2. Geokunststoffe im Wasserbau, Küstenschutz und bei Offshore-Gründungen Flashcards
Erosion und Gewässerregulierung
- Erosion abhängig von Fließgeschwindigkeit und Korngröße
- Ziel bei der Gewässerregulierung:
> Strömgeschwindigkeiten und Korngrößen auf gewünschtes Gewässerprofil abstimmen
> Gleichgewichtszustand erreichen
Geokunststoffe in Deichen - Funktionen
- Dichten (Oberflächendichtung mit Geosynthetischer Tondichtungsbahn)
- Filtern (Druckfreie Entwässerung mit Filtervliesstoffen)
- Bewehren (Tragfähigkeitserhöhung mit Geogitter)
- Verpacken (Deichkernstabilisierung mit Sandcontainer/ Schläuche)
Deichdichtung mit GTD (Bentonitmatten)
- Verlegung / Einbau
- Überlappende Verlegung von unten nach oben durch Abrollen auf der Böschung
- Verdichten der Fußeinbindung und horizontale Verlegung an der Deichkrone
- Überschütten, Kiessand als Deckschicht aus der Kinzigsohle
Deichdichtung mit GTD (Bentonitmatten)
- Vorteile
- Setzungsunempfindlichkeit
- Hohe Einbausicherheit
- Homogene Produkteigenschaft
- Wirtschaftlichkeit
BRAD 16 (Brandenburgische Richtlinie für die Anwendung Geosynthetischer Tondichtungsbahnen im Deichbau)
- für die Anwendung von GTD im Deichbau (Sanierungen und Neubau) im Land Brandenburg
- nicht für den Unterwassereinbau in Kanälen und Gewässern und bei direkter Auflage von Steinschüttungen
- die Richtlinie gilt für die Planung, die Ausschreibung, die Vergabe sowie für den Bau und die Qualitätssicherung
Deichdichtung mit GTD (Bentonitmatten)
- BRAD 16 Anforderung für unterschiedliche GTD
Typen:
- A (vernadelt)
- B (vernadelt, bei Gewebe ≥ 100g/m³)
- C (vernäht)
Überströmsicherung
- Erhöhung der Widerstandsfähigkeit der erosionsgefährdeten landseitigen Böschung
- Verhindern oder verzögern des Versagens entlang der gesamten Deichstrecke
→ einfach
→ kostengünstig
Erosion
Abtragung von Gestein oder Boden an der Grenzfläche zweier nicht filterstabiler Böden.
Suffosion
Verlagerung des Korngerüstes zweier nicht filterstabiler Böden
→ durch Filter nicht zu verhindern
→ Problem des Bodens
Mechanische und hydraulische Filterwirksamkeit
Mechanische: Anstehender Boden wird vom Filter unter hydraulischen Einflüssen zurückgehalten.
→ Filterregeln nach DWA M-511
→ Bodentypverfahren nach BAW
Hydraulische: Ausreichende Wasserdurchlässigkeit des bodenbesetzten (!) Geotextils.
→ Filterregeln nach DWA M-511
→ Differenzierte Bemessung: Filterregeln nach DVWK
→ Sicherheitsaufschlag, z.B. erhöhender Teilsicherheitsbeiwert auf die erforderliche Wasserdurchlässigkeit (gröbere Poren)
Schiffbare Flüsse, Kanäle:
Herstellungsprozess:
Spinnfaserprozess (Ausgangsstoff Granulat)
Mechanische Verfestigung:
- Vernadelungstechnik (trocken)
- Wasserstrahlverfestigung (naß)
Schiffbare Flüsse, Kanäle:
Herstellungsprozess:
Stapelfaser (Ausgangsstoff Faser)
Thermische Verfestigung:
- Über Kalander (Temperatur und Druck)
- Heizluft (Temperatur)
Schiffbare Flüsse, Kanäle:
Produkteigenschaften von Vliesstoffen und Gewebe
- Gewebe: 5% Luftporenanteil
- Vliesstoff, mechanisch verfestigt:
90 % Luftporenanteil - Vliesstoff, thermische verfestigt:
30% Luftporenanteil - Vliesstoff, kalandriert: 80% Luftporenanteil
> GTX-Filter ist erosionsfest!!
Technische Lieferbedingungen Geotextilien Verkehrswasser
- Mindestdicke: d>4,5mm
- Zugfestigkeit: >12 kN/m
- Abrieb: Dicke und Festigkeit nach Abriebstest
- Durchschlagfestigkeit: Wasserbausteine (30-90kg)
- Filtern: BT1-BT4
Weichdichtungen
- sind dauerplastische, flexible Dichtungen, die sich im Vergleich zu Hartdichtungen (vollvergossene Schüttsteinen) auch größere Untergrundverformungen anpassen können, ohne dass die Dichtungsfunktion beeinträchtigt wird.
Zum Beispiel: - Geosynthetische Tondichtungsbahnen
- Mineralische Oberflächendichtungen
- Kunststoffdichtungsbahnen
→ Die Verformungseigenschaften der Abdichtung stehen hier im Vordergrund