2. Finanzmärkte Flashcards

1
Q

Was ist die Funktion von Finanzmärkten?

A

Aus funktionaler Sicht ist die Aufgabe von Finanzmarkten, Vermoögen von denjenigen, die es vorubergehend nicht ausgeben wollen, zu denjenigen zu vermitteln, die es für Investitionen oder für Konsum verwenden möchten.

= Sie ermöglichen es Gelder, die von einem Marktteilnehmer (Staat, Firma, Person) aktuell nicht benötigt werden, zu einem anderen Marktteilnehmer umzuschichten, der die Gelder dringender braucht

Wenn zum Beispiel jemand ein neues Produkt entwickeln will, so kann er die Entwicklungskosten auf dem Finanzmarkt finan- zieren. Und wenn jemand auch im Alter noch konsumieren mo ̈chte, so kann er im Laufe seines Lebens in eine Pensionskasse einzahlen. Zudem kann es sein, dass jemand sich ge- gen unvorhersehbare Ereignisse absichern mo ̈chte. Dann sollte er eine Versicherung auf dem Finanzmarkt kaufen. Durch Sparen, Investieren und Versichern entstehen Rechtsan- spru ̈che, die am Finanzmarkt zum Teil auch weiterverkauft werden ko ̈nnen. Eine wichtige Rolle des Finanzmarktes ist es, die richtigen Preise fu ̈r diese Rechtsanspru ̈che zu finden, sodass die Teilnehmer an der Wirtschaft die richtigen Anreize fu ̈r ihr Sparverhalten, ihr Investitionsverhalten und ihre Versicherungsbereitschaft haben.

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2
Q

Welche Arten von Rechtsansprüchen gibt es in der Finanzmarkt ?

A

Drei Arten:

  1. Ansprüche auf eine festgelegte Rückzahlung von Vermögen über die Zeit,
  2. Ansprüche auf den Geschäftserfolg eines Kapitalnehmers und
  3. Ansprüche, die auf das Eintreffen von gewissen Ereignissen bedingt sind.

Gehandelt:

  • Obligationen (Feste Zahlungen)
  • Aktien (Erfolgsabhängige Zahlungen)
  • Derivate (Ereignisabhängige Zahlungen)

Nicht gehandelt:

  • Loans, Pensions, Hypotheken (Feste Zahlungen )
  • Private Equity, Venture Capital, … (Erfolgsabhängige Zahlungen)
  • Versicherungen (Ereignisabhängige Zahlungen)
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3
Q

Was ist eine Obligation ?

A

Eine Obligation ist ein heute festgelegtes Ruckzahlungsversprechen (die Zahlungsreihe der Coupons), das am Finanzmarkt gehandelt wird.

Der Obligationenmarkt wird in der Schweiz von Staatsobligationen dominiert. Aber auch Firmenobligationen werden gehandelt. Der Preis einer Obligation legt bei gegebenen Ruckzahlungsversprechen implizit den Zins fest.

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4
Q

Was sind Aktien ?

A

Aktien sind gehandelte Anteile an Unternehmen.

= Aktien sind Anteile am Eigenkapital einer Firma.

Sie verbriefen einen Rechtsanspruch auf den Erfolg (ausgeschu ̈tteter Gewinn in Form von Dividenden) des Unternehmens.

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5
Q

Wie werden Rendite der Aktie bestimmt ?

A

Der Kurs der Aktie bestimmt zusammen mit den erwarteten Dividenden die Rendite der Aktie.

Da die Dividenden im Gegensatz zu den Couponzahlungen der Obligationen nicht sicher sind, ist im Kurs der Aktie eine Risikoprämie enthalten.

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6
Q

Was ist eine Divende ?

A

Mit dem Besitz einer Aktie geht ein Rechtsanspruch auf eine Gewinnausschüttung (eine Dividende) einher.

Diese ist, anders als ein Coupon einer Anleihe, nicht sicher.

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7
Q

Wie wird der Preis einer Aktie bestimmt ?

A

Der Preis einer Aktie wird durch die erwartete Rendite, den Zins und einer Risikoprämie bestimmt.

s.Formula Folie S. 14

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8
Q

Was ist eine Kaufoption ?

A

Eine Kaufoption auf eine Aktie ist das Recht diese Aktie an einem spa ̈teren Zeitpunkt zu einem heute festgelegten Kurs zu kaufen. Eine Kaufoption ist also eine Wette auf die Kur- steigerung der Aktie.

–> Kaufoption ist ein Beispiel einer Derivate

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9
Q

Was ist eine Verkaufoption ?

A

Eine Verkaufsoption ist das Recht, eine Aktie an einem spa ̈teren Zeitpunkt zu einem heute festgelegten Kurs zu verkaufen.

Der Ka ̈ufer einer Verkaufsoption kann also mit dieser sein Verlustrisiko auf seinen Aktien begrenzen.

–> Es ist ein Beispiel einer Derivate

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10
Q

Was sind Derivate ?

A

Man nennt Optionen Derivate, da ihr Wert von dem Kurs anderer Wertpapiere abgeleitet wird. Die Vielfalt der Derivate ist riesig. Neben ≪plain vanilla≫ Kauf- und Verkaufsoptionen gibt es allerhand Derivate mit komplizierten Zahlungskonditionen und illustren Namen, wie zum Beispiel, Straddle, Strangle, Butterfly, etc.

zB: Verkauf- & Kaufsoptionen

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11
Q

Was ist die Asset Pricing Theory ?

Welche Frage antwortet sie ?

A

Wie kann man bei der grossen Vielfalt von gehandelten Zah- lungsanspru ̈chen, die durch Obligationen, Aktien und Derivaten entstehen eine konsistente Preisbildung bekommen?

Lösung der Asset Pricing Theorie:

  • Unter konsistent versteht sie, dass es nicht mo ̈glich sein soll, gehandelte Zahlungsreihen so zu kombinieren, dass man ohne einen Verlust zu riskieren, einen Gewinn machen kann.
  • Man sagt, dass dann der Finanzmarkt arbitragefrei ist.
  • Nimmt man zudem an, dass der Finanzmarkt perfekt ist, d.h., dass jede beliebige Ein- heit von Zahlungsreihen zu demselben Preis gekauft wie auch verkauft werden kann, so ergibt sich, dass die Preise von Zahlungsreihen einer linearen Preisregel folgen mu ̈ssen.
  • D.h. der Preis von der doppelten Zahlungsreihe muss doppelt so hoch sein und der Preis einer Zahlungsreihe, die die Summer von zwei anderen Zahlungsreihen ist, muss gleich der Summe dieser Preise sein.
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12
Q

Was ist eine State Price ?

A

Der Preis eines elementaren Wertpapiers wird State Price genannt und gibt an wie teuer heute eine Auszahlung in Höhe von 1 im entsprechenden Zustand in der Zukunft ist.

Ist ein Markt vollsta ̈ndig und arbitragefrei, so existieren eindeutige State Prices fu ̈r den gesamten Markt. State Prices werden mit πs , s ∈ {1, 2, …, S} bezeichnet, wobei r der risikolose Zins und πs die 1+r entsprechende risikoadjustierte Wahrscheinlichkeit ist.

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13
Q

Was sind nicht gehandelte Wertpapiere ?

A

Neben den gehandelten Zahlungsansprüchen gibt es feste, **erfolg**sabhängige und **ereignis**abhängige Zahlungsansprüche, die nicht am Finanzmarkt gehandelt werden.

Schuldverschreibungen (Loans), Hypotheken und Pensionsansprüche sind typische Beispiel für nicht gehandelte Zahlungsreihen mit festgelegten Zahlungen.

Auch kann man sich am Erfolg eines Unternehmens beteiligen, ohne, dass die Beteiligung am Finanzmarkt gehandelt wird. Bei Unternehmen in der Rechtsform der GmBH ist dies so und bei ganz jungen Unternehmen, werden Anteile in Form von Private Equity oder Venture Capital gehalten.

Schliesslich gibt es auch nicht gehandelte ereignisabhängige Zahlungsansprüche, wie zum Beispiel Leistungsansprüche von Kranken-, Hausrat- und anderen Versicherungen.

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14
Q

Was ist Securization ?

A

–> Zahlungsansprüche handeln zu wollen.

So wurden zum Beispiel vor der Finanzkrise 2007/08 Hypotheken gebu ̈ndelt und diese Pakte am Finanzmarkt als Mortgage Backed Securities verkauft.

Man nennt diesen Prozess der Verbriefung von nicht gehandelten Zahlungsansprüchen Securitization.

Ebenso werden zurzeit Student Loans und sogar Lebensversicherungen als Pakete gehandelt. Im letzteren Fall bezahlt der Ka ̈ufer eines Paketes von Lebensversicherungen die monatlichen Raten und bekommt eine Ru ̈ckzahlung, falls die Person, auf die die Lebensversicherung abge- schlossen wurde stirbt.

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15
Q

Was ist Schattenfinanzmarkt ?

A

Der Unterschied zwischen Licht und Schatten ist dadurch bestimmt, ob der Regulator hilft, die Zahlungs- anspru ̈che durchzusetzen.

Um in den Genuss der Rechtssicherheit zu kommen, schränkt der Regulator die Gestaltungsfreiheit der Verträge ein.

  • Zum Beispiel erlaubt der Regulator nicht beliebig hohe Zinsen, sogenannte Wucherzinsen, und im Aktienrecht gibt es sehr viele Publizita ̈tsvorschriften, die die Transparenz uüber die Gescha ̈ftsentwicklung fo ̈rdern sollen. Versto ̈sse hiergegen ko ̈nnen zum Ausschluss vom Aktienmarkt fuühren! Zudem erfordert der Handel mit Derivaten feste Regeln, die den Bankrott der Haändler vermeiden sollen. Man muss sogenannte Margin Accounts oöfnen und bei adverser Preisentwick- lung Geld nachschiessen (Margin Call).*
  • Dennoch entwickelt sich immer wieder ein grosser Schattenfinanzmarkt. Zurzeit wird dieser durch das Internet ermo ̈glicht. Auf Crowd Lending Plattformen kann man feste Zahlungsversprechen in der Form von Loans vergeben und auf Crowd Funding Plattformen kann man sich an dem Erfolg von Unternehmen beteiligen.*
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16
Q

Was ist eine IPO?

A

Bei einer IPO (initial public offering) wagt eine Unternehmung den Schritt von nichtgehandelten Anteilen zu gehandelten Anteilen, man sagt sie ist ≪going public≫.

17
Q

Was ist eine ICO ?

A

Bei der ICO (initial coin offering) emittiert ein Unternehmen oder eine Privatperson Schuldverschreibungen oder Unterneh- mensanteile anhand einer eigens fu ̈r den Zweck erfundenen Internetwa ̈hrung (coin).

18
Q

Was ist das “weisse” Finanzmarkt und auf was ist es basiert?

A

Der (weisse) Finanzmarkt ist auf einem Währungssystem basiert. Alle Verträge können in Wa ̈hrungen nominiert werden, deren Wert von Zentralbanken sichergestellt wird.

19
Q

Was ist der Reposatz ?

A

Die Zentralbanken steuern die Geldmenge durch Anderungen der Konditionen, wie hoch der Zins (der sogenannte Reposatz) für welche Sicherheiten ist – bzw. welche Zahlungsansprüche überhaupt als Sicherheiten akzeptiert werden.