2. Bewusstsein Flashcards

1
Q

Was ist Bewusstsein nach Leibnitz?

A

Unterscheidet Apperzeption und Perzeption
–> nur derjenige Teil auf Stufe des Bewusstseins gehoben, auf den sich die Aufmerksamkeit richtet
Dies wird erzwungen, wenn sich unterschwellige Perzeptionen soweit summieren, dass sie die Bewusstseinsschwelle überschreiten

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2
Q

Was ist Aufmerksamkeit?

A

Aufmerksamkeit = Zuweisung von Bewusstseinsressourcen auf Bewusstseinsinhalte
-> Maß für Intensität & Dauer von Aufmerksamkeit = Konzentration

  • Besitzergreifung des Geistes von mehreren gleichzeitig möglichen Objekten oder Gedankengängen
  • Zuwendung und Konzentration des Bewusstseins = Voraussetzungen
  • -> Impliziert Vernachlässigung einiger Dinge, um andere besser verarbeiten zu können
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3
Q

Was ist Bewusstsein?

A

Normale mentale Zustand des Wachzustandes des Menschen
- gekennzeichnet durch Erleben von Wahrnehmungen, Gedanken, Gefühlen, dem Bewusstsein der Aussenwelt und Selbstbewusstsein

Wichtigste Eigenschaft = Außerordentlich INFORMATIV
–> Weil Vielzahl von alternativen Erfahrungen ausgeschlossen werden

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4
Q

Vier Arten des Bewusstseins (Block)

A
  1. PHÄNOMENALE BEWUSSTSEIN
    - Individuelles Erleben von Sinneswahrnehmungen oder Gedanken
    - QUALIA
    - Problem = Erste-Person-PErspektive (Wissenschaftlich deswegen schwer erklärbar)
  2. ZUGRIFFSBEWUSSTSEIN
    - Zugriffsbewusste Repräsentationen sind Grundlage von Entscheidungen, Urteilen, Handlungen
    - Auch aus Dritten-Person-Perspektive beschreibbar!
  3. MONITORING BEWUSSTSEIN
    - Wissen über eigene Wahrnehmung und Gedanken
    - Reflexiver Charakter des Bewusstseins
    META KOGNITION ( Wissen über eigene kognitive Prozesse)
  4. SELBSTBEWUSSTSEIN
    - Gedanken über sich selbst
    - Wissen von der eigenen Person
    - Einstellung gegenüber der eigenen Person
    = SELBSTKONZEPT (in PSychologie)
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5
Q

Evolutionstheoretische Einbettung von Bewusstsein (Donald)

A

Monitoring Bewusstsein, Phänomenales Bewusstsein + Selbst-Bewusstsein (KEIN Zugriffsbewusstsein!!!)

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6
Q

QUALIA

A

Phänomenales Bewusstsein

subjektiver Erlebnisgehalt eines mentalen Zustandes
- zentrales Problem der Philosophie des Geistes

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7
Q

Kriterien für Bewusstsein

A
  1. OBJEKTIVE (Verhaltensleistung)
    - Integrierter, kohärenter Charakter des Verhaltens
    - Identifizierung und Anpassung an neuartige Situationen
    - Zielgerichtetes Verhalten, Flexibilität bei Erledigung einer Aufgabe
    - Gebrauch von Sprache
    - Mentale Repräsentationen hinterlassen Spuren im episodischen Gedächtnis
    - -> METAKOGNITIONEN
  2. SUBJEKTIVE (Introspektion)
    - Herausbildung eines stabilen Ichs, welches sich über verschiedene Situationen hinweg als identisch wahrnimmt
    - Intentionalität mentaler Zustände
    - Unterschiedliche Wachheits- und Aufmerksamkeitszustände
    - Reflexivität = Individuum präsentiert sich selbst und seine mentalen Zustände
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8
Q

Kontrollierbarkeit kognitiver Prozesse

A

Automatische vs. kontrollierte Verarbeitung

AUTOMATISCHE:
Drei Kriterien:
1. Unbewusst? -> JA (Priming Aufgaben)
2. Unwillkürlich? -> JA (Stropp Aufgaben)
3. Verbraucht keine Kapazität? -> NEIN! Nur wenig mentale Kapazität notwendig!
Automatisch = UNBEWUSST, unlimitierte Kapazität, erfordert keine Aufmerksamkeit, schnell

KONTROLLIERTE:
BEWUSST, limitierte Kapazität, erfordern Aufmerksamkeit, international, langsam

ABER = keine einfache Dichotomie zwischen unbewusst automatischer und bewusster kontrollierter Verarbeitung!

Kognitive Kontrolle wirkt auf unbewusste Prozesse nur PRÄEMTIV! Sie muss VOR Beginn des Unbewussten Prozesses aktiv sein!

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9
Q

Kognitionspsychologische Ansätze

A

Konzeption von Bewusstsein im Rahmen des Infoverarbeitungsansatzes
-> Arbeitsgedächtnismodell von Baddeley

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10
Q

AG-Modell von Baddeley I

A

= Konzeption von Bewusstsein im Rahmen des Informationsverarbeitungsansatzes

Phänomenales Bewusstsein = Inhalt des AG

Problem: 5+/-2 Elemente im AG
vs.
2+/-1 Elemente im Phänomenalen Bewusstsein
Phänomenales Bewusstsein < Inhalt AG

–> Auswahl bewusster Elemente mittels selektiver Aufmerksamkeit

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11
Q

AG-Modell von Baddeley

Erklärung

A

Fand heraus dass es möglich ist, mehrere Aufgaben UNTERSCHIEDLICHEN Typs (z. B. das Rechnen komplexer Aufgaben oder das Merken von Wortreihen) gleichzeitig auszuführen.

mehrere Aufgaben des GLEICHEN Typs (z. B. visuelle Aufgaben) aber nur sehr SCHLECHT oder gar nicht parallel ausgeführt werden können

Unterteilt in:
1. Phonologische Schleife
2. Räumlich visueller Notizblock
3. Episodische Puffer 
wirken auf Zentrale Exekutive
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12
Q

DICE-Modell (Schacter)

A
  • Bewusste Erfahrungen des Erinnerns, Wahrnehmen und Wissen involvieren spezifisches System –> CAS
    (Consciousness Awareness System)
  • Phänomenales Bewusstsein entsteht durch Interaktion des CAS mit Gedächtnismodulen (z.B. Gesichtserkennung)
  • Wahrnehmung/Gedächtnisinhalte nur bewusst, wenn Inhalt von Wahrnehmung/GEdächtnismodulen das CAS aktiviert

Dissociable Interactions and Conscious Experience

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13
Q

Funktionen des CAS

A
  1. CAS produziert phänomenale Erleben
  2. CAS integriert Ausgänge unterschiedlicher Verarbeitungsmodule = GLOBALE DATENBASIS
  3. CAS sendet seinen Ausgang an exekutive System
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14
Q

Kritik an DICE

A
  • phänomenales Bewusstsein wird allen mit Vorliegen einer Repräsentation im bestimmten System Gleichgesetz (CAS)
  • Weicht der Bewusstseinsproblematik aus
    warum und wie mentale Repräsentationen ins bewusste Erleben einhergehen!
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15
Q

Neuronales Korrelat des visuellen Bewusstseins

A

Aktivierungsmuster in V1, das bei Phasensynchro auftritt als neuronale Grundlage des Bewusstseins!

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16
Q

Phasensynchronisation

A
  • Oszillierende scheibenförmige Aktivierungen innerhalb eines temporären Netzwerkes von Hirnarealen = neuronale Korrelat des Bewusstseins

Frontalhirn NICHT nötig für Bewusstsein, nur für Berichtbarkeit des bewussten Erlebens!

Kernidee = Wahrnehmung kann bewusst werden, wenn Neurone im visuellen Cortex phasensynchron feuern

Phasensynchro. ursprünglich zur Lösung des BINDUNGSPROBLEMS

17
Q

Bindungsproblem

A

Objektmerkmale (Farbe, Form) einer visuellen Szene werden - losgelöst von ihren jeweiligen Objekten - in unterschiedlichen merkmalsspezifischen Gehirnarealen präsentiert –> VERTEILTE KODIERUNG!!

Bindungsproblem = Wie werden die einzelnen Merkmale zu einem erkennbaren Objekt gruppiert?

Beispiel:

Bild einer visuellen Szene (Katze & Frau) fällt auf die Retina, dann werden in visuellen Arealen NEURONENPOPULATIONEN aktiviert, die die Frau/Katze kodieren

  • -> Neuronen, die dann auf Stimulus ansprechen, feuern in PHASE & treten temporär zur Neuronenpopulationen zusammen
  • -> Neuronen, die Merkmale der Katze & Frau kodieren, gehören dann zu beiden NEURONENPOPULATIONEN, indem sie mit entsprechender Phase synchronisiert sind…
18
Q

Global Workspace Theorie

A
  • Grundlage des Bewusstseins ist eine synchronisierte Interaktion vieler Gehirnareale
  • die lokale Verarbeitung im Gehirn bleibt unbewusst
  • an einen Bewusstseinsinhalt können beliebige kognitive Operationen geknüpft werden (z. B. visuelles oder taktiles Erleben, kommunikatives Verhalten)

Nur diejenigen sensorischen Repräsentationen, die oszillierende neuronale Aktivität auslösen, sind für Hirnprozesse GLOBAL verfügbar!
–> Diese Repräsentation = Bestandteil eines GLOBAL WORKSPACE

Global Workspace = PRÄFRONTALER & ANTERIORER CINGULÄRER CORTEX

  • Modulation der Bestandteile der GW durch TOp-Down-Verstärkung
  • -> dadurch Prozess entweder BEWUSST oder UNBEWUSST
19
Q

Zustände unbewusster Prozesse

A
  1. SUBLIMINALER PROZESS:
    - Wenn Aktivierung in sensorischen Arealen schwach oder unterbrochen ist
  2. VORBEWUSSTER PROZESS:
    - Aktivierungsstärke eigentlich hinreichend, um schleifenförmige Aktivität auszulösen, aber aufgrund Fehlender Aufmerksamkeitszuwendung keine dynamische Mobilisierung stattfindet!!
20
Q

Fazit Neurowissenschaftliche Bewusstseinsmodelle

A

Keine Einigkeit über neuronale Mechanismen die Bewusstsein zugrundeliegen

Konsens, dass Bewusstsein nicht in “Bewusstseinsareal” entsteht, sondern durch SCHLEIFENFÖRMIGE NEURONALE AKTIVITÄT in Netzwerk von funktional verschiedenen Hirnarealen!!!!!!!!!

21
Q

Bewusstheit des Handelns - Gibt es den freien Willen?

A

Gibt Neuronen, die noch VOR einer Entscheidung feuern!!