1. Stadt und Urbanität als Lebensform- erste Begriffsbestimmung aus qualitativer Sicht Flashcards

1
Q

Was ist eine Stadt?

A

„die symbolische Vorstellung einer neuen Welt.“ wie Lewis Mumford es 1961 ausdrückt?

Erste Begriffsbestimmung >
„Eine Stadt ist eine Siedlung, deren Einwohner innerhalb der Stadtgrenzen nicht die gesamte Nahrung produzieren können, die sie zu ihrem Lebensunterhalt benötigen. Dieses Merkmal haben Städte aller Art gemeinsam. … “ (Toynbee 1971: 14)

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2
Q

Die Merkmale der Stadt nach Wirth (1938)

A
  • charakteristische Lebensbedingungen?
  • Konzentration zu gigantischen Menschenkonglomeraten?
  • Ort in Verbindung mit Ideen und Praktiken (Zivilisation)?
  • Mittelpunkt allen Lebens in einem Gebiet (Kosmos)?

+ Dazu gehört: Stadt-Land (Umland) Beziehungen Städtewachstum als eigenes Phänomen

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3
Q

Stadt und urbane Gesellschaft (thema anthropologische Überlegungen)

A

Thema ist dabei: „die Umwandlung einer ländlichen in eine überwiegend urbane Gesellschaft … innerhalb der Zeitspanne einer einzigen Generation“ … welche einherging „mit fundamentalen Veränderungen in praktisch jeder Phase des gesellschaftlichen Lebens“. (Wirth ebd.: 43)

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4
Q

Stadt ist für die Soziologie und die KSA wichtig, denn

A

„es eröffnet wahrscheinlich einer der aufschlussreichsten (most informative) Perspektiven zum Verständnis der Wandlungsprozesse innerhalb der menschlichen Natur und der gesellschaftlichen Ordnung“ (Wirth ebd.: 43).

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5
Q

Urbanität

Wie soll man es definieren

A

„Solange wir Urbanität mit dem physisch-realen Wesen der Stadt identifizieren, sie als räumlich streng begrenzt betrachten und vorgehen, als hörten urbane Eigenschaften jenseits einer willkürlichen Grenzlinie abrupt auf, feststellbar zu sein, werden wir kaum zu einer adäquaten Vorstellung von der Urbanität als einer Lebensform kommen“. (Wirth ebd.: 45)

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6
Q

Das Konzept der Urbanisierung (nach Wirth)

A

„Urbanisierung bezeichnet nicht mehr bloß den Prozess, in dem Menschen von einem als Stadt bezeichneten Ort angezogen und in sein Lebenssystem einbegriffen werden.“

„Das Wort bezieht sich auch auf das kumulative Hervortreten der Merkmale, welche für die mit dem Wachstum der Städte verbundene Lebens-form charakteristisch ist, und schließlich auf die Richtungsänderungen in den als urban anerkannten Lebensweisen, die unter all jenen Menschen offenkundig (obvious) werden, die wo immer unter den Zauber der Einflüsse geraten sind, welche die Stadt kraft der Macht ihrer Institutionen und jener Persönlichkeiten ausübt, die durch die Transport- und Kommunikationsmedien operieren“.

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7
Q

Das Wesen der Stadt: ein soziologischer Definitionsversuch

A

„… eine bestimmte Form menschlicher Gesellschaftsbildung“ (Wirth ebd. 44) Vorwegnahme von Henri Lefebvre „The urban revolution“

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8
Q

Stadt und Stadtsoziologie nach Wirth:

A

„Für soziologische Zwecke kann die Stadt definiert werden als eine relativ große, dicht besiedelte und dauerhafte Niederlassung gesellschaftlich heterogener Individuen“ (ebd.).

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9
Q

Aufgabe der Stadtsoziologie

A

„diejenige Formen gesellschaftlicher Aktion und Organisation herauszufinden, deren Auftreten in relativ dauerhaften, dicht bevölkerten Siedlungen mit einer großen Anzahl heterogener Individuen typisch ist“ (ebd.49).

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10
Q

Eine Theorie der Urbanität nach Wirth

A

Drei Faktoren werden dafür herangezogen:

  1. Die Bevölkerungszahlen
  • eine größere potentielle Verschiedenheit der Gruppen (sozial, kulturell),
  • Zunahme von Phänomenen wie Segregation (=Isolierung aufgrund von Unterschieden),
  • Zunahme von Anonymität, Oberflächlichkeit der zwischenmenschlichen Beziehungen („transitorischer Charakter urbaner gesell. Beziehungen“bis hin zur Anomie)
  1. Die Siedlungsdichte
    * Differenzierung, Spezialisierung (Wettbewerb) nimmt zu,
    * Entfernung zwischen Wohnort und Arbeitplatz nimmt zu,
    * „Es ist bezeichnend, dass unsere physische Kontakte zwar eng, unsere sozialen Kontakte jedoch lose sind“ (ebd.: 54).
  2. Die Heterogenität der Bewohner und der Formen des Lebens in Gruppen.
    * der „gespaltene Charakter der urbanen Persönlichkeit“ (Fluktuation),
    * die „stark segmentierten Rollen“,
    * „nicht primäre, sondern sekundäre Kontakte“,
    * der „Durchschnittsmensch“ in Folge von Standardisierungen in verschiedenen Bereichen (Massenbedürfnisse, Propaganda: Kommunikation durch indirekte Medien nimmt zu“).
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11
Q

Urbanität als Lebensform

A

Urbanität als charakteristische Lebensform lässt sich empirisch unter drei aufeinander bezogenen Gesichtspunkten betrachten, als:

  1. eine physisch-reale Struktur, die ein Bevölkerungsfundament, eine Technologie und eine ökologische Ordnung umfasst;
  2. ein soziales Organisationssystem, das eine charakteristische Gesellschaftsstruktur, eine Reihe gesellschaftlicher Einrichtungen und ein typisches Gefüge gesellschaftlicher Beziehungen einschließt,
  3. „ein fester Bestand an Haltungen und Gedanken, und eine Konstellation von Persönlichkeiten, die typische Formen kollektiven Verhaltens zeigen und charakteristischen Mechanismen gesellschaftlicher Kontrolle unterworfen sind“ (Wirth ebd. : 58)
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