2. Distributionssysteme Flashcards

1
Q

Was sind typische Zielkonflikte in der unternehmensinternen Logistik.

A

Hoher Lieferservice, Niedrige Bestände, Hoher Durchsatz

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2
Q

Erläutere das Service-Dreieck.

A

“Balance” zwischen Logistikkosten, Servicequalität und Serviceerträgen

  • Service: Unterstützung von Kundenprozessen durch Kapazitäten und Prozesse von Lieferanten
  • Zielkonflikt zwischen Servicequalität und Logistikkosten
  • Bewertung von Netzstrukturvarianten: Notwendigkeit zur Berücksichtigung von Kosteneffekten UND Potenzialen durch Serviceverbesserung
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3
Q

Erläutere die Gefahr, einer “Commoditisierung” und “Entwertung” durch die Amazonisierung von Lieferservices.

A
  • commodity = etwas standardmäßiges was man erwartet
  • keine Bereitschaft mehr für den Service zu zahlen
  • hohe Bedeutung und Wahrnehmung eines Lieferserivces aus Endkundensicht
  • Verbreitung bzw. “Push” des (kostenfreien) Lieferservices durch den Onlinehändler
  • “Gewöhungseffekt” des Kunden an hohe Lieferservice-Qualität
  • Transfer der Lieferservice Erwartungshaltung bzw. Erfahrungen auf andere Händler
  • Anpassungsdruck von Wettbewerbern zur Adaption der (kostenfreien) Lieferservices
  • Service-Erwartung durch flächendeckende Verfügbarkeit der (Kostenfreien) Lieferservices
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4
Q

Erläutere den Zusammenhang von (Bestands-) Kosten und Lieferservicegrad (Lieferbereitschaft).

A
  • Lieferbereitschaft kann man nur schaffen, wenn man Bestände auch erhöht, also höhere Lieferbereitschaft
  • dies bedeutet auch höhere Bestände und Bestandskosten
  • irgendwann ist aber Sättigungsgrenze erreicht
  • Erreichung schnellerer Reaktion durch Verkürzung der Lieferzeiten -> bedeutet weniger Bestandskosten
  • steigende Verfügbarkeit ohne erhöhte Sicherheitsbestände möglich durch Erhöhung der Prognosegenauigkeit: genaue Prognose ist wichtig, damit man Bestände nicht unnötig anhebt und die Prognose sorgt dafür dass unsere Lieferbereitschaft steigt
  • verbesserte “Reagibilität” (schnellere Reaktion” durch Verkürzung von Lieferzeiten (kürzere Lieferzeiten -> weniger Bestandskosten)
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5
Q

Was sind die 8 wesentlichen Qualitätsmerkmale eines Lieferservice?

A
  • Bestellkomfort
  • Transparenz
  • Liefergenauigkeit
  • Lieferflexibilität
  • Termintreue
  • Lieferzeit
  • Lieferbereitschaft
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6
Q

Erläutere das Qualitätsmerkmal Lieferbereitschaft (-fähigkeit, -verfügbarkeit)

A
  • Fähigkeit eingehende Kundenaufträge aus den am Order Penetration Point vorgehaltenen Lagerbeständen heraus innherhalb der vorgegebenen zeit zu erfüllen
  • Messung in der Praxis problematisch, durch z.B. Anteil
    1. der uneingeschränkt zufrieden gestellten Kunden
    2. der vollständig erfüllten Aufträge
    3. der vollständig lieferbaren Auftragszeilen
    4. der verfügbaren Verkaufseinheiten, oder Verbrauchseinheiten.
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7
Q

Erläutere das Qualitätsmerkmal: Lieferzeit

A
  • Zeitspanne zwischen Eingang eines Kundenauftrags und Zustellung der bestellten Ware beim Kunden
  • Wachsende Bedeutung möglichst kurzer Lieferzeit als Differenzierungsmerkmal im Wettbewerb
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8
Q

Erläutere das Qualitätsmerkmal: (Liefer-)Termintreue (Lieferzuverlässigkeit, Liefertreue).

A
  • Termintrue ist Zuverlässigkeit mit der eine vorgegebene Lieferzeit eingehalten wird
  • Wachsende Anzahl an „Treue-Optionen“: „nextday“, „same day“, „60/90-Minuten-Belieferung“, Wunschzeitfenster
  • Vermeidung von hohen Lagerbeständen und Störungen im Betriebsablauf des Kunden durch hohe Termintreue
  • Zuverlässigkeit des Arbeitsablaufs und hohe Lieferbereitschaft als notwendige Voraussetzungen für eine hohe Termintreue

im Kommen: Kunde gibt Lieferzeit vor

ETA = Expected/Estimated time of arrival

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9
Q

Erläutere das Qualitätsmerkmal: Lieferflexibilität

A
  • Fähigkeit/Bereitschaft eines Lieferanten, fallweise/ereignisgetrieben von einem vordefiniertem Standard abzuweichen und Kunden in einer Sondersituation mit einer Sonderleistung entgegenzukommen
  • Lieferflexibilität ist abhängig von Auftragsmodalitäten, Liefermodalitäten und Information des Kunden
  • Flexibilität als wichtiges Instrument der Kundenbindung
  • Höhere Prozesskosten als Standardservice, begrenzte bis keine Planbarkeit
  • dezentrale, kundennahe Netwerke flexibler und reaktionsfähiger als zentralisierte Netzwerke
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10
Q

Erläutere das Qualitätsmerkmal: Liefergenauigkeit und Schadenfreiheit

A
  • Liefergenauigkeit: Fähigkeit, die vom Kunden bestellten Waren in der gewünschten Art und Menge zu liefern
  • > Fokus auf Kommissionierung, hat da die meisten Technologien
  • Liefergenauigkeit wird maßgeblich beeinflusst durch Auftragseingabe bzw. Auftragsübermittlung sowie durch den Kommissionierungsprozess
  • Zunehmende Schadenanfälligkeit mit steigender Anzahl an Handlings-/Umschlagsoperationen
  • Verpackung als wesentlicher Schutzmechanismus zur Herstellung von Schadenfreiheit
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11
Q

Erläutere das Qualitätsmerkmal: Bestellkomfort und Liefertransparenz. Nennen Sie Beispiele

A
  • Bestellkomfort: Einfachheit/Komfort der Auftragsübermittlung, Auftragseingabe bzw. Bestell-Platzierung beim Lieferanten bzw. Dienstleister aus Kundensicht
  • Liefertransparenz: Fähigkeit, dem Kunden jederzeit relevante Informationen über den Auftragsstatus (Lieferstatus) bereit stellen zu können (Track & Trace)
  • Erwartung automatisierter “real-time” orientierter Systeme/Plattformen mit “Event-Management”-Charakter

Zalando: reduzierte Komplexität der Auftragsabwicklung durch reine Internetbestellung

Otto: größere Komplexität durch hohen Bestellkomfort (Bestellung via Bestellscheine, E-Mail, Telefon, etc) -> muss alles manuell ins System eingegeben werden -> fehlerbehaftet

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12
Q

!!

Nenne die 5 Hypothesen zur Bedeutung des Lieferservices als Instrument der Marktetingkpolitik (Differenzierung)

A

Bedeutung des Lieferservices ist umso größer:

  1. je höher der Grad an Substituierbarkeit für ein Produkt
  2. je höher die Anforderungen an die Leistungsfähigkeit von Transport, Verpackung und Lagerhaltung
  3. je höher das Lieferserviceniveau der Konkurrenz,
  4. je näher sich der Standort des Kunden an Ballungszentren befindet
  5. je größer die Abhängigkeit des Kunden von einem Produkt auf Grund seiner Produktions-, Lagerhaltungs-oder Verkaufsbedingungen.
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13
Q

Welche 7 Grundlegenden Transportmuster in der Distribution gibt es?

A
  • Komplettladung
  • Teilladung
  • Flächenverteilung (Milkrun)
  • Zielgebietskonsolidierung (Transshipment Point)
  • Quellgebietskonsolidierung
  • Paket-/Stückgutverkehre
  • Hub-System
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14
Q

Erläutere das Transportmuster Flächenverteilung (Milkrun).

A
  • Transport mehrerer Sendungen für verschiedene Empfänger in einer Absatzregion
  • ein regionales Lager in einer Verteilregion
  • Feste Zuordnung des Fahrers/Fahrzeugs zu einem Gebiet
  • Leichte Organisation von Rück- und Leerguttransporten
  • z.B. Getränke-Großhändler, Ölhändler, Lebensmittelhändler
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15
Q

Erläutere das Transportmuster “Zielgebietskonsolidierung” (Transshipment Point - TSP)

A
  • Gebündelter Transport zu einem Umschlagslager im Zielgebiet
  • in diesem Umschlagslager wird keine Ware gelagert, nur kommissioniert
  • Sendungen werden von da aus verteilt auf mehrere i.d.R. kleinere Zustellfahrzeuge
  • keine Sicherheitsbestände daher muss alles sehr genau und robust verlaufen
  • z.B. Ersatzteillieferungen
  • Worst Case: einer der Lieferanten liefert zu spät, sodass Kundenauftrag nicht fertig gestellt werden kann
  • Vorteil: niedrige/keine Bestandskosten da keine Bestände gelagert werden
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16
Q

Erläutere das Transportmuster Quellgebietskonsolidierung (Selbstabholung)

A
  • Spiegelbild zu Transshipment Point Modell
  • Übergang von Distributions- auf Beschaffungslogistik
  • gebietsweise Konsolidierung von Mengen durch den Warenempfänger
  • vor allem wenn der Kunde nicht genug Ware hat um Transport auszulasten
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17
Q

Erläutere das Transportmuster Paket- und -Stückgutverkehre (Dienstleisternetze).

A
  • Many-to-Many-Architektur
  • mehrmaliges Brechen der Transporte (Umschlag, Wechsel Transportmittel)
  • Umschlagspunkte haben Doppelfunktion: Ware entgegennehmen und in der Region verteilen und einsammeln, umschlagen und weitergeben
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18
Q

Erläutere das Transportmuster Hub-Systeme.

A
  • Nabe-Speiche-System (Hub&Spoke)
  • Konsolidierung von Mengen in der zentralen Umschlagsplattform und ggf. Kommissionierung/Umsortierung auf bestimmte Empfänger
  • Voraussetzung: leicht bewegbare Ware
  • z.B. Hub-Systeme als Teilsystem in den Paket- und Stückgutnetzwerken
19
Q

Wie entscheidet es sich über eine (vertikale) Stufigkeit des Distributionssystems? Also Entscheidung darüber wieviele Stufen zum Kunden es geben soll?

A
  • zusätzliche Kosten für jede zusätzliche Stufe in einem Distributionssystem
  • Kosten-Ziel: möglichst wenig Stufen
  • Service-Ziel: Netzkonfiguration möglichst nah am Kunden, üblicherweise dezentral mit hoher Stufigkeit
  • Anzahl der Stufen abhängig von:
    > der Größe des Absatzgebietes (lokal - global)
    > den Anforderungen der Kunden an den Lieferservice, insbesondere an die Lieferzeit
20
Q

Wie entscheidet sich die (horizontale) Anzahl und Funktion der Knoten in einem Distributionssystem?

A
  • Anzahl und Funktion der Knoten auf den jeweiligen Stufen des Distributionssystems
  • Anzahl der Knoten: Wie viele Lager sind sinnvoll? Funktion der Knoten: Welche Aufgaben haben die Lager?
  • ## Bestandsführende vs bestandslose TSP
21
Q

Wie entscheidet sich die räumliche Verteilung (Allokation) bzw. die optimalen Standorte in einem Distributionssystem.

A
  • in Summe kostengünstigste bzw. fahrzeitminimaleste Tourenpläne
  • gleichzeitig Notwendigkeit zur Einhaltung kundenbezogener Lieferservices
22
Q

Was ist essentielles Merkmal eines mehrstufigen Distributionssystems?

A
  • Vorhaltung von mindestens 2 Lagerstufen für die Distribution (z.B. Zentrallager - Regionallager - Auslieferungslager)
  • Hohe Bedeutung von Zentrallagern:
    > Entkoppelung von Produktion und Nachfrage
    > Sicherstellung des Nachschubs für folgende Lagerstufen innerhalb möglichst kurzer Lieferzeiten
    > Möglichkeit der Direktversorgung von Kunden

-> Ermöglichung einer Kombination aus hoher Lieferbereitschaft und kurzen Lieferzeiten

23
Q

Welche Bestandskosteneffekte hat die Mehrstufigkeit?

A
  • Vorhaltung von Warenbeständen in allen Knoten bzw. auf allen Stufen eines mehrstufigen Distributionssystems
  • Üblicherweise Steigerung der Lagerhaltungskosten
  • Risiko hoher Abschreibungen bzw. Wertberichtigungen auf Bestandswerte
  • Abwägung: Typischer „Trade-Off“ (Zielkonflikt) zwischen Bestandskosten und Transportkosten
24
Q

Erläutere Sicherheitsbestände in push-basierten, zweistufigen Distributionssysstemen und seine Folgen.

A
  • Push Prinzip: prognosebasiertes, losgrößenoptimiertes “Drücken” der Bestände in die einzelnen Absatzgebiete vor Erhalt konkreter Kundenaufträge

Folge:

  • steigendes Risiko lokaler Absatzprognosen
  • Mit zunehmender Anzahl an Auslieferungslagern auch steigendes Fehlverteilungsrisiko
  • Notwendigkeit hoher Sicherheitsbestände und steigende Anzahl ungeplanter Lagerquertransporte
25
Q

Welchen Einfluss hat die Sortimentsstruktur auf die Sicherheitsbestände?

A
  • Je breiter das Sortiment und je höher der Anteil an Artikeln mit schwer vorhersehbarem Absatzverhalten, desto höher das Absatzprognose-Risiko
  • Folge: Erhöhung der dezentralen Sicherheitsbestände
  • > Große Anzahl an Regionallagerstandorten als Kostenfaktor für Unternehmen mit hoher Variantenvielfalt
  • > Zentralisierungstendenz mit der Folge längerer und teurerer Wege zum Kunden
26
Q

Warum sind Sicherheitsbestände in einem mehrstufigem System eine Herausforderung?

A

man tendiert in jedem Knoten Sicherheitsbestände anzulegen.

27
Q

Welche Einflussfaktoren wirken auf Sicherheitsbestände?

A
  • Lieferbereitschaft die man dem Kunden anbieten möchte
  • Prognoserisiko: wenn dieses hoch ist (dass die Prognose falsch ist), sind die Sicherheitsbestände auch hoch
  • Prognoserisiko erhöht zudem Fehlmengenkosten (die Kosten wenn man ein Produkt nicht mehr
    verfügbar machen kann)
  • Fehlmengenkosten wirkt sich auf Lieferbereitschaft aus, die dann schlechter wird
  • Artikelvielfalt: je mehr Artikel desto schwieriger ist es eine Prognose für die einzelnen Produkte zu machen
  • niedrige Lieferzeit reduziert Prognoserisiko
  • Absatzvolumen erhöht Netzdichte
  • Netzdichte erhöht Prognoserisiko
28
Q

Erläutere das Transportmuster “Komplettladung”.

A
  • einstufiger, ungebrochener Transport, direkt von Versender zu Empfänger
  • Rampe-zu-Rampe, Punkt-zu-Punkt
  • Ladungsumfang i.d.R. an die größtmögliche Fahrzueug-Kapazität angepasst
  • Versorgung des Fahrzeugs mit Rückladungen im Zielgebiet
29
Q

Erläutere das Transportmuster “Teilladungen”.

A
  • einstufiger, ungebrochener Transport
  • keine vollständige Ausfüllung des Laderaums durch einen Auftraggeber, fließender Übergang zu Stückgutverkehren
  • Fahrzeug nimmt im Quellgebiet mehrere Sendungen auf und stellt im Zielgebiet mehrere Sendungen zu
  • Versorgung des Fahrzeugs mit Rückladung ist wichtig
30
Q

Beispiel adidas für Auswahl Osnabrück/Rieste als Standort für Lager?

A

Adidas:

  • Standort in Osnabrück/Rieste
  • Arbeitsplätze
  • Kommune wollte unbedingt dass Adidas herkommt -> wird wsl subventioniert
  • direkt an Autobahn, kurze Wege zu Häfen, von dort aus schnell in die Flächenverteilung

Richtung Kitzingen/Würzburg, Leipzig/Halle:
- sehr große Dichte an Distributionsläger weil dort Infrastruktur gut angebunden ist

31
Q

Wie entscheidet sich die Gebietsabgrenzung in einem Distributionssystem?

A
  • Verantwortung über den und die Beziehung zum Kunden durch Gebietsabgrenzung
  • Zuordnung von Gebieten zu (bestehenden) Knotepunkten (Lager):
  • Zuordnung von Knotenpunkten zu (bestehenden) Gebieten
  • Hilfsmittel: PLZ, Zähl-Sprengel, Erfahrungswerte
  • Gebiete sollen nicht zu groß sein damit die Tour in einer gewissen Zeit für den Fahrer machbar ist
32
Q

Wie entscheidet sich die (kombinierte) Verkehrsträgerwahl in einem Distributionssystem?

A
  • Dominanz des LKW in der “regionalen” Distribution
  • Hoher Anteil des Schienengüterverkehrs im Hinterlandverkehr der deutschen Seehäfen, Wettbewerbsfähigkeit ab ca 300 km Distanz (Hinterlandverkehr: verknüpfen Seeland mit Hinterland (Hamburg-Bayern)
  • Schiene weil stärkste Massenleistungsfähigkeit (und teilweise auch wg. guter Planbarkeit)
  • weiter abnehmende Bedeutung der Binnenschifffahrt (langsam, viele Schleusen, sehr Witterungsabhängig)
  • Abwicklung von 90% des Welthandels über den internationalen Seeverkehr
  • Luftfracht bei eiligen und/oder werthaltigen Gütern (Ersatzteille, Medizintechnik, High Tech)
33
Q

Wie entscheidet sich die Wahl der Lieferwege in einem Distributionssystem?

A
  • Enge Verknüpfung der Lieferweg-Entscheidung mit der Verkehrsträgerwahl (interpendente Entscheidungen)
  • weitere Faktoren: Auftragsmenge, Sendungsgröße, Belieferungsfrequenz…
  • zusätzliche Beachtung des im Gesamtsystem zur Verfügung stehenden Volumens
  • Ziele: Reduzierung der Wegevielfalt sowie der Transport- bzw. Umschlagskosten, Prämisse einer Erfüllung der vereinbarten Lieferservices
34
Q

Wie entscheidet sich die Wertschöpfungstiefe in einem Distributionssystem?

A
  • Bestimmung erfolgt im im Rahmen einer “Make-or-Buy”-Entscheidung
  • Outsourcing von Transporten an Dienstleister zur Erhöhung der Tourendichte (Bündelung) und zur Variabilisierung fixer Kosten (Transfer des Auslastungsrisikos)
  • 90-95%iger Outsourcing-Anteil bei Netzwerkverkehren
  • Outsourcing von lokalen Vertriebs- und Logistikleistungen an Händler, die selbst über Fragen der Standortwahl oder der Breite des lokal vorzuhaltenden Sortiments bestimmen
35
Q

Beschreibe Kontraktlogistik.

A
  • ein Unternehmen lagert eine komplette Versand/Lagerabwicklung an einen Logistikdienstleister aus
  • Problem: hochgradige Abhängigkeit, da man so miteinander verstrickt ist, dass man nicht von heute auf morgen wechseln könnte
36
Q

Erkläre Amazons und Zalandos Distributionsnetzwerk in DE.

A

Amazon:
dem Kunden ist wichtig, schnell und einfach seine Ware zu bekommen und dass sie vorrätig ist

Daher hat Amazon:

  • > hohe Lieferbereitschaft
  • > kurze Lieferzeit

haben massiv in die Läger investiert -> extrem gestiegene Logistikkosten

Zalando

hohe Lieferbereitschaft und schnelle Lieferung

(hat mittlerweile 3 anstatt 11 Läger in DE)

37
Q

Erläutere eine Kostenorientierte Bestimmung des optimalen Servicegrads durch Analyse von Service-/Bestandskosten und Fehlmengenkosten.

A
  • Fehlerkosten: Folgekosten der nicht-Verfügbarkeit eines Produkts für den Kunden bzw. Aufwendung dafür, dass man nicht in der Lage ist zu liefern
  • Optimum der Lieferbereitschaft liegt beim Minium der Gesamtkosten

Schwierigkeit: Verlauf der Fehlmengenkosten -> sind häufig grobe Schätzwerte

38
Q

Erläutere die ABC-orientierte Zuordnung von Artikeln zu Lagerstufen und deren Vor- bzw. Nachteil.

A
  • Differenzierung von Artikeln nach der Häufigkeit des Abverkaufs (A, B und C Artikel) Dies hat aber nichts mit dem Wert des Artikels zu tun
  • C-Artikel haben langsamste Drehgeschwindigkeit / Langsamdreher
  • gesamtes ABC Sortiment im Zentrallager
  • Lagerung von A/B-Artikeln in bedarfdsnahen Regionallägern mit möglichst kurzen Zugriffszeiten

Vorteil: insgesamt Erhöhung der Lieferbereitschaft

Nachteil: Unterschiedliche Lieferzeiten

> Kombination mit XYZ-Analyse möglich

39
Q

Welche einstufigen Distributionssysteme gibt es?

A
  1. Einstufige, dezentrale Systeme.
  2. Transshipment-Konzepte
  3. Vollständig zentralisierte Direktbelieferungssysteme
40
Q

Wie ist die Funktionsweise und Eignung von einstufigen, dezentralen Systemen? mit Beispiel

A
  • Entsorgung der Produktion direkt in regionale Außenlager
  • Distribution nach Push-Prinzip, Einsparung einer Lagerstufe
  • Geeignet für Unternehmen:
    > mit schmalem Sortiment und schnell drehenden Artikeln,
    > die aufgrund einer hohen räumlichen Konzentration von Kundenstandorten einen großen Empfängerkreis erreichen können, und
    > die über Verteilertouren größere Mengen je Stopp ausliefern

Bsp.: Lieferanten der 2./3./4. Stufe der Automobil-/Maschinenbauindistrue

41
Q

Was sind Risiken und Nachteile Einstufiger, dezentraler Systeme?

A
  • Über-/Unterversorgung bei hohen Prognoseunsicherheiten in Push-Systemen
  • Notwendigkeit regelmäßiger Nachschubversorgung der Auslieferungslager
  • Risiko einer fehlenden Auslastung der Primärtransporte bei Direktlieferungen an Großkunden ab Produktionsstandort
42
Q

Wie ist die Funktionsweise von Transshipment-Konzepten? nenne Beispiele

A
  • Beförderung der Ware über konsolidierte Primätransporte zu bestandslosen TSPs in Zielgebieten
  • Ausschließlich auftragsgetriebene Transporte
  • Nach Umschlag am TSP Wechsel auf sog. “Nachlauf” (Verteilerverkehre), häufig Milkruns in regionaler Verteilung
  • Üblicherweise Wechsel der Fahrzeuggröße im Nachlauf
  • Einsparung von Lagerhaltungs-, Dispositions- und Auftragabwicklungskosten
  • Bsp: Paket-/Stückgut-Netzwerke, Cross-Docking-Systeme, International: See-/Luftfracht-hubs
43
Q

Erläutere die vollständig zentralisierte Direktbelieferung

A
  • Extremfall vollständiger Zentralisierung der Lagerhaltung und Belieferung der Kunden aus einem ZL
  • Ziel: weitestgehende Reduzierung der Lagerhaltungskosten
  • Anwendung bei: hoher Wertdichte der Produkte, hoher Sortimentsvielfalt, geringer Sendungsgröße
  • Wahrnehmung der Bündelungsfunktion innerhalb des offenen Transportsystems durch Dienstleister
  • Bsp: Onlinehändler, Ersatzteilgeschäfte