1. Embodiment Flashcards

1
Q

Embodiment

A

“Verkörperung”
These aus der neueren Kognitionswissenschaft
-> Bewusstsein benötigt einen Körper, es ist eine physikalische Interaktion vorausgesetzt

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2
Q

Leib-Seele-Problem

A
  • Bezeichnet das Zusammenspiel von Körper (Leib) und Geist (Seele)
  • kein einheitlicher Begriff/Konzept

Wird für verschiedene Phänomene hinsichtlich der Wechselwirkung vom Körper mit psychischen Prozessen wie DENKEN, HANDELN, FÜHLEN gebraucht

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3
Q

Klassische Fragestellung in “Philosophie der Geister”

- zwei Probleme

A
  1. ONTOLOGISCHES PROBLEM
    - WAs ist die Natur des Psychischen?
    Sind mentale Ereignisse auf physisch Ereignisse reduzierbar?

Antworten:

  • Dualismus = Es gibt zwei ontologische Domänen -> Mental kann NICHT auf Physisches reduziert werden (Descartes)
  • Materialismus = Es gibt NUR die physische Welt –> Alles Mentale hat hier seinen Ursprung
  1. KAUSALE PROBLEM
    - Wie funktioniert die kausale Interaktion zwischen Mentalen & Physischen Ereignissen?
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4
Q

Traditionelle Positionen in der Psychologie

A
  1. Identitätstheorie:
    - Mentale Phänomene sind identisch mit physischen Phänomenen
  2. Token-Identität
    - Jede einzelne Instanz (Token) eines mentalen Types ist identisch mit einem bestimmten neurophysiologischen Zustand
  3. Multiple Realisierbarkeit
    - Gleiche mentale Zustand kann durch unterschiedliche physische Zustände realisiert werden
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5
Q

Funktionalismus und Computermetapher

A

Computer = Maschinen, die Symbole nach formalen Regeln erzeugen & transformieren

Gehirn ebenfalls als Maschine zur Symbolverarbeitung interpretiert werden, wobei Symbole = Neuronale Codes sind

Annahme:

  • Kognitive Prozesse können auch in andere “Hardware” implementiert werden
  • ->Menschliche Kognition so simuliert oder implementiert werden

–> Vorstellung widerspricht aber Kontext von Embodiment

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6
Q

Der Kognitionsbegriff der 1. Generation

A
  • Kognition arbeitet separat von Wahrnehmung, inneren Zuständen und Handlungen
  • Informationen aus verschiedenen Modalitäten müssen zur kognitiven Verarbeitung in AMODALE Symbole übersetzt werden

Minimaldefinition von Embodiment:
- Kognition ist in körperlichen Prozessen verankert

Moderate Sichtweise:
- Körperliche Signale & Handlungen spielen bedeutende Rolle für kognitive Prozesse

Radikalere Sichtweise:

  • Alle kognitiven Repräsentationen sind in perzentuellen oder motorischen Modalitäten verankert
  • -> Sind Kausal für Kognition und es gibt KEINE separaten kognitiven Prozesse
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7
Q

Der Kognitionsbegriff der 2. Generation

A
  • Verankerte Kognition findet direkt in verschiedene Modalitäten statt!
  • Es gibt KEINE Modalitätsunabhängigen kognitiven Prozesse
  • Weniger Radikal = EMbodiment
  • -> Beinhaltet auch modalitätsunabhängige kognitive Prozesse

Repräsentation des Inhalts = MODAL

  • Egal, ob jemand Wort “Stuhl” sagt, liest oder Bild sieht:
  • -> Es wird MODALE Repräsentation des Stuhles aktiviert, die auf visuelle Erfahrung mit dem Aussehen vn Stühlen und unserer Handlungserfahrung mit Stühlen beruht!
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8
Q

Embodiment bei der Emotionsverarbeitung

A

Reziproke Wechselbeziehung zwischen Körperausdrücken und Emotionsverarbeitung

Wenn man traurig ist, weint man…
aber auch: Lächeln beeinflusst Stimmung positiv?
–> FACIAL FEEDBACK HYPOTHESIS

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9
Q

Facial-Feedback Hypothesis

A

Gesichtsmuskelbewegung beeinflussen das eigene emotionale Erleben
–> Personen, die während einer Veranstaltung lächeln sollten, empfinden die Veranstaltung im Nachhinein wahrscheinlich positiver als Personen, die ihre Augenbrauen zusammengezogen haben

Cartoon als “more Funny” beurteilt, wenn Probanden Bleistift zwischen Zähnen hatten, der sie zum Lächeln zwang –> ABER Replikationen konnten Effekt nicht noch mal bestätigen!!!!

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10
Q

Annahmen zur verkörperten Kognition

A
  1. Kognition ist situiert –> Situations und Kontextabhängig
    - -> Nicht alle Facetten eines Konzeptes immer gleichermaßen aktiv
    - -> Klavier beim Gedanken an Umzug vs. Konzert
  2. Funtkion der Kognition –> Wahrnehmung und effektives und adäquates Handeln zu unterstützen
  3. Konzepte –> sind keine abstrakten semantischen Einträge, sondern sensorisch & motorisch kodiert
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11
Q

Verankerte Kognitionen

Grounded Cognitions

A

Erweiterung von Embodiment

  • Kognition beruht nicht immer auf körperliche Zuständen oder Handlungen, sondern auch in anderen Modalitäten verankert

Der Modalitätsbegriff:

a) Wahrnehmung = sehen, hören
b) Handlung = Bewegung, Propriozeption
c) Introspektion = Wahrnehmung, Überwachung von internen Zuständen wie Affekten, Motivation, Metakognition

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12
Q

Der Modalitätsbegriff bei Grounded Cognitions

A

Der Modalitätsbegriff:

a) Wahrnehmung = sehen, hören
b) Handlung = Bewegung, Propriozeption
c) Introspektion = Wahrnehmung, Überwachung von internen Zuständen wie Affekten, Motivation, Metakognition

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13
Q

Handlungsbezogenes Spachverstehen

A

Verstehen sprachlicher Beschreibungen von Handlungen beruht auf MENTALEN SIMULATION dieser Handlung

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14
Q

Das Situationsmodell

A

Ein Situationsmodell bildet als Simulation der Realität deren Dynamik und die Relation ihrer wichtigen Elemente ab

  1. Annahmen im Rahmen von Embodiment:
    - Bedeutung von Wörtern und Sätzen ist in Handlungen und dem Körper “verankert”
  2. Annahmen im Rahmen des Grounded Kognition:
    - Bedeutung von Wörtern und Sätzen ist in Handlungen, dem Körper und der SENSORIK verankert
    - -> Wenn wir “das Boot” sehen, fühlen wir die Beklemmung und riechen das Maschinenöl
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15
Q

Theorie der perzeptuellen Symbole

- Grounded Cognition Theorie

A

Theorie nimmt an, dass Kognitionen auf MULTIPLEN, MULTIMODALEN Simulationen beruht

Beispiel: PIZZA
- Visuelles Perzept, Olfaktorische Perzept, Gustatorisches Perzept

Multimodale Repräsentationen entstehen auf Grundlage von Erfahrung bestimmter neuronaler Aktivierungen

  • werden im LG gespeichert
  • “Pizza” reaktiviert neuronale Aktivierung –> vorhergehende Erfahrung wird mental simuliert & konstituiert perzeptuelles Symbol
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16
Q

Perzeptuelle Symbole als Basis der Kognitionen

A
  • Perzeptuelle Symbole sind Basis für Kognition!!!!
  • Perzeptuelle Symbole sind MODAL
  • Perzeptuelle Symbole stellen Bezug zu ihren Referenten dar, ohne tatsächlichen Input
17
Q

Flexibilität der perzeptuellen Symbole

A
  • Simulationen unterliegen Verzerrungen

Sie weichen oft stark von Ursprungserfahrung ab und verändern zukünftige neuronale Aktvierung

18
Q

Sprachrepräsentation von perzeptuellen Symbolen

A
  • Handlungssatz “Niklas ist Pizza” wird verstanden, weil die Erfahrung der motorischen Zustände simuliert wird
  • -> Bei Handlungssätzen und Handlungswörtern aktiviert das motorische System Zustände, die die dargestellten Handlungen beinhalten
  • -> Es kommt zu einer Simulation der Handlung
19
Q

Indexikalische Hypothese (IH)

A

IH erklärt das Verstehen von Sätzen!!!!

Im Vordergrund des Verständnisses von Sprache stehen HANDLUNGEN

Verstehen eines Handlungssatzes resultiert aus SIMULATION der im Satz dargestellten Handlung

20
Q

Transformation von Wörtern und Syntax zu Bedeutungen

Drei Prozesse

A
  1. Sätze aktivieren modale Repräsentationen der Objekte & Handlungen, die im Satz dargestellt werden (Perzeptuelle Symbole)
  2. Aus den perzentuellen Symbolen werden “AFFORDANCES” abgeleitet (Handlungsmöglichkeiten)
    - -> ermöglichen Zugang zu möglichen Interaktion mit Objekten
    - -> Ableitung neuer Affordances auch möglich “Hänge den Mantel an den Staubsauger”
  3. Affordances werden in kohärenten, ausführbare SETS von Handlungen integriert
    –> hierbei steuert Syntax des Satzes die kognitive Simulation
    “Tim gibt Dir das buch” –> Transfer eines Objektes (Buch) von einem Agenten (Tim) zu einem Empfänger (Dir)

–> Stellen die integrierten Affordances eine ausführbare Handlung dar, wird der Satz verstanden

21
Q

Sätze ohne Handlungsbezug in der IH

A

Annahme = Das meiste Sprachverständnis ist in Handlungen verankert!!!!

“Dies ist ein schöner Sonnenaufgang” aktiviert die Handlung, sich einen schönen Sonnenaufgang anzugucken

22
Q

Empirische Befunde zu Embodiment

A

Evidenz durch Demonstration motorischer Aktivierung während der Verstehen von Handlungssätzen
(Bewegung vom Körper weg, zum Körper hin)

–> Siehe Handlungs-Satz-Kompatibilitätseffekt (Action Sentence Compatbility Effect = ACE)

23
Q

Handlungs-Satz-Kompatbilität

ACE

A

Kompatibilität zwischen der Richtung einer Handlung und der eigenen Bewegung

“Tim gibt Dir das Buch” (von seinem Körper weg)
“Öffne die Schublade” (zum Körper hin)

Hypothese: Inkompatibilität der Bewegungsrichtung beim Antworttastendrücken mit Richtung im Satz erschwert das Verständnis des Satzes

24
Q

Handlungserfahrung & Expertise

A

Welche der beiden Buchstabenkombinationen bevorzugen Sie: FV oder FJ?

  • Experten im 10-Finger-Schreibsystem vs. Nicht-Experten
  • Unterschwellige motorische Simulation von Handlungen führt zur BEVORZUGUNG von Buchstabenkombinationen –> Weil einzelne Buchstaben (F,V,J) von verschiedenen Fingern getippt werden

–> Präferenz für Kombi FJ, weil von verschiedenen Fingern getippt!

Vorgestellte Anstrengung: RUCKSACK
- Probanden überschätzten Distanzen, wenn sie einen schweren Rucksack auf Rücken trugen oder wenn sie körperlich unfit waren
Konklusion = Die subjektive Distanzwahrnehmung wird von Anstrengung beeinflusst, die die tatsächliche Bewältigung der Strecke mit sich brächte..!!!

25
Q

Objekteigenschaften und die Auswirkungen auf das Denken

A

Können Größe, Gewicht oder Beweglichkeit von Objekten unser Denken beeinflussen?

Experiment zu Embodiment/Grounded Kognition:
Bild 1 = Apfel links von Mango
Bild 2 = Birne rechts von Mango
Bild 3 = Skizzieren sie Anordnung der Objekte
–> Kleine Objekte werden häufiger versetzt als große Objekte!!

Gibt Evidenzen, d ass Objekteigenschaften Denkvorgänge beeinflussen können!
–> Spricht für mentale Simulation = Ground Kognition!!