1 | Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung Flashcards
Was versteht man unter den “Rahmengrundsätzen” der GoB? Zähle die Rahmengrundsätze der GoB auf! (6)
Sie konkretisieren allgemeine, einzuhaltende Anforderungen, damit eine sinnvolle Informationsübermittlung überhaupt stattfinden kann.
- Generalnorm
- Vollständigkeit
- Wahrheit & Richtigkeit
- Vergleichbarkeit & Bilanzkontinuität
- Klarheit & Übersichtlichkeit
- Wesentlichkeit
Was versteht man unter der Generalnorm iZm. GoB ? (2)
-JA klar und übersichtlich
-möglichst getreues Bild der VFE-Lage
Was versteht man unter Wahrheit/Richtigkeit iZm. GoB’s? (2)
Es gibt keine absolute Wahrheit, aufgrund der Wahlrechte in den Gesetzen.
Richtigkeit bedeutet, dass gesetzliche Vorschriften bzw. Grundsätze eingehalten werden und Annahmen und Schätzungen objektiv, d.h. nachprüfbar und willkürfrei sind
Was versteht man unter Vergleichbarkeit & Bilanzkontinuität iZm. GoB’s? (3)
EB des neuen Jahres = SB des Vorjahres;
Beibehalten einer Gliederungsform
Beibehalten der gewählten Bewertungsmethoden
Was versteht man unter Klarheit & Übersichtlichkeit iZm. GoB’s? (2)
ausreichend tiefe, aussagekräftige Gliederung bei Kapitalgesellschaften
Einhaltung der Gliederungsvorschriften nach § 224 und 231 UGB
Was versteht man unter Vollständigkeit iZm. GoB’s? (2)
- JA muss alle notwendigen Unterlagen enthalten und für einen Dritten verständlich sein
- Verrechnungsverbot
Was versteht man unter Wirtschaftlichkeit bzw. Wesentlichkeit iZm. GoBs ?
Wirtschaftlichkeit:
Kosten der Finanzberichterstattung müssen in einem angemessenen Verhältnis zu dessen Nutzen stehen
Wesentlichkeit:
- alle Informationen müssen enthalten sein, die für das Verständnis der VFE-Lage des Unternehmens von wesentlicher Bedeutung sind
Aus welchen 5 Teilbereichen bilden sich die GoB’s?
- Rahmen
- System
- Definitions
- Ansatz
- Kapitalerhaltungs
grundsätze.
Was ist der Unterschied zwischen Systemgrundsätzen und Rahmengrundsätzen?
Systemgrundsätze sind detailliertere Regeln, die spezielle Anforderungen an die Bilanzierung bestimmter Geschäftsvorfälle festlegen.
Rahmengrundsätze sind allgemeine Prinzipien, die für alle Bilanzierungsregeln gelten und einen Rahmen für die Erstellung von Finanzberichten bieten. Sie gelten als Basis für die Systemgrundsätze.
Zähle die Systemgrundsätze auf (5)
- Going Concern Prinzip
- Pagatorik
- Einzelbewertung
- Realisationsprinzip
- Abgrenzung nach der Sache/Zeit
Was versteht man unter dem folgenden Systemgrundsatz:
Going-Concern-Prinzip
- bei der Bewertung des Vermögens und der Schulden muss von einer Unternehmensfortführung ausgegangen werden
- z.B. beizulegender Wert, Buchwert (AK-Afa)
Was versteht man unter dem folgenden Systemgrundsatz:
Pagatorik
alle Aufwendungen und Erträge müssen sich auf objektivierte Zahlungsvorgänge zurückführen
lassen;
keine kalkulatorische Größen
Was versteht man unter dem folgenden Systemgrundsatz:
Einzelbewertung
Welche Ausnahmen von der Einzelbewertung gibt es? (3)
alles muss einzeln bewertet werden;
Ausnahme bei
Festwertverfahren;
pauschalen RST
oder Wertberichtigungen( FIFO-, HIFO-, LIFO-Verfahren bei Vorräten)
Was versteht man unter dem folgenden Systemgrundsatz:
Abgrenzung nach der Sache / nach der Zeit
Sachliche Abgrenzung: Erfassung des Aufwandes in jener Periode, in die die sachlich zugehörigen Erträge fallen (z.B. Wareneinsatz)
Zeitliche Abgrenzung: Aufwendungen, die keinen bestimmten Erträgen direkt zugeordnet werden können werden zeitlich abgegrenzt; zeitraumbezogene Wertminderung (z.B. Miete)
Was versteht man unter dem folgenden Systemgrundsatz:
Realisationsprinzip
Ausweis von tatsächlich realisierten Gewinnen; Zweck: Vermeidung einer Ausschüttung
noch nicht realisierter Gewinne → Zeitpunkt: Gefahrenübergang!!)
Welche Ansatzgrundsätze gibt es iZm. GoB’s? (2)
-Aktivierungs
-Passivierungs
- prinzip
Was versteht man unter folgendem Ansatzgrundsatz für die Bilanz:
Aktivierungsprinzip
Unterscheide zwischen dem abstrakten und konkreten Aktivierungsprinzip!
Das Aktivierungsprinzip: Vermögensgegenstände dürfen nur in der Bilanz ausgewiesen werden, wenn sie wahrscheinlich zukünftige wirtschaftliche Vorteile für das Unternehmen generieren und ihr Wert zuverlässig bestimmt werden kann.
abstrakt:
- Vermögensgegenstand ist selbstständig verwertbar
- kann zur Schuldentilgung herangezogen werden
konkret:
- gesetzliche Pflicht zur Aktivierung
Was versteht man unter folgendem Ansatzgrundsatz für die Bilanz:
Passivierungsprinzip
Welche 3 Merkmale muss ein Sachverhalt enthalten, um passiviert werden zu können?
Das Passivierungsprinzip: Verbindlichkeiten dürfen nur in der Bilanz ausgewiesen werden, wenn sie verpflichtend für das Unternehmen sind und ihr Wert zuverlässig bestimmt werden kann.
Festzustellen anhand der Merkmale
- quantifizierbar
- bilanziell greifbar
- wirtschaftliche Belastung
Was versteht man unter den Kapitalerhaltungsgrundsätzen? Welches Prinzip wird damit im weiteren Sinne gemeint? (3)
Damit ist das Vorsichtsprinzip im weiteren Sinne gemeint.
- Imparitätsprinzip
- strenges/gemildertes Niederstwertprinzip
- Höchstwertprinzip
Was versteht man unter folgendem Kapitalerhaltungsgrundsatz:
Imparitätsprinzip
Noch nicht realisierte, aber erkennbare Verluste müssen ausgewiesen werden
z.B. Dotierung einer RST, die den Gewinn mindert
Was versteht man unter folgendem Kapitalerhaltungsgrundsatz:
strenges/gemildertes Niederstwertprinzip
Wo kommt das strenge NW-Prinzip zum Einsatz?
Wo kommt das gemilderte NW-Prinzip zum Einsatz?
Strenges NWP bei UV:
- Egal ob Wertminderung von Dauer / vorübergehend –> Immer Abwerten!
Gemildertes NWP bei AV:
- Nur wenn Wertminderung von Dauer –> Dann Abwerten
- Bei vorübergehender Wertminderung ist keine Abwertung erlaubt
- Strenges NWP bei UV
Das Strenge Niederstwertprinzip bedeutet, dass Vermögenswerte grundsätzlich mit dem niedrigeren Marktwert oder dem niedrigeren Nettoveräußerungswert anzusetzen sind, selbst wenn dieser nur vorübergehend unterschritten wird. Das heißt, dass bei einer dauerhaften Wertminderung des Vermögensgegenstandes dieser Wertverlust direkt in der Bilanz erfasst wird. Das strenge Niederstwertprinzip führt somit zu einer schnelleren und präziseren Abbildung von Wertverlusten in der Bilanz.
- - - - ----- gemildertes NWP bei AV (wenn Wertverlust von Dauer) AV ist abzuwerten, wenn Wertverlust von Dauer ist. Ist Wertverlust kurzfristig, dann ist KEINE Abwertung erlaubt Wahlrecht für FAV fällt weg.
Das Gemilderte Niederstwertprinzip hingegen ermöglicht es, dass Vermögenswerte zu ihrem Anschaffungskostenwert angesetzt werden können, wenn davon ausgegangen wird, dass der Wertverlust nur vorübergehend ist und sich der Wert des Vermögensgegenstandes in Zukunft wieder erhöhen wird. Eine Abschreibung auf den niedrigeren Marktwert oder den niedrigeren Nettoveräußerungswert erfolgt nur dann, wenn der Wertverlust als dauerhaft angesehen wird.
Was versteht man unter folgendem Kapitalerhaltungsgrundsatz:
Höchstwertprinzip
grundsätzlich streng; droht erhöhter Abfluss ist Schuld zu erhöhen;
Untergrenze (auszuweisender Mindestbetrag) sind historischen Anschaffungskosten)
Welche Ereignisse müssen zum Stichtag beachtet noch beachtet werden?
Was ist der Unterscheid zwischen einem wertbegründetem und werterhellenden Ereignis?
Ereignisse nach dem Stichtag dürfen nicht beachtet werden. Umstände, die bereits zum Bilanzstichtag eingetreten sind, jedoch erst später bekannt wurden, müssen aufgenommen werden, sofern man davon bis zum Fertigstellungszeitpunkt der Bilanz erfährt.
wertbegründed = Ereignis
Werterhellend = Info
Unter welchen Anlässen ist eine Änderung der Bewertungsmethode zulässig? Nenne mindestens 5!
Anlässe bei denen eine Änderung der Bewertungsmethoden erlaubt ist:
* Änderung Rechtsform
* mögliche Liquidation
* neuer Eigentümer
* Feststellung des Wirtschaftsprüfers
* Feststellung der Betriebsprüfung
* Gesetzesänderung
* Rechtsprechung ändert sich
* neue Abläufe; neue IT; neue Programme, etc.
* Änderung des Unternehmensschwerpunktes
Unter welchen Anlässen ist eine Änderung der Bewertungsmethode zulässig? Nenne mindestens 5!
Anlässe bei denen eine Änderung der Bewertungsmethoden erlaubt ist:
* Änderung Rechtsform
* mögliche Liquidation
* neuer Eigentümer
* Feststellung des Wirtschaftsprüfers
* Feststellung der Betriebsprüfung
* Gesetzesänderung
* Rechtsprechung ändert sich
* neue Abläufe; neue IT; neue Programme, etc.
* Änderung des Unternehmensschwerpunktes
Unterscheide die Begriffe “sachliche Abgrenzung” sowie “zeitliche Abgrenzung”
Sachliche Abgrenzung: Erfassung des Aufwandes in jener Periode, in die die sachlich zugehörigen Erträge fallen (z.B. Wareneinsatz)
Zeitliche Abgrenzung: Aufwendungen, die keinen bestimmten Erträgen direkt zugeordnet werden können werden zeitlich abgegrenzt; zeitraumbezogene Wertminderung (z.B. Miete)