2 | Maßgeblichkeitsprinzip gem. § 5 (1) EStG + 3 | Wertbegriffe UGB/SR Flashcards
Was sagt das Maßgeblichkeitsprinzip gem. § 5 (1) EStG aus?
Jahresabschluss nach UGB folgt natürlich dem UGB.
Ermittlung der Steuerbemessungsgrundlage müsste umgekehrt dem Steuerrecht folgen.
ABER
gemäß § 5 (1) EStG sind für die Ermittlung der Steuerbemessungsgrundlage die unternehmensrechtlichen GoB maßgeblich, außer zwingende steuerrechtliche Vorschriften treffen abweichende Regelungen.
Beschreibe welches Recht zur Anwendung kommt in folgenden Fällen:
UGB Steuerrecht
1 Wahlrecht Wahlrecht
2) MUSS Wahlrecht
3) Wahlrecht MUSS
4 )MUSS MUSS
1) UGB (Maßgeblichkeit)
2) UGB
3) SR
4) SR
Somit gibt es nie Maßgeblichkeit, wenn zwingenden Vorschriften im SR vorliegen
Macht es Sinn, in der Bilanzierung nach UGB größtenteils dem Steuerrecht zu folgen?
In der Praxis wird man bei der Bilanzierung nach UGB – soweit möglich – dem Steuerrecht folgen, damit man eine gewünschte steuerliche Bewertung sicherstellen kann und den Arbeitsaufwand für die MWR gering halten kann.
Wie definiert man Anschaffungskosten?
Aus welchen Bestandteilen ergibt sich die Summe der Anschaffungskosten?
Anschaffung: Wenn ein Vermögensgegenstand von einem Dritten erworben wird und nach
der Verkehrsauffassung (mehr oder weniger) unverändert bleibt.
Anschaffungspreis
+ Anschaffungsnebenkosten (z.B. Frachten, Porti, Lagergelder, Provisionen, etc.)
+ nachträgliche Anschaffungskosten
- Anschaffungspreisminderungen
= Summe der Anschaffungskosten
(geleistete Aufwendungen, um einen Vermögensgegenstand zu erwerben und ihn in einen betriebsbereiten Zustand zu versetzen)
Wie definiert man Herstellungskosten?
Aus welchen Bestandteilen ergibt sich die Summe der Herstellungskosten? Unterscheide hierbei nach den Ansatzmöglichkeiten der HSK!
Gibt es Unterschiede zwischen dem UR und dem SR?
Herstellung: Wenn ein Vermögensgegenstand nicht (nur) von einem Dritten erworben,
sondern überwiegend selbst erstellt wird.
Es entsteht im Unternehmen durch Be- oder Verarbeitung ein neuer
Vermögensgegenstand
MEK
FEK
MGK%
FGK%
SonderEK der Fertigung
= Mindest-Ansatz der HSK (Pflicht)
+ FkZi
+ Sozialaufwendungen
= Höchstansatz der HSK (Wahlrecht)
+ VuV-Kosten (bei lfr. Fertigung) | UGB erlaubt | SR NICHT ERLAUBT
= Maximalansatz der HSK
Was versteht man unter einer langfristigen Fertigung?
In welchem § ist das geregelt?
Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein für den Ansatz von VuV-Kosten in den HSK?
§ 206 (3) UGB | langfristige Fertigung
Bei Aufträgen, deren Ausführung sich über mehr als zwölf Monate erstreckt, dürfen (Wahlrecht) angemessene Teile der Verwaltungs- und Vertriebskosten angesetzt werden, – sollte kein getreues Bild der VFE-Lage vermittelt werden können, Diese VuV Kosten müssen jedoch “wesentlich” sein
Voraussetzung:
- verlässliche KORE
- keine drohenden Verluste
- Auftragsausführung länger als 12 Monate
Was versteht man unter beschaffungsmarktorientiert bzw. absatzmarktorientiert?
beschaffungsmarktorientiert
Märkte, an denen wir als Käufer auftreten
absatzmarktorientiert
Märkte, an denen wir als Verkäufer auftreten
Für was werden Vergleichswerte genötigt?
Im Zuge der Jahresabschlusserstellung sind die ursprünglichen AK/HSK bzw. in der Folge die Buchwerte auf ihre Angemessenheit zu überprüfen. Für Angemessenheitsvergleich werden Vergleichswertmaßstäbe benötigt.
Wenn AK/HSK/Buchwert kleiner als Vergleichswertmaßstab, dann alles ok.
Wenn AK/HSK/Buchwert größer als Vergleichswertmaßstab, dann außerplanmäßige Absch.
Zeige das Berechnungsschema zur Ermittlung des beschaffungsmarktorientierten Vergleichswertes
+Börsenkurs/Marktpreis des Beschaffungsmarkts zum Abschlusstichtag
- AKpreisminderungen
+ AKnebenkosten
= Vergleichswert (beschaffungsmarktorientiert)
Zeige das Berechnungsschema zur Ermittlung des absatzmarktorientiert Vergleichswertes
+Börsenkurs/Marktpreis des Beschaffungsmarkts zum Abschlussstichtag
- Erlösschmälerungen
+ noch anfallende Verkaufskosten
= Vergleichswert (absatzmarktorientiert)
Was versteht man unter dem beizulegender Wert?
Welche Arten von Werten können hierbei herangezogen werden?
Welcher Wert im EStG ist dem beizulegenden Wert gleichzusetzen? In welchem §?
Ist der Betrag, den ein Erwerber des gesamten Unternehmens im Rahmen des Gesamtkauf- preises für den betreffenden Vermögensgegenstand oder die betreffende Schuld ansetzen würde; dabei ist davon auszugehen, dass der Erwerber das Unternehmen fortführt. z.B.:
- Wiederbeschaffungswert (Kosten der Anschaffung eines vergleichbaren Vermögensg.)
- Reproduktionswert (Preis der Herstellung zu aktuellen Kosten)
- Ertragswert (Barwert der künftig zufließenden Einzahlungsüberschüsse - Abzinsen)
Der steuerliche Teilwert § 6 Z1 wird in der Regel mit dem beizulegenden Wert laut UGB gleichzusetzen sein.
Welche Motive gibt es für einen gewinnmaximierenden Bilanzierungsansatz?(3)
hohe EK-Quote (= bessere Bonität)
Gewinnausschüttungen
geplanter Verkauf
Welche Motive gibt es für einen gewinnminimierenden Bilanzierungsansatz? (4)
- Steuern Sparen
- Ausschüttung reduzieren (= mehr Liquidität)
- Privatbereich
- Kunden/Lieferanten ( Vorteil bei Preisverhandlung)