwester)
  • persönliche Weisungen
  • Selbstabstimmung
  • Programme
  • Pläne
  • Organisationsstruktur
102
Q

Was sind Projektteams und Netzwerkstrukturen?

A

Projektteams: arbeiten für die Dauer eines Auftrages zusammen, neben Hauptaufgabe besteht die Möglichkeit, in verschiedenen Projekten Mitglied zu sein

Netzwerkstrukturen: Zusammenarbeit mit wechselnden Partnern - das Netzwerk bleibt nach Beendigung eines Projektes bestehen

103
Q

Was ist Delegation?

A

Übertragen von Aufgaben und Kompetenzen:

  • mit oder ohne Entscheidungsbefugnis?
  • von einfachen oder komplexen Aufgaben?
  • Aufgabendelegation als PE?
  • Aufgabendelegation als Führungsförderung?
  • Delegation unbeliebter Aufgaben?
  • als Machtmittel/Disziplinarmaßnahme?
  • Aufgabendelegation und Fairness?
104
Q

Was ist Formalisierung?

A

Bezeichnet den Einsatz schriftlich fixierter Regeln und wird als Merkmal der Bürokratisierung gesehen.

  • Rollenformalisierung
  • Formalisierung des Informationsflusses
  • Leistungsdokumentation
105
Q

Was ist die Partizipation?

A
  • Mitbestimmung von Beschäftigung
  • Gesamtheit der Formen, dh direkte (unmittelbar persönliche) oder indirekte (mittelbar über Vertreter oder Instutionen) und Intensitäten, dh von geringfügig bis umfassenden, mit denen Individuen, Gruppen, Kollektive durch selbstbestimmte Wahl möglicher Handlungen ihre Interessen sichern

Verwandte Konzepte:

  • Handlungsspielraum/Kontrolle
  • Selbstorganisation
  • Mitbestimmung
  • industrielle Demokratie
106
Q

Was sind Dimensionen von Partizipation?

A
  • de juro - de facto: rechtlich/tarifvertraglich festgelegt vs praktiziert
  • direkt - indirekt: direkter Einbezug oder Wahl von Repräsentanten
  • Intensität: von Information bis umfassenden Entscheidungsbefugnissen
  • Inhalt/Reichweite: ökonomische Entscheidungen, Personalentscheidungen
107
Q

Wie sieht die Intensität von Partizipation aus?

A

(1) Nicht beteiligt (keine oder wenig Information wird geteilt)
(2) Informationen werden vor einer Entscheidung gegeben
(3) Informationen werden vor einer Entscheidung gegeben und es kann Stellung dazu genommen werden
(4) Meinung wird berücksichtigt
(5) An Entscheidung gleichberechtigt teilhaben
(6) Eigenständig entscheiden

108
Q

Was sind Auswirkungen von Partizipation?

A

Der kognitive Erklärungsansatz:

Bei partizipativen Strukturen

  • werden mehr Informationen ausgetauscht
  • Entwicklung eines gründlicheren Problemverständnisses
  • Entscheidungen besser, da Mitarbeiter ihr eigenes Wissen/ Erfahrungen einbringen können
  • Umsetzung von Entscheidung wird verbessert
  • Erweiterung der Qualifikation

—> Partizipation wirkt sich direkt auf die Produktivität aus (Zufriedenheit ist Nebenprodukt)

der Motivationsprobleme/affektive Erklärungsansatz:

  • durch Partizipation werden Bedürfnisse höherer Ordnung befriedigt (ZB Autonomie, Selbstbestimmung, Anerkennung, Gleichberechtigung)
  • Förderung von Kooperationsbereitschaft, Anwachsen von Motivation und Reduktion von Widerstand
  • Partizipation hat v.a. Bei jenen positive Auswirkungen, wo Bedürfnisse nicht durch andere Aspekte der Arbeit befriedigt werden
109
Q

Was können negative Auswirkungen von Partizipation sein?

A
  • Arbeitszeitausdehnung (selbstverordnete Überstunden)
  • Überforderung
  • Möglichkeit, dass Partizipationserwartung frustriert wird - Bezug zum Kontext der gelernten Hilflosigkeit
  • evtl. negative Laufbahn- Implikation für Interessenvertretung
  • Konflikt zwischen direkter und indirekter Mitbestimmung
110
Q

Was ist organisationale Demokratie?

A
  • Teilhabe nicht nur an operativen, sondern auch an taktischen und strategischen Unternehmensentscheidungen
  • Förderung des unternehmerischen Denkens und Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit
  • Förderung humanistisch motivierter Ziele (Persönlichkeitsentwicklung)
  • Förderung wirtschafts- und gesellschaftspolitischer Ziele
111
Q

Was ist Mitarbeiterkapitalbeteiligung?

A
  • Partizipation setzt keine Kapitalbeteiligung voraus - umgekehrt ist Kapitalbeteiligung keine Garantie für Partizipation
  • Eigenkapitalbeteiligung/ Fremdkapital/ Mischformen
  • gemischte Evidenz bezüglich positiver Effekte

relevante Moderatoren:

  • psychological ownership
  • Grad der tatsächlichen Partizipation
112
Q

Was sind Formen demokratischer Unternehmen?

A
  • soziale Partnerschaftsunternehmen
  • Großunternehmen mit indirekter paritätischer Mitbestimmung
  • konventionell geführte Belegschaftsunternehmen/ Produktivgenossenschaften
  • demokratische Reformunternehmen
  • selbstverwaltete Unternehmen in belegschaftsbesitz bzw basisdemokratische Produktivgenossenschaften
  • kommunitäre, kibbutzähnliche Arbeits- und Lebensgemeinschaften

—> je weiter unten, desto größer ist der Einfluss der Mitarbeiter auf Entscheidungen

113
Q

Was sind soziale Partnerschaftsunternehmen?

A
  • direkte Mitwirkung der Beschäftogten, zB Vorbereitung taktischer/ mittelfristiger Entscheidungen
  • keine paritätische Mitbestimmung
  • Kultur des Informiertwerdens und der Transparenz
  • Gewinnbeteiligung
  • zT Kapitalbeteiligung (stille Gesellschafter)
  • Kapitalmehrheit in Besitz des/der Inhaber/in
  • überdurchschnittliche Sozialleistungen

—> Beispiel: STASTO Ing.

114
Q

Was sind Belegschaftsunternehmen/ Produktivgenossenschaften?

A
  • die im Unternehmen Beschäftigten sind mehrheitlich oder zu einem kleineren Teil Genossenschaftsmitglieder
  • Firmenkapitial im Besitz der Genossenschaftsmitglieder
  • jährliche Generalversammlung der Mitglieder wählt Obmann/Obfrau und Aufsichtsrat
  • Generalversammlung trifft strategische Entscheidungen (zB Haushalt, Investitionen)
  • Leitwerte: Demokratie, Selbsthilfe, Gleichheit, Solidarität
115
Q

Was sind selbstverwaltete Unternehmen in Belegschaftsbesitz bzw. basisdemokratische Produktivgenossenschaften?

A
  • Gemeineigentum an den Produktionsmitteln, dh Identität von EignerInnen und MitarbeiterInnen
  • basisdemokratische Mitbestimmung aller Beschäftigten auf häufigen Vollversammlungen über strategische und taktische Angelegenheiten
  • Subsistenz und Solidaritätsprinzip: gegenseitige Hilfe, Wissensförderung, Einkommen als soziale Sicherung
  • Leitbild der Arbeitsorganisation: ganzheitliche, persönlichkeitsförderliche Arbeit
116
Q

Was sind Wirkungen der organisationalen Demokratie?

A
  • Gesundheit
  • Arbeitsleistung
  • Engagement
  • können auch zur Förderung des allgemeinen gesellschaftlichen und politischen Engagements der Beschäftigten beitragen
117
Q

Instrumentalitätsannahme

A
  • Gerechtigkeit ist relevant, um unsere Eigeninteressen durchzusetzen
  • in sozialen Tauschprozessen den bestmöglichen individuellen Gewinn erzielen
  • geht langfristig nur über Kooperation

Grundannahme: rational handelnder Mensch:

  • Kontrollstreben und Maximierung eigener Vorteile
  • Kontrolle über Entscheidungen
  • Kontrolle über Prozesse
118
Q

Rationaler Ansatz

A
  • Streben nach positiver sozialer Identität als Mitglied einer Gruppe
  • faire Behandlung signalisiert —> respektiertes Mitglied der Gemeinschaft
119
Q

Deantologischer Ansatz

A
  • Gerechtigkeit geht über ökonomische oder soziale kognitive Prozesse hinaus und basiert auf abstrakten moralischen Prinzipien
  • Erweiterung der „Seouls” Komponente der Fairness Theory
  • Gerechtigkeit ist selbst Zweck und nicht nur Mittel zum Zweck - wir verurteilen andere, die wir als unfair wahrnehmen, auch, wenn wir nicht selbst betroffen sind
120
Q

Integrationsversuch: Multiple Needs Modell

A

Menschen haben das Bedürfnis nach:

  1. Zugehörigkeit
  2. Kontrolle
  3. Sinnhaftigkeit
  4. Selbstwert

Ungerechte Behandlung:

  • Angriff auf diese Bedürfnisse
  • Ungleichgewichtszustand als Stress erlebt
121
Q

Soziale Austauschtheorie

A

Gleichgewicht zwischen Tauschgütern:

  • psychologischer Vertrag
  • Gratifikationskrise
  • Equity Theory
122
Q

Fairness Theory

A

Drei Bewertungsprozesse, um eine Situation als unfair zu erleben:

  1. ungünstiger Zustand (wahrgenommene/antizipierte Alternativen wären besser gewesen) - would
  2. Verantwortlicher hätte anders handeln können - could
  3. die Benachteiligung wird als Verletzung ethischer/ moralischer Normen zwischenmenschlichen Umgangs aufgefasst. Verantwortlicher hätte anders handeln sollen - should
123
Q

Kognitive Referenz-Theorie

A
  • bedeutsamer Zustand wird antizipiert
  • Verhalten anderer/ eigenes Ergebnis weicht von diesem Zustand ab
  • ein anderer (der erwartete) Ergebniszustand wäre möglich gewesen
  • Unfairness und negative Emotionen (Ärger) werden erlebt
124
Q

Facetten der Fairness

A
  1. distributive Fairness: Einschätzung der Fairness von Outcomes
  2. Prozedurale Fairness: Einschätzung, ob der Entscheidungsprozess fair ist
  3. Interaktionale Fairness: Einschätzung, ob Führungskräfte Mitarbeiter respektvoll/fair behandeln
125
Q

Distributive Fairness: Drei Prinzipien bei der Verteilung von Ressourcen

A
  • Leistungsprinzip (Equity) - Ressourcen werden verteilt nach Fähigkeiten/ eingebrachtem Beitrag
  • Gleichheitsprinzip (Equality) - jeder bekommt das Gleiche, ungeachtet des gelieferten Betrages
  • Bedarfsprinzip (Need) - Ressourcen werden an jene vergebe, die sie mehr benötigen
126
Q

Prozedurale Fairness: Kriterien fairer Prozesse

A
  1. Konsistenz
  2. Unparteilichkeit
  3. Korrigierbarkeit
  4. Genauigkeit
  5. Partizipation
  6. Einhaltung ethischer und moralischer Standards
127
Q

Interaktionale Fairness

A
  1. Interpersonale Komponente - Menschen mit Würde und Respekt gegenübertreten
  2. Informale Komponente - adäquate Kommunikation und Erklärungen für Entscheidungen
128
Q

Auswirkungen von (Un)Fairness

A
  1. Einstelllungen: Arbeitszufriedenheit, Commitment, Kündigungsabsichten,…
  2. Verhalten: OCB, Counterproductive Work Behavior, Absentismus, Deviantes Verhalten
  3. Befinden/ Gesundheit: psychische Störungen, Herzerkrankungen
129
Q

Psychologische Verträge: Typologien

A
  1. Transaktional:
  • kurze Dauer
  • rein ökonomischer Austausch
  • enger, klar definierter Aufgabenbereich
  • geringer persönlicher Bezug zum Unternehmensgeschehen
  1. relational:
  • längerer Zeitraum
  • gekennzeichnet durch Loyalität und Vertrauen
  • Veranschaulichung: die Ehe
  • die Beziehung an sich steht im Vordergrund
  • Beiträge sind weniger klar definiert
  • impliziter Anteil an Versprechen ist größer
130
Q

Bruch des psychologischen Vertrages: Auswirkungen

A
  • vermindertes Vertrauen in die Organisation
  • verstärkte Kündigungsabsichten oder tatsächliche Kündigung
  • erhöhte psychische Beanspruchung und geringeres allgemeines Wohlbefinden
  • geringeres Commitment
  • eine Verringerung des Arbeitsengagements sowie der Leistung
  • weniger organisational citizenship behavior
131
Q

Definition der Führung

A
  • bewusste und zielbezogene Einflussnahme auf Menschen
  • Ziel- und ergebnisorientierte, wechselseitige und aktivierende soziale Beeinflussung zur Erfüllung gemeinsamer Aufgaben
132
Q

Historie Führung

A

1900: Great Man Theory
1950: Mitarbeiter- und Aufgabenorientierung
1970: situative Führung
1990: Transaktionale Transformationale Führung
1995: dyadische Führung
2000: Führung von unten
2010: authentische Führung, ethische, dienende, abusive Führung

133
Q

Eigenschaftswörter: Great Man Theory

A

Gibt es den Leader?

Metaanalysen: Eigenschaften erfolgreicher Führungskräfte

  • Intelligenz
  • BigFive: Extraversion, Gewissenhaftigkeit, Offenheit, Neurotizismus, Verträglichkeit
    —> Zusammenhänge variieren stark zwischen Branchen, Berufsfeld und Erfolgskriterium
    —> Eigenschaften erklären selten Führungsqualitäten
134
Q

Verhaltenstheoretische Führungsansätze: Drei Stile nach Kurt Lewin

A

Autokratisch:

  • Direktiv
  • keine Partizipation
  • persönliches Feedback
  • unklare Kriterien

Zufriedenheit mit FK:
-gering
Aggression:
- mittel

VS:

Demokratisch:

  • weniger direktiv
  • Gruppenentscheidungen
  • unpersönliches Feedback
  • klare Kriterien

Zufriedenheit mit FK:
- Hoch
Aggression:
- Gering

VS:

Laissez- Faire:

  • keine Anweisungen
  • keine Entscheidungen
  • keine Kriterien

Zufriedenheit mit FK:
- mittel
Aggression:
- hoch

135
Q

Aufgaben- und Mitarbeiterorientierung

A
  1. Michigan Studies:

Unterscheidung zwischen:

  • Mitarbeiterorientierung (Achtung, Offenheit, Freundlichkeit, Mitsprache, Sorge für den Mitarbeiter)
  • Aufgabenorientierung (Klärung von Zielen, Strukturierung von Arbeitsprozessen, Kontrolle, Aktivierung)
  • partizipativ: führt eher Gruppen als Einzelne
  • Annahme: bipolare Dimension
  1. Ohio States Studies:
  • Unterscheidung: Mitarbeiter- und Aufgabenorientierung
  • Annahme: zwei unabhängige Dimensionen

Empirische Befunde:

  • Mitarbeiter- und Aufgabenorientierung sind nicht unabhängig, sondern leicht positiv korreliert
  • Mitarbeiterorientierung zeigt einen höheren Zusammenhang mit Zufriedenheits- und Motivationsindikatoren

Fazit:

  • kein Stil ist dem anderen überlegen
  • Stile schließen einander nicht aus
136
Q

Situative Ansätze

A

Grundaussage:

  • es gibt nicht das eine Führungsverhalten, welches in jeder Situation das bestgeeigneteste ist
  • Merkmale der Situation und Rahmenbedingungen determinieren, welches Verhalten am erfolgreichsten ist
137
Q

Kontinenzmodell nach Fiedler

A

Drei Situationsaspekte bestimmen, welcher Führungsstil am besten ist.

138
Q

Reifegradtheorie

A

Reifegrad von Mitarbeiter:

  • Arbeitsreife (Erfahrung, Fähigkeiten und Kompetenzen)
  • psychologische Reife (Motivation, Selbstssicherheit und Zutrauen)
139
Q

Transformationale und Transaktionale Führung

A

Transaktionale:

  • rationales Tauschkonzept (Wegge und von Rosenstiel)
  • leistungsabhängiges Belohnungsverhalten: zeigt der Mitarbeiter die gewünschte Leistung, erfolgt eine entsprechende Gratifikation

Transformationale:

  • Führungskraft verwandelt die Geführten in Verhalten und Selbstverständnis
  • Mitarbeiter unterstützen die Ziele der FK aus Überzeugung
  • FK. Vorbildlichkeit, Inspiration, Vertrauen, Respekt, Berücksichtigung der individuellen Bedürfnisse der Mitarbeiter

Subskalen:

  • idealisierter Einfluss: Einfluss durch Glaubwürdigkeit/ Vorbild
  • inspirierende Motivierung: Motivation durch begeisternde Vision
  • Intellektuelle Stimulierung: Anregen von kreativem Denken
  • individuelle Behandlung: individuelle Unterstützung und Förderung
140
Q

Dyadische Führung

A
  • Qualität der Beziehung zwischen FK und MA basiert auf sozialem Austausch und individueller Beziehung
  • variiert von Dyade zu Dyade

Austausch auf verschiedenen Dimensionen:

  • affect
  • loyalty
  • Professional Respect
  • perceived contribution
141
Q

Dyadische Führung - LMX

A

Dyadische Führung - LMX
1. in- group:

  • wenige Teammitglieder, mit denen die FK eine spezielle Beziehung eingeht
  • Mitglieder der In-Group erhalten mehr Zeit und Aufmerksamkeit durch die FK
  • erhalten in der Regel spezielle Privilegien und Möglichkeiten
  1. out-group.
  • Mehrheit des Teams
  • erhalten weniger Zeit und Aufmerksamkeit durch die FK
  • weniger Privilegien und Möglichkeiten

Dyadische Führungsbeziehung baut sich auf:

  1. Phase 1: Role- taking:
    - Eintritt ins Team
    - FK bewertet Fähigkeiten/ Talente
  2. Pahse 2: Role- making:
    - informelle, umstrukturierte Aushandlung der Rollen
142
Q

Authentische Führung

A

Authentische Führungskraft:

  • ist sich ihrer eigenen Werte, Moralvorstellungen, ihrer Stärken bewusst
  • ist sich des Kontextes bewusst, innerhalb dessen sie handelt
  • vertrauend, hoffnungsvoll und mit einem hohen moralischen Charakter ausgestattet

Messung authentischer Führung:

FK:

  • ist bereit, begangene Fehler einzugestehen
  • zeigt Gefühle, die genau mit ihren Empfindungen übereinstimmen
  • vermittelt Überzeugungen, die mit ihren Handlungen in Einklang stehen
  • weiß, wann es nötig ist, ihren Standpunkt in wichtigen Angelegenheiten zu überdenken
  • sagt genau, was sie meint
143
Q

Dienende Führung

A

Dienende Führungskraft:

  • der Nutzen der Geführten wird über das Selbstinteresse des Führenden gestellt
  • Wertschätzung und Entwicklung der Geführten wird gefördert sowie der Aufbau einer Gemeinschaft

Messung dienender Führung:

  • Vorgesetzter hält sich lieber im Hintergrund und überlässt es anderen, für die Arbeit gelobt zu werden
  • ist nicht auf Anerkennung oder Belohnung aus, wenn er etwas für andere tut
  • scheint sich über den Erfolg von Kollegen mehr zu freuen, als über den eigenen
  • hebt immer wieder die Wichtigkeit hervor, das Wohl der Allgemeinheit im Blick zu haben
144
Q

Neue Führungsdimensionen im Vergleich

A
  • die neuen Führungskonzepte korrelieren signifikant mit der Zufriedenheit und der Leistung der Mitarbeiter
  • authentische Führung und ethische Führung weisen eine konzeptionelle Überschneidung und hohe Korrelationen untereinander sowie mit transformationaler Führung auf
  • authentische Führung und ethische Führung zeigen geringe inkrementelle Validität hinsichtlich transformationaler Führung
145
Q

Abusive Supervision

A

Feindseliges Führungsverhalten gegenüber dem Mitarbeiter

  • macht sich über mich lustig
  • erniedrigt mich vor anderen
  • erinnert mich an vergangene Fehler
  • bricht seine Versprechen
  • lästert mit anderen über mich
  • sagt mir, dass ich unfähig sei
  • lügt mich an

Empirische Befunde:

  • positive Zusammenhänge mit Kündigungsabsichten und Stress
  • negative Zusammenhänge mit Arbeitszufriedenheit und Wohlbefinden
  • Zusammenhang mit individueller Leistung ist geringer, aber ebenfalls negativ
146
Q

The dark Triad (Führung)

A
  1. Narzissmus: überhöhtes Selbstbild/-Aufwertung
  2. Machiavellismus: manipulativ, zynisches Menschenbild, unmoralische Ansichten
  3. Psychopathie: Fehlen von Empathie, Fehlen von Schuldgefühl, impulsiv
147
Q

Frauen und Führung: geschlechtsspezifische Aspekte und Führung

A
  • Frauen nach wie vor vor allem in höheren Führungspositionen unterrepräsentiert (glass ceiling Phänomen)
  • Frauen führen tendenziell partizipativer und demokratischer als Männer
  • Frauen führen transformationaler als Männer (geringe Unterschiede)
  • Frauen führen etwas gesundheitsförderlicher als Männer
148
Q

Relevanz von Führungsverhalten für Gesundheit

A
  • hohe subjektive Bedeutung von Führung für Beschäftigte

- schlechte Führung als einer der relevantesten Faktoren für Fehlbeanspruchungen, bis hin zu Herzerkrankungen

149
Q

Interventionsgedanke für die Förderung gesundheitsbezogenen Führungsverhaltens

A
  1. Führung als Beziehungsgestaltung:
  • Kommunikationstrainings
  • Training von Beziehungsgestaltung und Wertschätzung
  1. Führung als Arbeitsgestaltung:
  • Sensibilisierung für die Rolle als Arbeitsgestalter
  • Vermittlung von Wissen zur Arbeitsgestaltung
  1. Führung als Vorbild
  • Selbstführung
  • Gesundheitsverhalten der FK
150
Q

Herausforderungen für Führungskräfte

A
  • Sandwich- Position: geringe zeitliche Ressourcen und Gestaltungsspielräume
  • Belastung der Führungskräfte
  • wahrgenommene Verantwortung/ Aufgabenverständnis der Führungskräfte
151
Q

Ziel der Personalentwicklung

A

Passung von Person und Tätigkeit über Veränderung der Mitarbeiter („Person Job Fit”)

  • aus Sicht der Person und aus Sicht der Organisation
  • erweitert: Passung zwischen Person und Organisation (bzw Team, Abteilung,…)
152
Q

Definition der Personalentwicklung

A

Personalentwicklung bezeichnet die systematische Durchführung von personen-stellen-, und arbeitsplatzbezogenen Maßnahmen zur Förderung der beruflichen Qualifikationen der Mitarbeiter .

Es geht nicht nur um den einzelnen Menschen und seine Qualifikationen, sondern um das Aggregat Personal.

153
Q

Wozu ist Personalentwicklung notwendig?

A

Immer stärkere Relevanz für Unternehmen sowie Beschäftigte.

  • schnelle Innovationsraten
  • beschleunigte Einführung neuer Technologien
  • hohe Qualitätsanforderungen und steigender globaler Wettbewerb
  • Anforderungen an Kundenorientierung
  • schrumpfender Pool an Arbeitskräften (Fachkräftemangel und demographischer Wandel)
  • Wertewandel der Beschäftigten
154
Q

C - Qualifikationen

A

Breite Definition:
Alle stabilen und variablen Merkmale von Personen, die relevant für die erfolgreiche Ausführung einer Tätigkeit sein können.

  • fachliche Kompetenzen (zB Bedienung einer Software)
  • überfachliche Kompetenzen (zB Problemlösefähigkeiten)
  • Motivation und Einstellungen (zB Commitment)
155
Q

F - Ziele

A
  • qualitativen Bedarf des Unternehmens sicherstellen
  • Interessen und Entwicklungspotentiale von Mitarbeitern erkennen, erhalten und fördern

—> das wahrgenommene Warum von PE Maßnahmen spielt eine Rolle für die Effektivität von Maßnahmen

156
Q

Wodurch entsteht PE Bedarf?

A

Gründe:

  • Einarbeitung neuer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen
  • Aufstiegsqualifizierung
  • Qualifizierungsbedarf durch Organisationsveränderung:
    Veränderung der Organisationsziele
    Veränderung der Organisationsstruktur
    Veränderung der Organisationskultur
  • Neuverteilung von Entscheidungskompetenzen bzw Aufgaben
  • technische Veränderungen
  • soziale Veränderungen
157
Q

Bedarfsanalyse

A

Frage:
Welche Qualifikationen sind aktuell oder in Zukunft bei welchen Personen nicht in ausreichendem Maße vorhanden und welche Maßnahmen sind geeignet, um diese Defizite zu beheben?

Verschiedene Ebenen:
—Organisationsanalyse
- Aufgabenanalyse
- Personenanalyse)

158
Q

Bedarfsanalyse - Organisationsanalyse

A

In welchen Bereichen muss Personalentwicklung betrieben werden?

  • welche strategischen Ziele verfolgt ein Unternehmen (zB technologische Neuerungen, Neuorientierung in Richtung Kundenorientierung)
  • demografische Struktur

Methoden:

  • Dokumentenanalysen
  • Interviews mit Führungskräften
  • Analyse von Kennzahlen
  • Mitarbeiter- und Kundenbefragungen
159
Q

Die Interventionen

A

Ausbildung: Erwerb einer beruflichen Erstqualifikation (PE, wenn Ausbildungsberuf)

Weiterbildung: alle Maßnahmen zur

  • Erhaltung
  • Anpassung
  • Verbesseurng
  • Wiedergewinnung beruflicher Basiskompetenzen
160
Q

Typen von Maßnahmen

A
  • Frontalunterricht
  • computergestützte Trainings/E- Learnings
  • Verhaltensmodellierung: zB Führungsverhalten, Kommunikation, interkulturelle Fähigkeiten, kundenorientierten Verhalten, Aufmerksamkeit, Behalten
  • Coaching
  • Mentoring
161
Q

Erwerb von Qualifikationen - KSAOs

A
  • Knowledge (Wissen über Fakten und Prozesse)
  • Skills (Fertigkeiten zur Ausführung von Aufgaben)
  • Abilities (physische und kognitive Fähigkeiten)
  • Others (andere leistungsrelevante Merkmale der Person und Rahmenbedingungen)
162
Q

Transfer

A

Nicht nur Erwerb von Qualifikationen, sondern auch Sicherstellung von deren Anwendung im Arbeitsalltag!

  • Machin: nur etwa 10% des in PE- Maßnahmen gelernten wird auch tatsächlich im Job genutzt (pessimistisch geschätzt)
  • Ziel aller Maßnahmen muss sein, möglichst viel des in der einen Intervention Gelernten auf die eigene Arbeit (und auf zukünftige) Arbeiten zu übertragen
  • insbesondere bei Off the Job Maßnahmen: Transfer des Gelernten in die Alltagspraxis problematisch
163
Q

Transferlücke:

Transferförderliche Aspekte

A

Der Person:
- intelligent, gewissenhaft, motiviert

Des Arbeitsumfeldes:

  • Unterstützung durch Vorgesetzte und Kollegen
  • Transferklima: Anerkennung des Gelernten und Unterstützung durch Kollegen und FK
  • Teilnahme der Vorgesetzten an der Maßnahme

Der Intervention:

  • Übung
  • Setzen von Zielen
  • Erhöhung der Selbstwirksamkeit
  • Einsatz von Selbstmanagementtechniken
  • Realitätsnähe
  • Nachschulungen
  • Umsetzungsbegleitung
  • Kollegiales Coaching
  • Supervisionsmodelle
164
Q

Evaluationen

A

Summative Evaluation (Ergebnisevaluation):

Überprüfung, in welchem Ausmaß die Ziele einer PE Maßnahme erreicht wurden

Formative Evaluation (Prozessevaluation):

  • Generierung von Ideen, was man tun kann, um die Intervention zu optimieren
  • während des Prozesses: Informationen über Teilerfolge erheben —> fortlaufende Anpassung/ Verbesserung der Intervention

Evaluationskriterien:

  • ausgehend von Bedarfsanalyse und den daraufhin formulierten Zielen
  • Differenzierung und Vermeidung von Kontamination
165
Q

Ergebnisevaluation - Designs

A
  • Ergänzung durch Wartekontrollgruppendesigns
  • in der Praxis häufig keine Randomisierung möglich (Quasi-experimentelles Design)
  • häufig auch Gardenie Kontrollgruppe (Retest- Effekte, Hawthorne Effekt)
166
Q

Evaluationshindernisse

A

Auftraggeber/ Unternehmensleistung:

  • fehlendes Interesse (unzureichende Problemkenntnis, PE als Belohnungsmaßnahme, Gießkannenprinzip)
  • unzureichende Vorgaben (zB keine klaren Zielkriterien)
  • Ressourcenbeschränkung (Zeit- und Personalmangel, hoher Aufwand)

Auftragnehmer (externe Personalberatung):

  • keine Ressourcen
  • kein Interesse aus Angst vor negativen Befunden

Evaluator:

  • Informationsdefizite (Ziele, Kriterien,..)
  • methodische Defizite (fehlende praxisnahe Instrumente)
  • Wissensdefizite (mangelndes Evaluations Know- How)

Teilnehmer/In

167
Q

Weitere Themenfelder des HR Management

A
  • Trainee- Programm
  • Corporate Volunteering
  • Outdoor Trainings Teamentwicklung
  • kulturelles Training (Auslandseinsätze)
  • Diversity Management (Alter, Geschlecht, Migrationshintergrund,..)
  • Outplacement Beratung
  • Organisationsklima